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Test: Audiobro, LA Scoring Strings 2, String-Library

(ID: 530)

 

Die Struktur

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Die Besonderheit von LA Scoring Strings liegt in der separaten Verfügbarkeit aller Divisi der Streichergruppen. Das bedeutet, wie in einem Orchester üblich ist die jeweilige Streichergruppe (Violine I, Violine II, Viola, Cello, Bass) noch einmal in einzelne Gruppen mit unterschiedlichen „Musikern“ bzw. (im Falle von LASS) Samples aufgeteilt. Jede Streichergruppe besitzt jeweils einen „Ersten Stuhl“, der mit dem führenden Streichinstrument einer Streichergruppe besetzt ist, und besteht noch aus der folgenden Instrumenten- bzw. Musikeranzahl pro Divisi:

Violine I: vier, vier, acht

Violine II: vier, vier, acht

Viola: drei, drei, sechs

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Cello: drei, drei, vier

Kontrabass: zwei, zwei, vier

In der Realität bedeutet dies, dass ich alleine mit den Cellos drei- bis vierstimmige Sätze spielen kann oder dass ich schnell aus einer vollen Besetzung eine Kammerbesetzung bzw. ein Quartett zaubern kann. Wichtig dabei ist (und da hat Audiobro in Form von Andrew Keresztes auch viel Wert gelegt), dass die jeweiligen Samples einer Divisi auch unterschiedlich klingen, so wie unser Ohr es auch von einem realen Streicherklang gewohnt ist. Denn jedes einzelne Streichinstrument klingt anders und jeder Musiker hat ein anderes Timing, eine andere Dynamik usw.

Bei den Artikulationen geht es gegenüber den Konkurrenzprodukten von VSL und East West eher übersichtlich zu: Legato/Portamento/Glissando Sustain – mit stufenlosen Übergang von non-vibrato zu vibrato, Legato Tremolos, Legato Trills, Pizzicato, Staccato, Spiccato, Flageolet, Bartok Pizzicato nur für die Kontrabässe und Aleatoric, was eine Art Streicher-Effekt ist, der einen dissonanten, aber regelbaren Streicherklang beinhaltet – kennen wir doch alle, wenn es im Film so richtig spannend wird, weinen die Geigen. Das war es dann aber auch! Für mich sind wichtige Artikulationen wie Col legno, Marcato oder Detaché nicht enthalten. Dafür wurde hier sehr viel Wert auf die Qualität der vorhandenen Artikulationen gelegt.

Das ist die Menü-Ansicht der Real-Legato-Patches, sehr praktisch: Die Übergänge zwischen legato, portamento und glissando können per Velocity gesteuert werden

Das ist die Menü-Ansicht der Real-Legato-Patches, sehr praktisch: Die Übergänge zwischen legato, portamento und glissando können per Velocity gesteuert werden

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Sehr ausführlicher Testbericht! Wie sieht es mit dem CPU-Hunger aus und wie war der Rechner bestückt, der für diesen Test verwendet wurde?

    • Profilbild
      j.rauner AHU

      Also ich habe einen Quadcore i7 mit 12 GB RAM auf Win7 64bit. Bei Air von Bach hatte ich um die Auslastung zu testen die beiden Violinen-, die Viola- und die Cello-Sektion mit allen Divisi einzeln in einem Kontakt-Player in Gebrauch. Da läuft soviel ich Kontakt begriffen habe, eine Instanz auf einer CPU.
      RAM war kein Problem (Kontakt zeigt 3 GB an), aber die CPU war mit LASS vollauf beschäftigt. Stage & Color lief auch mit. Aus meiner Sicht wird zwar die CPU sehr belastet, aber wie ich finde bei dem klanglichen Resultat geht das in Ordnung.

  2. Profilbild
    red captain

    Ein möglicher Konkurrent der im Test nicht erwähnt wurde sind die Adagio-Strings von 8dio.
    Die Violinen und Celli sind inzwischen erschienen. Die Library enthält einige interessante Ansätze, verfügt über viele Spielweisen, von denen einige exzellent gut sind (einige andere jedoch auch eher unbrauchbar, wobei ich dieses Problem bei den meisten Libraries sehe).

    Auch kann man die meisten alltäglichen Streicher-Aufgaben durchaus mit den Streichern aus Albion 1, 2 und 3 erledigen (von Spitfire Audio). Die etwas limitierten Möglichkeiten aus Teil 1 wurden mittels Updates und Teil 2 und 3 massiv erweitert. Natürlich ist dieses dann noch immer keine vollwertige Streicherlibrary, aber die braucht man ja auch nicht immer.

