Geniale Audio-Recording und Kompositions-Software
Die Sensation ist perfekt: ProTools ohne dezidierte bzw. properitäre Hardware. Die Software läuft jetzt mit jeder ASIO/CoreAUDIO-Karte auf Mac und Windows-PC. So könnte man am treffendsten und schnellsten den Versionssprung von 8 auf 9 beschreiben. Das ist auch schon die größte Änderung an der Audiosoftware, die einst auf den Namen ProDeck und ProEdit gehört hat, aber nicht die einzige: Mit ADC wurde eine vollständige Delay-Kompensation nun endlich auch in ProTools integriert, somit entfällt die manuelle Korrektur. Mehr Tracks (speziell für LE-Nutzer), umfassender EuCon-Support (schon in der „kleinsten“ ProTools-Version), der Multitrack Beat Detective und die (schon erwähnte) Option, alle CoreAudio- bzw. ASIO-Soundkarten nutzen zu können.
Götterdämmerung Pro Tools 9
Doch der Reihe nach: Eines der größten Alleinstellungsmerkmale von ProTools war stets die enge Bindung an die Hardware. Ähnliches kennt man auch von den früheren Soundscape-Versionen oder SADiE.
Mit dieser engen Bindung, speziell bei den TDM/HD-Versionen, ist es für Avid (früher Digidesign) auch stets möglich gewesen, eine klar definierte Performance zu garantieren. So sind Latenzen den TDM-Systemen fremd. In den vergangenen Jahren haben die nativen DAW-Systeme, so die Bezeichnung für Sequencer ohne dezidierte DSP-Hardware, die zur Berechnung der Effekte und Instrumente genutzt wird, deutlich an Leistung zugelegt; der wachsenden Prozessorleistung sei Dank. So bekommt man heute Prozessorleistung, die Anfang der 90er Jahre weder als einzelne CPU verfügbar war, noch als Multi-CPU-System bezahlbar gewesen wäre. Und das alles für den sprichwörtlichen Apfel nebst Ei. Das kann man schon fast wörtlich nehmen: Es existieren bereits richtige „Produktionssuiten“ für Apples iPhone – genug gescherzt. Das Latenz-Problem bleibt bei einem rein nativen System trotzdem bestehen. Anfang der 90er? Damals startete ProTools mit der Version 1.0. Seit dieser Zeit hat sich ProTools im HighEnd-Markt etabliert, speziell im Film-, TV- und Postpro-Sektor ist ProTools weit verbreitet. Da nun die Prozessorleistung auch ohne Avid DSP-Karten einfach und preiswert zu bekommen ist, setzten einige Studios auch auf Lösungen wie Nuendo.
Nun hat Avid die vielen Nutzerbitten erhört und trennt die Software von der Hardware in Gänze. Die LE-Version, die mit teilweise starken Einschnitten belegt war, weicht einer neuen Version mit dem Namen „ProTools 9“. Für das TDM-System (das mit den DSP-Karten) wird die gleiche Software genutzt, die dann auf „ProTools 9|HD“-Betrieb schaltet. Sollte man die HD-Native-Karte sein eigen nennen, steht einem ebenfalls die HD-Version der Software zur Verfügung, ohne die Option TDM-Plug-ins zu nutzen. So kann man drei Derivate zählen:
- ProTools 9 – Es kann beliebige Audio-Hardware genutzt werden (und mit dem optionalen Complete Production Toolkit 2 fast auf den Funktionsumfang der HD-Version erweitert werden).
- ProTools 9|HD native – Es wird eine spezielle Avid-PCIe-Steckkarte benötigt, und es können „nur“ Interfaces mit Digilink-Port genutzt werden, TDM-Plug-ins können nicht genutzt werden. Wobei das Wörtchen „nur“ nicht den Kern der Sache trifft: Interfaces mit Digilink-Port gehören zur absoluten Oberklasse am Markt und lassen kaum Wünsche offen! AVID garantiert hierbei Latenzen, die jenseits dessen sind, was andere Hersteller mit ihren Interfaces und nativen Sequencern erreichen.
- ProTools 9|HD – Das gute „alte“ ProTools. Mit DSP-Karten, TDM-Support und allem was die Plattform hergibt.
