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Test: Audient iD44, USB-Audiointerface

Englischer Sound für die DAW

21. Dezember 2018
audient id44

Audient iD44

Mit dem neuen iD44 liefert Audient ein Interface, das deutlich umfangreicher ausgestattet ist, als es auf den ersten Blick erscheint. Welche Aufgaben das Gerät übernehmen kann, werden wir nun auf das Genaueste untersuchen.

Lieferumfang des Audient iD44

Das iD44 kommt im stabilen Pultgehäuse mit den Maßen B/T/H 276 x 174 x 51 mm und ist massiv aus Stahlblech gefertigt. Wertig wirken sofort die aus Aluminium gedrehten Bedienknöpfe auf den gut laufenden Drehpotis. Auch die hintergrundbeleuchteten gummierten Taster und die verbauten Kippschalter machen einen sehr guten Eindruck.

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Alupotiknöpfe und Metallkippschalter

Auf der Bedienoberfläche finden sich links die Elemente für vier Eingangskanäle. Pro Kanal stehen ein Gain-Poti und die Kippschalter für Phantomspeisung, -10 dB Pegelabsenkung und Low-Cut zur Verfügung. Die Aussteuerung erfolgt über zwei LEDs für Signal und Peak.

Rechts befinden sich die Drehregler für die beiden Kopfhörerausgänge, der große Endlos-Encoder und insgesamt sieben Taster für diverse Funktionen. Was damit geregelt werden kann, werden wir im Praxisteil erkunden. Mittig sitzt die Status-LED und die achtstufigen LED-Ketten für den Main-Pegel.

Mit Strom versorgt wird das USB-Audiointerface mit dem beiliegenden 12 Volt Netzteil, außerdem finden sich ein USB-C- und ein USB-C-zu-A-Kabel im Umkarton. Abgerundet wird der Lieferumfang mit einer Kurzanleitung.

Interface, Netzteil, Kabel

Nicht mit im Paket, aber für den Käufer als Download verfügbar, ist ein umfangreiches Software-Paket. Dies enthält eine Cubase LE Version für Mac und PC und Cubasis LE2 für das iPad. Waldorf ist mit der Edition 2 dabei, die den Synth PPG Wave 2.2v, den Drummer Attack und das Filter DPole enthält. Von Two Notes kommt eine abgespeckte Version ihrer Speaker-Emulation Wall Of Sound mit acht Presets.

Teil 1 der Zugaben

Von Loopmasters kommt eine umfangreiche Sample-Bibliothek und der Online-Mastering-Anbieter LANDR steuert 10 freie Masterings bei. Zu guter Letzt bietet Producertech zwei Online-Kurse zu den Themen Mastering und Equalizer und legt noch einen 20 Pfund Gutschein für weitere Kurse dazu.

Teil 2 der Zugaben

Alles in allem ein Paket, das durchaus einen Mehrwert bietet. Verlangt wird dafür eine Registrierung der Hardware.

Anschlüsse des Audient iD44

Zunächst versteht sich das iD44 als ein Audiointerface mit 20 Ein- und 24 Ausgängen. Die Eingänge setzen sich zusammen aus vier Kombibuchsen für Mic und Line auf der Rückseite des Pultes. Kanal 1 und 2 bieten zudem noch einen Einschleifweg mit getrennten Send- und Return-Buchsen.

Die Mic-Inputs mit Inserts

Zusätzlich können diese beiden Kanäle über Klinkenbuchsen, die praktischerweise auf der Front angebracht sind, auch als D.I.-Inputs dienen. Mic und D.I. liefern einen Pegel von 0 – 60 dB, Line liegt bei -10 bis 50 dB.

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Digital sind mit zwei ADAT-Pipes bis zu 16 weitere Inputs mit externen Preamps zu realisieren. Bei Datenraten oberhalb 48 kHz reduziert sich natürlich die verfügbare Kanalzahl.

Ausgangsseitig bietet das iD44 zwei analoge Ausgangspaare als symmetrische Klinkenbuchsen, zwei separate Kopfhörerwege, die an der Vorderseite erreichbar sind und die zwei ADAT-Leitungen. Die ADAT-Ein- und Ausgänge können auch als S/PDIF-Anschlüsse mit einer Samplerate bis zu 96 kHz genutzt werden.

Zur Synchronisation mit weiterem Digitalequipment bietet das iD44 einen BNC-Wordclock-Output. Das iD44 ist somit also zwingend der Master und damit Taktgeber in der Kette. Allerdings können auch die ADAT-Leitungen zur Wordclock-Übertragung genutzt werden, damit ist das Interface dann auch im Slave-Modus anzusprechen.

