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Test: Audient iD44 MKII, USB-Audiointerface

Optimiertes und besseres iD-Interface

10. Oktober 2022
audient id44 mk2 test

Audient iD44 MKII, USB-Audiointerface

Ende 2018 hatte mein Kollege Armin Bauer hier das Audient ID44 im Test. Sein Fazit damals: „Mit dem iD44 bietet Audient ein praxisorientiertes, gut klingendes Interface an, das durch vier überdurchschnittliche Mikrofoneingänge, zwei unabhängige Kopfhörerwege und clevere Steuerfunktionen glänzt. Hinzu kommt die intuitive Software, haptisch angenehme Hardware und die Kanalerweiterung mittels ADAT-Anschlüssen.“ Oder kurz: Sehr gut. Inzwischen haben die Entwickler nachgelegt und eine verbesserte, zweite Version nachgereicht, das Audient iD44 MKII. Aber wie kann man denn ein ohnehin schon sehr gutes Produkt noch besser machen? Und es dann auch noch zum selben Preis wie die Erstausgabe anbieten? An welchen Stellen wurde überarbeitet? Oder ist das am Ende einfach nur der beliebte Marketing-Trick, das Gehäuse neu zu lackieren und dem Modell eine V2 zu verpassen, um es in den Händlerlisten wieder in den Blickpunkt zu rücken? Finden wir es heraus!

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Audient iD44 MKII

Audient iD44 MKII: Technische Daten

Für alle Freunde von Zahlen und knallharten Fakten hier eben kurz die wichtigsten Tech-Specs im Schnelldurchlauf. Das Audient ID44 ist ein (zählt man ADAT mit) 20 In / 24 Out – USB 2.0-Audiointerface (24 Bit / 96 kHz) mit folgenden Daten:

Microphone-Preamplifier:

  • Mic Gain: 0 to +60 dB
  • Maximum Input Level: +18 dBu
  • THD+N@0 dBu (1kHz): 0,003% (-96 dBu)
  • SNR: 96 dB

D.I. / Instrument Input (Channel 1)

  • D.I Gain: 0 to +60 dB
  • Maximum Input Level: +10 dBu
  • THD+N@0 dBu (1kHz): <0,3% (-96 dBu)
  • SNR: 95 dB A-weighted

Analog to Digital Converter (ADC 1&2)

  • Maximum Input Level: +18 dBu (0 dBFS digital maximum)
  • THD+N@ -1 dFBS (1kHz): 0,003% (-112 dBu)
  • Dynamic Range: 120 dB A-weighted

Digital t o Analog Converter (DAC 1&2)

  • Maximum Input Level: +18 dBu (0 dBFS digital maximum)
  • THD+N@ -1 dFBS (1kHz): 0,0006% (-104 dBu)
  • Dynamic Range: 126 dB A-weighted

Headphone Outputs

  • Maximum Output Level: +14 dBu (0 dBFS digital maximum)
  • Output Impedance: <50 Ohm unbalanced
  • THD+N@ -1 dFBS (1kHz): 0,0008% (-103 dB)
  • Dynamic Range: 124 dB A-weighted

Digital Inputs

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  • ADAT 16 Channels: 44,1 kHz to 48 kHz
  • ADAT 8 Channels (SMUX): 88,2 kHz to 96 kHz
  • Stereo S/PDIF: 44,1 to 96 kHz

Das Audient iD44 MKII läuft unter Windows ab Windows 8 (Vorgänger: Ab Windows 7) mit 32 oder 64 Bit und auf dem Mac ab macOS 10.11.16 (El Capitan). Auch ein Standalone-Betrieb ganz ohne Rechner ist möglich.

Aber wichtiger ist ja wie immer „auf dem Platz“. Nehmen wir den ID44 MKII also mal genauer unter die Lupe.

Audient iD44 MKII

Was bietet das Audient iD44 Mk2 Audiointerface?

