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Test: Behringer B15X und B12X, Aktivlautsprecher

Der Preis ist heiß

20. Januar 2019

Schon wieder zwei Aktivboxen mit 12-Zoll- und 15-Zoll Basslautsprecher, höre ich jetzt einige Leser bestimmt sagen. Doch die beiden Fullrange-Lautsprecher Behringer B15X und B12X bieten einige Besonderheiten, die sie sehr attraktiv machen – ganz abgesehen von den aktuell günstigen Ladenpreisen zu 249,- Euro (Behringer B12X) und 279,- Euro (Behringer B15X).

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Aktiver 2-Wege Fullrange-Lautsprecher

So lautet ganz schlicht die Gattung der zwei vorliegenden Kandidaten in diesem Test. Die Boxen haben zahlreiche Gemeinsamkeiten, Unterschiede liegen vor allem in der Bestückung der Basslautsprecher. Bei der Behringer B12X ist es ein Modell mit 307 mm (12-Zoll) Durchmesser, die Behringer B15X ist hier kräftiger ausgestattet und bringt einen 385 mm (15-Zoll) Treiber an den Start. Identisch sind in beiden Gehäusen die Class-D Endstufen mit angegebenen kräftigen 1.000 Watt und die DSPs mit Bluetooth-Funktionalität, die wir später noch ganz besonders im Auge haben werden.

Die Gehäuseformen der Behringer B15X und Behringer B12X Lautsprecher werden landläufig als „Mufu“ bezeichnet. Diese Multifunktionsgehäuse aus Kunststoff lassen sich mit ihren 35 mm Flanschen nicht nur auf Hochständern betreiben. Auch auf dem Boden stehend oder liegend, in der sogenannten Monitorposition, machen die beiden Behringer Sprösslinge eine gute Figur. Nur fliegen können sie nicht – bedeutet: Fluggeschirr oder entsprechendes Zubehör gibt es dazu vom Hersteller nicht.

Behringer B12X Behringer B15X

Die Lautsprecherbox macht in der Monitorposition ebenfalls ein gutes Bild

Den jeweiligen Größen des Basslautsprechers geschuldet fallen die Bassreflexgehäuse in ihren Abmessungen und Gewichten logischerweise unterschiedlich aus. Bei der 15-Zoll Box treffen wir Maße von 712 x 426 x 313 mm (H x B x T) mit einem Gewicht von 18,2 kg an, die kleinere 12-Zoll Box misst 568 x 342 x 270 mm (H x B x T) und bringt mit 12,9 kg auch deutlich weniger auf die Waage.

Behringer B12X Behringer B15X

Der obere Tragegriff

Was den Tragekomfort betrifft, befindet sich an der Behringer B12X lediglich ein einziger Griff auf der Oberseite. Der ist zwar recht gut und ergonomisch ausgeführt und bietet Grip beim Anfassen, doch beim Hantieren dieser Box in Verbindung mit einem Hochständer hätte ich mir zumindest einen weiteren Griff gewünscht. Die Behringer B15X hat an dieser Stelle die Nase weiter vorn: Neben dem oberen Eingriff freut sich der Tester über je einen weiteren Tragegriff an den Längsseiten. Das macht dann drei Griffe und die sind auch dringend nötig, denn die mehr als 18 kg wollen schließlich auf das Stativ gewuchtet werden.

Behringer B12X Behringer B15X

Einer der beiden seitlichen Tragegriffe der Behringer B15X

Die Basslautsprecher beider Boxen sind durch wirklich stabile Lochbleche geschützt, die allerdings ohne Hinterspannung auskommen müssen (bei Kunststoffboxen häufig anzutreffen). Nicht so gut gefällt mir das offene Ende des Hochtonhorns hinten im Gehäuse der Behringer B12X. Hier kann man schon tiefer in den sogenannten Hornhals hineinschauen. Es scheint weiter hinten zwar noch eine Art Schutzvorrichtung installiert zu sein, aber Details dazu sind nicht wirklich zu erkennen.

