Wie lässt sich der Klang von Studiomonitoren verbessern?
Für einen guten Klang im Tonstudio ist nicht nur die Auswahl der Studiomonitore wichtig, sondern auch deren Aufstellung und natürlich auch der Raum, in dem sie stehen. Da kann ein Monitor noch so gut und teuer sein – wenn er einfach ungedämpft und ungebremst auf einer hölzernen Tischplatte steht, kann das das Klangbild – je nach Monitor – auch schon mal komplett ruinieren. Da nutzen auch die kleinen Filzaufkleber herzlich wenig, die von vielen Herstellern ihren Lautsprechern mit auf den Weg gegeben werden. Wie sehr wirken sich Boden und Wandflächen auf den Sound aus? Welche verschiedenen Möglichkeiten gibt es, meine Monitore wirksam zu entkoppeln? Und was ist dazu alles auf dem Markt? Wir klären alle Fragen und haben uns eine Auswahl verschiedener Entkopplungs-Systeme zum Testen schicken lassen. Im ersten Teil dieses Artikels werde ich verschiedene Pads, Pucks und Schaumstofflösungen vorstellen, im zweiten Teil dann die Monitorständer und ausgefallenere Möglichkeiten der Entkopplung.
Inhaltsverzeichnis
- Warum sollte man Studiomonitore entkoppeln?
- Alternative, preiswerte Möglichkeiten der Entkopplung?
- Wie groß ist der Nutzen von Audio-Akustik-Entkoppler?
- Vergleichstest Audio-Akustik-Entkoppler – Kandidaten
- Ein Wort noch vorab
- Pads & Pucks als Audio-Akustik-Entkoppler
- t.akustik Multi Pads
- Swissonic Speaker Isolation Riser
- IsoAcoustics ISO-Puck mini Set
- Ideenwelt Vibrationsdämpfer (Rossmann)
- Schaumstoffunterlagen
- t.akustik ISO-Pad 6
- EQ Acoustics AirSpace MonPads
Warum sollte man Studiomonitore entkoppeln?
Lautsprecher verwandeln Strom in Bewegung, elektrische Energie wird in Schallenergie umgesetzt. Etwas genauer: Die Membran in einem Lautsprecher wird durch elektrische Impulse in Bewegung versetzt, was wiederum auch Schwingungen der umgebenden Luft auslöst. Diese Schallwellen breiten sich, wie der Name schon sagt, wellenförmig aus und erreichen dann das menschliche Ohr. Je besser ein Lautsprecher ist, desto genauer erfolgt die Umwandlung von elektrischer in akustische Energie. Damit nun diese sich wellenförmig ausbreitenden Schallwellen aber nicht auch das Gehäuse des Lautsprechers zum Schwingen bringen, verwenden die Hersteller dafür möglichst starre Materialien (wie etwa MDF-Platten), die besagte Schwingungen sehr sparsam aufnehmen und einen geringen Hang zur Eigenschwingung besitzen.
Die Zusätze „möglichst“ und „gering“ zeigen aber, dass sich das nie ganz verhindern lässt. Auch Lautsprechergehäuse geben in jedem Fall Schwingungen an den Untergrund weiter – mal mehr, mal weniger. Um die Übertragung der Schallwellen auf Fußboden, Wände oder Tischplatte zu verhindern, müssen die Monitore vom Untergrund entkoppelt werden. Was euch auch eure Nachbarn danken werden.
Der Untergrund wiederum kann dann – je nach Beschaffenheit – mehr oder weniger dröhnen oder vibrieren und so die vom Hersteller beabsichtigte Ausgewogenheit des Klangs unterminieren, es kommt zum Klang- und Qualitätsverlust. Stehen die Monitore auf einem Teppich (-boden), ist der Störfaktor natürlich weniger groß, als wenn sie auf einem Holzfußboden stehen. Und schließlich können auch Schwingungen vom Untergrund/Boden wiederum auf das Lautsprechergehäuse übertragen werden (Stichwort: Trittschall), und auch diese Rückschwingungen können sich u.U. negativ auf die Klangqualität der Studiomonitore auswirken.