Hatte ich bei meinem letzten Test (Volt 476P) schon die Größe der Verpackung des Interfaces bewundert, so legt das Audient iD44 MKII hier locker noch mal einen drauf. Auf der Oberseite der mattschwarzen Box prangt ein Foto des ID44-Top Views, an der Seite der schlichte Satz „You can’t unhear quality“. Auf der Unterseite noch eine kleine Featureliste, das war es auch schon.

Und die Verpackung punktet weiter bei mir: Man kann sie bequem oben aufklappen (und muss nicht die Seiten auffummeln, um dann eine weitere, mindestens gleichgroße Kiste nach draußen zu zerren), außerdem gibt es für die Extras eine Inhaltsangabe, die in das Innere der Box gedruckt wurde. Dazu gehören zwei USB-Kabel (USB C auf USB C, USB C auf USB A) sowie ein 12 V Netzteil mit verschiedenen Steckeraufsätzen. Leider im Klotzformat, aber ok, ging wohl nicht anders. Und schließlich liegt dem Audient iD44 MKII auch noch ein bebildertes Quickstart-Manual in lesbarer Größe vor. Und nicht ein neumodischer „such dir den Kram doch selber“-QR-Code, der zwar hip  & trendy aussieht, aber einfach nur umständlich ist. Stattdessen gibt’s dann den – auf den Karton – gedruckten Hinweis: „For latest drivers, manual and downloads, please visit audient.com/id44“. Na, dann mal los.

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Mehr Informationen

Umfangreiches Software-Paket von Audient & Co.

Mit zum Lieferumfang gehört ein recht umfangreiches Software-Paket. Das allerdings nur aufmerksame Käufer finden werden, ist doch der Hinweis darauf auf der Seitenwand des Kartons versteckt, die nach dem Öffnen der Packung sichtbar wird. „ARC – Free Software and Plugins. For offer details visit audient.com/arc” ist da zu lesen. Wer sein Audient iD44 MKII registriert, erhält:

  • Cubase & Cubasis LE 3 (Steinberg)
  • Retrologue 2 (Analogsynth von Steinberg)
  • M-Tron Select (Emulation des Mellotron, von Gforce)
  • Torpedo Wall of Sound (Acht Presets der Speaker/Miking-Simulation von Two notes)
  • Waldorf Edition 2 LE (Emulation des D-pole (Filter), Attack (Drum Modul) und PPG Wave (Synth))
  • SoundID Reference (sechs Monate Trial der Speaker/Headphone Kalibrierungs-Software von Sonarworks)
  • Drei kostenlose Online-Kurse von Produce Like a Pro
  • 2 GB Free Samples bei Loopcloud

Das kann sich auf jeden Fall sehen lassen.

Audient iD44 MKII

Was ist anders, was bleibt gleich beim USB-Interface?

Was direkt ins Auge fällt, ist das überarbeitete Design des Audient ID44 MKII. Das massive Metallgehäuse (276 x 174 x 69 mm groß und gut 2 kg schwer) in Pultform kommt jetzt in der Farbkombination „mattschwarz/rauchgrau“, was zusammen mit dem gebürsteten Aluminium schon ziemlich edel aussieht. Allerdings aber auch recht empfindlich ist für Fingerabdrücke, da sollte man das Brillenputztuch besser daneben liegen lassen.

Zu der neuen Schlichtheit passen auch die Neugestaltung des Logos (ohne Bogen, mit neuer Schriftart) und die Entfernung der schwarzen Kennlinien auf den Drehreglern und deren unten verdickte Enden. Weniger ist eben mehr, vor allem beim Design. Aber war das schon alles?

Technisch gibt es jedenfalls keine Änderungen auf der Gehäuseoberseite. Vier Kanalzüge mit Gain(dreh)regler inklusive Peak und Signal-LED, dessen Spannweite  von 0 bis 60 dB reicht, darunter die kleinen Kippschalter für 100 Hz Highpass-Filter, -10 dB Pad und +48 V Phantomspeisung. Wohlgemerkt einzeln für jeden Kanalzug und nicht etwa „einer für alle“ (wie zum Beispiel beim Volt 476P). Die vier Mikrofon-Preamps dahinter sind die bewährt-klassischen Class-A-Konsolen-Mic-Preamps von Audient, die auch im ASP8024-HE (Super)Pult (hier ein paar Informationen zum Bruder ASP4816) eingesetzt werden. (Preis ab 22.000,- Euro aufwärts).