    Die LASS klingen auch in voller Mannstärke nicht so dicht und episch wie die Hollywood-Strings von Eastwest, da werden die 8 Geigelchen (ohne zweite Gruppe!) aus den Dimensions wohl noch mal dünner und kleiner aussehen.

    Ohne die Kombination wenigstens zweier professioneller Streicherlibraries, um die Schwächen der Einen mit den Stärken der anderen auszugleichen (und möglicherweise auch viel zu layern) wird es am Ende des Tages doch schwer, einen glaubhaften (und schönen!) Streichersound zu erreichen.

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Schöner und ausführlicher Test zu LASS. Ich habe die Version 1 und bin mit der sehr zufrieden. Als klanglichen Gegenpol schiele ich zur Zeit auf die VSL Dimension Strings. Kommt da auch noch ein Test? Und die eher wenigen bekannten Wallander Instruments interessieren mich sehr, aber die sind schon etwas älteren Datums.

  4. Profilbild
    red captain

    @Moogie24:
    von den Wallandern gibts aber keine Streicher…

    Der Ansatz mit synthetisierten Instrumenten ist flexibel und ressourcenschonend, klingt am Ende des Tages aber doch nicht so realistisch und überzeugend wie gute Samples. Kenne niemanden, der die Wallander in seinen professionellen Orchester-Mockups verwendet (vor einigen Jahren waren die mal kurz angesagt, weil man damit auch auf dem Laptop große Setups fahren konnte – das geht mit heutigen Modellen aber auch mit besseren Sounds wieder…).

    Hingegen sind die (ebenfalls synthetisierten) Instrumente von samplemodeling.com beeindruckend gut, v.a. die Trompete und die Posaune(n). Tuba ist auch top, Horn ziemlich gut. Teilweise kann man die sogar wirklich als Solist vor ein Sample-Orchester setzen und sie bringen MEHR leben hinein, statt sich verstecken zu müssen. (!)

    Leider sind die Klarinetten eine Liga schlechter, was meine Hoffnungen, dass diese Firma mittelfristig die endgültige Lösung für alle Instrumente wird anbieten können, doch arg eingetrübt hat…

  5. Profilbild
    Alfonso

    Was mich mal interssieren würde, stört denn niemand, dass viele der Legatoloops knacken ? (wie übrigens auch HWS) Die einzigen, die das scheinbar hinkriegen sind VSL, aber da fehlt mir wiederum das Leben.

    Ansonsten stehe ich schon auf LASS, kann dem Test aber in Bezug auf die Bedienung nur voll und ganz zustimmen. Plug and Play funktioniert vielleicht mit den paar Presets, aber um die Vorteile wirklich aus zu schöpfen, ist unheimlich viel Bastelarbeit nötig. Und leider ist das Interface alles andere als bedienerfreundlich.
    Auf der anderen Seite machen die vielen Eingriffsmöglichkeiten LASS sehr flexibel, wenn man denn einmal ein Template gebaut hat.

    Der Wunschzettel wäre also: LASS mit einem übersichtlichen Interface und besseren Loops. Dass beides möglich ist beweist VSL. Und über East West rede ich erst wieder, wenn die Krankheit namens PLAY ausgemerzt ist, die hat mich zu viel Zeit und Geld gekostet.

    • Profilbild
      j.rauner AHU

      @Alfonso Also vom knacken der Legatoloops habe ich beim Test nichts mitbekommen. Beim Soundbeispiel „The Dark Hans Rises“ hört man ein leichtes abnehmen bzw. eher organisches „pumpen“ des Sounds, was ich aber nicht als knacken bezeichnen würde.
      Ich kann deine Aussage einfach nicht reproduzieren.

      • Profilbild
        Alfonso

        @j.rauner Ich habe das besonders bei Celli und Bässen. Eindeutig unrunde, knackende Loops. Ein tiefes Knacken, kein hohes. Aber da das anscheinend niemand anderes bemängelt, frage ich mich langsam, ob ich evtl. irgendeinen Lesefehler beim installieren oder was auch immer hatte.? Auf der anderen Seite finde ich ähnliche Fehler wie gesagt auch in Hollywoodstrings und -brass. Muss ich wohl noch genauer nachforschen und die ensprechenden Tonlagen mal merken ;-)

        Danke für die Antwort

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