Alternative, preiswerte Möglichkeiten der Entkopplung?
Wir erinnern uns an die Anfänge, an unsere ersten Stereo-Anlagen und die ersten Schritte in unseren Homestudios. Da wurde – wenn überhaupt – mit Hausmitteln entkoppelt. Sehr beliebt sind da auch heute noch die halbierten Tennisbälle. Ja, kann man (zumindest bei kleineren) Monitoren mal machen, wenn das Geld knapp ist und sonst keine Möglichkeit besteht. Es ist eben besser als nichts, denn immerhin bestehen Tennisbälle ja aus Filz und Gummi. Allerdings sind diese recht dünn, zudem ist die Auflagefläche recht klein, so dass a) der Entkopplungseffekt eher gering ist und b) die Hälften bei größerem Gewicht schnell die Grätsche machen. Nur unwesentlich teurer sind die Gummifüße für Waschmaschinen, die man im Baumarkt bekommt.
Auch gerne als Notlösung genommen wurden mehrere Lagen Teppichboden, die man unter die Nahfeldmonitore schob – vor allem, wenn der Nachbar unter uns bereits mit dem Ordnungsamt gedroht hatte. Sah nur nicht gerade schön aus. Zusätzlich kann man die Monitore auch auf eine Betonplatte stellen, die aufgrund ihrer Massenträgheit kaum zum Schwingen angeregt werden kann und so Schallwellen nicht weitergibt. Und das auch in der umgekehrten Richtung, auch der eben angesprochene Trittschall – der ja gerade bei Holzfußböden sehr intensiv sein kann – findet nicht den Weg durch die Tischplatte zurück. Was aber eher bei in der Hinsicht sehr sensiblen Geräten wie Plattenspielern von Bedeutung ist, wo heftiger Trittschall die Nadel zum Springen bringen kann.
Wie groß ist der Nutzen von Audio-Akustik-Entkoppler?
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass es auch Stimmen gibt, die den Nutzen – gerade von Schaumstoff-Entkopplungssystemen – generell in Frage stellen. Die Begründung: Wenn man die Schwingungen an der Ausbreitung nach unten hindert, würden die ins Lautsprechergehäuse zurückgeworfen. Was dann zu unerwünschten Klangveränderungen führen könne, da viele Monitore für den Betrieb auf festem Untergrund konzipiert seien.
Vergleichstest Audio-Akustik-Entkoppler – Kandidaten
Für den Test haben wir uns unterschiedliche Systeme verschiedener Hersteller kommen lassen, um sie auf ihre Praxistauglichkeit hin zu untersuchen. Die Bandbreite bei den Mustern reicht von einfachen Klebepads und Gummifüßen, über Schaumstoffunterlagen, bis hin zu Tischstativen und Entkoppler auf Magnetbasis. Wenn es mehrere Baugrößen eines Entkopplers gibt, habe ich das im Test vermerkt.
Zusätzliche Pluspunkte sind eine eventuelle Höhenverstellbarkeit der Unterlage, vor allem aber auch ein veränderbarer Neigungswinkel, kann man dadurch doch zum einen vermeiden, dass Schallwellen im rechten Winkel auf die gegenüberliegende Wand geworfen werden oder von der Tischplatte unkontrolliert „abstrahlen“, zum anderen den Abstrahlwinkel falls notwendig auch besser auf die Ohren ausrichten.
An Studiomonitorboxen kamen zum Einsatz:
JBL 308P MKII (8,1 kg je Monitor, Grundfläche 254 x 308 mm)
Merkmale: detaillierter, transparenter Klang, druckvoller Bass, breites Stereofeld. Die Monitore haben keine Filzkleber auf der Unterseite, die Bassreflexöffnung befindet sich auf der Rückseite.
KRK Rokit RP5 G5 (4,85 kg je Monitor, Grundfläche 191 x 242 mm)
Merkmale: Prägnanter, „punchy“ Bass, ausgewogener, detailreicher Klang. Auf der Unterseite haben die Rokit von Haus aus eine breite Gummiunterlage und strahlen so ohnehin wenig nach unten ab. Die Bassreflexöffnung befindet sich vorn.
