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Test: Beats Solo2, Kopfhörer

(ID: 88019)

Aufgeklappt und aufgesetzt macht der Beats Solo2 einen guten Eindruck. Der Druck auf die Ohren ist kräftig und sorgt für eine gerade für einen On-Ear Kopfhörer wirklich gute Dämpfung der Umgebungsgeräusche. Dauerhaft ist es ein wenig ungewohnt, diesen Druck durchgehend zu spüren, im Test aber ergab sich auch nach längerer Zeit kein Punkt, an dem der Druck wirklich unangenehm wurde. Hierfür sorgen ohne Frage die knapp über 1 cm dicken Polster aus Kunstleder, die angenehm weich sind, den Druck ein wenig abfedern und gleichzeitig ein wenig das Gefühl vermitteln, als würde sich der Kopfhörer an das Ohr durch Unterdruck heranziehen. Schön ist zu sehen, dass die Polster wirklich gut vernäht und fest an der Kapsel verklebt sind. Dies gilt ebenso für den Stoff, der das Innere des Polsters bildet.

Das Polster der Beats Solo2

Das Polster der Beats Solo2

Der hohe Druck des Kopfhörers auf die Ohren entlastet den Bügel, der den Kopfhörer auf dem Kopf hält. Das ist in diesem Fall ganz praktisch, denn die Polsterung des Bügels an der Innenseite ist weder dick, noch besonders weich. Hier wurde eine gummierte Polsterung verbaut, die in der Mitte des Bügels ihre größte Stärke erreicht, hier aber auch nur etwa 5 mm Polsterweg erreicht. Besonders viel ist dies nicht, fällt aber nicht merklich auf, denn durch die Stabilität des Kopfhörers liegt auf dem Bügel selbst kein merkliches Gewicht.
Summa summarum, der Beats Solo2 macht sich beim Tragen in der Tat bemerkbar, dennoch ist er komfortabel und bietet gleichzeitig keinen Angriffspunkt hinsichtlich mangelnder Stabilität.
Hilfreich hierzu ist auch der Winkel, in dem die Kopfhörerkapseln angebracht sind. Diese sind nicht parallel zum Bügel befestigt, sondern ein wenig schräg. Somit passen sie sich automatisch dem Ohr an und sorgen für eine gute Verteilung des Druckes auf dem Ohr.

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Wie klingt der Beats Solo2?

Hinsichtlich des Klangs sollte man vielleicht klarer definieren, für welche Zielgruppe Beats primär Kopfhörer entwickelt. Die Zielgruppe ist hauptsächlich der (junge) Musikliebhaber mit einem Hang zum Modeartikel, also auch mit einem Anspruch an Design und Markenimage, der moderne, Bass-lastige Musik hört und hier auch einen starken Bass wünscht. Rausfallen tut hiermit folglich der HiFi-Fan, ebenso der Musikhörer, der auch eine detailgetreue und klanglich neutrale Wiedergabe von Musik wert legt. Es sei vorweg genommen: Ein Anhänger der letzten Gruppe würde mit dem Beats Solo2 nicht glücklich werden, es sei denn, er ändert seine Ansprüche.
Hinsichtlich der Zielgruppe und des gewünschten Klangbildes aber bleibt sich Beats mit dem Solo2 treu.
Das Klangbild wird dominiert von einem satten, starken Bass, wobei der Kopfhörer eine akzeptable bis gute Frequenztrennung im Bereich bis etwa 80 Hz liefert. Bei höherer Lautstärke verliert dies ein wenig an Definition, die Kick stößt ein wenig aus der Basswand heraus, homogen jedoch nicht gerade klar. Hier sollte man sich kurz erden und zurückschauen auf die Zielgruppe. Während man ein solches Verhalten bei einem DJ-Kopfhörer, noch mehr bei einem Studiokopfhörer rügen würde, kann man in diesem Fall ein wenig darüber hinwegsehen. Dass es aber auch anders möglich ist, zeigen Konkurrenzmodelle, ein wenig mehr Klarheit im Bassbereich hätte es also sein dürfen.

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Während der Bassbereich unterm Strich also kräftig schiebt, gehen gefühlt jedoch die oberen Tiefen und unteren Mitten geringfügig verloren. Leider gibt es kein Frequency Response Diagramm, so muss man sich auf das verlassen, was man hört – eigentlich aber auch nicht schlecht, denn dieses ist ja das Entscheidende. Gefühlt also entsteht hier ein kleines Loch, das der Ausgewogenheit des Klangbildes einen leichten Schaden zufügt. Das Ganze findet gefühlt zwischen 200 Hz und 600 Hz statt.
Darüber jedoch, im Bereich der mittleren und hohen Frequenzen, leistet der Solo2 gute Arbeit. Diese Frequenzbereiche sind klar, präsent und gut definiert. Auch bei höherer Lautstärke beginnt hier nichts zu kratzen, kein Frequenzbereich wird durch den höheren Pegel überbetont und sorgt so für Schmerzen im Ohr.
Ein wenig leidet das Gesamtbild jedoch durch das Fehlen der unteren Mitten, die für ein Ungleichgewicht im Frequenzbild sorgen.