Während beide ProTools HD-Varianten die gleichen Optionen und Features bereit halten (Nochmal: TDM-Plug-ins laufen selbstverständlich nicht auf dem nativen System), ist „ProTools 9“ im Funktionsumfang gegenüber den HD-Varianten etwas eingeschränkt. Hier macht Avid wohl ein Zugeständnis an alle High-End-User. Beispielsweise ist es mit der Basis-Version von ProTools nicht möglich, in Surround zu mischen, es können weniger Spuren gleichzeitig aufgenommen werden, es können weniger Spuren gleichzeitig im System genutzt werden, es kann „nur“ eine Video-Spur gefahren werden (statt 64), kein VCA-Mixing betrieben werden, kein Input-Monitoring genutzt werden (geht generell nur mit HD-Hardware) und noch ein paar Funktionen mehr nicht verwendet werden.
Die meisten Anwendungen lassen sich aber problemlos mit der Basis-Version fahren! Dabei finde ich das Fehlen einer Surround-Möglichkeit noch am „schlimmsten“. Für knapp 1.800 Euro Listenpreis lässt sich mit dem „Complete Production Toolkit 2“ in fast allen Punkten auf die Funktionen der HD-Versionen aufschließen. Einer der wichtigsten Punkte erscheint mir dabei, dass ab dann der Sessiontausch mit HD-Usern möglich ist. Das war schon in der LE-Version möglich. Hinzu kommt, dass alle HD-Edit-Features aktiv blieben. Ein wenig gewagt finde ich den Mehrpreis von 1.800 Euro für den vergleichsweise „geringen“ Feature-Zuwachs – Damit meine ich nicht „nur“ Surround, sondern auch andere wichtige Features. Cakewalk (als Beispiel) bietet für einen etwas geringeren Preis wie die ProTools 9 Basis-Version auch schon eine Surround-Option an, und Nuendo kostet in der Summe weniger als ProTools 9 + Toolkit-Option und bietet Ähnliches. Wenigstens 5.1 sollte Avid dem „kleinen“ ProTools spendieren.
Trotzdem möchte ich die vielen Einschränkungen der LE Version, die Avid mit dem Schritt zur Neun über Bord geworfen hat, nicht unter den Teppich kehren, ganz im Gegenteil:
Stellte die LE-Version nur maximal 48 Mono- oder Stereo-Tracks zur Verfügung, ist ProTools 9 jetzt mit 96 dabei. Sogar 192 kHz können mit ProTools 9 in der Basis-Konfiguration gefahren werden, das konnte die LE Version gar nicht. Die Anzahl der Maximal aufnehmbaren Audio-Spuren verdoppelt sich fast auf 32. Statt 256 kann der engagierte Musiker nun 512 MIDI-Tracks nutzen. Auch die Aux-Tracks wurden von 128 auf 160 aufgestockt. Das sind für die meisten Musiker eher nebensächliche Verbesserungen. Allerdings bietet ProTools 9 in der kleinsten Stufe schon 256 Busse an. Die LE-Version konnte nur 32. Der Beat Detective ist nun auch mehrspurig nutzbar, und der MP3-Export sowie die AAF/OMF/MXF-Schnittstellen sind endlich keine Optionen mehr, sondern fest eingebaut. Ein Update für LE-Kunden sollte ernsthaft erwogen werden – nein, ist Pflicht, würde ich sagen.
Mit einem „einfachen“ Amazona-Test ein solches „Tool“ wie ProTools „erschlagen“ zu wollen, ist ein echter Kampfauftrag. Viele Kernfeatures sind der Version 8 identisch, aber nicht alle. So ist der BEatdetectiv nun in allen ProTools-Versionen multitrackfähig, und die Automatic Delay Compensation (ADC) sorgt für einen Laufzeitausgleich. Mit der Übernahme von Euphonix holt sich Avid das EuCon-Protokoll ins Haus und somit in ProTools. Selbstverständlich legen wir auch ein Augenmerk auf die mitgelieferten Plug-ins. Sollte das ein oder andere Plug-in, die ein oder andere Option zu kurz kommen, seht mir das bitte nach – ich möchte den Bericht noch lesbar halten und nicht in die Länge ziehen.
Am Start mit Pro Tools 9
Ich bin ja nun bekennender Cubasianer/Nuendoiker. Da mein letzter DAW/Sequencer-Test hier auf Amazona der von Cubase 6 war, erlaube ich mir, ab und an Bezug darauf zu nehmen.
Ich habe hier die „kleinste“ ProTools-Variante im Test, werde aber, immer wenn es mir passend scheint, auf die HD-Versionen zu sprechen kommen.
