ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Audio Technica ATH R50x, offener Kopfhörer

Japanisches Tech Layout!

14. April 2025
audiotechnica ath r50x test kopfhörer

Audio Technica ATH R50x, offener Kopfhörer

Bei dem Audio Technica ATH R50x handelt es sich um einen Studiokopfhörer der Budget-Klasse, der primär im Heimstudio zum Einsatz kommt.

ANZEIGE

Das Konzept des Audio Technica ATH R50x

Bei Audio Technica kann man tatsächlich von einem alten Hasen in Bezug auf Kopfhörer sprechen. Das bereits im Jahre 1962 von Hideo Matsushita gegründete Unternehmen feierte unlängst seinen sechzigsten Geburtstag und stellte bereits 1974 seinen ersten Kopfhörer aus der Serie AT-700 vor. Seitdem veröffentlicht die Firma in konstanter Regelmäßigkeit neue Kopfhörer von niedrigen bis hinauf zum mittleren Preissegment.

Bei dem uns zum Test vorliegenden Kopfhörer handelt es sich mit 169,- Euro Straßenpreis um einen Preisbereich der unteren Mittelklasse, in der der Kopfhörer natürlich auf eine große Konkurrenz aus der ganzen Welt trifft. Passenderweise befindet sich der Kopfhörer auch im Preissegment meines bevorzugten Low-Price Studiokopfhörers Beyerdynamics DT-770 Pro, der eine exzellente Referenz zur Bestimmung des direkten Klangvergleichs bietet.

Audio Technica ATH R50x Profil vor weissem Hintergrund

Lieferung und Anschluss

Geliefert wird der Audio Technica ATH R50x in einer sehr schönen großzügigen Kunstledertasche, in der sich der Kopfhörer sehr einfach und gut geschützt transportieren und aufbewahren lässt. Ansonsten ist die gesamte Verpackung aus wie mir scheint recycelter oder aber zumindest nicht aufwändig behandelter Pappe. Einfach gehalten, aber umweltschonend ohne jegliche Plastikanteile, die man nicht so schön in der Altpapiertonne entsorgen kann.

Audio Technica ATH R50x im Einsatz an Keyboard

In Sachen Verkabelung setzt Audio Technica auf zwei einseitig geführte, abnehmbare Kopfhöreranschlusskabel, die einmal in Mini-Klinke-Stereo und einmal in Standard-Klinke-Stereo ausgeführt sind. Dies ist eine nette Zugabe, da das Standard-Klinkenkabel wie üblich über eine Schraubkappe verfügt, unter der sich ebenfalls ein Mini-Klinken-Stereo-Stecker befindet. So kann man entsprechend ein Kabel an einem Anschlusspunkt verbleiben lassen und das zweite Kabel für den mobilen Einsatz verwenden.

Angenehm fällt ebenfalls auf, dass das Anschlusskabel mit knapp 3 Metern deutlich länger ausgeführt ist als bei vielen anderen Kopfhörern. Dies bedeutet, dass man sich mit dem Kopfhörer auch mal etwas bewegen kann, ohne ständig darauf zu achten, dass man nicht aus Versehen mit dem Kopfhörer an der Anschlussbuchse zieht. Verriegelt wird das Kabel mit einem leichten Drehen gegen den Uhrzeigersinn. Die Impedanz des Kopfhörers wird mit 50 Ohm angegeben, was einen guten Mittelwert bezüglich der universellen Verwendbarkeit darstellt.

Der Audio Technica ATH R50x ist zudem in der offenen Bauweise angelegt, was ebenfalls dem überwiegenden Bauprinzip im Bereich Studiokopfhörer entspricht. Nur Kopfhörer, die explizit für Schlagzeug oder andere extrem laute Instrumente gebaut werden, sind heute noch in der geschlossenen Form ausgelegt. Die Verarbeitung des Produktes ist sehr gut. Selbst bei ganz genauem Hinsehen konnte ich keinerlei Mängel oder Unsauberkeiten am Produkt erkennen.

