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Test: Avant Electronics Avantone Mixcubes

(ID: 2763)

In China gibt es mittlerweile ein Reihe von Lieferanten, die in der Lage sind, derartige Chassis für eine Hand voll Dollars herzustellen, in Entwicklungsdingen tut man sich dagegen häufig noch schwerer. Es hat den Anschein, als hätten die Avant Elektroniker hier zumindest auf Spezifikationsebene „Entwicklungs-Zuarbeit“ geleistet, während die hauseigenen Mikrofone und deren Zubehör ja eher im Kontext einer „Handelsmarke“ zu sehen sind.

Derzeit kommen alle Mixcubes in hellgelb glänzendem Finish daher, der Hersteller nennt das „ButterCream“, der deutsche Vertrieb hat sich die Bezeichnung „RetroCream“ einfallen lassen. Bis zur ersten „StrawberryFields“ Special Edition gibt es also Corporate Identity in kleinen Buttercreme-Portionen. Das fällt in einem mit mattschwarzen Briketts gefüllten Regal auf, und der Kult geht weiter.

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Die Unterseite der Würfel wird von einer Lage Schaumstoff geschützt, die Würfel können also schwingsgedämpft und rutschfest auf der Meterbridge Ihrer Vier-Meter-Konsole ruhen. Da auch diese Spezies im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends immer seltener wird, ermöglicht ein Innengewinde im Boden jedes Lautsprechers die Montage auf einem Mikrofonständer. Da bereits ein jeder passiver Mixwürfel 3,2kg wiegt, sollte es schon ein sehr stabiler Ständer sein. Freilich erlaubt das Gewinde auch die sichere Befestigung an einer selbstgebauten Hochständerkreation. Es gibt immer was zu tun.

Anschlußklemmen

Anschlußklemmen

Das Gehäuse aus 18mm starker „Mittel Dichter Faserplatte“ ist tadellos verarbeitet, alle Kanten sind zur Verminderung von Beugungseffekten sauber verrundet, und die Lautsprecherklemmen entsprechen dem heutigen HiFi-Standard. Vorbildlich ist deren Kunststoff-Isolierung, weniger gut die farbliche Kennzeichnung über rote und schwarze „Gummiringe“, die über die Jahre auch schnell einmal futsch sind. Laut Hersteller sind die Lautsprecher magnetisch geschirmt.

Die Verarbeitungsqualität ist ähnlich hoch, wie man es von vielen elektroakustischen Produkten aus China mittlerweile schon gewohnt ist, und um Klassen besser als beim mittlerweile 30 Jahre alten „Original“. Die Auratones sind im neuen Jahrtausend angekommen.

Die Konkurrenz

Ein „Breitbandlautsprecher in einem Gehäuse“ also.

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Sieht man sich in der Monitorlandschaft des Jahres 2008 um, sind die Avantones sozusagen die Vertreter der Einfachst-Ökovariante, oder neudeutsch „vintage“. Und in dem Preissegment schlicht einzigartig am Markt.

Der günstige Verkaufspreis ist dabei eher relativer Natur: Für ähnliche Beträge erhält man bereits ordentlich verarbeitete und bestückte aktive Nahfeldmonitore der 5″-Tieftönerklasse durchweg fernöstlicher Provenienz: Fostex, KRK, die bauähnlichen Prodipes, Samson, ESI, Yamaha, Tapco, M-Audio, Alesis um nur einige zu nennen. Alles recht gelungene Allrounder für den „Einsteiger“ und das viel zitierte „Projektstudio“. Somit eher keine Konkurrenz für die Mixcubes, aber dennoch ungleich mehr Hardware fürs Geld.

Im Kreise der Lieben.

Im Kreise der Lieben.

Konzeptionell ähnliche Lautsprecher gibt es dagegen kaum:

Die winzigen United Minorities Ginko sind mit einem 4″-Breitbandlautsprecher in einem bildschönen, aufwendig geformten, geschlossenen Holzgehäuse untergebracht. Sie kommen konzeptionell den Avantones sehr nahe. Ich habe sie noch nicht gehört. Der auf der Herstellerwebseite abgebildete Frequenzgang ist bis hinauf zu 20kHz sehr linear. Zu haben ab 1000 Euro für das Pärchen.

Die aktiven Coax C5 Tiny von Ksdigital sind Monitore mit Punktquellen-Philosophie, besitzen ein echtes Coaxial-Zwei Wege-System und sind im Hochtonbereich „vollbereichtstauglich“. Weder „Mittenbrett-“ noch „Grot-„Attiude also, sondern ein ernsthaftes Werkzeug mit Fokus auf den Broadcast-Markt. Sie sind knapp viermal so teuer wie die Avantones.

Ein Tivoli Model Two Stereoset besitzt 3″-Breitbandlautsprecher mit Reflexöffnung, klingt gefällig, „warm“, „boomy“ und ziemlich undifferenziert, aber auch „angenehm“ und somit fast diametral verschieden zu den Avantones. Zivilisiert wirkende JVC Boom Blaster-Alternative und somit echte „Grot Speakers“, auf der Meterbridge oder in der Lounge zum Kaffee mit dem A&R. Das Set gibt es ab 279 Euro.

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    diese monitore, nachbau der auratone aus den 70ern sind super um die perfekte mittenbalance zu finden.
    auch für vocal-lautstärke richtig mischen.in meinen augen nix für hobby-bastler.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    DAS ist mal n Test! Sauber! Fachlich DAS Highlight auf dieser Seite.

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Vielen dank für den tollen Artikel!

    Kann man mittlerweile etwas genaueres zu den aktiven Cubes sagen?

    • Profilbild
      falconi RED

      Hallo Lukas,
      bislang werden über den deutschen Vertrieb keine aktiven Cubes ausgeliefert. Wenn es soweit ist, werden wir auch einen Kurztest durchführen.

      Gruß,
      Falk.

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