Neben der Buchse für das 12 Volt Netzteil sitzt ein Powerschalter, schön, dass Audient den nicht wegrationalisiert hat. Zum Anschluss an den Rechner wurde eine USB-C-Buchse verbaut. Trotz dieses Anschlusses ist das iD44 ein USB 2.0 Interface, also bitte nicht täuschen lassen, es wird weder USB 3, noch Thunderbolt 3 unterstützt.

audient id44

Die angegebenen Latenzwerte liegen im Roundtrip mit 44,1 kHz bei 0,677 ms bis 0,323 ms in der höchsten Auflösung von 96 kHz.

Installation und Mixer des Audient iD44

Das Interface benötigt einen Treiber, den man sich über die Audient Website herunterladen muss. Das geht schnell und problemlos, es ist keine Zwangsregistrierung oder ähnliches notwendig. Danach kann das iD44 an den Rechner angeschlossen werden. Verfügbar ist nun auch der Software-Mixer zur Bedienung des Interfaces.

Die Ansprüche an das Betriebssystem sind moderat, am PC wird mindestens Windows 7, 32 oder 64 Bit verlangt, am Mac arbeitet das Interface ab MacOS 10.7.5

Der Mixer ist übersichtlich aufgebaut. Neben den vier analogen Eingängen werden auch die bis zu 16 digitalen Inputs angezeigt. Als dritte Kanalgruppe können bis zu acht Kanäle aus der DAW eingespielt werden. Alle drei Arten lassen sich separat ein- und ausblenden, so ist eine übersichtliche Ansicht zu erzielen.

Der Mixer ist anzupassen

Pro Kanal gibt es einen Panorama-Regler, einen Kanal-Fader und die drei Buttons für Phase, Solo und Mute. Auch eine Aussteuerungsanzeige ist natürlich vorhanden. Paarweise lassen sich die Kanäle auch zum Stereopaar zusammenfügen und auch eine eigene Benennung ist möglich.

Als Ausgänge sind neben dem Master-Mix vier getrennte Abmischungen, bezeichnet als Cue A bis D, zu realisieren. Alle fünf Mixe verfügen über ein Level-Poti, Solo-Taster und Metering. Sehr nützlich ist auch das Chronometer, das ein durchlaufendes Histogramm des Pegels anzeigt. Die Ausgangszuordnung ist im Routing wählbar.

In der Master-Sektion befinden sich auch die Monitor-Controls, die in der Hardware ihre Entsprechung finden.

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Forum
  1. Profilbild
    donmalteaushb

    Hallo Armin, vielen Dank für deinen Bericht. Ich bin wirklich an dem Interface interessiert. Im Netz reichen User-Kommentare und Berichte von langer Latenz hin zu Oberklasse-Sound. Im Hinblick auf die Sound-Quali: Du hast von guter Sound-Qualität geschrieben. Würdest du es auf einer Stufe mit Apogee, RME und UA Twin sehen oder doch eher eine Stufe darunter? Danke und LG, Malte

    • Profilbild
      Armin Bauer RED

      @donmalteaushb Hallo Malte,

      ich habe ja das Apollo Twin hier. Habe dieses Mal nicht direkt verglichen, aber ich würde die beiden Interfaces von den Preamps her schon auf annähernd gleiche Stufe stellen. Ich könnte mit dem Audient jedenfalls arbeiten. Hinzu kommt, dass hier 4 Preamps und 2 Inserts vorhanden sind.
      Vielleicht ist das Apollo einen Ticken neutraler und löst in den Höhen minimalst besser auf, das Audient klingt etwas „britischer“, d.h. ein wenig mehr Druck in den Mitten.
      Das Bedienkonzept, dass diverse Steuerfunktionen mit übernimmt, ist bei beiden Produkten hervorragend.

      Grüße
      Armin

  2. Profilbild
    DrSpan

    Schöner test.

    Ich besitze das Id22 und bin Seh Sehr zufrieden.

    Bin auf Mac.
    Hatte davor Ulrtalite mk3 Hybrid = Nur probleme (Knackser, Hänger, Lautstärke sobald man den Drehregler berührte plötzlich auf 100 % um 3 in der früh….)
    Dann Ultralite Avb = seit Sierra , auch paar probleme (hänger und manchmal minimal knackser) . Also 100% lief niemals eins der beiden
    auch wenn viele dann sagen „aber ich hatte keine probleme“

    Mit dem Audient 0 Probleme seit 2 Jahren. Und unterwegs habe ich das Id 14. Auch 0 Probleme

    Das ist mir dann doch wichtiger als mögliche Latenzen etc.