Darüber hinaus fehlt mir, sicherlich eine subjektive Empfindung, der Raum/das Klangvolumen – erst Recht unter dem Aspekt, dass es sich um einen Kopfhörer zum Musikhören und Genießen und nicht um einen klassischen DJ-Kopfhörer handelt.

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Forum
  1. Profilbild
    TobyB RED

    Moin Bolle,

    für 200€ kann man woanders HiFi-dele vom Schlage AKG, ATH, Sennheiser, etc. kaufen, mit denen hört sich besagte basslastige Musik bässer an.

    Der Chinageruch beim Auspacken darf nicht sein, das nichts mit der Produktion sondern was mit zu starker Begasung mit Fungiziden zu tun. Das wird gemacht damit das Kunstleder und sonstiges Imitat nicht auf dem Transport Schimmel ansetzt oder andere kleine Tierchen „heim“ bringt. Und solange der noch so müffelt würde ich ihn nicht aufsetzen.

    Ich bin ehrlich, mir gefallen die Dinger nicht, früher war es so das die Form der Funktion zu folgen hatte und das hatte einen Grund, hier kaufe ich mir mit den Beats ein dröhnendes b auf die Ohren.

    Da kaufe ich doch eher Kopfhörer die sich über das Ganze Spektrum besser machen, siehe Test von Armin. Um jetzt mal die ATH50Mx zu picken oder die AKG Q460 Quincy Jones Edition.

    Aber vermutlich macht Bass die Börse auf das gesamte Klangbild ist überbewertet.

    • Profilbild
      AQ AHU

      @TobyB Tja, Dir geht es gleich wie mir. Ich würde nie so ein Teil kaufen. Aber, wenn man 17 Jahre alt ist und ohne so ein farbiges Teil auf die Strasse muss wird man Sozial ausgegrenzt. Wenn man dazu gehören will, muss es eben ein Hörer mit dem „b“ sein ;-( … aber es gibt ja noch viel schlimmeres Zeugs auf dem Markt.
      Wenn die sich dann ein paar Jahre später einen AKG, einen Sennheiser, einen Beyer oder sonst was Gutes leisten, haben sie was dazu gelernt. Das Machen von Erfahrungen hat ja schon immer etwas gekostet ;-)

      • Profilbild
        kiro7

        @AQ Ich bezweifle stark, dass sich das „beats“ Klientel später hochwertige Kopfhörer, geschweige denn Studio-Kopfhörer zulegen wird.
        Der schon jetzt einsetzende Hörverlust bei den „Jüngeren“ durch Kopfhörerlautstärke, Disco, Konzerte, etc ist schon so hoch, dass sie keinen Qualitätsunterschied wahrnehmen werden.

        Das Gleiche gilt auch für die Musik, hier ist es – aus diesen o.g. Gründen- auch egal ob echter analoger Synth, Plug-In oder Sample, zumindest für den (Hobby?)-Produzenten, der Musik für einen zahlenden Massenmarkt /Werbung/Film erstellt. Dies nur als Einwurf zur Analog- vs.Virtuell Diskussion. Schade.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @kiro7 Kiro,

          Da hat du sicher Recht, aber das was du zur Virtuell/Analog Diskussion anführst, trifft hier nicht zu, hier geht es betriebswirtschaftlich um Kosten/Erlöse Optimierung zu Lasten des Käufers.

          Das hat nichts mit Analog vs. Virtuell(digital) zu tun. Ich kann mit beiden leben, es gibt sehr gute Virtuelle Geschichten und sehr schlechte Analoge Sachen, vice versa. Die Mischung machts, das muss jeder für sich finden.

          Grüße

          • Profilbild
            kiro7

            @TobyB Hi Toby, nein das meinte ich auch gar nicht. Es ging nicht um das Thema Analog-Virtuell hier unter uns „Musikern“, bzw. Menschen die die beiderseitigen Unterschiede würdigen könnten.

            Meine Aussage sollte nur unterstreichen, dass es dem Hörer, der evtl. das Wort Synthesizer gar nicht kennt, egal ist ob der tolle Leadsound jetzt vom PlugIn oder Hardware Synth kommt. Und dies dann noch ergänzt durch den angesprochenen Hörverlust der Dauerbeschallungsgeneration, Hauptsache immer fetten Kopfhörer auf den Ohren, auf dem Fahrrad, beim Einkaufen….

