USB-Mikrofon im Vintage-Look
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Mikrofone gibt es mittlerweile wie den berühmten Sand am Meer. Wer da noch aus der Masse herausragen will, muss entweder überragende Qualität zu einem unschlagbaren Preis anbieten oder mit einer ausgefallenen Designidee kommen (wie zuletzt ICON mit seiner Space Series). Auf den Zug ist nun auch Behringer mit seiner Vintage-Mic-Serie aufgesprungen: Fünf Mikrofone, die optisch alten Mikrofon-Klassikern nachempfunden sind, technisch aber als USB-Mikrofone ausgeführt sind. Eines aus diesem Quintett, das Behringer BV4038, habe ich jetzt hier auf dem Tisch zum Testen. Kann das mehr als nur nett nach Vintage aussehen? Ist das eher ein Sammelobjekt für die Vitrine oder taugt das auch in der Praxis? „The BV4038 microphone is a live streamer’s dream come true!“, jubelt Behringer auf der Produktseite. Na, dann schauen wir mal, was dahinter steckt.
Intermezzo: Behringer goes Vintage
Fünf Mikrofone gehören zur Vintage-Mic-Serie von Behringer, in der Preisrange von 89 bis 145 Euro und mit dem vorangestellten Kürzel „BV“ – also „B“ für Behringer und „V“ für Vintage. Vermute ich jetzt mal. Mit dabei sind:
- BV44: 40er-Jahre Optik, dem amerikanischen Bändchenmikrofon RCA 44 nachempfunden, 129,- Euro
- BVR84: 40er-Jahre Optik, im Stil des AEA R84, 145,- Euro
- BV635: 30er-Jahre Optik, Vorbild: das US-amerikanische Kohlewandlermikrofon Western Electric 635, 119,- Euro
- BV4038: 50er-Jahre Waffeleisen-Optik, im Stil des Bändchenmikrofons Coles4038, 89,- Euro
- BV-Bomb: 30er-Jahre Look, Vorbild nicht ganz klar – in der Zeit gab es so einige mit der Bauform. 89,- Euro
Alle fünf Modelle sind als USB-Desktop-Modelle mit Nierencharakteristik ausgeführt. Auch wenn sie ihren Vorbildern optisch recht ähnlich sind, sind sie technisch also komplett anders aufgebaut und zudem auch eine Ecke kleiner als die Originale.
Erster Eindruck des Behringer BV4038
Im weißen Karton mit dem Behringer Logo und einer Abbildung des Mikrofons finde ich – in viel Schaumstoff und Kunststofftüten verpackt – neben dem Mikrofon selber auch eine Klemmhalterung für selbiges und ein Dreibeinstativ. Ich muss unwillkürlich an diese Sammelautos im Maßstab 1:8 denken oder an den Film „Liebling, ich habe das Mikro geschrumpft“ – das wirkt alles so klein. Da messe ich doch gleich mal nach: Das Original – das Coles 4038, das es aktuell immer noch gibt (für 1.279,- Euro) – ist 197 x 83 x 61 mm groß und 1,08 kg schwer, das Behringer BV4308 kommt auf etwa 138 x 50 x 44 mm und auf ein Gewicht von 158 g, eine komplett andere Gewichtsklasse also.
Was in mir die Frage aufkommen lässt, warum man denn nun überhaupt die Klassiker geschrumpft hat? Um Material zu sparen? Damit es in einen Setzkasten passt? Wenn ich ein Vintage-Fan wäre, der sich das Original nicht leisten kann, aber trotzdem gerne meinen Schreibtisch (oder was auch immer) damit schmücken möchte, dann doch bitte in der Originalgröße und nicht die Kinderausgabe davon. Also, diese Designentscheidung kann ich nun so gar nicht nachvollziehen. Aber nun gut, vielleicht gibt es ja auch Freunde von klassischen Miniatur-Mikrofonen. Ebenfalls noch mit dabei sind eine 11-sprachige Quickstart-Anleitung (wusstet ihr, dass „Zubehörliste“ auf Schwedisch „Tillbehörslista“ heißt? Lernen mit Quickstart) und ein USB-Kabel (USB-C auf USB A). Was mir da fehlt, ist ein Poppschutz und zwar möglichst einer, der auch auf das eigenwillig geformte Mikrofon passt. So bleibt mir nichts anderes übrig, als entweder ein (viel zu großes) 08/15 Modell einzusetzen (was blöd aussieht und nicht zu 100 % funktioniert) oder ausreichend Abstand vom Mikrofon zu halten, um Störgeräusche zu verhindern. Und mich damit vom Nahbesprechungseffekt und (vielleicht auch) von einem vernünftigen Pegel zu verabschieden. Ist das so? Probiere ich gleich mal aus.