Meine Monitore stehen auf der „Empore“ meines Zaor Studiotisches direkt auf dem Holz. Die JBL sonst genau auf Ohrenhöhe, die KRK (Muster vom letzten Test) wären da etwa 10-15 cm zu tief. Die Bilder der Frequenzmessung zeigen in der roten Linie den Peak-Wert der jeweiligen Frequenz (gelbe Linie bitte ignorieren, das ist die Momentaufnahme – ließ sich leider nicht ausblenden). Für einen genaueren Blick auf den Bassbereich habe ich immer auch noch eine Analyse mit einer logarithmischen Skala gemacht, zusätzlich zur linearen (Glättungsfaktor 0,3), die hier als Screenshots auftaucht.
Zum Test habe ich stets denselben, recht basslastigen Song über die Boxen abgespielt. Andere Songs würden natürlich ein etwas anderes Frequenzbild zeigen, auch sind die Auswirkungen der Entkoppler bei jedem anderen Monitortyp wieder anders. Typen mit höherer Eigenschwingung als die JBL oder KRK reagieren anders als die, die eh kaum etwas nach außen lassen.
Ein Wort noch vorab
Die Klangunterschiede mit/ohne Entkoppler waren im Test meist sehr dezent. Wenn ich also im Folgenden davon schreibe, dass der Klang auf mich etwas luftiger, transparenter oder ausgewogener schien, so waren diese Unterschiede zwar (in meinen Ohren) feststellbar, brachen aber auch nicht gerade als akustische Offenbarung über mich herein. Und zum einen sind Höreindrücke ja immer rein subjektiv (und abhängig vom Hörvermögen, Alter und den gemachten Hörerfahrungen), zum anderen wird es nach einigen Teststunden zunehmend schwieriger, da Unterschiede noch genau zu hören und zu benennen. Das bitte ich zu berücksichtigen.
Und hier noch die Frequenzverläufe der beiden Monitormodelle ohne Entkoppler – also direkt auf Holz stehend – zum Vergleich mit den nachfolgenden Tests:
Pads & Pucks als Audio-Akustik-Entkoppler
t.akustik Multi Pads
- Typ: Unterleg-Pads
- Material: Zell-Kautschuk EPDM 60
- Passend für: alle Lautsprechergrößen
- Andere Größen: –
- Höhe: 1,5 cm
- Neigungswinkel: nicht einstellbar
- Lieferumfang: 4 Stück
- Preis: 5,99 Euro
- Release: Mai 2014
Die simpelste Form der Entkopplung. Die Pads bestehen aus Zellkautschuk (EPDM 60), ein Material, das aufgrund seiner geschlossenen Zellstruktur und seiner geringen Wasseraufnahme sonst zum Dichten, Dämmen und Isolieren eingesetzt wird. Die an den Ecken abgerundeten Pads sind 70 x 70 mm groß und haben eine Stärke von 15 mm. Sie werden uf die Unterseite der Boxen geklebt und machen einen sehr festen, stabilen Eindruck. Auch mit viel Kraft lassen sie sich nicht zusammendrücken. Von meinen JBL 308P MKII (8,1 kg) zeigten sie sich im wahrsten Sinn des Wortes kaum beeindruckt. Sie sind schnell montiert, sauber verarbeitet und können bei Bedarf auch noch zurecht geschnitten werden. Die Klebeflächen kleben gut und können auch wieder rückstandsfrei abgelöst werden. Ein weiterer Vorteil: Der Zellkautschuk ist rutschhemmend.
Praxistest (JBL): Die Multi-Pads entkoppeln zufriedenstellend, da sind keine Vibrationen mehr auf der Platte zu bemerken. In den Peaks des Frequenzverlaufs wurde dem Bass ein wenig die Spitzen geschnitten, wodurch er weniger matschig wirkt, die Mitten haben ein leichtes Plus, die Höhen wurden etwas zurückgenommen, sind jetzt eine Spur linearer. So habe ich den Eindruck, dass der Klang eine Spur klarer, lebendiger wirkt.