Besonders in der liegenden Monitorposition könnte das großformatige Horn unter sehr ungünstigen Bedingungen eine Art Trichter für Dreck sein, der unter den Schuhen des mit dem Fuß auf dem Lautsprecher posenden Sängers haftet. Aber auch als ungewollte Sammelquelle für Getränkereste und womöglich Asche von Rauchwaren könnte das Horn dienen und die festen wie flüssigen Bestandteile anscheinend ungehindert an den Treiber weiterleiten. Das alles sind zwar keine schönen Szenarien und werden in den meisten Fällen sicher nicht passieren, aber hey Leute, auf der Bühne findet noch immer Rock’n’Roll statt.

Die Behringer B15X hat übrigens ganz vorbildlich am Hornhals ein feinmaschiges Schutzgitter installiert – so gehört sich das schließlich auch.

Identische Module

Auf den Rückseiten der Lautsprecher greift Behringer anscheinend ins Regal und hat identische Module verbaut. Sie sitzen etwas vertieft eingelassen, sodass hier Schutz der verbauten Elemente garantiert ist. Es gibt die Inputs A und B als Kombobuchsen und einen XLR-Mix-Output. In Kombination mit der Bluetooth-Funktionalität (Bluetooth 4.0) können also insgesamt drei unabhängige Signalquellen über den Digitalmixer zu den kräftigen Endstufen geschickt werden. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Eingänge mit Line-Signalen belegt werden oder ob der Redner ein dynamisches Mikrofon für seine Präsentation benötigt.

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Behringer B12X Behringer B15X

Das Bedienterminal an einer der beiden Behringer Lautsprecherboxen

Apropos Mikrofon: USB-Schnittstellen für das Behringer eigene Ultralink-Wireless-System (Drahtlosmikros – hier geht es zu unserem Testbericht) sind ebenfalls vorhanden und lassen schnell, einfach und ohne Anmeldegebühren (W-Lan) Drahtlostechnik mit den passenden Behringer Mikrofonen realisieren.

Die komplette DSP-Steuerung (Powered by Klark Teknik, einer Marke aus dem Hause Musictribe – ehemals Music Group) mit sämtlichen Funktionen lässt sich via Display und „Single Rotary Control“ direkt an den Lautsprecherboxen erledigen. Noch komfortabler ist die Bedienung über kostenlose Apps für iOS und Android.

1000 Watt Leistung – wieviel?

Ein unübersehbarer Gehäuseaufkleber mit großen Lettern verkündet auf beiden Lautsprechern: 1.000 Watts. Dass dies kein RMS-Wert sein kann, dürfte jedem klar sein. Die Specs von Behringer gehen etwas näher darauf ein und nennen es „Maximum output power“, doch zu RMS sind auch hier keine Angaben zu finden.

An der Kaltgerätebuchse der Box lese ich auf einem kleinen Aufkleber 220 bis 240 Volt / 50/60 Hz, 110 Watt. Hier hätten wir also vermutlich die Leistungsaufnahme. Doch die Bedienungsanleitungen sprechen eine andere Sprache, schränken es ein und schreiben: „Power consumption @ 1/8 max power 80 W“. Das würde bei Full Power dann mit einfacher Multiplikation 640 Watt Leistungsaufnahme bedeuten. Wie auch immer – verlässliche Leistungsangaben sind leider nicht in Erfahrung zu bringen.

Bei anderen Werten lässt sich der Hersteller dagegen nicht lumpen. Der Frequenzgang der Behringer B15X Lautsprecherbox ist mit 50 Hz bis 20.000 Hz (±3 dB) beziffert, die Behringer B12X bringt es auf 55 Hz bis 16.000 Hz (±3 dB). Zwar sind in beiden Boxen 1-Zoll Tweeter verbaut, doch die machen offensichtlich einen Unterschied in der Höhenwiedergabe aus.

In den englischen Produktbeschreibungen finden sich die Erklärungen. Die Behringer B15X verfügt über einen Kompressionsreiber mit 1,35 mm Aluminium Diaphragma, in der Behringer B12X werkelt hingegen ein Kompressionstreiber mit 1-Zoll Phenol-Diaphragma. Hier haben wir anscheinend den Unterschied gefunden, der sich in der Wiedergabe der oberen Frequenzbereiche deutlich macht.

