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Test: Behringer Europort PPA2000BT Beschallungsanlage

Günstig, laut, gut klingend

13. August 2020

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Kleine Beschallungsanlagen verkaufen sich bei den Händlern wie geschnittenes Brot. Sie werden wesentlich öfter benötigt als große und schwere Systeme zur Beschallung großer Räume, Hallen oder Live-Events. Kein Wunder also, dass jeder Hersteller verschiedene Ausführungen kleiner und transportabler PAs im Angebot hat. Behringer macht hier keine Ausnahme und bietet mit dem Behringer Europort PPA2000BT Portable PA-System ein ultra-kompaktes (um im Behringer-Jargon zu bleiben) System bestehend aus einem 2000 Watt 8-Kanal Power-Mischer und zwei passiven Lautsprechern an. Das ist noch an sich noch nichts Besonderes. Besonders macht die Behringer Europort PPA2000BT Beschallungsanlage der außergewöhnliche Formfaktor.

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Die Marke Behringer

Behringer muss wahrscheinlich den Lesern nicht groß vorgestellt werden. Das Unternehmen hat sich von einem kleinen Hersteller mit Sitz in Willich bei Krefeld zu einem Global Player entwickelt, der heute als Teil der Music Tribe Global Brands Ltd. unter einem Dach mit Herstellern wie Klark Teknik, Midas, Lab Gruppen, Lake, Turbosound, Tannoy, TC Electronic, TC Helicon, Bugera, Auratone, Coolaudio und Eurocom wohnt. Die Idee, die Behringer bis heute antreibt: Double the features at half the price.

Behringer Europort PPA2000BT

Auf der Behringer Website findet man die Behringer Europort PPA2000BT PA in der Rubrik Powered Speakers, was aber nicht ganz richtig ist. Bei der Behringer Europort PPA2000BT PA handelt es sich vielmehr um einen Power-Mischer mit zwei passiven Lautsprechern mit 10 Zoll Woofer und 1,35 Zoll Aluminium Kompressionstreiber. 2000 Watt Gesamtleistung verspricht Behringer. Diese 2000 Watt teilen sich auf zweimal 1000 Watt Peak Leistung bei 4 Ohm auf. Leider schweigt sich wie so oft das beiliegende Quickstart Manual über die verwendete Technik aus. Auch über eventuelle Schutzschaltungen ist nichts zu erfahren. Die beiden passiven Lautsprecher besitzen je einen Lautsprecherflansch für die Stativmontage.

Dem System liegen zwei Lautsprecherkabel mit Klinkensteckern, ein Kabel Cinch/Stereominiklinke, ein Stromkabel, ein Mikrofonkabel, eine Mikrofonklemme sowie ein Behringer Ultravoice XM1800S Mikrofon samt Tasche bei. Persönlich bin ich kein Freund von Lautsprecherkabeln mit Klinkensteckern und dachte, dass ich diese spätestens mit Beginn der 1980er Jahre hinter mir gelassen hätte (ab da gab es dann meistens XLR). Nun gut, immerhin liegen passende Kabel in ausreichender Länge bei, sodass ich nicht erst den Lötkolben zücken muss.

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Neben allen Anschlusskabeln liegt auch ein Behringer Ultravoice XM1800S Mikrofon als Goodie samt Kabel, Klemme und Tasche mit bei

Anschlüsse

Der Power-Mischer besitzt acht Kanäle. Vier dieser Kanäle sind mit Mikrofoneingänge (XLR) bestückt, für die es eine gemeinsam schaltbare Phantomspeisung gibt. Die Kanäle 5/6 und 7/8 sind Stereokanäle und nehmen ihre Signale per Cinch und Klinke entgegen. Die Kanäle 7/8 sind außerdem mit einem Bluetooth-Empfänger ausgerüstet. Laut Datenblatt handelt es sich hier um Bluetooth 3.0. Nicht gerade State-of-the-Art. Bluetooth 4.0 hätte es mindestens sein dürfen, allein schon wegen der höheren Reichweite. Nun gut, wir nehmen, was wir für den Preis bekommen können.