            Deswegen unterstelle ich mal, dass der kommerzielle Produzent, egal ob House, oder Hip-Hop, etc. sich ruhig von aller Hardware im Bereich Analog- oder all den Schätzchen aus Blue und Greenbox hier verabschieden kann, da es dem „Kunden“ egal ist.

            Es sei denn er ist auch Synth-Liebhaber als Privatmann.

            Würde ich so unterschreiben. :-)

            Gruss, Kiro

      • Profilbild
        TobyB RED

        @AQ Hallo AQ,

        meinen Neffen konnte ich bekehren aber aus dem Bub soll ja auch was werden ;-)

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich hatte mir mal den „Blackbeat“ aus der Reihe testweise ausgeliehen und im Studio ausprobiert, und ich muss sagen, dass es einer der übelsten Kopfhörer war, die ich jemals ausprobiert habe.
    Die unteren Mitten und Bässe waren derart überpräsent, dass ich permanent versucht war, sie am Mixer fast vollständig rauszudrehen.
    Die Mitten waren vollkommen vermatscht, und die Höhen wiederum schneidend unangenehm.
    Im Vergleich mit dem AKG 612Pro und dem AKG 601Pro hatte er nicht den Hauch einer Chance, egal in welchem Frequenzbereich.
    Im Vergleich mit dem Philips SHP805 (ein Hörer, der damals knapp unter 100 EUR gekostet hat, und den ich gerne als Vergleich beim Mastering ranziehe) hatte er ebenfalls keine Schnitte. Es war in der Tat ein völliges Desaster. Und das bei einem knapp 400 EUR teuren Hörer; gefühlt 20 EUR für die Hardware und 380 EUR für Design, Marketing und Statussymbolstrafzahlung.
    Aber das beste ist die Werbung zu diesem Hörer, ich zitiere wortwörtlich: „Beats Pro Kopfhörer liefern eine unschlagbare Klangreinheit, weil sie die Qualität, die heutzutage bei der Dateikomprimierung verlorengehnt, wiederherstellen können. Das heißt, sie hören die Musik in der gleichen Qualität, wie sie der Musiker selbst im Studio gehört hat.“
    Noch Fragen?

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Nachtrag: Musste gerade feststellen, dass der Hörer „Blackout“, nicht „Blackbeat“ heisst. Und kostet auch nur noch 379 EUR. Macht es aber auch nicht besser.

    • Profilbild
      TobyB RED

      Hallo Andreaz,

      der war gut :-) Ich habe nie die Werbung für Beats gesehen. Ich würde mich mal fragen, ob Jay Z die zum Mixen seiner Alben nehmen würde ;-) oder ob Beyonce die beim Einsingen der Vocalparts trägt? Wenn ja mache ich definitiv was falsch beim Musizieren, Mixen und bitte um Fehlerkorrektur. Vielleicht sollte ich bei Hörgeräteakustiker ein Hörgerät kaufen gehen ;-) ne 2 ;-)

  3. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Kiro,

    da geb ich dir Recht, aber man muss ja nicht jeden Schnee mitmachen, ich wüsste nicht, warum ich bei der Musik die ich produziere Abstriche machen sollte, um mich dann unten im Wohnzimmer beim hören auf meinem Hifi dann mit auphilem Klang wieder aufzubauen. Ne, macht keinen Sinn. Mir ist das allerding nicht egal ob und wie ich Musikmache, beides bedingt das was hinten rauskommt und das soll so gut klingen wie es nur geht. Ich werde micht nicht von den Schätzchen aus der Blue oder Greenbox verabschieden. Es werden eher noch mehr, ich habe noch so 10 auf der Liste die ich suche und brauche. Im Hardwaremarkt tut sich auch spannendes im Jahr 2014 und einige Hersteller, ich picke mal Waldorf und Korg raus sind so gar mit Überraschungen dabei. Und ich kann mir nicht vorstellen, das Software gänzlich Hardware ablösen wird. Zumal für spontanes musizieren geht das auch nicht. Selbst wenn ich Mainstage benutze.

  4. Profilbild
    TobyB RED

    Teil 2

    Die Dauerbeschallungsgeneration, nunja früher wars halt der Walkman, heute wummst Dr. Dre Beat das Ohr weg und killt die Höhrhärchen und macht stumpf für musikalischen Feinsinn. Im Club muss dann alles immer fetter und lauter klingen. Dabei ist das Weglassen, die Pause mit das Stilmittel der Musik.

    Ich bin ehrlich, ich hab keinen Bock mir alle Nase lang ne Software reinzuleiern und alle Nase lang, weil es die Software will einen anderen Workflow. Das tötet die Kreativität. Dann lieber Oldskool Hardware. :-)

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