Britischer Konsolen-Sound im Homestudio?
Der Hersteller Audient war lange Jahre vorwieglich ein Begriff für große Konsolen und Mic Preamps. Mittlerweile rundet die Firma mit Sitz in Großbritannien ihren Produktkatalog nach unten ab und hat mittlerweile zwei Audiointerfaces im Programm. Audient iD14 und Audient iD22 sind beides kompakte Desktop-Interfaces wovon wir uns heute einmal das kleinere der beiden, das iD14 genauer anschauen.
Aufbau und Verarbeitung
Der erste Eindruck wiegt schwer. Beim Audient iD14 kann man das sogar wörtlich nehmen, denn mit 1,25 kg ist das iD14 wahrlich kein Fliegengewicht. Der Grund für das hohe Gewicht erschließt sich schnell, das Gehäuse des Interfaces besteht aus soliden Metall. Alles fest verschraubt und sauber gefertigt, sehr gut.
Die Bedienoberfläche des iD14 wirkt sehr aufgeräumt. In der Mitte findet sich ein achtstelliges Pegel-Meter, eine weitere Leuchtdiode verdeutlich den aktiven Betriebszustand. Rechts davon ein großer Drehknopf samt Push-Funktion, darunter drei Buttons aus Hartplastik. Die linke Seite wird von zwei Gain-Potis sowie zugehörigen Kippschaltern für die schaltbare Phantomspeisung eingenommen. Auf der Vorderseite lässt sich ein Kopfhörer anschließen, rechts befindet sich eine weitere Klinkenbuchse zur Aufnahme von Instrumentensignalen (D.I.). Alle restlichen Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Interfaces.
Danke für den guten Test Felix. Ich hätte mir gerne noch mehr Eindrücke zu den Wandlern gewünscht. Wie klingen sie deiner Meinung nach im Vergleich zu anderen Interfaces in diesem Preissegment? Laut Audient Forum sind im ID14 nicht die gleichen Wandler wie im ID22 verbaut. Irgendwo müssen sie ja Abstriche machen…
Viele Grüße
Fabian
@MrMeloD Hallo Fabian,
laut meinen Infos kommen in beiden Interfaces Wandler von Burr Brown zum Einsatz. Zwar aus unterschiedlichen Baureihen, qualitativ aber nicht zu unterscheiden. Den Klang würde ich als sehr neutral bezeichnen, da wird dem Signal kein bestimmter Stempel aufgedrückt oder gar geschönt.
Hi Felix,
„Hinsichtlich der Latenz ist das iD14 ebenfalls vorne mit dabei, knapp 2 ms waren auf meinem Macbook möglich.“
Im Roundtrip oder nur in einer Richtung?
Mit einem Roundtrip-Wert von 2ms wäre das iD14 das USB-Interface mit der niedrigsten Latenz am Markt und selbst nur in einer Richtung wäre der Wert _extrem_ gut.
Grüße,
Markus :)
@Markus Schroeder Hi Markus,
sorry, das hätte ich genauer schreiben sollen. Das ist die Latenz in eine Richtung.
Hallo,
hier fehlt meiner Meinung nach der Hinweis, dass das Interface bei hohen Abhörpegeln unter Kopfhörern den Ton hörbar verzehrt und tonal sehr grell wird. Dazu wurde ein Drehpoti mit grober Rasterung verbaut, eine feine Volumenjustage ist nicht möglich.
Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, was hast du denn für Kopfhörer?? Output, sowohl über Main als auch Kopfhörer ist sauber, keine Zerrungen etc…
Und Encoder: läuft in 1db-Schritten, wie fein hättest du es denn gerne?
Ich bin derzeit am hardern ob ein Audient iD22 oder ein Tascam UH 7000 Interface.. was mich am Audient am meisten stören würde sind die Combibuchsen davon bin ich kein großer Fan. Ein Pluspunkt für das Tascam wäre die AES / EBU Schnittstelle und für die Audient die Adat… Ach lieber Geargott warum musst du das immer so schwer machen :-D
Zwei Dinge möchte ich ergänzen:
Bei den 66dB Gain ist der 10dB Softwareboost schon mit eingerechnet.
Und was im Test nicht erwähnt wurde, ist der Betrieb am iPad. Das ID14 wird als Class Compliant beschrieben, was Vorraussetzung für den Betrieb am IOS Device ist.
So weit so gut.
Audient hat aber leider nicht ganz zu Ende gedacht: Das über das obligatorische Camera Connection Kit angeschlossene Interface muss mit Strom versorgt werden. Und hier liegt das Problem: Das ID14 hat einen Netzteilanschluss, der für die Erzeugung der 48V Phantomspeisung dient – mehr aber auch nicht:( Denn trotz angeschlossenem Netzteil, meldet das iPad, dass das Audient zu viel Strom verbraucht – ich muss also das ID14 zusätzlich mit einem gepowerten USB-Hub verbinden, damit das Äpfelchen funtioniert.
Sprich 2 Netzteile für das Audient am IOS-Device, wenn man Phantomspeisung braucht.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass da jemand nicht zu Ende gedacht hat.
Schade.