Swissonic Speaker Isolation Riser
- Typ: Gummifuß
- Material: Gummi, Kunststoff
- Passend für: alle Größen bis max. 12 kg
- Andere Größen: A305, A308, V8
- Max. Belastung: 3 kg pro Fuß
- Höhe: 2,2 cm
- Neigungswinkel: 0 Grad
- Lieferart: 4er Set / 1 Box
- Preis: 29,- Euro
- Release: September 2022
Die Swissonic Speaker Isolation Riser sind “Mini-Schwingungsdämpfer für kleine Studiomonitore“ und ähneln von der Bauart her den ISO-Pucks mini von IsoAcoustics. Die kleinen, kreisrunden Dämpfer (ca. 3 cm Durchmesser) bestehen aus einer dünnen Schaumstoffplatte (genauer: Ethylenvinylacetat, kurz EVA), gefolgt von einem Alurand mit Logo und einem – innen hohlen – drehbaren Gummipuck, auf den der Monitor aufgesetzt wird. Jeder Riser kann mit bis zu 3 kg belastet werden, die Höhe der Riser beträgt 2,2 cm. So ganz rutschfest ist die Unterseite der Pucks nicht, auch geklebt wird da nichts. Dafür sind die Isolation Riser in Sekundenschnelle einsatzbereit.
Praxistest (JBL): Entkoppelt wirkungsvoll, Vibrationen auf der Zaorfläche sind kaum noch feststellbar. In der Frequenzanalyse ist der untere Bassbereich etwas angehoben, das Klangbild linearer: Die Mitten etwas gleichmäßiger, ebenso die Höhen, die etwas zurückgenommen sind, der Abfall der extremen Höhen am Ende ist nicht ganz so dramatisch. Der subjektive Höreindruck bestätigt das.
IsoAcoustics ISO-Puck mini Set
- Typ: Gummifüße
- Material: Gummi, Kunststoff
- Passend für: Auflagefläche 44 mm (rund)
- Andere Größen: ISO-Puck, ISO-Puck 76
- Max. Belastung: 2,75 kg je Puck
- Höhe: 24 mm
- Neigungswinkel: 0 Grad
- Lieferart: 8 Pucks für 2 Boxen
- Preis: 85,- Euro
- Release: Dezember 2019
Die Pucks von IsoAcoustics sind aufwändiger gemacht als die Swissonic Speaker Isolation Riser. Sie bestehen aus zwei unterschiedlich großen, ineinandergreifenden Kunststoffhülsen, die über eine Gummi-Innenmembran miteinander verbunden sind. Die Ober- und Unterseite bestehen ebenfalls aus – sehr rutschfestem – Gummi, was dem Lautsprecher einen extrem sicheren Stand verschafft. Zudem sehen die Pucks mit dem schwarzen Klavierlack, der roten Innenhülse und dem Logo auf der Vorderseite sehr edel aus. Vier ISO-Puck mini tragen insgesamt 11 kg. Ist der rote Ring nicht mehr sichtbar, sind die Monitore zu schwer.
Praxistest (JBL): Die Vibrationen/Resonanzen durch die Bässe auf den Studiotisch sind fast auf null zurückgegangen, lediglich bei sehr basslastigen Songs ist da noch was spürbar. Der Bassbereich scheint mir jetzt etwas prägnanter zu sein, das Stereobild noch etwas klarer. In der Frequenzmessung sieht man, dass der Bassbereich leicht reduziert wird, während der Mitten und Höhen in sich etwas unruhiger wirken, das Gesamtbild aber dafür etwas homogener ausschaut. Die Unterschiede sind jetzt aber nicht so übermäßig immens.
Ideenwelt Vibrationsdämpfer (Rossmann)
- Typ: Gummifuß
- Material: Gummi
- Passend für: Waschmaschinen
- Andere Größen: –
- Max. Belastung: Waschmaschine (bis 90 kg ?)
