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Fazit

Der Weg von Pro Tools 8 auf 11 war lang und hart aus verschiedenen Gründen und deswegen bin ich um so mehr erfreut, endlich wieder einmal eine volle Empfehlung für Pro Tools aussprechen zu können. Es stimmt zwar, dass man mit dem Upgrade auf 11 in erster Linie den Übergang zu 64 Bit bezahlt, doch ist mit 11 auch der Abschluss dieses Prozesses erreicht und zusammen mit dem flexiblen Offline-Bouncing können nun sowohl Kunden als auch Entwickler den nächsten Versionen wieder wesentlich entspannter entgegen sehen.
Die 11er Version ist ein echter Schritt noch vorne, auch wenn die Anpassung der Drittanbieter an das 64 Bit AAX2-Format noch recht langsam vor sich geht. Insgesamt fühlt sich 11 schneller und stabiler an als alle Vorgängerversionen zusammen und wie es AVID schafft, neue Funktionen zu integrieren, ohne den alten Workflow zu stören, ist immer noch vorbildlich, wenn im Gegensatz dazu Apple oder Steinberg ihre Software alle paar Jahre neu erfinden. Was die Preisstruktur angeht, besinnt sich AVID wohl wieder mehr auf seine mindestens mal semiprofessionellen Kunden, die irgendwo den nicht unerheblichen Anschaffungspreis durch ihren damit erwirtschaftbaren Gewinn rechtfertigen können. Und das empfinde ich eher als ein gutes Zeichen. Jedenfalls besser, als dass sich AVID mit fragwürdigen Einsteigerversion belastet und dadurch die Kernsoftware und -kundschaft vernachlässigt. Das Hauptfeld des kreativen Producer-Markts wird halt nach wie vor den Platzhirschen Ableton, Apple, Steinberg oder Cakewalk geführt und diese bieten insgesamt kreativere Möglichkeiten für professionelle Ansprüche. Diesen Vorsprung vermag Pro Tools auch mit der 11er nicht aufzuholen. Doch in seiner alten Domäne, dem Recording, Mixen und bei der Postproduktion kann sich Pro Tools weiterhin behaupten, nicht zuletzt wegen seiner hervorragenden Steuerungskonsolen Anbindung und seines klaren Workflows.
Für ganz preisbewusste Anwender, egal welchen Professionalitätslevels, gibt es ja noch Cockos Reaper, das zwar in der Funktionalität allen anderen davonläuft, aber dem Einsteiger auch ein heftige Lernkurve vorsetzt. Hat man diese allerdings gepackt, wird man die Flexibilität nicht mehr missen wollen. Doch was die Eleganz der Projektverwaltung, der Aufnahmegestaltung und des Mixing-Workflows angeht, ist Pro Tools immer noch eine Instanz, die man nicht leichtfertig zurückweisen sollte. Wenn jetzt noch ARA unterstützt würde, wäre es perfekt.

Plus

  • endlich 64 Bit
  • offline Bounce
  • Dynamic Plug-In Processing
  • Automation während der Aufnahme
  • Low Latency Monitoring auch für nativeSysteme
  • erweiterte Metering-Modelle

Minus

  • keine ARA-Unterstützung
  • kein Side-Chain Kompensation

Preis

  • 625,- Euro Download
  • 649,- Euro Boxed Version mit iLok 2 Dongle
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Wollte noch anmerken, dass die Installation von PT11 nun eine simple Drag-n-Drop Bewegung ist, im Gegensatz zur Installationsroutine mit Neustart von PT10. Das ist glaube ich untergegangen.

    und dass es von Blue Cat Audio auch noch Patchworks gibt, eine VST- Patchbay mit der bis zu 64 VST-Plug-Ins gehosted werden können, die neuste (1.1) Version Unterstütz auch Sub Plug-In-Automation

    M.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ist zwar für das Review nicht relevant, ich wollte es aber dennoch anmerken, da es in meinen Kreisen eine Zeit lang heftig diskutiert wurde:

    Avid halten sich tatsächlich an ihre oft angezweifelte Update-Politik bezüglich der STUDENT-Versionen von ProTools 10.
    Besitzern einer Student-Lizenz (NICHT Academic) von ProTools 10 (ausnahmslos) wurden 4 Jahre kostenfreie Updates versprochen, was ich mit ProTools 11 auf jeden Fall bestätigen kann.

    Dieses Feature wurde mit der Student-Lizenz von der Version 10 eingeführt und mit der Version 11 auch gleich wieder abgeschafft, weil Avid vielleicht nicht damit gerechnet hatten, dass das tatsächlich so viele in Anspruch nehmen würden :)

  3. Profilbild
    Tai AHU

    Auffallend ist, dass für die Problematik des Kopierschutzes die komplette erste Seite und Teile der zweiten draufgegangen ist. Es gibt hier Testberichte, die sind nicht länger als dieser Teil. OK, wäre noch nichts weltbewegendes, wäre nicht in Real Life das manchmal 1:1 übertragbar gewesen. Ich habe selbst schon erlebt, wie ein zweistündiges Telefonat nach einem Waves Update mit dem Vertrieb nötig war, damit der Dödel am USB auch wusste, dass man für die Verwendung der weichen Ware autorisiert war. Meiner Meinung nach ist diese Problematik in einer Zeit, in der jeder Kopierschutz ausgehebelt wird und gleichwertige Produkte wie Logic ohne Kopierschutz daherkommen (OK, hier ist das OS der Kopierschutz) nochmal zu überdenken. Ich persönlich hätte es zum Beispiel nicht schade gefunden, wäre die PT Software nur mit Avids Hardware gelaufen, ich habe sie auch nicht benutzt, als noch ihre DSP Karten in meinen Rechnern steckten :)

    Ach so, guter Test, Markus

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