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Test: Audient iD44, USB-Audiointerface

(ID: 261358)

Mit dem Talkback-Button kommuniziert die Regie mit den Musikern. Im Routing kann das verwendete Mikrofon ausgewählt werden. Hier ist nicht nur einer der vier Mikrofoneingänge möglich, nein, auch ein Mikro im Rechner oder auch ein angeschlossenes USB-Mikrofon sind hier wählbar. Das ist praktisch, so spart man sich einen Input am Interface.

Talkback kann frei gewählt werden

Vorhanden sind auch Phasendreher und Mono-Button, ebenso wie der Alt-Taster, der den Main-Out auf ein zweites Boxenpaar oder einen Headphone-Out schaltet. Auf der Routing-Seite lässt sich der Alt-Speaker-Pegel anpassen.

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Das geht auch bei Dim, das den Ausgangspegel reduziert. Bei der Verwendung von Talkback wird Dim automatisch mit aktiviert. Für eine komplette Stummschaltung des Signals steht der Cut-Button zur Verfügung.

Wie wir sehen, bietet die Hardware nicht für alle Funktionen einen entsprechenden Button. Dafür gibt es aber die Taster F1 – 3, die frei mit den Monitor-Controls belegt werden können.

Ein Knopf, der in der Software keine Entsprechung findet, ist der iD-Button. Auf den gehen wir im folgenden Praxistest noch ein. Für die Steuer-Software kann man den Entwicklern schon ein mal eine positive Bewertung ausstellen, klar strukturiert, einfach zu bedienen.

Arbeiten mit dem Audient iD44

Hier schließe ich zuerst einige Mikrofone aus meiner Sammlung an. Der Sound ist im besten Sinne neutral und ausgewogen. Auch bis in hohe Gain-Bereiche arbeiten die Preamps sehr rauschfrei. Bei einer Verstärkung von 60 dB hat man auch bei pegelschwachen Mikros, wie z. B. meinem dynamischen Funkberater MD 30-2, noch ausreichend Reserven.

Audient wirbt damit, die Class-A-Preamps der gesamten Produktlinie zu verwenden. Vier Preamps in dieser Qualität in dem Preisbereich, da kann man nicht meckern. Spaß machen auch die sahnig laufenden Potis und die Kippschalter. Mit dem Low-Cut, der bei 100 Hz liegt, lassen sich zielsicher tieffrequente Störsignale entfernen.

Durch die Kombibuchsen nehmen die vier Mic-Preamps auch Line-Signale auf, die 10 dB geringer ausgesteuert werden. Auch hier ist ein störungs- und verfärbungsfreier Klang zu vernehmen.

Kanal 1 und 2 bieten auch noch einen D.I.-Eingang für Gitarre und Bass. Werden die Klinken an der Vorderseite benutzt, sind die hinteren Kombibuchsen automatisch abgeschaltet.

Die D.I.-Inputs vorne links

Das ist gut mitgedacht, so müssen hier gesteckte Mikrofone nicht abgestöpselt werden.

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Auch für die D.I.-Inputs sind PAD und Low-Cut weiterhin in Betrieb. Der Sound ist hier druckvoll und bietet schöne Höhen, die nicht zu harsch werden. Das lässt auch Piezo-verstärkte Instrumente angenehm ertönen.

Durch die Inserts der ersten beiden Kanäle kann für die Aufnahme externes Equipment eingeschleift werden. Alternativ lässt sich auch der Insert-Return als weiterer Ausspielweg nutzen, der vor der Wandlung abgreift.

Die beiden Kopfhörerausgänge, die unabhängig voneinander steuerbar sind, klingen ebenfalls sauber und bringen genügend Lautstärke mit. Hier ist es auch sehr praktisch, dass der iD-Mixer 8 Kanäle ins Interface zurückführt, so lassen sich leicht unterschiedliche Playback-Mischungen für die Musiker anbieten.

Mit den beiden ADAT-Anschlüssen lässt sich mit externen Wandlern die Anzahl der Ein- und Ausgänge erhöhen. Durch das Routing im iD-Mixer sind die Ausspielwege frei auf die verfügbaren Ausgänge zu bringen.