- Höhe: 2,1 cm
- Neigungswinkel: 0 Grad
- Lieferart: 4er Set / 1 Box
- Preis: 4,99 Euro
Während des Tests fand ich zufällig bei Rossmann diese Vibrationsdämpfer für Waschmaschinen. Gefertigt aus relativ festem Gummi, kreisrund, unten 64 mm groß, oben 54 mm, mit einer Vertiefung, in die der Waschmaschinenfuß gehört. Zwar nicht für Monitore gedacht, aber vielleicht helfen ja auch die was? Für 4,99 Euro für vier Stück kann man das ja mal ausprobieren. So wegen „think different“, „Tellerrand“ und so.
Praxistest (JBL): Die dicken Gummipads entkoppeln gut. Kein Wunder, die kommen ja auch mit Waschmaschinen klar. Der Peak der Frequenzanalyse zeigt: Im Bassbereich hat sich wenig getan, dafür ist der Verlauf aber deutlich linearer, der Absturz in den hohen Höhen fehlt. Sorgen Waschmaschinenfüße wirklich für ein lineareres Klangbild? Um das zu entscheiden, müsste man vermutlich noch 20 weitere Monitore und 100 weitere Songs testen.
Schaumstoffunterlagen
t.akustik ISO-Pad 6
- Typ: Schaumstoffunterlage
- Material: Schaumstoff
- Passend für: Grundfläche 210 x 300mm
- Andere Größen: ISO-Pad 5, ISO Pad 7, ISO Pad 8
- Max. Belastung: 14 kg pro Pad
- Höhe: 4 cm
- Neigungswinkel: 4 / 8 Grad (je nach Unterlagenkombination)
- Lieferart: 1 Paar
- Preis: 15,95 Euro
- Release: Juni 2010
Ebenfalls von Thomanns Hausmarke t.akustik stammen die ISO-Pad 6. Die ISO-Pad-Reihe besteht aus vier Modellen (ISO-Pad 5 bis ISO-Pad 8), wobei sich die einzelnen Modelle jeweils durch ihre Grundfläche und ihre Tragkraft unterscheiden. Die ISO-Pad 6 sind 210 x 300 mm groß – die „6“ korreliert also nicht unbedingt mit der Monitorgröße, da sollte man vorher ausmessen. Die Unterlagen lassen sich aber leicht zurechtschneiden, um sie für die Monitore bzw. den Monitor-Stand passend zu machen.
Die ISO-Pads bestehen aus herkömmlichem, eigentlich recht weichem Schaumstoff. Die Tragkraft wird mit 14 kg angegeben – könnte hinkommen, auch schwerere Boxen drückten den Schaumstoff erstaunlicherweise nicht groß ein. Jedes ISO-Pad besteht aus zwei Komponenten: Der um vier Grad abgeschrägten „Grundplatte“ und einer wesentlich dünneren, ebenfalls um vier Grad abgeschrägten Erweiterungsplatte. Je nachdem, wie ich die beiden miteinander kombiniere, erhalte ich entweder eine gerade Fläche oder eine mit einer Neigung von 4 bzw. 8 Grad. Die „Grundplatte“ hat hinten einen kleinen Rand, der bei ihrer alleinigen Nutzung das Abrutschen des Monitors verhindern soll. Übrigens gehören recht ähnliche Schaumstoff-Matten in Keilform bei den Rokits mit zum Lieferumfang.
Praxistest (KRK): Da die KRK bei mir auf dem Zaor-Table etwas zu tief stehen würden, wähle ich die um 4 Grad nach hinten abgeschrägte Form der ISO-Pads. Sieht nicht besonders schön aus – Schaumstoff wirkt halt immer etwas „billig“, zudem sind die Pads ungeschnitten etwas zu groß – aber erfüllt den Zweck: Jetzt strahlen die Speaker genau aufs Ohr,
Ohne die ISO-Pads zeigt die Frequenzmessung in den Peaks bei den KRK Rokit RP5 G5 gegenüber den JBL 308 MKII eine größere Mitten- und Höhenbetonung, während der Verlauf ab 10 kHz etwa gleich ist. Da die Monitore mit den Pads durch die Schrägstellung exakt aufs Ohr treffen, wirkt der Klang etwas transparenter und klarer, die Bässe noch etwas präsenter, also schon eine leichte Verbesserung. Die Mitten sind im Frequenzbild ein wenig abgeschwächt, die extremen Höhen leicht angehoben. Das macht den Höreindruck insgesamt etwas runder und angenehmer, bilde ich mir jedenfalls ein.
