Mehr Kreativität mit der Arturia MiniFreak Vocoder Edition
Er ist klein, er ist weiß, er ist mächtig und spricht bei Bedarf: Der Arturia MiniFreak Vocoder Edition Synthesizer bringt endlich den von vielen Anwendern herbeigesehnten Vocoder des MicroFreak in den MiniFreak – und das auch für Besitzer älterer MiniFreak-Versionen. Wir haben uns das kleine Sound-Monster näher angeschaut.
- Firmware-Update: Alle MiniFreak-Besitzer erhalten den Vocoder per Update V4.
- Neue Edition: Weißes Design, Schwanenhalsmikrofon und verbesserte Audioverarbeitung.
- Klangvielfalt: 31 Oszillator-Modelle, Sequencer, Arpeggiator und flexible Modulationsmöglichkeiten.
- Vocoder: Externe und interne Signalverarbeitung für Roboterstimmen, Texturen und Filtereffekte.
Arturia MiniFreak Vocoder Edition Synthesizer
Firmware-Update V4
Zunächst einmal sei erwähnt, dass alle Besitzer eines Arturia MiniFreak in den Genuss des Vocoders kommen. Alles, was dafür getan werden muss, ist die Installation des Firmware-Updates V4. Zudem wurden einige Bugfixes vorgenommen.
Neue (alte) Hardware
Bei einem Neukauf empfiehlt es sich allerdings, zur Arturia MiniFreak Vocoder Edition zu greifen, die nicht nur in einem schicken Weiß daherkommt, sondern auch gleich das passende Mikrofon mitliefert. Dieses wird, anders als beim MicroFreak, nicht direkt am Synthesizer befestigt, sondern besitzt einen Standfuß. Für Musiker, die den Arturia MiniFreak Vocoder Edition live einsetzen wollen, sicherlich die schlechtere Alternative.
Ein echter MiniFreak
- Ansonsten bleibt alles beim Alten, weshalb ich an dieser Stelle auch auf unseren großen Arturia-MiniFreak-Test hier auf AMAZONA verweise, wenn du mehr Details zum MiniFreak wissen möchtest. Der Vollständigkeit halber greife ich aber noch einmal die wichtigsten Punkte auf:
- 37 Slim-Tasten mit Anschlagdynamik und Aftertouch
- 6-stimmig polyphon / 12-stimmig paraphon spielbar, Unisono- und Mono-Modi
- Digitale Klangerzeugung mit zwei Sound-Engines und 31 Oszillator-Modi
- Polyphone analoge Filter mit Resonanz (Tiefpass, Bandpass, Hochpass)
- Eine Hüllkurve pro Stimme (ADSR), eine Cycling-Hüllkurve pro Stimme
- Zwei LFOs pro Stimme (inklusive LFO-Shaper)
- Drei FX-Slots für Insert- und Send-Effekte mit 13 Effekten
- Vocoder für externe und interne Signale
- Modulationsmatrix mit sieben Quellen und dreizehn Modulationszielen
- 64-Step-Sequencer
- Arpeggiator
- Zwei Touch-Strips
- Macros
- MIDI IN/OUT/THRU
- USB 2.0
- Clock In/Out, Sustain, Audio In
- Symmetrische Audioausgänge
Mitgeliefert wird außerdem das MiniFreak-Plug-in für Windows und macOS, mit dem du den Sound des MiniFreak (minus der analogen Filter) in deine DAW holst.
Mächtiger Synthesizer
Es gibt kaum einen Synthesizer am Markt, der so vielfältig ist wie der Arturia MiniFreak beziehungsweise die Vocoder Edition. Das liegt vor allem an den 31 Oszillator-Modellen, die alle denkbaren Synthesearten abdecken, darunter zum Beispiel:
- BasicWaves
- Virtuell Analog
- Wavetable
- Superwave
- Waveshaper
- Sample
- Karplus-Strong-Synthese
- 2-Operatoren-FM
- Audio-Eingang
- diverse Filtermodelle
- Granularsynthese
Zusammen mit der Modulationsmatrix und der Möglichkeit, das Signal von Oszillator 2 in Oszillator 1 zu leiten oder externe Signale einzubeziehen, reicht das Spektrum von traditionellen über sich stetig verändernde bis hin zu experimentellen Klängen.
Noch mehr Bewegung in den Sound bringen Sequencer und Arpeggiator. Von sich wiederholenden Phrasen bis hin zu mutierenden Strukturen, die nie exakt gleich klingen, ist alles möglich. Natürlich lässt sich das alles auch zu externen Quellen synchronisieren.
Vocoder
Wir sind die Roboter … oder doch nicht?
Vocoder-Effekte sind nicht neu und wer sie nur mit typischen Stimmmodulationen in Filmen oder elektronischer Musik vergangener Tage verbindet, verkennt ihr Potenzial. Vocoder können weit mehr: etwa sich verändernde Texturen oder rhythmische Strukturen erzeugen.