In einer kleinen Packung kommt ProTools daher. Die Schachtel ist nicht viel größer als zwei Doppel-CD-Hüllen, jede Dr. House-Box verlangt mehr Platz. Installiert ist das Programm auch recht fix und unkompliziert. Das scheint mir auch ein Trend ganz allgemein zu sein, dass selbst komplexere Programmpakete mit EINER Setup-Datei installiert werden: sehr löblich! Kleiner Wermutstropfen: Vista-User müssen offiziell draußen bleiben, genauso wie MacOS-User, die kleiner Snow Leopard bestückt sind. Das ist auch ein Trend im DAW-Markt. Steinberg unterstützt auch immer nur das jeweils aktuelle Windows/MacOS. Was ich bei ProTools allerdings keine gute Idee finde: Der Installer erlaubt das Installieren auf VISTA gar nicht! XP mit SP3 und Windows 7: Ja, Vista: Nein. Das finde ich einen klaren Minuspunkt. Ich habe die Intension der Entwickler durchaus vor Augen und kann auch verstehen, dass es schwer ist, immer für einen Zoo von Betriebssystemen Support zu leisten, aber Klartext: Wenn ich ein stabil laufendes System am Start habe, werde ich die Stabilität nicht für ein Programm/Update „riskieren“ und ein neues OS aufsetzen und eventuell die Stabilität der anderen Programme riskieren! Zumal: Vista hat Versionsnummer 6.0 und Windows 7 trägt die 6.1 als offizielle Versionsnummer. So sehr unterscheiden sich mithin diese beiden Varianten nicht. Ich habe bis jetzt jede Windows 7 Software auch stabil unter Vista zum Laufen gebracht. Hier sollten die Hersteller allgemein über diese Praxis nachdenken, und speziell Avid sollte den „harten“ Installations-Schutz entfernen, das ist nicht zielführend und sperrt jede Menge potentieller Kunden aus. Wenn schon kein Support für eine Vista-Installation geleistet wird, sollte wenigstens die Installation möglich sein.
Der Programmstart selbst geht nicht ganz so fix wie bei Nuendo und deutlich langsamer als bei Cubase 6. Das stört mich nur in dem Zusammenhang, dass ein Bufferwechsel (ASIO-Buffer) immer mit einem ProTools Neustart verbunden ist. Andere Software hat damit keine Probleme. Es kann schon lästig sein, wenn man mitten in einer Produktion merkt, dass der Buffer zu klein ist und dann die Session schließen muss und neu öffnen. Alle Plug-ins und Samples werden neu geladen und dann noch der relativ lange Programmstart …
Meinen letzten produktiven Einsatz mit ProTools war mit der Version 4.X. Natürlich hatte ich zwischendrin mit ProTools zu tun, aber nicht mehr so eng. Somit bekam ich ein wenig „Angstschweiß“, als sich die Demo-Session öffnete und alles „so ganz, ganz anders“ aussah. Doch der erste Eindruck trog doch sehr. Es ist ein wenig bunter geworden, und es sind Funktionen dazu gekommen, aber im Großen und Ganzen präsentiert sich ProTools im „alten Gewand“. Das ist für mich einer der professionellsten Aspekte an dieser Software. Wer sich einmal eingearbeitet hat, wird auch fix mit größeren Versionssprüngen fertig. Das kenne ich von KEINER anderen Audiosoftware so. Selbst WaveLab hat mit dem letzten Sprung von 6 auf 7 seine Optik und Ergonomie radikal verändert. Sehr schön, Avid!
Aufbau von Pro Tools 9
Von Prinzip her ist ProTools recht „simpel“ aufgebaut. Es gibt zwei Hauptfenster: Mix-Window und Edit-Window. Mit diesen beiden Ansichten lässt sich im Prinzip alles handeln. Die Organisation innerhalb ProTools ist sehr an die in einem Tonstudio angelehnt und dürfte am ehesten der „Denke“ von Toningenieuren nahe kommen. Logic, Cubase, Reaper usw. sind für mich deutlich „musikalischer“ angelegt. Bei den aktuellen Versionen haben sich die Programme auch ein gutes Stück aneinander angenähert, was den Funktionsumfang angeht.
Man kann eine ProTools-Session im Prinzip mit drei Spur-Typen bestreiten: Audio-Track, Aux-Input und Masterfader. Außerdem kennt ProTools „Busse“. Das sind „virtuelle“ Audioverbindungen, die im „Hintergrund“ verlaufen. Damit lassen sich nicht nur Monitor-Wege, Aux-Wege usw. „bauen“, sondern auch Side-Chains. Das geht in Cubase und manchen Kollegen SO nicht.