Die Kanäle 1 und 2 verfügen über einen gemeinsamen USB-Anschluss zur Aufnahme eines WLAN-Empfängers für Behringers eigene Digitalfunkmikrofone. Hier weist Behringer im Manual im Nebensatz schon auf eines der Probleme von Bluetooth 3.0 hin. Bei der Verwendung von Bluetooth 3.0 gemeinsam mit den 2,4 MHz Funkmikrofonen verringert sich in beiden Fällen die Reichweite beträchtlich.

Ansonsten finden wir noch mit Aux betitelte Anschlüsse (2x Klinke, 1x Stereo-Miniklinke), die direkt auf den Main-Kanal geführt werden. Hier sollte also nur angeschlossen werden, was direkt an der Signalquelle in der Lautstärke regelbar ist.  Ein Subwoofer-Ausgang (natürlich Klinke), ein Fußschalteranschluss (Klinke) für das Stummschalten der FX-Sektion und zwei Cinch-Ausgänge für das Recording komplettieren die Anschlusssektion.

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Der Power-Mischer Behringer Europort PPA2000BT

Mischpult der Behringer Europort PPA2000BT

Anders als viele andere Hersteller von Power-Mixern ist bei der Behringer Europort PPA2000BT jeder Kanal gleich ausgestattet: Zweikanal-EQ mit Höhen- und Bassregler, FX Send, Pan und Level können für jeden Kanal geregelt werden. Die Regler sind schön groß und griffig. Hier wackelt nichts. Leider gibt es keine Gain-Regler.

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Main-Sektion

Zur weiteren Klangbeeinflussung verfügt die Behringer Europort PPA2000BT über einen siebenbandigen grafischen Equalizer, der für den Main Mix zugeschaltet werden kann. Schaltet man diesen ein, werden die einzelnen Fader durch rote LEDs beleuchtet. Jedes einzelne Band kann um 12 dB angehoben oder abgesenkt werden. Hier findet man auch den groß beworbenen FBQ Feedback Killer, der über einen eigenen Schalter in den Signalweg geschaltet wird. Ist er eingeschaltet, leuchtet die LED eines EQ-Bandes nur, wenn hier ein Feedback erkannt wird. Anders als erwartet arbeitet hier also keine Automatik, die dann die betreffende Feedback-Frequenz automatisch erkennt und dort ein extrem schmalbandiges Notch-Filter setzt, sondern es ist lediglich der Detection-Zweig des FBQ-Algorithmus aktiv. Nun ja, bei sieben zur Verfügung stehenden Bändern mit dementsprechend großer Bandbreite sollte man von einer Bearbeitung bei auftretender Rückkopplung mit einem solchen EQ-Band lieber verzichten, denn es filtert nicht nur schmalbandig die Feedback-Frequenz, sondern gleich sehr, sehr breitbandig, so dass der Frequenzgang durch einen solchen Eingriff stark verbogen wird. Also lieber die Finger weg und bei Bedarf einen günstigen Behringer Shark FBQ100 zwischen Mikrofon und Eingang schalten. Zumal man so auch zusätzlich in den Genuss eines Gain-Reglers, eines Kompressors und eines Noise Gates kommt.

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Die einzelnen EQ-Bänder leuchten, sobald der EQ in Betrieb genommen wird

Effekte der Behringer Europort PPA2000BT

Somit kommen wir schon zur Sektion mit dem Klark Teknik Multi-FX Prozessor. Dessen Bedienung ist ganz einfach. Das zweistellige numerische Display zeigt die jeweils aktive Programmnummer an. Mit einem Drehregler wird das gewünschte Programm ausgewählt und mit einem Druck auf eben diesen Regler aktiviert. Ein FX-Level Regler regelt die Gesamtlautstärke des Effekts auf dem Master. Nun muss noch im gewünschten Kanal der FX-Send Regler aufgedreht werden, fertig. Die Effekte klingen gut und sind wesentlich besser als viele Effekte, die man bei der Konkurrenz zu hören bekommt. 100 nicht veränderbare Presets stehen insgesamt zur Verfügung. Die Auswahl ist groß, aber nicht alle Algorithmen sind brauchbar. So hätte man auf Pitch Shifting oder Octaver gut verzichten können.

