Mit dabei
Im vorliegenden Bundle von beDSP ist der ALM 5.1, die erweitere Version ALM-X 5.1 und der L-Normalizer integriert. Die Systemanforderungen erscheinen moderat: DualCore-CPU (SSE2-Support) mit 2 GB RAM. Als Betriebssysteme werden offiziell Windows 7 und höher sowie MaOS 10.6 und höher unterstützt. Es werden VST 2.4 (32/64BIT), AAX (64BIT) und – auf dem Mac – AU (32/64BIT) supportet, eine Standalone-Version (ALM-X 5.1) des Metering-Tools ist ebenso mit dabei – sehr schön!
Die Installation ist nicht der Rede wert und die Aktivierung der Lizenz erfolgt über das bekannte Challenge/Response-Verfahren. Diese Art der Aktivierung funktioniert allerdings nicht so geschmeidig wie bei anderen Herstellern. Ein Dongle wird nicht unterstützt, was ich sehr schade finde. Darüber sollte der Hersteller evtl. einmal intensiv nachdenken.
ALM-X 5.1
Das Meter ALM 5.1 und die „Extended“-Version ALM-X 5.1 sind die beiden nahezu identischen Metering-Tools im Bundle. Der große Unterschied von ALM 5.1 zu ALM-X 5.1 liegt in den Features für den Live- und Broadcast-Betrieb. So lässt sich die Extended-Version u.a. per Remote steuern und Logfiles lassen sich anlegen.
Unterstützt werden die Formate Mono, Stereo und 5.1-Surround. Erfreulicherweise haben die Entwickler dem ALM nicht nur die R128 beigebracht, sondern gleich mehrere Loudness-Messverfahren realisiert: EBU R128, BS-1770 (rev.3) sowie ATSC A/85. Damit bedient beDSP nicht nur den europäischen Markt, sondern stellt sozusagen die globalisierten Loudness-Anwendungen zur Verfügung.
Selbstverständlich werden alle drei Messwerte erhoben: Momentary, Integrated und Short-Term; auch die Loudness-Range (LRA) wird ermittelt. Eine „virtuelle LED“ warnt vor dem Überschreiten des „Sicherheitsabstandes“ (Margin) von -1dBTP (TruePeak). Das ist pragmatisch und praxisorientiert. Die Peak-Meter, die ihren Dienst zusätzlich in der Ansicht Wide-View verrichten, erscheinen mir wenig sinnvoll. Die Loudness-Metering-Methoden sind ja gerade eine Absage an die bisherigen Messverfahren.
Optisch ordnet sich das Meter im unteren Mittelfeld ein. Gerade bei dieser Methode (R128) ist die optische Aufbereitung der Messergebnisse wichtig. Besonders im Live-Betrieb. Die Produkte, die hierbei überzeugen, haben allerdings teilweise eine andere Preisstruktur und eine andere Anforderung an den Host-Rechner. Trotzdem muss betont werden, dass viele aktuelle DAWs (Studio One, Nuendo, Cubase, Sequoia etc.) und Editoren eine R128-Pegeloption an Bord haben und diese in der Umsetzung mit dem hier getesteten Plug-in teilweise gut mithalten kann.
Seinen Dienst verrichtet das Plug-in korrekt, Diskrepanzen konnten nicht festgestellt werden.
L-Normalizer
Der L-Normalizer soll dann zum Einsatz kommen, wenn das Klangmaterial nicht durch den ALM – oder einen Kollegen – bereits R128-konform gemischt wurde. Prinzipiell wird das Material auf R128 normalisiert. Um auch den Sicherheitsabstand von -1dBFS/dBTP einzuhalten, wird ein TruePeak-Limiter zum Einsatz gebracht.
Die Oberfläche ist ein wenig zu aufgeräumt. Eine etwas ergonomischere grafische Umsetzung wäre durchaus schön gewesen. So ist die Oberfläche nicht sehr intuitiv. Im Prinzip macht das Tool was es soll. Sinnvoller wäre hier allerdings eine ARA-Implementierung oder eine Standalone-Version gewesen, so dass das Plug-in mit der DAW verschmilzt. Als reines Plug-in erscheint es so eher als Notlösung.
Was ist denn eine „ARA-Implementierung“?
@falconi Das ist eine neue Plugin-Schnittstelle: https://www.youtube.com/watch?v=niORB4txByA
(So neu auch wieder nicht, aber AFAIK wird nur Melodyne und StudioOne derzeit unterstützt)