Audient iD44 MKII

Die achtgliedrige Pegelanzeige (Main Meters) zeigt leider nur den Main-Ausgangspegel an, den ich jetzt nicht so übermäßig spannend finde. Sinnvoll wäre es gewesen, den auch für die Eingänge nutzen zu können, denn wenn hier die Peak-LED aufleuchtet, ist es meist schon zu spät. Und dass die Anzeige da technisch durchaus multitaskingfähig ist, beweist ja die Tatsache, dass sie auch die Stellung des Volume-Endlos-Encoders anzuzeigen in der Lage ist, wenn ich diesen betätige. Dann nämlich klettern die LEDs paarweise nach oben; das letzte Pärchen erstrahlt dabei in grellem Rot als dezenter Hinweis, dass das Volume auf Max steht.

Unterhalb besagten Encoders befinden sich drei Taster, beschriftet mit ID, DIM und CUT. Mit dem ID-Button schalte ich das iD44 kurzzeitig in den „ScrollControl-Modus“, mit dem ich dann das Volume-Wheel als Scrollwheel für einen Parameter in der Computer-Software einsetzen kann, etwa in der DAW oder in Plug-ins. Einfach die Maus auf den Parameter steuern, Regler drehen, fertig. DIM senkt das Speakervolume um einen einstellbaren Level, CUT beendet das Signal ganz. Drei weitere Taster lassen sich frei programmieren, wobei dieser „Freiheit“ insofern recht enge Grenzen gesetzt sind, als dass es derzeit auch nur drei zuweisbare Aktionen gibt: ALT (schaltet Main Out auf zweites Boxenpaar oder einen Kopfhörerausgang), Mono Sum und Polarity Reverse. Halten wir den Entwicklern mal zugute, dass sie mit den drei Buttons zukünftig noch mehr vorhaben, denn sonst hätte man die Funktionen ja auch gleich fest verdrahten und die Buttons entsprechend beschriften können.

Ebenfalls noch mit auf der Bedienoberfläche: Zwei Volume-Drehregler für die beiden Headphone-Anschlüsse, eine LED für den USB-Kontakt und ein Talkback-Button. Der ist aber nicht fest einer Quelle zugewiesen, sondern kann einen der vier Analog- oder der 16 Digitaleingänge nutzen, um das Signal über einen der Cue-Mixes zum Künstler zu schicken. Ja, ich kann sogar das Signal von einem anderen Audio-Device meines Computers abgreifen, etwa das eingebaute Mikro oder ein dort angeschlossenes USB-Mikrofon. So muss ich dann keinen der Hardware-Kanäle dafür opfern.

Wir stellen fest: Bis auf das Design bisher keine Neuerungen. Aber keine Sorge, die kommen noch.

Audient iD44 MKII

Jetzt mit drei Headphone-Buchsen

Welche Anschlüsse besitzt das Audient iD44 MKII?

Eine erste kleine Änderung findet sich auf der Frontseite: Kopfhörerausgang 1 hat jetzt – zusätzlich zur 6,3 mm Buchse – eine parallel geschaltete 3,5 mm Buchse bekommen, da kann sich also noch jemand mit anhängen. Ist jetzt kein großes Ding, und wer mehr Kopfhörerausgänge benötigt, hat wohl eh einen kleinen preiswerten  Extra-Amp wie den Swissonic Headamp oder den Behringer HA8000 V2 mit 8 Kanälen, aber eine nette Geste ist es doch. Kopfhörerausgang 2 bleibt übrigens solo, so dass wir dann drei Kopfhörerausgänge haben, zwei davon getrennt regelbar.

