Das Frontpanel der D.I. Box wird im typischen Avalon Style von 2 großen Drehreglern, 4 Druckschaltern, 2 LEDs und zwei Klinkenbuchsen definiert, welche über folgende Funktionen verfügen:
Boost: kontrolliert den Eingangspegel von +2 dB bis +32 dB in 3 dB Schritten. Es wird darauf verwiesen, dass auch die hohen Pegel eines aktiven Basses oder eines Keyboards verarbeitet werden können.
Tone: Über eine sechsstellige Auswahl von Werksvoreinstellungen wählt man eine Frequenzkurve, welche dem jeweiligen Instrument, respektive dem persönlichen Geschmack am ehesten zusagt. Voreinstellungen befinden sich für die Instrumentengruppen akustische Gitarre (mit Pickup), akustischer Bass (mit Pickup), E-Bass, Keyboards und E-Gitarre.
High Cut: senkt den Hochtonbereich bei 1,8 kHz um 3 dB ab
Speaker To Input: Dieser Schalter umgeht den Eingangsbereich und benutzt den Speaker-In auf der Rückseite des Gerätes, wobei die Leistungsaufnahme bis zu 400 Watt verträgt. ACHTUNG!!! Der U5 ist kein Lastwiderstand, es muss auf jeden Fall ein reguläres Cabinet am Verstärker angeschlossen sein, um nicht die Endstufe zu himmeln!!!
Signal LED: leuchtet ab einem Ausgangssignal von von -2 dB auf
Active To Thru Switch: schaltet die Klangbearbeitung auf den frontseitigen Klinkenausgang
Tone Switch: aktiviert/deaktiviert die Werkspresets
Rückseitig empfängt uns von links nach rechts der Kaltgerätestecker nebst Feinsicherung, ein äußerst massiver Earth-Lift-Schalter, ein symmetrischer Mikrofonpegelausgang mit 150 Ohm, ein symmetrischer Line-Pegel-Ausgang mit 600 Ohm, besagter Speaker-In und ein Kopfhörerausgang.
Praxis
Sobald man den Kaltgerätestecker des Avalon U5 in der Steckdose platziert hat, nimmt der U5 seine Arbeit auf, leider ohne ihn vorher mit einem Netzschalter einschalten zu können. Eher ungewöhnlich, dass ein Gerät in dieser Leistungsklasse nicht über einen Netzschalter verfügt.
Während die beiden Drehregler mit einem massiven Erscheinungsbild und einer passenden Rasterung und Präzision glänzen, fallen die 4 Druckschalter in Sachen „Erhabenheit“ doch etwas ab. Auch wenn sie ihre Funktion einwandfrei erfüllen, so will mir die hakelige Bedienung und wackelige Befestigung nicht wirklich gefallen.
Aber sobald man das Gerät aktiviert hat und durch die passenden Presets gleitet, sind alle Konstruktionsdetails vergessen. Ja, da ist er, der weiche, „edle“ Klang, welcher eine Instrumentalspur direkt um ein paar Riesen „verteuert“.
Während einige Hersteller in ihren Konkurrenzprodukten gerne auf eine Röhrenschaltung und auf die Sättigung in den Pegelspitzen zugreifen, bleibt der Avalon U5 aufgrund seiner Transistortechnik über den gesamten Signalweg absolut verfärbungsfrei.
Das Signal ist extrem rauscharm und kann mit seiner Class-A Technik voll überzeugen. Jede dynamische Variante des eingespeisten Signals wird sehr detailreich wiedergegeben, es ist eine wahre Freude.
In Sachen Presets wird der Großteil der handelsüblichen EQ-Voreinstellungen abgedeckt, was hier insbesondere mit der immer wieder gerne genommenen „Badewannen“-Einstellung praktiziert wird. Dabei muss jeder für sich entscheiden, ob die einem Loudness-Schalter ähnelnde Voreinstellungen dem zu verarbeitenden Material gerecht werden.
Auch wenn die Tone-Presets 1 und 2 solo abgehört einen sehr angenehmen und „schmeichelnden“ Klang generieren, so darf doch nicht vergessen werden, dass eben genau selbige Klänge sich im Mix deutlich schwächer durchsetzen als zum Beispiel Preset Nr. 6, welches die 1 kHz „Knochen“ in den Vordergrund spielt.
Von daher wird man hier und da nicht um den Gebrauch eines zusätzlichen EQs nicht umher kommen, auch wenn die Werkseinstellungen des Avalon U5 sehr praxisnah gewählt wurden.
Wie funktioniert der Speaker Input? Durchschleifen zum Cabinet scheint nicht zu gehen. Wird davon ausgegangen, dass der Amp 2 Speaker Outputs besitzt und an einem die DI, am zweiten der Lautsprecher?
@griottier Wahrscheinlich wirds dann vom XLR Output in den Mixer oder DAW,….. geleitet.
Könnte mir vorstellen dass der Sound durch den Speaker Input noch etwas heftiger wird.
Auf jedenfall ein hilfreicher Test.
@BetaDance Ich meine, wie soll man den Speaker anschliessen, damit der Verstärker nicht beschädigt wird?
@griottier Hallo Ich hab mich mal auf der Avalon Seite umgesehen leider steht in den PDF Dokumenten auch nichts für den Fall, da steht leider nur werbetext. Allerdings sagt der Frontschalter schon alles. Normalerweise geht der HiZ in durch den EQ und um in MiC Phoned oder Line gewandelt zu werden. Daneben ist eine Out Thru Buchse die das Signal wahlweise pre oder post EQ durchlässt. Mit Speaker der Speaker to Input Taste wird der Rückseitige eingang anstatt des HiZ eingeschliffen. Daher müsste das Amp signal auch an der Out thru buchse anliegen.
Alternativ kann man auch ein Y-Kabel bauen. Der U5 ist ja keine Loadbox daher sollte es da keine weitere Belastung des Amp geben. Ich lasse mich da aber gerne von Erfahrenen Gitarissten auch weiter aufklären.
Gruß Kutscher
@griottier deine Vermutung stimmt, Avalon geht davon aus, dass der Amp 2 Lautsprecher-Ausgänge besitzt, oder aber das verwendete Cabinet noch einen zusätzlichen Ausgang zwecks Daisy Chain besitzt. Der Avalon ist keine Load-Box und kann deshalb nur in Zusammenarbeit mit einem Cabinet benutzt werden.
@Axel Ritt Axel hat recht, und ich habe quatsch geschrieben mitvdem Tru Out. Macht das bloß nicht.
http://ava.....akerin.pdf
Was ich mich dann trotzdem frage was für ein Signal sich dann aus dem Tru Out abgreifen lässt. Also ob der U5 dann aus dem Amp in ein HiZ Signal macht (für die interne verarbeitung vermutlich ja) und das dann auch wieder ausgibt.
Hat jemand ein Blockschaltbild?