EQ Acoustics AirSpace MonPads
- Typ: Schaumstoffunterlage
- Material: Schaumstoff
- Passend für: Grundfläche 240 x 315 mm
- Andere Größen: –
- Höhe: ca. 3 cm / 6 cm
- Neigungswinkel: 0 / ca. 5 Grad (je nach Unterlagenkombination)
- Lieferart: 1 Paar
- Preis: 38,- Euro
- Release: Dezember 2008
Auch die AirSpace MonPads von EQ Acoustics sind – wie die ISO-Pad-6 von t.akustik – Schaumstoffplatten, die durch den Einsatz einer zusätzlichen abgeschrägten Auflage noch um ca. 5-6 Grad entweder nach vorn oder nach hinten geneigt werden können. Im Gegensatz zum ISO-Pad ist das Unterteil nicht plan, sondern hat einen „Wellenschliff“, wodurch die Auflagefläche verkleinert wird. Der Schaumstoff ist auch hier eigentlich recht weich, aber erstaunlich stabil, gut verarbeitet und gibt kaum nach. Eine Angabe der maximalen Belastbarkeit gibt es nicht, doch ist durch die Grundfläche von 24×31 cm ja die ungefähre Monitorgröße vorgegeben.
Praxistest (KRK, JBL): Auch hier nutze ich durch den Zusatzkeil eine Schrägstellung der KRK (um ca. 5 Grad), um die auf die Ohren auszurichten. Was auch hier den subjektiven Höreindruck gleich deutlich verbessert. Mit 6 cm sind die AirSpace MonPads hier dann etwas dicker als die ISO-Pads 6 (4 cm), was die Sache nicht schöner macht. Der Frequenzverlauf zeigt in den Peaks eine Anhebung rund um 5 kHz (mittlere Höhen), während die Höhen oberhalb 15 kHz kaum abfallen – das sieht schon fast linear aus. Auch hier scheint mir das Klangbild dezent plastischer und lebendiger zu sein.
Da von der Größe her hier auch die JBL gerade noch so passen, probiere ich auch die aus. Hier zeigt sich, dass die MonPads recht wirkungsvoll die Schwingungen auf die Platte verhindert. Durch die (hier nicht abgewinkelten) Pads stehen die JBL jetzt 3 cm höher, nicht mehr ganz ideal ausgerichtet. Die Frequenzanalyse zeigt im Peak eine leichte Absenkung im Bereich Bass bis obere Mitten, einen Anstieg zwischen 4 und 5 kHz und ein früheres Absinken der Höhen schon ab 11 statt erst ab 15 kHz. Subjektiver Höreindruck: Der Bass nicht mehr ganz so aufdringlich, die Höhen lassen den Mitten mehr Luft. Subjektiv, wie gesagt.
Ich dachte mir schon immer warum die KSD Monitore so konzipiert sind, dass sie mit einfachen, seitlich angebrachten Schrauben und Gummipad im Ständer regelrecht in der Luft hängen? Natürlich, zur Entkopplung! Hab’s endlich gecheckt! 😀 Hängen Monitore in der Luft, können diese schließlich in alle Richtungen frei schwingen. Zusätzlich habe ich meine, auch ein guter Tipp für eine kostengünstige Lösung, auf Korgplatten gestellt. Natürlich hat man dbzgl. keine Messergebnisse zur Verfügung. Aber auf die Idee bin ich gekommen, weil Korgplatten als effektives Mittel genutzt werden um eine Modelleisenbahn bzw. fahrende Züge vor (harte) Vibrationen zu schützen und dadurch werden zusätzlich laute Nebengeräusche gedämmt. Diese kommen unter die Gleise. Zusätzlich bei den Monitoren die optionalen Filzpads darunter und das Ergebnis ist bestimmt brauchbar. Zug bzw. Musik ab! Ein guter und nicht unwichtiger Beitrag.
