Studio-Zubehör in Bestform
In vielen Test bei AMAZONA.de geht es um die großen Synthesizer, Mischpulte, Gitarren, Schlagzeuge und mehr. Doch oftmals haben die kleinen Produkte, die man übergreifend als Studio-Zubehör fast schon abtut, einen erheblichen Einfluss auf Signale und deren Qualität. Der deutsche Vertrieb Audiowerk, der u. a. die bekannten Marken Tube-Tech, Softube, Black Lion Audio, PSI Audio und mehr vertreibt, widmet sich im Rahmen seiner Hausmarke „Audiowerkzeug“ genau solchen Tools. Dabei stellt Audiowerk die Produkte nicht selbst her, sondern bietet kleineren Herstellern die Möglichkeit, unter dem Namen Audiowerkzeug Produkte anzubieten und entsprechend besser zu vermarkten.
So wurden die drei hier vorgestellten DI-Boxen alle von Michael Taubers „Atelier der Tonkunst“ entwickelt und gefertigt. Michael ist in der Veranstaltungstechnik für seine DI-Boxen sehr bekannt und beliebt, außerdem baut er individuelle Splitter und Router für seine Kunden.
Die Besonderheit der DI-Boxen sind die selbst gewickelten Übertrager, hochwertige Komponenten und die point-to-point Verdrahtung. Alle drei DI-Boxen sind passiv ausgelegt und arbeiten mit den genannten Übertragern.
Insgesamt legt Audiowerk bei den Audiowerkzeug-Produkten viel Wert auf das Prädikat „Made in Germany“, dazu wird alles von Hand gefertigt. Auf die DI-Boxen gewährt Audiowerk drei Jahre Garantie.
Für den heutigen Test haben wir uns die drei aktuellen DI-Boxen MoDI, DuDI und MeDI von Audiowerk schicken lassen. Schauen wir einmal, wo und für was sie sich einsetzen lassen.
Erster Eindruck
Die drei DI-Boxen werden in Pappkartons ausgeliefert, die innen mit Schaumstoff ausgekleidet sind. Allen liegt eine deutsche sowie englische Anleitung im DIN-A5 Format bei. Diese enthält jeweils eine kurze technische Beschreibung, ein Blockschaltbild, die technischen Daten sowie Fotos samt Erklärung der Anschlüsse. Kurz und bündig geschrieben und trotzdem alles erfasst, so wünscht man sich das.
Bereits beim Auspacken der DI-Boxen fällt das hohe Gewicht auf. So bringt die MoDi-Box beispielsweise 470 g auf die Waage. Für ein nur 8 x 5 x 10 cm messendes Produkt ist das mehr als ordentlich.
Die DI-Boxen bestehen aus zwei Teilen: Einmal das Innenleben samt allen Bauteilen sowie dem äußeren, im dezenten Grün gehaltenen Rahmen, der darüber geschoben und verschraubt wird. Oben aufgedruckt befinden sich zu den Anschlüssen passende Symbole, die man vor allem im Hinblick auf den Einsatz in dunkleren Lichtverhältnissen, gut erkennen und zuordnen kann.
Der Rahmen der drei Boxen ist bewusst etwas größer als der innere Teil gehalten, denn so sind die Anschlüsse, beispielsweise beim Transport oder beim versehentlichen Herunterfallen, geschützt. Die Anschlüsse selbst sitzen fest verankert im Gehäuse und wackeln keinen Millimeter. Für einen sicheren und kratzfreien Stand verfügen alle DI-Boxen dazu über vier kleine Gummifüße auf der Unterseite.
Die Verarbeitung der drei DI-Boxen MoDI, DuDI, MeDI ist also tadellos. Im Studiobereich wird man diese Boxen sicherlich nie kaputt bekommen, in etwas raueren Umgebungen wie der Live-Bühne, nahe des DJ-Pults oder beim Verleiher wird es bei ständigem Gebrauch vermutlich nur ein paar Kratzer geben, aber funktional sind die DI-Boxen mehr als gut vor äußeren Einwirkungen geschützt, toll.
Die drei DI-Boxen im Überblick
Die Produktnamen MoDI, DuDI und MeDI kommen nicht von ungefähr, sondern erschließen sich sofort, wenn man sich die Anschlüsse und die daraus resultierenden Einsatzgebiete betrachtet. So steht MoDI für eine passive mono DI-Box und DuDI für eine passive duale DI-Box, d. h. diese ist für Stereo-Signale, beispielsweise für Keyboards, vorgesehen. Das Me in MeDI steht für Media und fasst alle in diesen Bereich fallende Signale zusammen. Hier geht es also um Signale, die von Laptops, MP3-, CD-, DVD-Player & Co ausgegeben werden.
