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Test: Audiowerkstatt mini-midi-step-seq, MIDI-Sequencer

(ID: 136701)

Kreativer Mehrwert

Mit dem mini-midi-step-seq lassen sich MIDI-fizierten Synthesizern, eingestaubten Entertainer-Keyboards, Digitalpianos und ROMplern ungewohnte und experimentelle Klänge entlocken. Selbstverständlich können auch aktuelle Softwaresynthesizer angesteuert werden: Dazu wird der mini-midi wie ein Masterkeyboard an den Rechner angeschlossen und zusätzlich über einen Ausgang mit MIDI-Clock versorgt. Achtung: Bei fast allen Sequencern muss die Ausgabe von MIDI-Clockdaten für den betreffenden Ausgang zunächst manuell aktiviert werden.

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Die MIDI-Daten des Audiodemos mit dem Sequential Six mit Velocity aus dem Zufallsgenerator und Variation des Parameters "gate length"

Die MIDI-Daten des Audiodemos mit dem Sequential Six-Trak: Velocity aus dem Zufallsgenerator, außerdem Variation des Parameters „gate length“

Wie bei einem rein analogen Stepper unterscheidet sich das musikalische Ergebnis der Noteneingabe über Potentiometer deutlich vom typischen „Output“ geübter Tastenmenschen an einer Klaviatur. Im Gegensatz zu seinem analogen Pendant liefert der mini-midi Steuerdaten, die auch mithilfe einer ausgewachsenen DAW aufgezeichnet und weiterbearbeitet werden können: In modernen Audioprogrammen lauern zwar Arpeggiatoren, Step-Sequencer, Slicer und Looptools ohne Ende, aber nur der mini-midi ist beknopfte Realität und der Workflow ein ganz anderer, schneller und oft intuitiverer. So wird auch bei der Arbeit im Studio durchaus ein Schuh draus. Ich empfand das Gerät als wertvollen Ideengeber und hatte bei meinen musikalischen Erstversuchen viel Spaß und kaum Schwierigkeiten. Die gedruckte Anleitung in deutscher und englischer Sprache ist gleichermaßen kurz und hilfreich.

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Um aus den „mini“ eine „maxi“-Step-Sequencer zu machen, fehlt es an der Möglichkeit, bei jedem Schritt auch Controllerdaten abzufeuern. Für umfangreicheres Controller-Mapping bedürfte es eines numerischen Displays und seitlicher Knöpfe zur Auswahl der betreffenden Spur oder mehrerer Reihen von Potentiometern. Das Ergebnis wäre ein weniger geradliniges – und natürlich auch teureres – Gerät. Beim mini-midi hat man sich bewusst auf die Veränderung der Tonhöhe konzentriert. Alle weiteren Parameter müssen in Echtzeit an den angeschlossenen Geräten verändert oder nachträglich im Sequencer eingearbeitet oder editiert werden. Im Studio hätte ich die ausgegebenen Velocity-Werte durchaus für jeden Schritt gezielt einstellen wollen, denn die allermeisten Synthesizer erlauben eine einfache, notengebundene Variation von Amplitude, Cutoff oder Envelope Amount.

Im Live-Kontext reicht die „Random Velocity“-Funktion des midi-mini dagegen meist aus: In der audiowerkstatt ist man der Meinung, dass auf der Bühne oftmals zu lange an Details herumgeschraubt wird, die wenig Wirkung im Publikum entfalten. der mini-midi-step-seq soll den Blick auf das Wesentliche lenken – die Noten.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    falconi RED

    Spät am gestrigen Abend schrieb mir die Audiowerkstatt:

    Hallo Falk,
    ich habe heute tatsächlich ein kleines Update vorgenommen; es gibt nunmehr das gewünschte „Start/Stop-Feature“ nach Deinen Vorschlägen!

    Wenn man jetzt in das Setup-Menü geht, aber noch keinen Unterpunkt ausgewählt hat (alle Step-LEDs blinken), ist „A“ die Stop-Taste und „B“ die Start-Taste für einen sofortigen, also un-synchronisierten, Neustart. Einen Synchronstart bekommt man – wie gehabt – mit der Restartfunktion. Ich wünsche viel Spaß beim Ausprobieren!

    Beste Grüße,
    Olaf.

  2. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    „Nach einer Flucht aus seinem Heimat- und Studienort Heidelberg“
    Das kann ich nur allzugut nachvollziehen!

    Denke ich muss meine Meinung über das Teil doch etwas revidieren.
    Nicht deswegen sondern wegen der interessanten Live-Performance-Möglichkeiten.

    Grüße,
    M.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich muss sagen, Qualität kostet durchaus seinen Preis, und oft werden Kisten hergestellt die doch sehr wackelig sind. Die Art und Weise wie das Gerät mit Liebe und Hingabe hergestellt wird gefällt mir. Und ich bin doch jetzt begeistert.