Das Output-Routing

So kann bei Bedarf auch mit einem externen Headphone-Preamp gearbeitet werden, sollten Qualität oder Anzahl der am Interface verfügbaren nicht ausreichen.

Eine wirkliche Hilfe im Workflow ist der iD-Button. Ist er gedrückt, lässt sich in der DAW mit dem großen Encoder des iD44 der Parameter bedienen, der mit dem Mauszeiger angewählt ist. Mit ein wenig Übung lässt sich hier schnell und zielgerichtet arbeiten.

Nicht ganz so überzeugt hat mich das Konzept der drei F-Keys. Da Talkback, Dim und Cut ja schon eigene Buttons besitzen, bleiben für die drei freien Keys genau drei Auswahlmöglichkeiten übrig: Phase, hier wird automatisch der Mono-Mode mit angeboten, Mono und Alt. Hätte man also durchaus auch fest zuordnen können. Aber vielleicht bietet Audient da ja in einem der nächsten Updates eine erweiterte Auswahl, z. B. Steuerung der Laufwerkstasten der DAW, an.

Wiederum ganz nützlich ist der Standalone-Mode des Interfaces, so kann bei Bedarf auch einfach mal ohne Rechnerbeteiligung mit dem iD44 gejammt werden.

audient id44

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Fazit

Mit dem iD44 bietet Audient ein praxisorientiertes, gut klingendes Interface an, das durch vier überdurchschnittliche Mikrofoneingänge, zwei unabhängige Kopfhörerwege und clevere Steuerfunktionen glänzt. Hinzu kommt die intuitive Software, haptisch angenehme Hardware und die Kanalerweiterung mittels ADAT-Anschlüssen.

Rechnet man jetzt noch das durchaus brauchbaren Software-Paket mit dazu, darf dem Interface ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zugesprochen werden.

Plus

  • vier gut klingende Mikrofon-Preamps
  • zwei D.I.-Ins
  • zwei getrennte Kopfhörerwege
  • stabile und haptisch angenehme Hardware
  • praxisnahe Lösungen
  • übersichtliche Software-Steuerung
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Preis

  • Ladenpreis 569,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    donmalteaushb

    Hallo Armin, vielen Dank für deinen Bericht. Ich bin wirklich an dem Interface interessiert. Im Netz reichen User-Kommentare und Berichte von langer Latenz hin zu Oberklasse-Sound. Im Hinblick auf die Sound-Quali: Du hast von guter Sound-Qualität geschrieben. Würdest du es auf einer Stufe mit Apogee, RME und UA Twin sehen oder doch eher eine Stufe darunter? Danke und LG, Malte

    • Profilbild
      Armin Bauer RED

      @donmalteaushb Hallo Malte,

      ich habe ja das Apollo Twin hier. Habe dieses Mal nicht direkt verglichen, aber ich würde die beiden Interfaces von den Preamps her schon auf annähernd gleiche Stufe stellen. Ich könnte mit dem Audient jedenfalls arbeiten. Hinzu kommt, dass hier 4 Preamps und 2 Inserts vorhanden sind.
      Vielleicht ist das Apollo einen Ticken neutraler und löst in den Höhen minimalst besser auf, das Audient klingt etwas „britischer“, d.h. ein wenig mehr Druck in den Mitten.
      Das Bedienkonzept, dass diverse Steuerfunktionen mit übernimmt, ist bei beiden Produkten hervorragend.

      Grüße
      Armin

  2. Profilbild
    DrSpan

    Schöner test.

    Ich besitze das Id22 und bin Seh Sehr zufrieden.

    Bin auf Mac.
    Hatte davor Ulrtalite mk3 Hybrid = Nur probleme (Knackser, Hänger, Lautstärke sobald man den Drehregler berührte plötzlich auf 100 % um 3 in der früh….)
    Dann Ultralite Avb = seit Sierra , auch paar probleme (hänger und manchmal minimal knackser) . Also 100% lief niemals eins der beiden
    auch wenn viele dann sagen „aber ich hatte keine probleme“

    Mit dem Audient 0 Probleme seit 2 Jahren. Und unterwegs habe ich das Id 14. Auch 0 Probleme

    Das ist mir dann doch wichtiger als mögliche Latenzen etc.