ANZEIGE

Audio Technica ATH R50x Aufsicht vor weissem Hintergrund

Die Konstruktion des Audio Technica ATH R50x

Nimmt man den in Japan gefertigten Audio Technica ATH R50x das erste Mal in die Hand, fällt einem in Sachen Design die betont Tech-lastige und offene Auslegung des Kopfhörers auf, welcher durch die Verwendung von Carbon mit Magnesiumlegierung entsteht. Das latent vorhandene „Schmeicheldesign“, das viele andere Kopfhörerhersteller an den Tag legen, ist hier mit Absicht nicht verwendet worden. Stattdessen gibt es eine Art Lochband, das für den Sitz am Kopf verantwortlich ist und das mit nur zwei Schaumstoffflächen, die vergleichsweise klein ausgelegt sind, eine entsprechende Federung zur Kopfoberseite ermöglichen.

Was auf den ersten Blick ein wenig einfach gehalten erscheint, stellt sich beim ersten Tragen als einen großen Vorteil dar. Die beiden kleinen Schaumstoffflächen üben durch ihre punktuellen Druck tatsächlich eine festeren Sitz auf dem Kopf aus als ein durchgehendes Kunstlederband, zumal wenn es sehr glatt ausgelegt ist. Ich empfand den Sitz des Kopfhörers als sehr angenehm, zumal noch dazukommt, dass der Kopfhörer mit nur knapp 210 Gramm extrem leicht ist. Vielleicht auch, da das Lochband eine natürliche Gewichtsreduzierung ähnlich einer Hochleistungsscheibenbremse bei einem Auto ermöglicht.

Audio Technica ATH R50x im Einsatz am Rechner

Mir sind bisher zumindest nur sehr wenige Kopfhörer untergekommen, die vergleichsweise sicher und fest auf dem Kopf saßen, unabhängig davon, wie viel Kopfbewegung man nach vorne, hinten oder zur Seite hin macht. Als Beispiel wäre zu nennen, dass der Kopfhörer selbst bei dem Bücken nach vorne um 90 Grad bei gleichzeitigem starken Schütteln des Kopfes in seiner Position verblieb und sich vielleicht maximal ein paar Millimeter nach vorne schob. Diese Stabilität in Sachen Sitz findet man bei Kopfhörern wirklich nur sehr selten, mir zumindest ist noch kein Kopfhörer untergekommen, der diesen festen Sitz ermöglicht, ohne dass der Druck der einzelnen Aufsätze unangenehm wurde.

In Sachen Höhenverstellbarkeit der Aufsätze befinden sich zwei Schieberegler an den jeweiligen Seiten der Hörmuscheln, die über einen Spielraum von jeweils 4 cm verfügen. Damit sollte jede normale Kopfform bedient werden können, zumal die Kippfunktion der einzelnen Ohraufsätze sich zusätzlich der Kopfform anpasst. Die Rasterung ist ein wenig hakelig und bietet einen teilweise eher unangenehmen Widerstand im Slider, was allerdings in der Praxis nicht wirklich ein Problem darstellt, denn wie oft verändert man schon die Einstellung des Hörers bzgl. seiner Kopfform am Kopfhörer. Als technische Daten wird ein Frequenzbereich von 5 – 40.000 Hz und ein Schalldruck von 93,3 dB angegeben, alles erzeugt von 45 mm Treibern.

Als Polster kommt Velour zum Einsatz, das sich sehr angenehm anfühlt und einen guten Mittelweg zwischen sehr weich und sehr straff abbildet. Die Abmessungen der Polster sind Standard, sodass auch hier jedes Ohr eigentlich mit diesem Kopfhörer klarkommen sollte. Dazu haben die beiden Aufsätze einen kleinen Kippwinkel von vielleicht 10 Grad, was ebenfalls bei einer regulären Kopfform ausreichen sollte.