Technische Daten
Das BV4038 verwendet – wie seine vier anderen BV-Kollegen auch – eine 14 mm große Kondensatorkapsel, gehört damit also zur Klasse der Kleinmembranmikrofone. Als Charakteristik gibt Behringer für das BV4038 die Superniere an, als Transducer den „Back Elektret Condenser“; im Gegensatz zum „True Condenser“ – dem +48 V Phantomspeisung von außen zugeführt werden müssen – wird bei der Back-Elektret-Variante die benötigte elektrische Ladung als Elektret-Film auf die Gegenelektrode aufgebracht. (Elektret = elektrisch isolierendes Material, das quasi-permanent gespeicherte elektrische Ladungen enthält und somit ein quasi-permanentes elektrisches Feld in seinem Inneren oder seiner Umgebung erzeugt). Elektret-Technik findet sich – auch, weil Elektret-Kapseln recht preiswert gefertigt werden können – vor allem in Batterie/Akku-gespeisten Mobilgeräten, aber eben auch in (meist, aber nicht immer preiswerten) Mikrofonen.
Den Frequenzbereich gibt der Hersteller mit etwas schmalen 50 Hz – 17 kHz an – preislich vergleichbare USB-Mikrofone wie das the t.bone SC 500 USB, das Rode NT-USB Mini oder das IK Multimedia iRig Mic HD2 warten da mit den üblichen 20 Hz – 20 kHz auf. Das Frequenzdiagramm ist recht linear und hat nur in den Höhen einige Täler zu verzeichnen. Ob man das auch hört? Die S/N Ratio von 78 dB ist ok, die Auflösung von 16-bit / 48 KHz ausreichend für ein USB-Mikrofon, der maximale SPL (Grenzschalldruckpegel) mit 132 dB ganz beachtenswert, wenn auch bei 1 kHz, 1% THD. Aber entscheidend sind ja nicht die nackten Zahlen, sondern der Klang selber. Zu dem ich dann gleich komme.
Das Behringer BV4038 näher angeschaut
Das Mikrofon ist – trotz seines geringen Gewichts, das in erster Linie der geringen Größe geschuldet ist – komplett aus mattschwarzem Gusseisen und macht einen sehr robusten Eindruck. Beim Coles 4038 Look-alike-Contest haben sich die Entwickler sehr viel Mühe gegeben, rein äußerlich ist die Ähnlichkeit durchaus frappierend, wenn man mal von der unterschiedlichen Größe absieht. Beim Original ist der Korpus unter der Kapsel etwas größer und wird von einem silbernen Ring geziert, während er beim BV4038 sehr viel schlanker ist – verständlich, da ist ja auch a) weniger und b) eine andere Technik drin. Das Kapselgehäuse mit dem markanten Lochgitter, dem schwarzen Metallband und der V-förmigen Vertiefung am oberen Ende ist aber sofort wiederzuerkennen. Das Gelenk, das Kapselgehäuse und Korpus verbindet, ist beim Coles ebenfalls mit einem Lochgitter abgedeckt, beim BV4038 mit einer ungelochten Metallplatte.
Am unteren Ende ist beim BV4038 der USB-C-Anschluss untergebracht, beim Coles die XLR-Buchse. Auf der Vorderseite des Korpus entdecke ich eine kleine LED, weitere Schalter oder Anschlüsse fehlen aber – also kein Gain, keine Kopfhörerbuchse zum Direct-Monitoring. Was keine Frage des Preises ist, das Rode NT-USB Mini besitzt beides und kostet gerade einmal zwei Euro mehr. Nun gut, es hätte die Optik vielleicht etwas gestört, weil das Original nun auch keine derartigen Features besitzt, aber das hätte man doch gerne in Kauf genommen.
