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Test: Avid Pro Tools 11, DAW Host-Software

(ID: 63917)

Kommen wir aber zur neuen ZeroDownTime, die endlich Sinn macht. Wählt man diese optionale Versicherung für $30 im Jahr, pro iLok, dann findet sich im ZDT-Menü ein neuer Schalter mit dem Namen „TLC‟, der Theft & Loss Coverage-Option. Diese Option ist kurioser-, aber lobenswerterweise ein kostenloser Zusatz zur ZDT-Versicherung und benötigt zwingend ein iLok der 2. Generation. Ist die Option aktiviert, ersetzt iLok.com alle Lizenzen auf dem versicherten iLok durch temporäre 90-Tage Lizenzen, solange die ZDT-Versicherung läuft. Nach 90 Tagen muss das iLok wieder mit dem Manager online synchronisiert werden. Kommt nun das iLok abhanden, fällt zwar immer noch die iLok-übliche Bearbeitungsgebühr von $25 an, doch werden nun alle Lizenzen, die sich auf dem betreffenden Dongle befinden, umgehend und vollständig von iLok.com selbst ersetzt, ohne dass sich der Anwender wie früher an die einzelnen Anbieter wenden und an deren Gutwilligkeit plädieren muss. Hat man ein weiteres iLok-Dongle zur Hand, können die neuen Lizenzen dort umgehend aktiviert werden. Natürlich muss die TLC-Option aktiviert sein, bevor ein iLok abhanden kommt. Alles in allem hat dadurch die Verbraucherfreundlichkeit einen riesiger Satz nach vorne gemacht, im Vergleich zu früher und die Versicherung zum Schutz seiner iLok-Lizenzen ist ein empfehlenswerte Sache, die Diskussion für und wider Dongles und DRM mal hinten angestellt.

 

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Pro Tools

Mit dem Kauf der Box erhält man neben den Installations-DVDs auch eine gedruckte ausführliche Einstiegsanleitung, eine Plastikkarte mit dem Aktivierungscode und ein iLok 2-Dongle. Ließ sich Pro Tools 10 noch mit einem iLok 1 betreiben, geht das mit der 11er Version nicht mehr. Zum Aktivieren der Software benötigt man sowohl ein kostenloses Kundenkonto bei AVID, als auch eines bei iLok.com. Im AVID-Konto gibt man den Aktivierungscode und seinen iLok.com Benutzernamen an, damit die Lizenz dort bereitgestellt werden können. Mit dem iLok-Manager lädt man dann die Lizenz auf sein iLok 2 und es kann losgehen. Die Pro Tools Software benötigt Windows 7, 8 (8.1 wird von Pro Tools 11.0.3 derzeit nicht unterstützt) oder Mac OS X 10.8 (wird ab Pro Tools 11.0.3 nicht mehr unterstützt) oder 10.9 (benötigt mindestens Pro Tools 11.0.3).

 

Was ist neu?

Der Übergang zwischen Pro Tools 8 und Pro Tools 11 war gelinde gesagt ruppig, doch mit Pro Tools 11 ist nun endlich das gesamte Audio- und Videosystem auf die AAX2 64-Bit Systemarchitektur übertragen und AVID ist auf einem brauchbaren Punkt angekommen. Brauchbar deswegen, weil der Wandel nicht ohne Opfer stattfindet. Mit Pro Tools 11 führte AVID der Notwendigkeit ein, dass die lebenswichtigen Drittanbieter Plug-ins nun signiert sein müssen und folgen damit effektiv Apples Sandboxing-Modell. D.h. Entwickler müssen für jedes Plug-in zusätzliche Entwicklungskosten und Aufwendungen in Kauf nehmen, um durch die AVID-Kontrollen zu gelangen. Auf der einen Seite sollte das zu einem stabileren System führen, auf der anderen Seite gab es einige Plug-in Anbieter, die sich aufgrund dieser Bevormundung auf unbestimmte Zeit von dieser Plattform verabschiedet haben, GForce, die Anbieter des legendären Minimonstas, impOSCar und M-Tron gehören beispielsweise dazu. Es ist noch anzumerken, dass AAX2 keine offizielle Bezeichnung ist, sondern irgendwo im Netz zur Unterscheidung von 32-Bit AAX und 64-Bit AAX geboren wurde. In der Nomenklatur von AVID gibt es die Unterscheidung nicht.

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Weil man aber auch bei AVID nicht einfach die Tür zumachen will, gibt es ersatzweise mit dem Erwerb von Pro Tools 11 auch eine Lizenz für Pro Tools 10 um die ganzen alten RTAS-Plug-ins noch weiter nutzen zu können, die es noch nicht im neuen und endgültigen Format AAX2 gibt oder nicht mehr geben wird. Pro Tools 10 läuft im übrigen inoffiziell auch unter dem neuen OS X Mavericks. Das ist zumindest mal ein Angebot. Ein anderes wäre, dass es nun endlich möglich ist, auf eine unkomplizierte Weise VST und Audio-Units in Pro Tools Systeme einbinden zu können. Doch bevor wir dazu kommen, schauen wir uns zuerst an, was es neben 64-Bit noch Neues bei 11 gibt.