Spektrale Verzerrungen oder filterähnliche Klänge sind ebenso möglich wie Blechbüchsen-Stimmen oder Roboterchöre. Dazu stehen vier Vocoder-Klangfarben (Subtypes) zur Auswahl:
- Clean: optimiert für Sprachverständlichkeit und ein sauberes Signal
- Vintage: typischer Sound klassischer Vocoder mit starker Klangfärbung
- Narrow: für stark resonierende Klänge
- Gated: für zupfartige Klänge
Vocoder External In
Das am analogen Eingang des Arturia MiniFreak Vocoder Edition anliegende Signal wird als Modulator für das gerade aktive Synthesizer-Patch genutzt (Carrier). Über die Parameter Time, Intensity, Amount und Subtypes lässt sich das Ergebnis formen.
So lassen sich beispielsweise Loops aus einem Drumcomputer, Gitarrensignale oder andere Synthesizer-Sounds als Modulator einsetzen.

Das mitgelieferte Schwanenhalsmikrofon besitzt ein abnehmbares Tischstativ und ein kurzes Klinkenkabel
Vocoder Internal
In diesem Modus wird das Synthesizer-Signal des Arturia MiniFreak Vocoder Edition sowohl als Carrier als auch als Modulator verwendet – ähnlich wie bei einer Filterbank. Beeinflussen lässt sich dieser Effekt über Spektrum, Formant Shift, Amount und erneut Subtypes.
Mikrofon- und Line-Signale
Im Menü des Arturia MiniFreak kann die Empfindlichkeit des Audioeingangs von Line- auf Mikrofonpegel umgeschaltet und anschließend die Verstärkung (Gain) eingestellt werden. Angeschlossen werden können ausschließlich dynamische Mikrofone, da der Arturia MiniFreak keine Phantomspeisung bietet.
Tipp: Wer lieber ein Kondensatormikrofon nutzen möchte, kann einen Speiseadapter verwenden, der per Batterie oder Netzteil die notwendige Spannung liefert. Ein Beispiel ist der XVive P1 Portable Phantom Power Supply Adapter mit Akku, der 12 V und 48 V bereitstellen kann.
Praxis
Für den Test stand uns die Arturia MiniFreak Vocoder Edition zur Verfügung. Das kleine Keyboard ist schnell aufgebaut und es ist erstaunlich, wie viele Bedienelemente Arturia trotz der geringen Abmessungen untergebracht hat.
Das dynamische Schwanenhalsmikrofon wird über das integrierte Klinkenkabel in den Audioeingang gesteckt. Die flache Halterung wird unter das Keyboard geschoben, was zusätzliche Stabilität bringt.
Allen, die mit dem Arturia MiniFreak noch nicht vertraut sind, sei neben den Presets auch unser großer Workshop zum MiniFreak von AMAZONA-Autor Jens Hecht empfohlen.
Nach einer kurzen Einarbeitung in die Klangarchitektur habe ich den neuen Vocoder getestet, der sich unter den Effekten findet. Für den Praxistest wähle ich ihn als FX1 und probiere die Einstellungen durch.
Im Vocoder-Ext.-Modus entstehen mit dem Mikrofon die klassischen Vocoder-Effekte. Spricht oder singt man ins Mikrofon, während man einen Akkord oder eine Melodie spielt, erklingen die typischen Roboterstimmen und -chöre. Das nutzt sich allerdings schnell ab. Spannender wird es mit rhythmischen Geräuschen wie Beatboxing oder Talkbox-artigen Effekten. Auch Line-Signale – etwa ein Drumloop – lassen sich hervorragend einsetzen.
Noch besser gefiel mir der Vocoder-Int.-Modus. Hier dient er quasi als zusätzliche Filterbank. Läuft der Sequencer und man verändert parallel Filter oder Vocoder-Parameter, entstehen herrlich bewegte Klänge – von subtil bis durchsetzungsstark, je nach Material und Intensität.
Für die Klangbeispiele habe ich einen Demosong erstellt. Die Drums stammen – bis auf einen Loop in der Bridge und am Ende – aus Logic Pro. Mit dem Vocoder bearbeitet wurden der Drumloop, ein Pad-Sound sowie eine rhythmische Sequenz: Drumloop und Sequenz mit dem Vocoder-Int.-Effekt, das Pad mit dem Vocoder-Ext.-Effekt und Mikrofon.



