Anschluss und Aufbau des Behringer BV4038
Zum Lieferumfang gehört ein kleines Dreibeinstativ. Wobei „klein“ wörtlich zu verstehen ist: Beim ersten Einsatz zog ich erst einmal an den Beinen, weil ich da einen Teleskopmechanismus vermutete. Da war aber keiner, das Ding ist wirklich so niedrig. Auf das Stativ wird die Klemmhalterung geschraubt, in die dann das Mikrofon gesteckt wird; insgesamt eine sehr stabile Konstruktion, da wackelt nichts, auch kann das Mikro nicht umkippen – so weit, so gut. Damit befindet sich die Mitte der Mikrofonkapsel etwa 20 cm über der Tischplatte und somit etwa weitere 20 cm nach unten vom Mund des Sprechers entfernt – es sei denn, man beugt sich weit vor (und fragt sich dann, warum dieses Stativ nicht etwas größer sein kann). Damit der Schall nun auch die ganze Kapsel trifft, muss diese ein wenig geneigt werden, um eine gerade Linie zwischen Sprecher und Mikrofon zu bilden. Oder ich benutze ein richtiges Stativ oder stelle das Dreibein etwas höher auf ein paar Bücher. Das Stativ bezeichnet Behringer selber übrigens als „kundenspezifischen Desktop-Ständer“. Nun ja.
„Schließen Sie dieses erstaunliche USB-Mikrofon direkt an Ihren Computer an und verwandeln Sie Ihren Computer in ein Aufnahmesystem, ohne dass andere Hardware erforderlich ist“ – na, das mache ich doch gleich mal. Das beiliegende USB-Kabel ist mit einer Länge von zwei Metern erfreulich großzügig dimensioniert und hat sogar einen Mantelwellenfilter am Ende, was ja eher ungewöhnlich ist bei mitgelieferten Kabeln (der wird später noch eine Rolle spielen, behaltet den mal im Hinterkopf); also ran damit an das Windows 10 Notebook, das den Besuch des neuen Mitarbeiters auch sofort mit einem „Pling“ bestätigt. Eben mal naschschauen: Ja, ist auch als „Mikrofon (USB Microphone)“ in den Soundeinstellungen vermerkt. Und da nun auch die LED auf der Vorderseite des BV4038 gelb leuchtet, herrscht wohl bei allen Beteiligten völlige Zufriedenheit.
Zusätzlich bietet Behringer noch einen „ASIO-Treiber mit extrem geringer Latenz für PC-Audiooptimierung“ an, den man sich über die Produktseite herunterladen kann. Das ist aber keine spezielle Eigenentwicklung von Behringer, sondern der „ASIO4ALL_2_15_English“ von Michael Tippach, einen universellen Treiber also, den vermutlich eh schon jeder auf der Platte haben dürfte. Wähle ich den allerdings aus (gleichgültig, ob in Wavelab oder Sound Forge), wird mir das Behringer BV4038 nicht als mögliches Aufnahmegerät angezeigt, warum auch immer. Dann muss es halt einer der gängigen Windows-Treiber herhalten. Schnell noch einen ersten Pegelcheck in den Windows-Voreinstellungen: Jo, der geht gehörig steil, selbst aus etwas größerer Entfernung schlägt die Anzeige noch gut aus – eher ungewöhnlich bei USB-Mikrofonen.
Das Behringer BV4038 im Praxistest
So, genug der Zahlen, Pegelanzeigen und Vermutungen, jetzt ist die Stunde der Wahrheit gekommen: Wie klingt das Behringer BV4038 denn nun. Da es vom Hersteller ganz offiziell als Sprecher-Mikrofon angepriesen wird (Wir erinnern uns: „The BV4038 microphone is a live streamer’s dream come true!“ – O-Ton Produktseite, wobei ich persönlich ja glaube, dass Livestreamer eher von einem Neumann träumen), spreche ich – aus unterschiedlichen Entfernungen, mit verschiedenen Voreinstellungen und mal mit und mal ohne zusätzlichen Popp-Schutz – einige Sätze aus einer unserer News ein. Um den Klang besser einordnen zu können, mache ich das zum direkten Vergleich auch mit einem Mackie Elements EM-91CU, ebenfalls ein USB Kondensatormikrofon mit der Richtcharakteristik Niere, das allerdings weniger als die Hälfte kostet. Los geht’s.
