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Test: Behringer JT Mini Analog Synthesizer

Einstimmiger Jupiter-8 zum Taschengeldpreis?

26. März 2025
Behringer JT Mini Analog Synthesizer Test Aufmacher

Test: Behringer JT Mini Analog Synthesizer

Behringer JT Mini Analog Synthesizer steht auf dem kleinen Desktop-Gehäuse mit Miniaturreglern und 27 kapazitiven Miniaturtasten, die das direkte Spielen des Instruments erlauben sollen. Hinter diesem Synthesizer aus dem Miniaturwunderland soll sich eine einzelne Stimme eines wahren Synthesizer-Boliden verstecken, nämlich eines Roland Jupiter-8. Ob das gelingen kann, verrät dir dieser Test.

Kurz & knapp

  • Günstig & analog: Einstieg in analoge Synthese für kleines Budget
  • Gute Features: MIDI-In, Sync, Motion-Sequencer und Unisono-Modus
  • Schwacher Klang: Ohne Effekte klingt der Synth oft dünn und blass
  • Schwierige Bedienung: Mini-Tastatur unpräzise, mit Fingern kaum spielbar
  • Magerer Lieferumfang: Kein Netzteil, kein USB-Kabel, weiteres Zubehör nötig
  • Ungünstig: Preis-Leistungs-Verhältnis zu anderen Behringer Desktop-Synthesizern
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Behringer JT Mini
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Kundenbewertung:
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Behringer JT Mini Analog Synthesizer

Behringer JT Mini Analog Synthesizer Top linksBehringer wildert mit seinen Mini-Synthesizern im Revier der Korg Volca-Serie. Ansprechen möchte man Einsteiger und Liebhaber kleiner Desktop-Synthesizer, die sich miteinander verbinden lassen, um so mit einem kleinen Fuhrpark unterschiedlicher Synthesizer-Musik zu produzieren. So hat man bei Behringer nach dem ersten Versuch mit dem JT-4000M Micro schließlich auch diesem einen MIDI In spendiert und ab dem Pro VS Mini MIDI plus eine Sync-Buchse implementiert.

Der Behringer JT Mini Analog Synthesizer ist auch voll und ganz auf Konnektivität ausgelegt und soll nicht nur mit hauseigenen Synthesizern, sondern auch anderen Geräten, wie z. B. den Korg Volcas synchronisierbar sein. Doch der Integration eines Behringer JT Mini ins eigene Setup steht beziehungsweise stand eine ganz andere Sache im Weg:

Von langen Wartezeiten und Wartelisten

Der Kauf eines Behringer Synthesizers ist nichts für ungeduldige Menschen: Am Anfang steht ein Leak auf einem Social-Media-Kanal. Es folgen lange Spekulationen und schließlich mit etwas Versatz die offizielle Ankündigung auf den Behringer-Kanälen.

Nun vergehen noch gut zwei Jahre bis zur Ankündigung der Auslieferung ab Werk. Gegen das, was jetzt geschieht, ist der zeitkritische Handel an der Börse nichts: Im Minutentakt aktualisieren die Interessenten die Shop-Seiten der Top-Behringer-Reseller, um dann so schnell wie möglich den Kauf abzuschließen. Schafft man es unter die ersten Besteller, hat man eine gute Chance, einige Monate später den Synthesizer tatsächlich in Händen zu halten. Alle anderen landen auf einer überlangen Warteliste, die dann im Anschluss abgearbeitet wird („Verfügbar in mehreren Monaten“). Wenn der Synthesizer schließlich geliefert wird, hat man die Bestellung längst wieder vergessen.

So war es auch mit unserem Testgerät. Die Erstankündigung (noch unter dem Namen Behringer Saturn Soul) wurde von AMAZONA am 28. Februar 2022 veröffentlicht. Schon damals hieß es, die Entwicklung des Synthesizers sei abgeschlossen. Am 12.12.2024 hatten wir die News aktualisiert und über den kurz vor der Auslieferung stehenden Behringer JT Mini berichtet, der jetzt ab Werk zur Auslieferung bereitstünde. Nun wurde täglich mehrfach der Thomann-Shop gestürmt, um nur das Gerät nicht zu verpassen. Einige Tage später konnte ich dann den Synthesizer bestellen.