    Ich wollte ein Rme Uc aber ich kaufe nie wieder so ein ,,,, (dumm würde ich sagen) interface mit einen „Multiknopf“ für die Lautstärke.

    Nur fällt mir jetzt auf das das Id44 nicht mehr Ausgänge als das 22er hat….
    Nur Optisch ohne ende aber ich wollte mehr „in the box“ Line ein-aus.

    Naja, man kann nicht alles haben

    • Profilbild
      Armin Bauer RED

      @DrSpan Hi DrSpan,

      schön, dass du mit dem iD22 zufrieden bist und auch meinen Testeindruck bestätigen kannst.
      Zwei Ausgänge hat das iD44 schon mehr, den zweiten Headphone Out.
      Ansonsten bleibt eben ADAT als Erweiterung, muss ja nicht immer gleich ein teurer Wandler sein, oft reicht auch ein altes Alesis AI-3 oder ein ausgedientes Stand Alone Interface, z.B. ein M-Audio Profire 2626.
      Was mich etwas wundert sind deine Probleme mit Motu. Eigentlich laufen die sauber, wie hoch stellst du denn deine I/O Puffergröße ein?

      • Profilbild
        DrSpan

        @Armin Bauer Ich möchte gern bzw ich heisse sehr willkommen wenn ich bei einen interface „in the box“ die Möglichkeit habe das signal vom interface durch ein externes Effektgerät zu schleifen.
        Ich pendel viel zwischen 2 Ländern daher finde ich es praktisch wenn ich wenig Trasportieren muss.
        Adat hat ja auch mein 22er. Ich möchte halt nur nicht nochmehr Geräte da ich durch das reisen keinen 100% eigenen „Studio“-Raum habe .

        Die Motu….. meine Güte. Was für eine zeit.
        Ich hab schon sehr oft gehört „es kann nicht sein“ was aber nie geholfen hat als die probleme kamen. Ein bekannter der informatiker ist konnte auch keine antwort finden.
        Also das Mk3 war eine reine Katastrophe. Ich habe es mit 2 verschieden Laptops benutzt. Dann sogar ein neueres gekauft. Mit (soweit ich mich erinnern kann, M.Lion und davor Snow Leopard. Also auch 2 Osx).

        Bezüglich Motu nochwas. Da ich nur produziere habe ich meistens 512-1024 samples im schnitt . (256 nur ganz am Anfang wenn es 1-2 spuren sind und ich was kurz einspiele will von extern).
        Laptops waren Macbook 2008 und danach MB Pro 2011 i7.

        Das Avb ging besser aber auch das hat irgendwann irgendwas gemacht und da war meine
        Geduldschwelle schon sehr niedrig mit Motu.

        Id22 NULL Probleme jemals. Passt ja :-)

        • Profilbild
          Armin Bauer RED

          @DrSpan Hi,

          danke für die Antwort, wollte nicht deine Aussage anzweifeln. Bei dem Puffer lag es daran schon mal nicht. Die Macs sind auch unkritisch, nehme für Live Recording auch immer noch ein MacBook Pro von 2011. Manchmal koomt man wirklich nicht dahinter, was es ist. Schön, wenn man dann eine Lösung hat die funktioniert.
          Klar, zusätzliche 19″ Teile sind zum Reisen unpraktisch.

          Grüße Armin

          • Profilbild
            DrSpan

            @Armin Bauer Ja. Ich hab es auch nie verstanden. Mir hat man immer empfohlen „Motu mit Mac. Es ist super!“ …. :-)

            Wie gesagt. Audient is the Man!

            Frohe Weihnachten und Feiertage!

          • Profilbild
            DrSpan

            @Armin Bauer Hi Armin! Hoofe alles laüft gut und gesund!
            Mir fällt jetzt Jahre später ein. Hattest du die möglichkeit
            das id44 mit dem id22 zu vergleichen? Besitzen sie eigentlich die selben Wandler bzw Wandler ähnlicher qualität?

    • Profilbild
      Ralph Schloter 1

      @DrSpan Der zweite optische Eingang macht Sinn, wenn du ein ASP880 (8 Mic IN) anschliessen und mit 96 kHz arbeiten willst.

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