Ihr erinnert euch: Das Behringer BV4038 hat keinen Gain-Eegler, weshalb man alle diesbezüglichen Einstellungen in den Soundeinstellungen unter Windows (oder in der genutzten Audio-Software, falls die so etwas anbietet) vornehmen muss. Ist halt etwas umständlich, da ein direktes Feedback fehlt, und auch nicht immer ganz zuverlässig.
Erster Test. Das BV4038 aus der unmittelbaren Nahdistanz mit einem Fremd-Poppschutz (einen eigenen gibt es ja nicht); Der Regler in den Windows-Soundeinstellungen steht beim Mikro-Gain auf vorsichtigen 50 %:
Selbst mit einem Poppschutz merkt man, dass das Behringer-Mikro sich in der kurzen Distanz nicht wohl fühlt (und auch nicht explizit dafür gemacht ist). Wer denn Nahbesprechungseffekt nutzen will, muss vermutlich Popp- und Windschutz kombinieren, um zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen. Der Klang ist ein wenig dumpf
Hier mal zum direkten Vergleich das Mackie Element EM91CU – identischer Poppschutz, identische Entfernung, allerdings bereits mit 100 % Gain in den Soundeinstellungen – das Behringer BV4038 spricht da also deutlich empfindlicher an, was ja schon mal nicht schlecht ist.
Vom Klang her ist das Mackie USB-Mikrofon aus der Entfernung um einiges klarer und vielleicht auch nicht ganz so Plosiv-empfindlich.
Wie wichtig ein Poppschutz/Windschutz ist, hört man, wenn man den mal beim Behringer in der Nahdistanz weglässt, dann wird es (wie zu erwarten) komplett unbrauchbar. Vielleicht kann sich Behringer ja durchringen, dem BV4038 doch noch einen einfachen Schaumstoff-Schutz mit auf den Weg zu geben, kann doch nicht so teuer sein.
Beim Element EM91CU ist das Ergebnis übrigens nicht ganz so schlimm, aber ebenfalls unbrauchbar.
Nun ist die Nahdistanz aber auch nicht das erklärte Ziel des BV4038. Deshalb entferne ich mich mal vorsichtig. Entfernung: 10 cm, Soundeinstellung immer noch bei 50 % (und der Poppschutz bleibt ab jetzt drauf):
Der Klang ist jetzt gar nicht mal schlecht, weit weniger dumpf – allerdings auch sehr leise; gerade mal -20 dB erreicht die Aufnahme noch. Also schiebe ich den Gain-Regler mal vorsichtig etwas höher auf 65 %:
-19 dB. Da muss ich wohl mehr Mut am Regler beweisen: 80 %
Ich erreiche -10 dB. Aber – brummt da nicht was? Das fällt beim leisen Nebenbei-Hören vielleicht nicht auf, aber wenn man genau hinhört und das Volume etwas aufdreht (vor allem mit einem Kopfhörer), dann ist da ein deutliches Brummen im Hintergrund zu hören. Das noch zunimmt, wenn ich den Mikro-Gain unter Windows auf 100 % fahre:
Der Klang gefällt mir da ja gut, schön klar und recht detailliert, auch der Pegel stimmt (-5 dB), aber dieses Brummen stört ja nun doch. Den Mikro-Gain wieder runter auf 65 % und dann die Aufnahme in der Nachbearbeitung anheben bringt natürlich auch nichts, denn dann wird das Brummen ja mitverstärkt.