 

Offline Bouncing

PT11-Offline-Bounce

„Oh Ja!“ (Zitat: AVID) OH JA! (Zitat: AMAZONA.de) Nach gefühlten 13 Jahren bzw. realen 13 Jahren (plus-minus) hat nun auch Pro Tools dieses Feature. Es gab gute Gründe, wie andere DAWs auch einige Zeit nach der Einführung demonstrierten, diese Funktion nicht zu verwenden, aber die Zeiten änderten sich. Ein kleines Häkchen im Bounce-Fenster mit einer großen Auswirkung auf das Erstellen von Kontroll- oder Alternativmixen für zwischendurch und eine MP3-Version kann nebenher auch gleichzeitig erzeugt werden.
Doch es ist nicht nur ein einfaches Bounce. So lässt sich z.B. Audiomaterial über das Zeitlineal auswählen und so schnell rendern. Der Zeitmarkierungscode bleibt dabei erhalten, sodass der gebouncte Bereich wieder leicht an die richtige Stele eingefügt werden kann. Dabei berücksichtigt die „Schnellmischfunktion‟ alle internen Tracks, Sends, Inserts, Returns und Bus-Signalwege wie auch Automationsdaten und Plug-in Latenzkompensationen des Projekts, die dem gewählten Ausgang zugeordnet sind. Es lassen sich auch Submixe von Bussen oder Send-Kanälen direkt bouncen. Jeder Ausgang im Mix-Fenster kann als Quelle für den Offline-Bounce benutzt werden. Die Auswahl erfolgt einfach per Rechtsklick mit der Maus. Pro Tools HD erlaubt sogar das gleichzeitige Bouncen von bis zu 16 separaten Quellen gleichzeitig, die auf maximal 8 Kanäle geroutet sind.

PT11-Offline-Sub-Bounce-Mix-Window

Sub-Bounces erstellen kein Problem

Im Offline-Bounce nicht berücksichtigt sind naturbedingt Hardware-Inserts jeglicher Art und externe (MIDI-basierte) Klangerzeuger. Plug-ins, die nur im AAX-DSP Format vorliegen, können aufgrund der zeitbasierten Systemarchitektur ebenfalls nicht berücksichtigt werden. Gibt es alternative Native-Versionen werden diese stattdessen benutzt. Eine Ausnahme ist Heat auf HDX-Systemen. Das Offline-Bouncing funktioniert so einfach und tadellos, dass sich schon allein deswegen das Upgraden lohnt.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Wollte noch anmerken, dass die Installation von PT11 nun eine simple Drag-n-Drop Bewegung ist, im Gegensatz zur Installationsroutine mit Neustart von PT10. Das ist glaube ich untergegangen.

    und dass es von Blue Cat Audio auch noch Patchworks gibt, eine VST- Patchbay mit der bis zu 64 VST-Plug-Ins gehosted werden können, die neuste (1.1) Version Unterstütz auch Sub Plug-In-Automation

    M.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ist zwar für das Review nicht relevant, ich wollte es aber dennoch anmerken, da es in meinen Kreisen eine Zeit lang heftig diskutiert wurde:

    Avid halten sich tatsächlich an ihre oft angezweifelte Update-Politik bezüglich der STUDENT-Versionen von ProTools 10.
    Besitzern einer Student-Lizenz (NICHT Academic) von ProTools 10 (ausnahmslos) wurden 4 Jahre kostenfreie Updates versprochen, was ich mit ProTools 11 auf jeden Fall bestätigen kann.

    Dieses Feature wurde mit der Student-Lizenz von der Version 10 eingeführt und mit der Version 11 auch gleich wieder abgeschafft, weil Avid vielleicht nicht damit gerechnet hatten, dass das tatsächlich so viele in Anspruch nehmen würden :)

  3. Profilbild
    Tai AHU

    Auffallend ist, dass für die Problematik des Kopierschutzes die komplette erste Seite und Teile der zweiten draufgegangen ist. Es gibt hier Testberichte, die sind nicht länger als dieser Teil. OK, wäre noch nichts weltbewegendes, wäre nicht in Real Life das manchmal 1:1 übertragbar gewesen. Ich habe selbst schon erlebt, wie ein zweistündiges Telefonat nach einem Waves Update mit dem Vertrieb nötig war, damit der Dödel am USB auch wusste, dass man für die Verwendung der weichen Ware autorisiert war. Meiner Meinung nach ist diese Problematik in einer Zeit, in der jeder Kopierschutz ausgehebelt wird und gleichwertige Produkte wie Logic ohne Kopierschutz daherkommen (OK, hier ist das OS der Kopierschutz) nochmal zu überdenken. Ich persönlich hätte es zum Beispiel nicht schade gefunden, wäre die PT Software nur mit Avids Hardware gelaufen, ich habe sie auch nicht benutzt, als noch ihre DSP Karten in meinen Rechnern steckten :)

    Ach so, guter Test, Markus

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