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Test: Ayers Dreadnought Mahagoni Westerngitarre

Ayers Dreadnought

13. August 2004
Ayers Dreadnought Mahagoni Westerngitarre

Ayers Dreadnought Mahagoni Westerngitarre

Die hier zulande noch relativ unbekannte Australische Company Ayers des Gitarrenbauers Gerard Gilet bietet verschiedenste Akustikgitarren in unterschiedlichsten Ausführungen und Tonhölzern an. Auditorium, Dreadnought und Grand Concert bilden die drei Serien, aus denen sich die Modellpalette von Instrumenten mit eleganter Schlichtheit bis hin zu Gitarren mit aufwändigen Griffbrett-Inlays und Bindings zusammensetzt. Eine Besonderheit ist die bei einigen Modellen erstmals verwendete „New Bridge“, bei der Saitenbefestigung und Steg getrennt voneinander auf der Decke angebracht sind.

Mit der Ayers Dreadnought Mahagoni haben wir nun ein Instrument zum Test, das komplett aus Mahagoni in Handarbeit gefertigt wird. Schon lange gilt Mahagoni (zu finden hauptsächlich in Afrika und Teilen der USA) als ein ideales Tonholz und wird auch reichlich im Instrumentenbau verwendet. Allerdings gilt dies oft nur für bestimmte Teile eines Instrumentes wie z.B. Boden und Zargen – eine akustische Gitarre, die komplett aus Mahagoni gefertigt wurde, ist da schon eine Ausnahme. Grund genug, sich die Ayers DM einmal genauer anzusehen und natürlich auch anzuhören!

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Lieferumfang/Verarbeitung

Die Ayers Dreadnought Mahagoni wird in einem sehr schicken, luxuriös wirkendem SoftCase geliefert. In diesem sind die nötigen Staufächer, um solche Dinge wie Tuner, Ersatzsaiten, Pflegemittel und sonstige kleine Helferlein unterzubringen.
Mit zum Lieferumfang gehören ein Hygrometer zur Überwachung der Luftfeuchtigkeit, sowie ein entsprechender Luftbefeuchter. Wenn man weiß, was für Schäden eine unsachgemäße Lagerung an einem Instrument verursachen kann – dazu gehören u.a. verzogene Hälse, Risse im Korpus, etc., muss man das schon mal als dicken Pluspunkt notieren! So wie wir selbst bei zu trockener Wohnzimmerluft anfällig für Erkältungskrankheiten werden, so gefährdet eine zu trockene Umgebung des Instrumentes dessen Stabilität und Klangreinheit. Solange sich die relative Luftfeuchtigkeit in direkter Umgebung der Gitarre zwischen 45 – 60% bewegt, ist das Holz nicht gefährdet. Sinkt der Wert auf unter 40%, beginnt das Tonholz Feuchtigkeit an die Umgebung abzugeben. Dann droht Gefahr, und eine Beschädigung des Instrumentes ist nicht mehr auszuschließen.

Weiterhin liegt der Gitarre ein deutschsprachiger Instrumentenpass bei, in dem auch weitere Ratschläge und Tipps zum sachgerechten Umgang mit dem Instrument gegeben werden. Und last – but not least – weil auch etwas ungewöhnlich: ein Gurt findet sich ebenfalls im Lieferumfang der Gitarre!

Ayers Dreadnought Mahagoni Westerngitarre

— Headstock der Ayers Dreadnought Mahagoni —

Die Ayers Dreadnought Mahagoni entspricht den Erwartungen an ein handgefertigtes Instrument. Die Verarbeitung ist vorzüglich. Hier wurde offensichtlich nur die allerbeste Qualität ausgewählt, die Oberflächen von Boden, Zargen, Hals, Decke sind von aller erster Güte. Dinge wie Astlöcher, feine Risse oder ähnliches sucht man hier vergebens. Sämtliche Rundungen des Korpus sind sauber verarbeitet, ein matter Klarlacküberzug schützt die Ayers DM vor Witterungseinflüssen und lässt das Instrument in einem seidig-rötlichen Ton erscheinen, wirklich ein Hingucker!

Der Hals entspricht mit seinem Profil eher dem einer E-Gitarre: er ist angenehm schmal und liegt bestens in der Hand. Die Saitenlage könnte für meinen Empfinden noch optimaler justiert werden, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache. Der über den Korpus zu erreichende Halsjustierstab lässt hier noch Reserven für das individuelle Anpassen der Saitenlage. Die Bundstäbchen sowie der Sattel sind sehr sauber eingesetzt, es gibt keine scharfen oder überstehenden Kanten. Kurz und knapp: man hat weniger das Gefühl eine ladenneue Gitarre zu spielen, sondern vielmehr den Eindruck, als ob man mit diesem Instrument schon eine ganze Weile Musik macht!

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Das Rosewood-Griffbrett ist ebenso von einer sehr guten Qualität. In der Oktavlage am 12. Bund befindet sich zudem noch ein sehr schönes Inlay; es verleiht dem Instrument einen edlen Touch. Auf der ebenfalls mit Rosewood eingefassten Kopfplatte prangert das dezente „a“ des Meisters Ayers in edlem Perlmutt. Womit wir auch schon beim letzten Teil der Beschreibung des Instrumentes angelangt wären: dem Steg, ebenfalls aus Rosewood bestehend und sauber verarbeitet.