Intermezzo 2: Dem Brummen auf der Spur
Kabel ausgewechselt, Mikrofon an einen anderen PC angeschlossen, das Notebook auf Akku laufen lassen, mit den Windows Soundeinstellungen experimentiert, ja, sogar mit einem Massekabel am Gehäuse des BV4038 habe ich es probiert, also alles – wie der Kollege im Video auch – was mir eingefallen ist, aber keine Chance, es brummt weiterhin. Öffnen lässt sich das Gehäuse nicht, so dass ich nicht nach einer „losen“ Verdrahtung und dem dazugehörigen Masseproblem fahnden konnte. Zwei andere USB-Mikrofone mit dem identischen Setup getestet: Da brummt gar nichts. Hier noch mal das Element EM91CU (10 cm Distanz, Mikro-Gain in den Soundeinstellungen auf 100 und der Pegel sogar nachträglich noch angehoben):
Es rauscht ein wenig, aber da brummt nichts. Es muss also am BV4038 liegen. Vielleicht ja ein Montagsprodukt mit einem losen Kabel? Kann ja mal vorkommen. Bei meiner Recherche nach möglichen Hinweisen stoße ich aber auf YouTube auf ein Video der US-Plattform „Audio Hotline“, die alle fünf Vertreter der Behringer Vintage-Reihe vorstellt. Zwei Erkenntnisse aus dem Video der Kollegen: Das Modell BV-Bomb brummt noch heftiger, wie der Tester dort bemängelt (zu hören ab Minute 5:10) – und das BV4038 legt hier ebenfalls einen deutlich hörbaren Brummton an den Tag (ab ca. 10:10). Zwei Montagsprodukte? Eher unwahrscheinlich.
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Das Brummen verstärkt sich sogar noch, wenn man das Gitter der Mikrofonkapsel berührt – was man ja nun mal machen muss, wenn man den Neigungswinkel des BV4038 verstellen möchte. (ab 10:22). Das habe ich natürlich dann auch gleich mal bei verschiedenen Mikrofon-Gains ausprobiert. Zu hören ist im Wechsel das Signal mal ohne, dann mit Berührung des Gitters:
Mikrofon Gain 60:
Mikrofon Gain 80:
Mikrofon Gain 100:
Diese Aufnahmen wurden nicht nachträglich bearbeitet, das sind also die Original-Signale/Pegel. Ihr erinnert euch daran, dass ich mich anfangs ein wenig wunderte, dass Behringer ein USB-Kabel mit einem Mantelwellenfilter mitliefert? Ist das vielleicht ein Hinweis darauf, dass Behringer die Brumm-Problematik bekannt ist? Weiß ich natürlich nicht. Aber wenn das einzige Mikrofon, das bei mir in den letzten 20 Jahren im Test brummt, auch das einzige in den letzten 20 Jahren ist, das ein USB-Kabel mit einem Mantelwellenfilter hat, dann ist das zumindest mal eine Erwähnung wert.
Und jetzt geht’s brummelnd zurück zum Klangtest.
Wie klingt das Behringer BV4038?
Legen wir das Brummen mal kurz zur Seite und konzentrieren uns wieder auf den Klang. Da das Dreibeinstativ ja – wie bereits angesprochen – recht niedrig ist, sind die 10 cm Distanz zur Mikrofonkapsel damit kaum realisierbar. Wohl aber 20 cm, wenn man die sich das BV4038 recht nah vor sich auf den Tisch stellt und die Neigung der Kapsel so einstellt (Brumm), dass es im rechten Winkel vor einem steht. Hier muss ich in den Voreinstellungen schon auf 80 % gehen, um wenigstens auf -15 dB zu kommen:
Klanglich wirklich nicht schlecht, für USB-Verhältnisse schön differenziert und ausgewogen. Vielleicht in der Beziehung sogar ein klein bisschen besser als das Element:
Bearbeitet man die beiden Aufnahmen aber, um den Pegel etwas anzuheben, stört beim BV4038 wieder das Brummen:
Das beim Mackie Element – bei identischen Setup – nicht zu hören ist.
Fehlt noch was? Richtig: Was ist, wenn ich aus 20 cm Entfernung nicht direkt in das Mikro spreche, sondern – weil es ja recht tief steht – etwas darüber hinweg? Nun, das verzeiht das BV4038 erstaunlich gut, das hätte ich bei einer Superniere nicht erwartet. Es klingt eine Spur mittiger, aber sonst ist kein dramatischer Abfall des Klangs zu verzeichnen.
Zum Vergleich geht es hier direkt ins Mikrofon – ebenfalls mit der Voreinstellung „100 % Gain“.
Das Mikrofon gehört zu der Vintage Mic Serie zu dehnen die fünf Mikrofone: BV44, BVR84, BV635, BV-BOMB, BV4038 gehören.
Das Innenleben ist wohl identisch. Kennt man einen Test, kann man sich die anderen Tests zu der Serie sparen.
https://www.amazona.de/behringer-stellt-vintage-mic-serie-vor-bv44-bvr84-bv635-bv-bomb-bv4038/