Transport der Behringer Europort PPA2000BT

Bevor wir uns mit dem Klang der PA beschäftigen, möchte ich die eingangs erwähnte Besonderheit der Behringer Europort PPA2000BT PA ansprechen. Diese betrifft den Formfaktor und den Transport:

Legt man den Mischpultteil flach auf den Boden, lassen sich die beiden Lautsprecher dort aufsetzen. Für die Füße der Lautsprecher stehen seitlich Schlitze zur Verfügung, in die diese wie Haken eingeschoben werden. Nun lässt sich jeder Lautsprecher einzeln an der Seite über einen Verschluss mit dem Mischpultteil verbinden. Ein weiterer Verschluss soll die beiden Lautsprecher oben zusammenhalten. Das Gebilde erinnert etwas an einen großen Kunststoffkoffer. Für das komplette Zubehör gibt es außerdem ein Zubehörfach auf der Rückseite des Mischpults, so dass sich das mitgelieferte Mikrofon und die Kabel allesamt dort verstauen ließen. Da an der Unterseite des Mischpults an einer Seite Rollen angebracht sind, könnte man die so transportfertig verpackte PA nun wie einen solchen Koffer hinter sich her rollen.

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Für den Transport werden die beiden passiven Lautsprecher auf die Mischpultschale gesetzt und mit ihren Füßen dort eingehakt

Die Benutzung des Konjunktivs zeigt schon, dass es hier irgendwo einen Haken geben muss. Dieser zeigte sich bei mir bereits beim Auspacken der PA: Die Verschlüsse, die das komplette Gebilde zusammen halten sollen, haben schon beim Testmodell vor dem Auspacken ihren Dienst versagt. Weder die seitlichen Verschlüsse noch der Verschluss auf der Oberseite waren eingerastet und ließen das auch nach mehreren Versuchen nicht zu. Die beiden Lautsprecher wurden also nur durch die eingehakten Füße auf dem Mischpultteil gehalten. Hier muss man dann ordentlich aufpassen, dass einem genau dieses nicht auf die Füße fällt – oder einer der Lautsprecher, wenn man den „Koffer“ auf die Rollen kippt, um diesen hinter sich her zu ziehen. Das scheint eine Schwachstelle der Konstruktion zu sein, wie eine Recherche im Internet zeigt, wo sich mehrere Kunden über diesen Mangel beschweren. Hier sollte Behringer dringend Abhilfe schaffen.

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Was schält sich hier aus der Verpackung?

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Der geöffnete Clip oben kommt mir seltsam vor. Er lässt sich auch nicht wieder schließen.

Ein weiterer Nachteil ist das extrem hohe Gewicht – trotz Kunststoffgehäuse. Da es nach dem Zusammenbau nur einen einzelnen Griff an der Oberseite gibt, benötigt man schon ordentlich Kraft, um die 31 kg in ein Auto zu hieven. Ich habe es jedenfalls trotz vollem Körpereinsatz nicht geschafft, die PA aus dem hochkant stehenden Karton zu ziehen und musste diesen hinlegen. Zwei seitliche Griffe an den Lautsprechern und schon wäre das Problem gelöst, weil dann mal eben eine zweite Person mit anpacken kann. Hochzeitssängerinnen schauen sich also besser nach einem anderen System um.

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Endlich draußen. Nach einem Gewaltakt zeigt sich die Behringer Europort PPA2000BT mitsamt ihres Zubehörs, das nach dem Aufstellen direkt aus dem unteren Zubehörfach gefallen ist.

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Die Behringer Europort PPA2000BT nach dem Auseinandernehmen des „Koffers“

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Rollen sollen den Transport erleichtern.