Unverändert auf der Frontseite dagegen sind die beiden Line-D.I-Eingänge mit JFET-Schaltung. Hier wurde lediglich die Kennzeichnung „D.I“ durch ein E-Gitarrensymbol ersetzt – für die Leute, die mit dem Begriff „D.I“ vielleicht nicht so viel anfangen können.

Unverändert (bis auf das neue Logo) präsentiert sich auch die Rückseite. Hier finden wir (in order of appearance von rechts nach links): Zwei Mic/Line Eingänge (1+2) mit je einer XLR/Klinke-Kombobuchse (nicht verriegelbar) plus dazugehörigen Insertbuchsen (Send/Return als 6,3 mm Klinke). In die symmetrischen Inserts lassen sich externe Effekte direkt hinter dem Preamp und vor der Konvertierung einschleifen. Daneben zwei weitere Kombobuchsen (3+4), aber ohne Inserts, gefolgt von den vier Line-Outs (bzw. zwei Stereo-Line-Outs, 1+2, 3+4), ausgelegt als große Klinke. Über den Wordclock-Ausgang kann ich das Audient iD44 MKII auch als Masterclock einsetzen. Es folgen zwei optische Digital-Ein-und Ausgänge für ADAT & Co., eine USB-C-Buchse zum Anschluss des Interfaces an den Computer, ein kleiner, aber knackiger Powerbutton sowie die Buchse für das Netzteil und das obligatorische Kensington-Lock.

Hm, auch keine große Änderungen. Warum dann also MKII?
Audient iD44 MKII

Die wichtigen Änderungen des iD44 Mk2

Neues Design ist ja ganz nett, rechtfertigt aber noch nicht das MKII. Die wirklich großen Änderungen gegenüber dem Vorgänger sind aber von außen gar nicht sichtbar, sondern stecken „unter der Haube“. Am wichtigsten ist da die Verbesserung des A/D-Wandlers, die sich auch in handfesten Zahlen ausdrückt: So wurde der THD+N-Wert der Wandler um 9 dB angehoben, wodurch der Sound noch rauschärmer, präziser und noch weniger verzerrt klingt.

Besonders praktisch für Streamer und Podcaster ist die neue Loopback-Funktion, die in die Software integriert wurde (zur Software gleich noch mehr) und mit der mehrere Signale aus dem Rechner mit denen der Hardware-Eingänge gemischt werden können.

In Kombination mit dem neuen Design und dem dritten Headphone Out ist das – bei gleichbleibendem Preis – doch schon eine gute Sache, was sich die Entwickler da haben einfallen lassen.
Audient iD44 MKII

Installation und Inbetriebnahme des Audient iD44 MKII

Den Treiber bekommt man von der Produktseite des Audient – sogar ohne dass man sich da jetzt anmelden oder registrieren muss, was ja ansonsten schon lästiger Standard ist. Der ist auch schnell installiert. Einmal angeschlossen, öffnet sich automatisch erst einmal ein Fenster, um das Audient iD44 MKII zu registrieren und mich beim ARC Creative Hub anzumelden. Was ich – wir erinnern uns – ja machen sollte, wenn ich das Software-Paket erhalten möchte. Wer das nicht will, kann die Registrierung auch überspringen, das Interface funktioniert auch ohne.

Ist das iD44 MKII angeschlossen, wird es eng in den Windows-Soundeinstellungen: Dann nämlich muss ich schon den in den Fenstern der Sound-Ein- und Ausgabe scrollen, um alle Möglichkeiten zu sehen. Da haben wir dann vier analoge Ausgangspärchen, acht Mal ADAT und zwei Mal S/PDIF/ADAT, bei den Eingängen sind es zwei analoge, acht Mal ADAT, zwei Mal S/PDIF/ADAT und einmal  Loopback – alles jeweils als Stereopaar. Da kann man schon einiges verkabeln.