Persönlich hätte ich mich noch über ein paar Vocodersounds gefreut um einen noch besseren Eindruck zu bekommen. Beim Klangbeispiel versteht man leider nix, was natürlich Absicht sein kann. Vocoder ist ein schwieriges Thema bezüglich Klangqualität – Da gibt’s maue und geile. Besonders der Vergleich zum Voc. MicroKorg wäre interessant. Beim Ur-Microkorg (ab 2002) war die Haltebuchse jedenfalls ein großer Wackelkontakt, auch wenn es keinen Einfluss auf den Klang hatte (keine Wackler im Klangbild). Bei den neueren Versionen ist es glaub besser gelöst. Daher finde ich den Arturia Ständer in Ordnung, aber live ist es keks – das stimmt! Ich hätte mir schon längst einen Vocoder gekauft, wenn die Steinbergs in Cubase nicht ihren Plugin Klassiker wieder eingeführt hätten. Für ein paar Songs, um seine Stimme zu „robotisieren“ reicht dieser allemal aus. Cool ist auch der iZotope Vocalsynth, den ich oft anschaue. Hiermit kann man alles mögliche mit einer Stimme anstellen. Optisch wie klanglich ein geiles Teil! Wir sind die Roboter. Apropos: Kraftwerk dieses Jahr Herbst in mehreren deutschen Städten zu besuch – Vocoder und Talkbox-Sounds inklusive.
@Filterpad ich fand den vocoder ihm ersten microkorg sehr gelungen.
mit Presets die einige der klassischen Sounds nachbildeten.
beim Microfreak hat er mir nicht gefallen.
auch die flache Tastatur ist etwas gewöhnungsbedürftig.
hab den Verkauft.
@Numitron Ok, hätte ich nicht gedacht das dieser beim Freak tatsächlich schlechter ist. Interessant wäre auch noch der im Korg R3, der in seiner ursprünglichen Version auch etwa um diese Zeit wie der Microkorg erschien. Und zum Behringer VC340.
@Filterpad bin mir unsicher ob er schlechter ist.
fand den Sound schlechter.
Kraftwerk waren letztes Jahr wieder in Wien toll!
hab endlich den EHX vocoder aufgebaut!
aber talkbox bei Kraftwerk?
noch nie gehört?
@Numitron Ok, war etwas Spekulation, aber bei Daft Punk und Bon Jovi ist es ne Talkbox die zum Einsatz kam.
@Filterpad stimmt🎸🤘
@Filterpad daft punk haben meiner meinung nach nur bei „around the world“ eine talk box verwendet, ansonsten kamen eher vocoder (digitech/sennheiser) oder wie auf discovery der roland vp9000 sampler zum verfremden der stimmen zum einsatz…
@dilux ja, alles mögliche.
ich hab Mal gelesen bei around the world talkbox plus vocoder zusammen 😉👍
@dilux Ja das ist gut möglich. In Erinnerung hatte ich nur das Around the world bzw. habe ich bei dem Song irgendwann mal gehört, dass es sich um eine Talkbox handelt (klingt auch so). Auch bei Randon, Access, Memories (Album) kamen wahrscheinlich andere Teile zum Einsatz. Vielleicht sogar Software! – Wer weiß das schon. Gibt es so eine Talkbox überhaupt noch zu kaufen? Wäre interessant.
@Filterpad ja, die von Dunlop.
und Thomann hat eine Harley Benton Version.
mag ich eh Mal kaufen.
@Numitron Ok interessant
@Filterpad https://www.thomann.de/de/search.html?sw=talkbox
@Filterpad ja, ab dem r3 hat Korg xlrbuchsen verwendet und gute schwanenhälse
@Filterpad Es sind in der Tat nur Silben und im anderen Beispiel ein Loop. Ich wollte nicht die klassischen Vocoder-Sounds zeigen, die irgendwie abgedroschen sind. Die gibt es in mehreren Demos auf der Arturia Website. Interessant wird es, wenn der Vocoder eben wie ein Filter eingesetzt wird und so Leben in die Bude bringt.
baut man das mikro wie auf den fotos mittig hinten an den mini, blockiert es USB- und MIDI-buchsen. dank extrem kurzem kabel aber wohl leider nicht anders möglich. das wurde am microfreak besser gelöst.
Liebes Amazona Team!
Meine Frage passt zwar nicht wirklich hier her, aber ich weiß gerade nicht wo ich es sonst posten soll.
Wie sieht es denn mit einem ausführlichen Bericht der neuen Roland TR-1000 Drummachine aus?!?
Das Teil geht ja derzeit im Netz ziemlich durch die Decke!
Würde mich sehr über einen unabhängigen Test von euch freuen!
Grüße aus Wien
@elexred Hi,
natürlich werden wir die Roland TR-1000 testen, sobald wir ein Testgerät bekommen können. Du findest ihn dann später unter BEATS.
Wann das sein wird, hängt von Roland ab und davon, wie schnell der Autor ist 🙂
@elexred bin auch schon gespannt!
kommt sicher bald.
auf bonedo.de schon ein Preview.
bin auch aus Wien!🎉🤘😎
ja, die von Dunlop.
und Thomann hat eine Harley Benton Version.
mag ich eh Mal kaufen.