  4. Profilbild
    daniel müller

    Ein netter Mensch dieser Olaf, hatte mich mit ihm auf der Superbooth unterhalten, unter anderem in Bezug auf ein Gehäuse für diese und finde diese Mini-MIDI-Boxen sehr interessant. Sehr gut verarbeitet und eben mit Liebe gemacht…was auch den Preis in meinen Augen rechtfertigt. Sicherlich ein Nischenprodukt, aber ein sehr praktisches und schönes…
    Alles Gute damit!

  5. Profilbild
    changeling AHU

    Das fehlende Gehäuse ist für mich immer noch ein No-Go. Für Staub und anderen Dreck ein gefundenes Fressen.

  6. Profilbild
    Joghurt AHU

    Ich konnte einfach nicht anders und habe mir so ein Teil bestellt. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob es wirklich das ist was ich suche, aber das gesamte Konzept spricht mich einfach zu sehr an. Die absoult reduzierte Konzeptionierung liegt momentan ganz auf meiner Linie. So bezahle ich sehr gerne etwas mehr, um genau das entscheidende etwas weniger zu bekommen.

  7. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Das auf Wertigkeit und Haltbarkeit ausgelegte Konzept spricht mich auch an, das Design ist gewöhnungsbedürftig, der Preis liegt recht hoch, ist aber wohl gerechtfertigt. Mir scheint der (günstigere) SQ-1 etwas flexibler zu sein, oder liege ich da falsch?
    Würde den Sequenzer gerne mal live testen.

    • Profilbild
      falconi RED

      Hallo,
      die Geräte sind schon recht unterschiedlich:

      Der Fokus des SQ-1 liegt auf der Steuerung von analogen Synthesizern via Gate/CV, insbes. der neuen MS-Serie. Er ist vielseitiger, aber auch fummeliger und weniger für den rauhen Einsatz als Live-Werkzeug – insbes. im Clubkontext – zugeschnitten.
      Hier liegt eindeutig die Stärke des mini-midi, auch wegen der viel besseren Haptik. Beachte aber: Der mini-midi-step-seq kann auf direktem Wege nur MIDI-Klangerzeuger steuern.

      Du hast beim Kauf 2 Wochen Widerrufsrecht und kannst den mini-midi in aller Ruhe ausprobieren.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @falconi Heutzutage bin ich kaum mehr live unterwegs, meine Arbeitsweise ist aber stark „Echtzeit“-geprägt, daher finde ich Hardwaresequenzer generell interessant. Der Funktionsumfang des mini-midi hört sich nach nochmaligem Lesen deines Artikels durchdacht und praxisbezogen an, aber irgendwie kriege ich die Preis/Leistungs-Balance gedanklich noch nicht hin und komme immer wieder auf die Tatsache zurück, daß ich für den Preis des Geräts fast drei SQ-1s kriegen würde. Klar, der mini-midi geht konzeptionell in eine andere Richtung und Audiowerkstatt sind nicht Korg, mein schmales Budget erlaubt teure Experimente halt nur bedingt… :)

  8. Profilbild
    Ashatur AHU

    Hmmm was soll ich da sagen? Ich verstehe das gewisse Qualität kostet und Kleinproduktionen teurer sind als ein Massenauswurf vom Fließband und Design und Optik auch nicht immer billig ist.. Aber in Zeiten wo ich einen Hardwaresequencer ala Pyramid bekomme der Midi und Cv ausspuckt frage ich mich warum ich 300 euro für einen 2 mal 8 Stepklopfer ausgeben soll der nicht mal ein Gehäuse hat und nur Midi ausgibt?

    • Profilbild
      falconi RED

      @Ashatur Z.B. wegen der flüssigen Bedienung, der Performance-Features (Patternwechsel in Echtzeit, Verschieben um einen Step, Restart, …), Verarbeitungsqualität, Haptik, Optik, weil Du kein Gate/CV brauchst, wegen des günstigeren Preises oder schlicht wegen der sofortigen Verfügbarkeit.

      Der Squarp Pyramid wird vielleicht auch toll, aber so genau wissen wir das ja noch nicht…die derzeit ausgerufenen 700 Euro (Preorder!?) halte ich für recht gewagt.

  9. Profilbild
    Joghurt AHU

    Vor einigen Tagen ist nun mein midi-mini-step-seq bei mir angekommen und ich konnte schon einige Stunden damit experimentieren.

    Mein erstes Fazit: der Kauf hat sich absolut gelohnt und war jeden Euro wert. Nach kurzer Zeit konnte ich loslegen und hatte Spass ohne Ende. Dass man nichts speichern kann fand ich äusserst spannend; ich hatte ein ähnliches Gefühl wie beim Improvisieren am Klavier. Ich kam immer mehr in einen Fluss und vergass die Zeit.

    Das restliche Setup war auch ganz einfach konzipiert: Die Clock kam vom RH301 von Koma, der Synth war ein Dark Energy. Dabei kam sicher kein neuer Hit heraus, aber wann tut es dass schon…

    Dank noch an Amazona, dass ihr auch solche Nischenprodukte vorstellt – von mir aus gerne mehr.

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