Audient iD44 MKII

Der Audient Mixer

Mit einem ähnlichen Platzproblem hat auch der Audient-Mixer zu kämpfen, der sich als kleines iD-Icon in den ausgeblendeten Symbolen der Task-Leiste finden lässt. Alles auf einmal im Blick – dazu reicht der Platz im nur nach unten skalierbaren Fenster nicht aus. So muss man dann bei Bedarf über den Scrollbalken verschieben und/oder analoge und digitale Eingänge bzw. DAW-Returns (dazu gleich mehr) einzeln einblenden, was aber dank der sinnvollen Maussteuerung schnell und einfach über die Bühne geht. Im Gegenzug sind die Bedienelemente in der Software dann auch nicht fummelig klein, sondern absolut realistisch groß. Allein die düstere „Farbgebung“  (Dunkelgrau auf Schwarz) erschwert hier unnötig die Übersicht, vor allem auf nicht entspiegelten Notebook-Displays. Da würde ich mir eine Möglichkeit wünschen, die Mixersoftware farblich anpassen zu können.

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Audient iD44 MKII
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Kundenbewertung:
(31)

In den Kanalzügen (jeweils mit Panregler, Mute, Solo, Phasenumkehr, Stereogrouping, Pegelanzeige und einem Volumefader für den Signalanteil des Kanals, der an den Mix geschickt wird) fallen vor allem die acht DAW-Return-Kanäle auf, die ich in die Cue Mixes übernehmen kann. Die wiederum speichern das Setup der einzelnen Kanalzüge und lassen sich im Routing an verschiedene analogen oder digitalen Ausgänge schicken. Jeder Cue Mix (A – D) hat wiederum auch einen eigenen Volume-Regler, da kann man im Studio schon einiges mit veranstalten. Im System-Panel lassen sich im Routing die Ausgangskanäle den verschiedenen Mixes zuordnen, die digitalen Ein- und Ausgänge auf ADAT oder S/PDIF legen, die Clock Source einstellen (INT, Digi 1, Digi 2), für den Mono-Mode festlegen, ob ich lieber links, rechts oder die Mitte als Mono hätte und die Trim-Settings für die Buttons DIM und ALT voreinstellen. Da bietet Audient eine schöne Schaltzentrale mit vielen Annehmlich- und Möglichkeiten.

Audient iD44 MKII

Das Audient iD44 MKII in der Tonstudiopraxis

Was mir direkt auffällt, als ich mein Rode NT-2A mal testweise an das iD44 MKII anschließe: Ich muss den Regler für den Eingangspegel schon recht weit aufdrehen, um ein Signal von etwa -6 dB zu bekommen. Außerdem stimmen die Pegelanzeige des Audient-Mixers und die von Wavelab auf dem Testrechner nicht überein: Wo Audient schon im roten Bereich ist, winkt Wavelab müde lächelnd ab und kratzt gerade mal an der -6 dB Marke. Ein Ergebnis, das beim Abspielen der Testaufnahme von der Hardware-Pegelanzeige des iD44 MKII dann auch bestätigt wird.

Und wie klingt das iD44 MKII? Hier einige Sätze aus einer unserer News:

Gefällt mir, schön neutral und sauber auflösend, aber trotzdem nicht „langweilig“ oder flach – und vor allem auch extrem rauscharm. Dazu mal im Vergleich meine Standardlösung über den Mackie-Mixer 802 VLZ3, der über ein MOTU M4 in den PC geht:

Kaum ein Unterschied. Die Mackie-Motu-Version ist vielleicht eine Spur schärfer in den Höhen und nicht ganz so nüchtern. Der 100 Hz HPF, der in jedem der vier Kanalzüge zu finden ist, wirkt sich nicht übermäßig dramatisch auf das Klanggeschehen aus:

Bei aktivierter -10 dB Schaltung ist ebenfalls kein Rauschen zu hören.

Zum Schluss eben noch zwei Gitarrenaufnahmen am Hi-Z-Instrumenteneingang, einmal pur und einmal mit dem HPF. Hier am Instrumenteneingang muss ich den Gain-Regler nicht so weit aufziehen. Klingt ebenfalls alles sehr sauber.