Audio Technica ATH R50x Kabel auf weissem Hintergrund

Der Audio Technica ATH R50x in der Praxis

Der erste klangliche Eindruck des Audio Technica Kopfhörers ist gut und vergleichsweise neutral. Vergleichsweise deshalb, da der Hörer einen leichten Fokus auf den Mitten- bzw. Hochmittenbereich legt, allerdings sehr subtil, sodass das Klangergebnis zu keiner Zeit beißend oder gar scharf ist. Insbesondere Saiteninstrumente wie Gitarren bzw. vor allem verzerrte E-Gitarren profitieren von dieser klanglichen Ausrichtung, da sie im Allgemeinen etwas präsenter wiedergegeben werden als bei einem eher Bass- bzw. Höhen fixierten Hörermodell.

Der Bass- und Tiefmittenbereich ist wohl dosiert, lässt nichts vermissen, macht den Bass aber auch nicht größer als er ist. Von daher eine wirklich gute neutrale Wiedergabe. Gerade bei der offenen Bauweise kann es hier und da bei Kopfhörern schon mal zu einem dezenten Bassloch in der Wiedergabe kommen, was bei dem ATH R50x allerdings nicht der Fall ist.

Audio Technica ATH R50x Seitenansicht auf Konsole

Der Hochtonbereich wird gut abgebildet, ist aber nicht ganz so fein, wie man ihn von anderen Kopfhörern her kennt. Dies ist insbesondere im Bereich des Blechs beim Schlagzeug und den Zischlauten im Gesang zu erkennen. Insbesondere im direkten Vergleich zum Beyerdynamic, den ich oben schon angeführt habe, welcher dann doch etwas feiner auflöst, ist der Audio Technica etwas neutraler oder sagen wir zurückhaltender. Was allerdings keinerlei Nachteil hat. Im Gegenteil, man muss hier nur etwas mehr für einen entsprechenden Klanggenuss arbeiten. Die üblichen technischen Parameter wie Phantommitte und Stereobild werden bei dem ATH R50x gut abgebildet. Hier gibt es keinerlei Punkte, die zu beanstanden wären.

Audio Technica ATH R50x auf Steinplatte

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Audio Technica ATH R50x für diesen Preis wirklich gut klingt. Ob einem eine eher weichere Auslegung oder wie bei dem Audio Technica die etwas straffe Variante besser gefällt, muss jeder für sich selber entscheiden.

Zur nächst höheren Kopfhörerklasse fehlt es ihm etwas an der feineren Auflösung und einem entsprechend relaxten Grundklang mit etwas mehr Headroom. Dennoch kann man diesen Kopfhörer problemlos für alle möglichen Einsatzbereiche einsetzen, sei es im Studio oder auch bei anderen Aufnahme- und Wiedergabezwecken.

ANZEIGE
Fazit

Mit dem Audio Technica ATH R50x hat der japanische Hersteller einen guten Kopfhörer der unteren Mittelklasse in seinem Portfolio, der mit sehr guter Verarbeitung, einem vergleichsweise neutralen Klang und einem sehr stabilen Sitz auf dem Kopf punktet.

Aufgrund der geringen Impedanz lässt sich der Hörer nahezu an allen Kopfhörerausgängen mit einer der beiden üblichen Klinkenbuchsenausgängen betreiben.

Plus

  • Verarbeitung
  • Konzept
  • Klang

Minus

  • leicht hakelige Führungsschienen

Preis

  • 169,- Euro
ANZEIGE
Affiliate Links
Audio-Technica ATH-R50x
Audio-Technica ATH-R50x
Kundenbewertung:
(8)
Forum
  1. Profilbild
    colibri.

    Mich würde ein Vergleich mit anderen ATs interessieren, ich fand alle bisherigen hatten kreischende, furchtbare Höhen… dieses „HiFi-bright“ scheint vielen zu gefallen, die Absätze sprechen für sich. Gibt es da Meinungen?