Klang der Behringer Europort PPA2000BT

Und jetzt wurde ich wirklich positiv überrascht: Die optisch etwas seltsam anmutende Behringer Europort PPA2000BT klingt wirklich ordentlich. Beim ersten Anschluss des mitgelieferten Mikrofons kam mir der Klang zunächst mulmig vor, was aber daran lag, dass die beiden Lautsprecher noch auf dem Boden standen und demzufolge die Hochtöner außerhalb des Hörbereichs waren. Auf die richtige Abhörhöhe gebracht zeigte sich sofort ein angenehmes Klangbild mit ordentlich Bass. Für diesen ist eine Überhöhung zwischen 80 und 90 Hertz verantwortlich, der die Lautsprecher größer klingen lässt als sie sind. Wem das zu viel ist, der kann mit dem EQ hier ganz leicht absenken. Unterhalb dieser 80 Hertz passiert allerdings auch nicht mehr viel. Die von Behringer angegebenen 50 Hertz werden jedenfalls nur mit einem Pegelabfall von knapp 45 dB gemessen vom Durchschnittspegel erreicht. Ich würde den Frequenzgang deshalb richtiger von 65 Hz bis 20 kHz angeben. Wer weiter runter will, sollte einen Subwoofer bemühen (immerhin gibt es ja einen Subwoofer-Ausgang). Doch mal ehrlich: Muss so eine Klein-PA denn bis tief in den Keller runter kommen? Dafür ist sie doch gar nicht gedacht. Präsentationen, kleinere Auftritte von Entertainern in Räumen oder im Freien, die Gartenparty oder zur Beschallung der Akustik-Combo im Proberaum macht die PA eine super Figur.

Behringer-Europort-PPA2000BT-Messungen

Gar nicht mal so schlecht präsentiert sich die Behringer Europort PPA2000BT in der Quick’n’Dirty-Messung. Die Welligkeit im unteren Frequenzbereich ist Raummoden geschuldet. Bei 85 Hz gibt es einen kräftigen Boost, der die PA größer klingen lässt. Darunter geht es steil bergab.

Ich habe darüber hinaus mit der Behringer Europort PPA2000BT zuhause lange Zeit Musik gehört und das klang wirklich bei jeder Lautstärke sehr angenehm. Mit dem mitgelieferten Mikrofon lässt sich arbeiten, ein zum Vergleich angeschlossenes Neumann KMS 104 Plus, das aber auch schon mehr als die Hälfte des Anschaffungspreises der PA kostet, bringt aber selbstverständlich noch einmal einen erheblich besseren Klang.

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Fazit

Es ist schon erstaunlich, was man heute für rund 600,- Euro erhält. Behringer ist seinem Motto treu geblieben und sticht wieder einmal die Konkurrenz hinsichtlich der Features und des Preises aus. Dass der Klang dabei nicht zwangsläufig auf der Strecke bleiben muss, zeigt die Behringer Europort PPA2000BT Kompakt-PA. Kritikpunkte gibt es kaum. Der größte Kritikpunkt bezieht sich auf die Halterungen, die das Gebilde für den Transport als Koffer zusammenhalten sollen. Hier ist dringend Nachbesserungsbedarf. Der Feedback Killer ist darüber hinaus mit den sehr breiten Filtern des 7-Band-EQs kaum nutzbar, wird aber ohnehin bei korrekter Aufstellung eher selten benötigt. Punkten kann die PA immerhin mit ihrem Sound, der trotz des günstigen Preises zu gefallen weiß. Wer also auf der Suche nach einer kleinen PA für Karaoke-Partys, Präsentationen oder die Beschallung der Kleinkunstbühne in der Kneipe ist, kann hier ruhigen Gewissens zuschlagen.

Plus

  • Klang
  • Konzept
  • viele Anschlussmöglichkeiten
  • Effektqualität
  • viel Leistung
  • Zubehör (z. B. XM1800S Mikrofon)

Minus

  • Verschlüsse mangelhaft
  • Lautsprecheranschlüsse als Klinke
  • Gewicht

Preis

  • 609,- Euro
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