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Fazit

Audient hat seinen iD-Spitzenreiter – das Audient iD44 MKII –  weiter optimiert, ohne dabei auf das Preispedal zu drücken. Mit dem verbesserten A/D-Wandler, der Audio-Loopback-Funktion, einem dritten (parallel geschalteten) Kopfhörerausgang sowie einigen Designänderungen hat sich das iD44 den Zusatz MKII redlich verdient. Das ist jetzt nicht so dramatisch, dass Besitzer der Erstausgabe nun zwingend hochleveln müssten. Wer aber ohnehin gerade auf der Suche nach einem neuen Audiointerface ist, bekommt mit dem Audient iD44 MKII eines, das mit exzellentem Klang, vielfältigen Anschlussmöglichkeiten und einer durchdachten (Software)-Steuerung und Bedienung punktet.

Plus

  • vier sehr gut klingende Mikrofon Preamps
  • noch mal verbesserte A/D Wandler
  • jetzt mit Loopback-Funktion
  • schönes Design, saubere Verarbeitung
  • zwei D.I-Anschlüsse
  • zwei symmetrische Inserts für die analogen Eingänge 1 und 2
  • ADAT In/Out
  • vier Line-Outs
  • frei belegbares Talkback
  • DSP-Mixer mit sehr niedriger Latenz
  • zwei Headphone-Ausgänge
  • Endlos-Decoder auch für Software-Steuerung nutzbar
  • +48 V für jeden der vier Kanäle einzeln schaltbar
  • Standalone möglich

Minus

  • keine Hardware-Eingangspegelanzeige (bis auf die Peak-LEDs)

Preis

  • 569,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    dr noetigenfallz

    Mich würde die Geschwindigkeit und Qualität der Treiber interessieren. Ich hatte kurz ein Evo 16 hier. Die Roundtrip-Latenz war so lala und als ich 2x ADAT angeschlossen hatte knackte es wie wild. Zum Vergleich hatte ich mein MOTU AVB 1248. Das war viel schneller und beim selben Projekt knackte nichts. Ich hatte auf jeden Fall den Eindruck, dass die Treiber nichts taugen..So war die Performance bei einer Latenz von 512 viel besser als bei 1024.

    • Profilbild
      Michael Schill RED

      @dr noetigenfallz Ich kann nur für das iD14 sprechen, wo ich auch einen Vergleich zwischen Mk1 und Mk2 habe. Die Audient-Treiber sind definitiv eine Ecke schneller geworden und bewegen sich m.E. jetzt im guten bis oberen Mittelfeld. Im Zusammenspiel mit Sonarworks und dem bei mir angeschlossenen ADAT-Preamp (der leider auch Clock-Master sein muss, weil das iD14 keinen Clock-Output hat) hat Ableton bei mir manchmal Probleme mit der Latenzkompensation. Das sind aber Spezialfälle, die z.B. nach Ruhezustand des Macbooks auftreten und Audient – wenn überhaupt – nur zum Teil anzulasten sind. In Verbindung mit der sagenhaft guten Audioqualität (die von Mk1 auf Mk2 sogar nochmal zugelegt hat), sind die Audients auf jeden Fall eine gute Empfehlung.

    • Profilbild
      FROSTBOX

      @dr noetigenfallz Ich nutze das MK1 seit einigen Jahren, zuerst unter Win7, dann Win10, jetzt Win11. Ich hatte bislang noch kein einziges Mal eine „versaute Aufnahme“. Unter Win7 hatte ich hin- und wieder mal einen Crash, aber seit Win10 und 11 (und wahrscheinlich auch durch die mit dem Zeitfortschritt verbundene generelle Optimierung des Treibers) kein einziges Problem. Bei den neuen EVOs scheint dieses Level ja leider noch nicht erreicht zu sein, nach allem, was man so lesen muss…

  2. Profilbild
    FROSTBOX

    Ich nutze das MK1 schon seit einigen Jahren und bin immer noch Fan. Einzig das Fehlen der Loop-Back- Funktion lässt mich seit einiger Zeit mit den Kauf des MK2 liebäugeln…

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