Bevor wir uns den einzelnen DI-Boxen widmen, hier zunächst eine kurze Info dazu, für was man eine DI-Box überhaupt benötigt:
Die DI-Box (Direct-Injection-Box) ist ein nützliches Tool, das gleich mehrere Aufgaben erfüllen kann.
- Signale mit hoher Impedanz (zum Beispiel Tonabnehmer von Gitarre oder Bass) lassen sich zur besseren Anpassung in Mikrofonsignale mit niedrigen Impedanzen umwandeln.
- Unsymmetrische (2-polige) Signale werden in symmetrische (3-polige) Signale gewandelt, was besonders bei längeren Leitungswegen besseren Schutz vor Störsignalen (Einstreuungen durch fremde Quellen) bietet.
- Die sogenannte galvanische Trennung (kein Durchgang zwischen Eingang und Ausgang) mit einem Übertrager (besonderer Trafo) kann Brummschleifen verhindern.
Es gibt zwei Arten von DI-Boxen, aktive Ausführungen und passive Varianten. Der Unterschied besteht darin, dass die Elektronik einer aktiven DI-Box Strom benötigt, der über ein Netzteil, eine Batterie oder mittels Phantomspeisung bereitgestellt werden muss. Der Übertrager in einer passiven DI-Box benötigt hingegen keine Spannung, weswegen diese Bauform ohne Stromversorgung auskommt.
Weitere Details, so zum Beispiel worin der Unterschied zwischen passiver und aktiver DI-Box liegt oder wie man Brummschleifen vermeiden kann, findet ihr in unserem passendem Workshop.
DI-Box: MoDI
Wie bereits erwähnt handelt es sich bei MoDI um eine passive Mono-DI-Box. Anschlussseitig bietet sie jeweils einen unsymmetrischen Cinch- und einen ebenfalls unsymmetrischen 6,3 mm Klinkeneingang. Über einen unsymmetrischen Klinkenausgang lässt sich das eingehende Signal direkt wieder abgreifen, um es beispielsweise in einem Monitormixer weiter zu nutzen oder direkt in eine Aktivbox zu speisen. Mit Hilfe eines Pad-Schalters lässt sich das eingehende Signal um 20 dB absenken.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Gehäuses liegt das Signal dann in symmetrischer Form an einer XLR-Buchse an. Sollte es zu Brummen kommen, lässt sich dies mit Hilfe des danebenliegenden Ground-Lift-Schalters umgehen.
Den Frequenzgang der MoDI gibt Audiowerkzeug mit 10 – 30 kHz (+/- 3 dB) bei +20 dB Eingangspegel und mit 15 – 30 kHz (+/- 3 dB) bei +30 dB an.
DI-Box: DuDI
Hinsichtlich der Ausstattung entspricht DuDI der Mono-Variante MoDI, es ist eben alles nur zweifach vorhanden. D.h. zweikanalig ausgeführt, bietet DuDI jeweils Cinch- und Klinkenanschluss samt Parallel/Link-Ausgang und -20 dB Pad-Schalter im Doppelpack. Ausgeführt wird das Signal ebenfalls über symmetrische XLR-Ausgänge, ein Ground-Lift-Schalter ist hier ebenfalls vorhanden.
DI-Box: MeDI
Passend zum Einsatzgebiet der Medien-DI-Box ist die MeDI mit jeweils zwei unsymmetrischen Cinch- und 6,3 mm Klinkenanschlüssen ausgestattet und damit für den Stereo-Betrieb vorgesehen. Auch hier steht neben dem symmetrischen XLR-Ausgang ein Ground-Lift-Schalter zur Verfügung, der Parallel/Link-Ausgang fehlt hier allerdings.
Klang
Im besten Fall soll eine DI-Box natürlich nicht klingen, sondern das Signal lediglich symmetrieren und wieder ausgeben. Während des Tests habe ich die drei DI-Boxen mit den unterschiedlichsten Signalen getestet. Playbacks, Keyboards, Gitarren – alles klang nach dem Durchlaufen der DI-Boxen einwandfrei.
Verglichen mit anderen DI-Boxen mit vergleichbaren Features sind die Audiowerkzeuge preislich deutlich weiter oben angesiedelt. Dafür bekommt man hier eine exzellente Verarbeitungsqualität, die seinesgleichen sucht, einen astreinen Sound und insgesamt ein Produkt, das aus einer kleinen Schmiede in Deutschland stammt und von Hand gefertigt wird.
Verändert sich bei der Umwandlung eines Instrumentensignals in ein Signal mit niedriger Impedanz der Klang irgendwie, zum Beispiel bezüglich der Dynamik?
Die meisten Audio-Interfaceshaben ja einen Hi-Z Eingang, gibt es bei der Anwendung einer DI-Box für den Homerecorder Vorteile? Im Artikel wird ja über eine bessere „Anpassung“ referiert.
Coole Namen die Teile. Da weiß man gleich was Sache ist ;-).