Der Mixer löst intern auf 32-Bit-Float auf, außer bei den HD-Varianten, da wird auf 48Bit fix aufgelöst. Leider unterstützt ProTools keine 32Bit-Float-Dateien. Das finde ich schon sehr, sehr ärgerlich! Ich muss sogar gestehen, dass ich meinen persönlichen Workflow auf das Ausspielen von 32-Bit-Files optimiert habe: Da diese Technologie ein extrem hohe Systemdynamik zur Verfügung stellt, ist es in der Praxis „unmöglich“ zu über- oder untersteuern. Wenn es also mal schnell gehen muss, kann man auch mit „heißem Pegel“ auf der digitalen Eben arbeiten ohne Angst haben zu müssen, Ausschuss zu produzieren. Ich finde 32Bit Float gehört heute zum guten Ton! Bitte nachbessern.
Effekte von Protools 9
Zur Vorgängerversion 8 ist nicht viel passiert, was die Plug-in Sammlung angeht. Das scheint auch kaum nötig. Daher werde ich mich im Bezug auf die Plug-ins kürzer fassen und verweise auf den ausgezeichneten Amazona Testbericht über ProTools 8 (LE) von Markus Schröder (Link unten)
Zur Grundausstattung gehören die Plug-ins der Digirack Serie und die von Avid direkt beigelegten virtuellen Effekte.
Mit dem EQIII liefert Avid einen soliden und sehr brauchbaren Equalizer mit. Das Plug-in liegt in drei „Ausbaustufen“ vor: einbandig, vierbändig und siebenbändig. Der EQ lässt sich, ähnlich wie die Oxford (Sonnox) und Cambridge (UAD)-Pendants, bedienen. Auch wenn es noch deutlich hochwertigere EQs geben mag: Mit diesem lässt sich sehr gut arbeiten und professionelle Ergebnisse erzielen. Hinter „Dynamics III“ verbirgt sich ein Kompressor/Limiter, ein Expanger/Gate und ein DeEsser. Diese drei Plug-ins gehören was Parameter und Bedienung angeht nicht zur Oberklasse, klingen aber gut und stellen eine sehr solide Basis dar. Es gibt die Möglichkeit des external Keyings und die Option, den integrierten Sidechain mit einem EQ zu bearbeiten. Parameter wie Hysteresis oder zwei verschiedene Thresholds findet man nicht, sehr schade! Denn damit könnte die Anschaffung weiterer Dynamik Plug-ins für viele Anwender überflüssig werden. Das ehemals kostenpflichtige D-Verb liegt bereits seit ProTools 6 auch kostenlos bei. Die „Schelte“, die dieses Hall Plug-in mancherorts kassiert, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Sicherlich ist ein Faltungshall, den man übrigens hier im Paket schmerzlichst vermisst, potenter – auch ein edlerer algorithmischer Hall würde gefallen, jedoch lässt sich mit D-Verb ganz gut arbeiten, besonders dann, wenn er als „Bei-Hall“ für Snare, einzelne Instrumente und ähnliches Verwendung findet. Maxim war auch einst eine kostenpflichtige Maximizer-Lösung von Avid bzw. damals noch Digidesign. Leider wird dieses Plug-in nicht weiterentwickelt und liegt dem Programmpaket kostenfrei bei. Als „Nice-To-Have“ ist das Plug-in in Ordnung, aber mit den Maximizern anderer Hersteller (wie L1, L2, L3 von Waves oder auch die Lösung von UAD) kann es nicht mithalten! Selbst die Onboard-Lösungen von Cubase/Nuendo/Wavelab würde ich klar vorziehen. Die Plug-in Sammlung D-fx liegt als „Legacy-Paket“ ebenfalls noch mit bei.
Am umfangreichsten fallen die Plug-ins des A.I.R.-Paketes aus. 20 Plug-ins decken quasi „alles“ ab, was im Studioalltag anfällt (und nicht schon durch die Digirack-Serie bedient wurde): AIR Chorus, AIR Distortion, AIR Dynamic Delay, AIR Enhancer, AIR Ensemble, AIR Filter Gate, AIR Flanger, AIR Frequency Shifter, AIR FuzzWah, AIR KillEQ, AIR Lo-Fi, AIR MultiChorus, AIR Multi-Delay, AIR Nonlinear Reverb, AIR Phaser, AIR Reverb, AIR Spring Reverb, AIR StereoWidth und AIR Vintage Filter.