    Ich wollte ein Rme Uc aber ich kaufe nie wieder so ein ,,,, (dumm würde ich sagen) interface mit einen „Multiknopf“ für die Lautstärke.

    Nur fällt mir jetzt auf das das Id44 nicht mehr Ausgänge als das 22er hat….
    Nur Optisch ohne ende aber ich wollte mehr „in the box“ Line ein-aus.

    Naja, man kann nicht alles haben

    • Profilbild
      Armin Bauer RED

      @DrSpan Hi DrSpan,

      schön, dass du mit dem iD22 zufrieden bist und auch meinen Testeindruck bestätigen kannst.
      Zwei Ausgänge hat das iD44 schon mehr, den zweiten Headphone Out.
      Ansonsten bleibt eben ADAT als Erweiterung, muss ja nicht immer gleich ein teurer Wandler sein, oft reicht auch ein altes Alesis AI-3 oder ein ausgedientes Stand Alone Interface, z.B. ein M-Audio Profire 2626.
      Was mich etwas wundert sind deine Probleme mit Motu. Eigentlich laufen die sauber, wie hoch stellst du denn deine I/O Puffergröße ein?

      • Profilbild
        DrSpan

        @Armin Bauer Ich möchte gern bzw ich heisse sehr willkommen wenn ich bei einen interface „in the box“ die Möglichkeit habe das signal vom interface durch ein externes Effektgerät zu schleifen.
        Ich pendel viel zwischen 2 Ländern daher finde ich es praktisch wenn ich wenig Trasportieren muss.
        Adat hat ja auch mein 22er. Ich möchte halt nur nicht nochmehr Geräte da ich durch das reisen keinen 100% eigenen „Studio“-Raum habe .

        Die Motu….. meine Güte. Was für eine zeit.
        Ich hab schon sehr oft gehört „es kann nicht sein“ was aber nie geholfen hat als die probleme kamen. Ein bekannter der informatiker ist konnte auch keine antwort finden.
        Also das Mk3 war eine reine Katastrophe. Ich habe es mit 2 verschieden Laptops benutzt. Dann sogar ein neueres gekauft. Mit (soweit ich mich erinnern kann, M.Lion und davor Snow Leopard. Also auch 2 Osx).

        Bezüglich Motu nochwas. Da ich nur produziere habe ich meistens 512-1024 samples im schnitt . (256 nur ganz am Anfang wenn es 1-2 spuren sind und ich was kurz einspiele will von extern).
        Laptops waren Macbook 2008 und danach MB Pro 2011 i7.

        Das Avb ging besser aber auch das hat irgendwann irgendwas gemacht und da war meine
        Geduldschwelle schon sehr niedrig mit Motu.

        Id22 NULL Probleme jemals. Passt ja :-)

        • Profilbild
          Armin Bauer RED

          @DrSpan Hi,

          danke für die Antwort, wollte nicht deine Aussage anzweifeln. Bei dem Puffer lag es daran schon mal nicht. Die Macs sind auch unkritisch, nehme für Live Recording auch immer noch ein MacBook Pro von 2011. Manchmal koomt man wirklich nicht dahinter, was es ist. Schön, wenn man dann eine Lösung hat die funktioniert.
          Klar, zusätzliche 19″ Teile sind zum Reisen unpraktisch.

          Grüße Armin

          • Profilbild
            DrSpan

            @Armin Bauer Ja. Ich hab es auch nie verstanden. Mir hat man immer empfohlen „Motu mit Mac. Es ist super!“ …. :-)

            Wie gesagt. Audient is the Man!

            Frohe Weihnachten und Feiertage!

          • Profilbild
            DrSpan

            @Armin Bauer Hi Armin! Hoofe alles laüft gut und gesund!
            Mir fällt jetzt Jahre später ein. Hattest du die möglichkeit
            das id44 mit dem id22 zu vergleichen? Besitzen sie eigentlich die selben Wandler bzw Wandler ähnlicher qualität?

    • Profilbild
      Ralph Schloter 1

      @DrSpan Der zweite optische Eingang macht Sinn, wenn du ein ASP880 (8 Mic IN) anschliessen und mit 96 kHz arbeiten willst.

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