Ayers Dreadnought Mahagoni Westerngitarre

— Die sechs stimmstabilen Tuner —

Ebenso positiv zu bewerten sind die sehr feingängigen, stimmstabilen gekapselten Mechaniken. Das Stimmen der Ayers Dreadnought Mahagoni ist mit hier wirklich sehr einfach und präzise möglich; während des Test sind mir keinerlei Stimmprobleme aufgefallen.
Genauere Blicke in den Korpus lassen den positiven Eindruck, den diese Gitarre hinterlässt, noch verstärken: Alles ist sauber verleimt, sämtliche Verstrebungen sind professionell verarbeitet und es finden sich keinerlei Schleif- oder Leimspuren. Angesichts des Verkaufspreises kann man schon ins Grübeln kommen, wie dies alles – in Handarbeit – machbar sein soll!

Ayers Dreadnought Mahagoni Westerngitarre

— Stegkonstruktion der Ayers DM —

Sound/Bespielbarkeit

Die ausschließliche Verwendung von Mahagoni als Tonholz lässt natürlich einen bestimmten Klang erwarten. Mahagoni ist ein mittelschweres Holz von rotbrauner Farbe und bekannt für sein warmes, kraftvolles Sustain, wenn auch auf Kosten von Attack. Und so werde ich auch von der Ayers Dreadnought Mahagoni nicht enttäuscht. Der Klang des Instrumentes ist unglaublich laut, voll und voluminös. Satte, volle Bässe und ausgewogene Mitten dominieren den Sound der Ayers DM. Vom ersten Eindruck würde ich sagen: Ja, das ist die ideale Gitarre für „Blueser“ und Musiker, die auf einen fetten, lauten Ton stehen! Der Attack sowie die Höhenentfaltung ist (konstruktionsbedingt) nicht so ausgeprägt wie z.B. bei Instrumenten mit einer (massiven) Ahorn- oder auch Zeder-Decke. Dafür erhält man aber einen sauberen, dicken Ton, der wirklich sehr schön und durchsetzungsfähig ist. Insbesondere das Solo-Spiel profitiert hiervon reichlich – die Töne „stehen“ regelrecht, das Sustain ist vom Feinsten.

In Kombination mit der vorher schon angesprochenen guten Bespielbarkeit der DM macht es richtig Freude, auf dieser Gitarre zu spielen. Ich hatte die Gitarre während einer Bandprobe zum Testen dabei und war wirklich überrascht, wie durchsetzungsfähig die Ayers Dreadnought Mahagoni sein kann. Bei vielen anderen Modellen hört man, selbst bei Abnahme mit einem hochwertigen Mikrofon, oft nur ein blechernes, dünnes „Geschrattel“. Ganz anders hier: Der Ton ist warm, voll und richtig schön „bauchig“. Also auch im Praxistest unter realen Bedingungen macht die Ayers Dreadnought Mahagoni eine gute Figur!

Ayers Dreadnought Mahagoni Westerngitarre

— vorbildliche Verstrebungen im Innern der DM —

-- Griffbrett der australischen Dreadnought --

— Griffbrett der australischen Dreadnought —

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Fazit

Ein wirklich schönes Instrument in das man sich verlieben könnte – die Ayers Dreadnought Mahagoni. Bis auf die Tatsache, dass ein Instrument, das komplett aus dem Tonholz Mahagoni gefertigt wurde, seine klanglichen Eigenschaften mit sich bringt – und damit verbunden auch die nach meinem Geschmack etwas fehlende Höhenabstrahlung – hat der australische Gitarrenbauer Ayers wirklich ein wunderbares Instrument erschaffen. Die Gitarre besticht durch einen druckvollen, warmen und durchsetzungsfähigen Klang. Das Instrument ist sauber verarbeitet und wirklich ein Hingucker! Die mattlackierte rotbraune Oberfläche ist optisch sehr fein anzusehen, sie lädt geradezu zum Spielen ein. Und wenn man „sie“ dann mal in den Händen hält, kann man sich über ein sehr angenehmes Spielgefühl freuen.

Obendrein wird die Ayers Dreadnought Mahagoni in einem luxuriösen Softcase geliefert, in dem auch das Hygrometer, sowie der Luftbefeuchter Platz finden. Weiterhin besitzt die Gitarre einen deutschen Instrumentenpass, sowie Hinweise und Tipps zum Umgang und zur Pflege.
Angesichts des empfohlenen Verkaufspreises von 666,- Euro (der Straßenpreis wird sicherlich noch günstiger sein), kann man bei diesem Angebot nur sagen: mehr als fair!

Plus

  • Verarbeitung
  • Sound
  • Optik
  • Lieferumfang (Hygrometer & Acoustic-Guitar Humidifier)

Minus

  • konstruktionsbedingt wenig Höhenabstrahlung
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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hab mir dir Gitarre jetzt zu Weihnachten geleistet. Hat zwar ein, zwei kleine druckstellen, da sie schon länger beim Händler stand, aber das beeinflusst den wirklich guten Klang ja überhaupt nicht. Die Gitarre ist wirklich ein Meisterwerk. Ein weitere Punkt ist, dass ich, da die gitarren marke nicht sehr publik in deutschland ist und wie gesagt kleine druckstellen hat, die man kaum sehen kann, bekam ich die gitarre sogar für 500€ incl. neue seiten!:)

    Fazit: Der Verfasser hat wirklich Recht.

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