    • Profilbild
      Numitron AHU

      @colibri. hab die m50x seit 2018.
      mag sie sehr, aber ich verwende sie zum jammen und nicht als Monitor.
      die alten AKG k240 haben sehr wenig Bass.
      die m50x wesentlich mehr.

  2. Profilbild
    Olaf Strassen

    Ich sage nur: Sony MDR-7506. Kostet einen Hunni und ihr seid auf Lebenszeit glücklich (eine ausführliche Eingewöhnung natürlich vorausgesetzt).

  3. Profilbild
    SynthNerd AHU

    Ich habe mir das Teil zufällig letzte Woche bestellt und nicht zurück gesendet, weil er mich für den Preis absolut zufrieden stellt. Er sieht schick aus, ist tadellos verarbeitet, trägt sich sehr angenehm, klingt mehr als ordentlich.
    Die Charakterisierung im Test kann ich so bestätigen: guter Bass ohne Übertreibung und leicht überpräsente obere Mitten. Im direkten Vergleich mit dem DT770 pro sehe bzw. höre ich den ATH vorn.
    insgesamt
    Nur in einem Punkt möchte ich widersprechen: „… kann man … problemlos für alle möglichen Einsatzbereiche einsetzen, sei es im Studio oder auch bei anderen Aufnahme- und Wiedergabezwecken.“ – Ich denke nicht, dass ein offener Kopfhörer für’s Monitoring vorm Gesangsmikrofon oder in lauter Umgebung die richtige Wahl wäre. Da eignet sich ein geschlossener Hörer (wie z.B. der benannte DT770 pro oder der M50x) bestimmt besser.

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      @SynthNerd Das kommt darauf an mit welcher Lautstärke der/die Sänger(in) abhört.

      Ich arbeite seit 40 Jahren mit offenen Kopfhörern für Sänger und musste noch nie etwas nachbearbeiten. Sollte es wirklich zu hörbaren Übersprechungen kommen, kann man immer noch im Postbereich schneiden, oder im Analogbereich mit einem entsprechenden Gate arbeiten.

      • Profilbild
        SynthNerd AHU

        @Axel Ritt Klar, Erfahrung schlägt jede Theorie.
        Wenn du damit ausschließlich gute Erfahrungen gemacht hast, wirst du es weiterhin so halten, so wie die meisten Studios weiterhin geschlossene Hörer für solche Zwecke bevorzugen. 🙂

  4. Profilbild
    Mac Abre AHU

    Aufgrund dieses Tests habe ich mir die Kopfhörer noch am selben Tag bestellt. Heute angekommen habe ich sie gleich getestet. Ich bin beeindruckt von der Qualität in dieser Preisklasse. Sie sind leicht, sitzen fest, drücken aber nicht, der Klang ist klar definiert und löst gut auf, ist sehr räumlich aber unaufdringlich. Ein echter Bang for the Buck, der IMO haarscharf am Best Buy vorbeischrammt.

  5. Profilbild
    TimeActor AHU

    Bin auch Besitzer dieses Hörers und kann mich zu den zufriedenen Äußerungen meiner Vorschreiber nur anschließen. Sehr angenehmer Tragekomfort da ein Leichtgewicht. Brillant aber nicht aufdringlich in den Höhen. Ich habe mir eine Anpassungskurve (Harman Kurve) und ein Preset in Fabfilter Pro Q3 erstellt. Das Modell R70X ist nochmal etwas feiner aber der Preisunterschied war es mir das nicht wert. Würde den Hörer wieder kaufen…der nimmt es klanglich (m.M.n.) locker mit deutlich teureren Hörern auf.

  6. Mehr anzeigen
Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung. Wir behalten uns die Löschung von Inhalten vor. Dies gilt insbesondere für Inhalte, die nach unserer Einschätzung gesetzliche Vorschriften oder Rechte Dritter verletzen oder Diffamierungen, Diskriminierungen, Beleidigungen, Hass, Bedrohungen, politische Inhalte oder Werbung enthalten.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X