@Filterpad Korg ist ein gutes Material zur Entkopplung…
Sowie Roland und Yamaha…..jk
KorK! KKKKKK!
@MusicChest Ok, auch Gleichgesynthe machen Fehler. 😂
Ich hab die Dynaudio BM5 MKIII, die ich aber nur als Satteliten plus Subwoofer benutze. Ich frage da mal aus reinem Interesse, weil ich die Dinger auch mit den ISO-Pad6 entkoppelt habe: macht eine Entkoppelung denn überhaupt Sinn wenn die Monis gar keine Bässe übertragen?
@calvato Ich würde spontan sagen, ja! Weil Töne nur entstehen können wenn Membranen schwingen. Bass hin oder her! Auch ein hoher Ton besitzt frequenztechnisch gewisse Bassanteile, damit dieser überhaupt klingen kann. Wenn auch gering bzw. für das Musikverständnis nicht als typischer Bass (wie z.B. Bassline, Bassdrum, E-Bass) definiert. 👍 Gefährliches Halbwissen meinerseits, müßte aber stimmen. Ich beobachte das immer am Smartphone. Diese Boxen haben kaum Bass, können aber, je nach Song, das Smartphone ordentlich zum schwingen/vibrieren bringen.
@Filterpad technisch gesehen hat ein Ton nur einen Anteil nämlich die Frequenz, die seiner Tonhöhe entspricht. Klänge haben keine Anteile, die unter ihrer Periodendauer liegen. Das ist bei vielen Synth-Sounds so (ich nehm Dich als Synthmensch wahr weil „Korgplatten“ 😜) und auch bei nicht-expressiv gespielten Akustikinstrumenten oft so, aber es gibt auch Sonderfälle: Pauken haben ihre Grundschwingung eine Oktave unter der wahrgenommenen Tonhöhe, Kirchenglocken haben mitunter eine wahrgenommene Tonhöhe, die im Spektrum garnicht vorkommt, aber (zumindest theoretisch) durch Modenüberlagerung Infraschallkomponenten…
Wie tief runter kommen typische Smartphones? „Vibrieren“ ist ja was, was man auch im dreistelligen Hz-Bereich als solches wahrnimmt, also widerspricht das von mir obgen Gesagte nicht Deiner Aussage, daß man ansich immer entkoppeln soll.
@calvato Ich schließ mich dem Vorredner an, generell bringts immer was, und untenrum ist eben mehr Energie und die Schwingungsübertragung übers Gehäuse ist stärker.
Nachdem ich ein ähnliches Setup hab‘ (BM5A+BM14S, genaue Generation weiß ich nicht): wo schneidest Du die Nearfields ab? Wenn das so bei 50Hz ist, kriegst Du die gut zum Vibrieren und auf der Tischplatte rumfahren, weshalb ich glaubich die hier beschriebenen ISO6 drunterhab.
Da freue ich mich schon auf den zweiten Teil :) Bin nämlich am überlegen wie ich meinen Raum umgestalte und hab aktuell noch gefühlt alle Optionen die es gibt im Hinterkopf (weiß also noch nicht mal ob meine Monitore in Zukunft auf einem Tisch oder Ständern stehen)
Zwei Herausforderungen, Entkoppelung und schräge Ausrichtung auf meine Ohren. Meine Lösung: Sitzkeilkissen😜 (insgesamt vier, macht 20 €], zwei übereinander zentrieren genau auf meine Ohren, entkoppeln und passen von der Größe ganz genau unter meine „liegenden“ 8 Zöller.
@teofilo Warum auch nicht? Die speziellen Entkoppler sind ja auch nicht mehr als Schaumstoff oder Gummi. Oft nur etwas aufwendiger gestaltet, um den Preis zu rechtfertigen. Ich hatte im Test ja mit den Waschmaschinenfüßen auch durchaus ordentliche Ergebnisse erzielt. Sieht halt nur etwas komisch aus :-) Es lohnt sich also in jedem Fall, einfach mal selber mit preiswerten Materialien zu experimentieren und auch ungewöhnliche Lösungen in Betracht zu ziehen.