Distortion ist ein Verzerrer, der drei Härtegrade kennt. Hinter Chorus verbirgt sich ein, na? Chorus – welch Wunder. Der Kollege MulitChorus bietet mehrere Stimmen an. Das Dynamic Delay kann als Mono-, Stereo- oder Ping-Pong-Delay genutzt werden und bietet allerhand Modulationsmöglichkeiten. Der Enhancer schlägt in die Kerbe des Exciters, Vitalizers und Kollegen. Das Plug-in Ensemble ist eine Lösung zur Dopplung und gehört familiär in die Chorus Ecke. Das FilterGate ist eine Art Pattern-Sequencer, der durch ein Gate getriggert wird und eignet sich zum akustischen Zerhacken. Der Flanger und der Phaser sind ebenfalls „klassische“ Vertreter Ihrer Zunft. Der Frequency Shifter erlaubt es, ganze Frequenzbänder durch das Frequenzspektrum zu schieben. Es lassen sich damit sehr „spacige“ Ergebnisse erzielen. FuzzWah gehört klar in die Riege der „Gitarreneffekte“ und versieht seinen Dienst erwartungsgemäß.
Schade, dass bei dem Test nicht auf die fehlende 64bit Fähigkeit der aktuellen Version eingegangen wird. Zumindest auf Macs ist es mittlerweile eine große Entlastung bei umfangreicheren Projekten mehr als 4GB RAM adressieren zu können. Avid hat hier ganz klar den Anschluss verpasst! Ein Hinweis darauf darf in einem professionellen Test nicht fehlen, finde ich.
@chris23086 Hey Chris,
du hast absolut recht!!! Ich könnte schwören, dass ich das beim Kontra ursprünglich mit drin hatte! (Aber bei x-fachem durchlesen, korrigieren, geht mal was „in die Hose“) Ich schau mal, dass wir das nach reichen können! VIELEN DANK! & SORRY
Gruß Florian
Hi Florian,
schöner Artikel und gute Wortspiele,
doch dass den TDM-Systemen Latenzen fremd sind, stimmt so nicht ganz. Die Eingangslatenz für Audiosignale beträgt fest 7 Samples und ohne vorgeschaltetes Analogpult ist lantenzfreies Monitoring sogar überhaupt nicht möglich, da die TDM Hardware dies nicht unterstützt. Zugegeben sind 7 Samples sehr gering, weshalb dieser Fakt oft außer Acht gelassen wird.
Der eigentliche Vorteil der TDM-Systeme ist ihre penible Genauigkeit in der Zeitebene, die auf der speziellen TDM-Architektur beruht. Native Sequenzer lassen in dieser Hinsicht meiner Meinung nach noch einiges zu wünschen übrig.
In Protools kann man hunderte Spuren mischen und der Klang bleibt stets frisch und transparant. In Logic tritt schon bei wesentlich weniger Spuren einiges an Matsch zutage, was meiner Meinung nach auf Ungenauigkeiten in der zeitlichen Einordnung der Audiosignale zurückzuführen ist.
Gruß
Robert
@r.biernat Hi Robert,
danke für die Blumen :-)
Eine Anmerkung: die 7 Samples, die durch den Wandler entstehen, werden idR nicht als Latenz bezeichnet, weil es keine Latenz in diesem Sinne ist. Diese Verzögerung hast Du bei jedem digitalen Equipment. Ich bezweifle auch, dass das noch wahrgenommen werden kann (auch nicht unbewusst) – so gesehen hat auch ein analog-Pult eine Latenz ;-)
Das Zeitebenenproblem kann ich aus Nuendo/Cubase-Sicht nicht bestätigen! Ich weiß, dass das schon öfters Thema war, aber ich habe das mal mit ein paar Bekannten durchexerziert: Können wir nicht bestätigen! Für Logic kann ich allerdings nicht sprechen! Matschiger Sound ist eher kein Timing-Problem, sondern ein dynamisches: Rundungsfehler, zu wenig Systemdynamik… Wie gesagt bei Nuendo/Cubase habe ich diese Probleme nie gehabt!
Gruß
Florian :-)
@Florian Scholz Hi Florian,
du hast recht, 7 Samples sind sehr kurz. Es ist auch nur wahrnehmbar, wenn man das Direktsignal vom Pult und das Signal von Protools gleichzeitig hört. Dann lässt sich ein leichtes „phasen“ vernehmen.
Kann sein, dass der akkurate Sound von TDM-Systemen auch an der hohen internen Dynamik und fehlenden Rundungsfehlern liegt (48 Bit Fixpunkt). Vielleicht mag bei Logic auch die Audio-Engine Schuld am weniger frischen Sound sein, doch mir ist die Bedienung einfach in Fleisch und Blut übergegangen.
Gruß
Robert