Die Abstrahlwinkel der Hörner sollen hingegen wieder identisch sein und liegen bei 85° x 60° (horizontal x vertikal). Beide Lautsprecher sollen zudem einen Schalldruck von 127 dB ermöglichen. Allerdings sind derartige Angaben grundsätzlich immer mit Vorsicht zu verstehen, da sie nicht unbedingt etwas über die Qualität der klanglichen Eigenschaften einer Lautsprecherbox aussagen.

Behringer B15X und B12X Aktivlautsprecher mit Digitalmixer und DSP

Das Kernstück dieser neuen Behringer Aktivboxen sind die Digitalmixer mit ihren zahlreichen DSP-Funktionen und Möglichkeiten der Fernbedienung per App.

In der Grundeinstellung lässt sich am Drehregler auf der Rückseite die Lautstärke einstellen, doch viel interessanter wird es erst, wenn man in die verschiedenen Menüs geht. So können in der Sektion-Input die drei Signale der Eingänge A, B und Bluetooth Streaming nach Lust und Laune gemischt werden. Der EQ bietet ebenfalls einige Möglichkeiten: Bässe (80 Hz) und Höhen (12.000 Hz) können um +/-10 dB verändert werden, die Mitten lassen sich bei 2.500 Hz mit einem festen Q von 0,5 ebenfalls um +/-10 dB anpassen.

Ein schaltbares Hipass-Filter kann bei 80, 100 oder 120 Hz gesetzt werden – oder aber ganz ausgeschaltet bleiben – und die Phase der Lautsprecherbox lässt sich um 180 Grad drehen.

Das Menü Mode liefert die Presets Music, Live, Speech und Club mit unterschiedlichen EQ-Einstellungen, die unabhängig vom gerade beschriebenen 3-Band Equalizer geschaltet werden können. Damit kann also schon ganz grob die Richtung definiert werden, die sich dann per Feinjustierung mit den drei EQ-Bändern ganz individuell justieren lässt.

Und selbst die Position des Lautsprechers im Raum lässt drei Variationen zu: Stand (auf dem Boxenständer), Wall (an der Wand), Corner (in der Ecke). Schließlich wird besonders die Basswiedergabe durch unterschiedliche Aufstellpositionen von Lautsprecherboxen beeinflusst.

Im Menü Bluetooth wird nicht nur die externe Zuspielung organisiert, auch das Verlinken von zwei passenden Bluetooth-Lautsprechern ist hier möglich.

Unter dem Punkt Setup finden sich schließlich Systemfunktionen. Das Factory Reset kann hier ebenfalls aktiviert werden und es gibt zusätzlich noch Infos zu den Software-Revisionen.

Ganz besonders komfortabel lassen sich sämtliche DSP- und Konfigurationseinstellungen per Live Control App vornehmen. Das macht die Arbeit von Tontechnikern besonders leicht. Die kostenlose App wird heruntergeladen und lässt die Lautsprecherboxen dann mit dem Smartphone, Tablet usw. ganz bequem fernsteuern.

Hierzu habe ich für euch einige Fotos der Live Control App auf meinem Tablet gemacht. Sie zeigen das klar strukturierte Interface mit verschiedenen beispielhaften Menüseiten.

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Forum
  1. Profilbild
    calvato

    zu den 1000W: ich hab mal für meine schlagzeugschüler eine aktive behringer-box mit 1000w für die zuspielung von metronom & playbacks gekauft. das ding hat keine 10 minuten durchgehalten, dann war der hochtöner im popo. ich konnte sie wieder zurück geben, hab stattdessen eine uralte, passive bell-gesabgsanlage mit 2x150w geschenkt bekommen. die läuft seit einem jahr völlig problemlos. 1000w…… ja neee sicher is klaaaar! :D

    • Profilbild
      p.ludl RED

      @calvato Jou – wie habe ich es beschrieben? Diese Angabe ist bestimmt einer umtriebigen Marketingabteilung geschuldet.
      ;-)
      VG, Peter

  2. Profilbild
    Guernica

    Wann lernen diese Plastikkübel Hersteller endlich mal sich von dem Tupperware Party Design abzukoppeln?

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