Am 12.03.2025 kam von Thomann schließlich die Nachricht, dass der Synth lieferbar sei und nun in den Versand gehe. Am 14.03.2025 hielt ich den Synthesizer also endlich drei Jahre und 14 Tage nach seiner ersten Ankündigung (mit angeblich abgeschlossener Entwicklung) in den Händen. In der Zwischenzeit wurden bereits weitere Mini-Synthesizer von Behringer angekündigt und bestellt. Hat sich das lange Warten gelohnt?

Lieferumfang

Der Lieferumfang im kleinen Karton ist noch geringerer als der meines iPhone 16 Pro: Der Behringer JT Mini Analog Synthesizer, ein einzelnes Faltblatt mit chinesischen Schriftzeichen und das berüchtigte Behringer Quickstart-Manual in chinesischer und englischer Sprache und einer Größe, die mich erst einmal die Lupe meines erwähnten iPhone 16 Pro einschalten lässt.

Wer es größer mag und in deutscher Sprache, findet ein mehrsprachiges Quickstart-Manual als PDF auf der Produktseite bei Behringer unter Download. Das Durcheinander aus verschiedenen Sprachen macht hier aber auch das Lesen eher zur Qual, sodass ich kurzerhand ChatGPT bitte, mir den deutschen Text aus dem PDF zu extrahieren und zusammenzufassen. Man muss sich nur zu helfen wissen.

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Ein Netzteil oder USB-Kabel? Fehlanzeige. Wohl dem, der gut mit USB-C-Kabeln und Smartphone-Netzteilen ausgestattet ist. Allen anderen empfehle ich, diese gleich mitzubestellen.

Anschlüsse

Die Anschlüsse des Behringer JT Mini Analog Synthesizers sind so spartanisch wie der Lieferumfang: USB-C-Anschluss für Stromversorgung und Firmware-Updates, Kopfhörerausgang (3,5 mm TRS), Sync In und Out (3,5 mm TRS), MIDI In (DIN). Wie auch beim Behringer Pro VS Mini verzichtet Behringer auf einen Line-Ausgang. Wer den Synthesizer gerne an ein Mischpult anschließen möchte, muss also ein Adapterkabel nutzen und den Kopfhörerausgang dafür zweckentfremden.

Behringer JT Mini Analog Synthesizer Rückseite

Rückseite

Inbetriebnahme

Nach dem Drücken des Betriebsschalters fährt der Behringer JT Mini Analog Synthesizer hoch. Eine kleine Lightshow verkündet die baldige Betriebsbereitschaft. Doch nicht so schnell: Wie bei analogen Synthesizern üblich, gilt die Devise: Wer Stimmstabilität möchte, wartet. Behringer empfiehlt hier 15 Minuten Aufwärmzeit und das kann ich auch voll und ganz bestätigen.

Erster Eindruck

Oft ist es der erste Eindruck, der innerhalb der 30-tägigen Rückgabefrist bei Online-Bestellungen über den Kauf entscheidet und so möchte ich euch diesen auch nicht vorenthalten:

Die kleinen Miniaturregler sitzen fest im Gehäuse, lediglich die Schieberegler der Envelope-Sektion haben etwas Spiel. Insgesamt fühlt sich die Verarbeitung gut an.

Die kapazitive Miniaturtastatur ist für das Spielen mit den Fingern unbrauchbar. Der zur Verfügung stehende Platz reicht schon für meinen schlanken Pianisten-/Gitarristenfinger nicht aus, um sicher einen einzelnen Ton zu triggern. Schon kleinste Bewegungen nach rechts oder links lösen den jeweiligen Nachbarton aus, obwohl dessen Tastenfeld noch gar nicht berührt wird. Behelfen kann man sich mit einem billigen Tablet-Stift (die mit der weichen Halbkugel), dann geht es deutlich besser. Schnelle Tonfolgen gelingen damit aber nicht. Wer das Instrument spielen möchte, nutzt eine externe Tastatur über den MIDI In.

Die ersten Sounds sind schnell erstellt und bis auf den Motion-Sequencer ist der Synth fast selbsterklärend – zumindest an der Oberfläche.

Zweiter Eindruck

Nun wird es Zeit, den Synthesizer mit dem Computer zu verbinden und außerdem die Synthtribe App herunterzuladen. Diese wird nämlich für einige Einstellungen der Firmware und außerdem für Updates benötigt. Die Verbindung mit der App funktioniert dieses Mal einwandfrei (da habe ich mit anderen Behringer Synthesizern schon andere Erfahrungen gemacht) und mir wird auch sofort signalisiert, dass ein Firmware-Update zur Verfügung steht.

Behringer JT Mini Analog Synthesizer Begrüßungsbildschirm in der Synthtribe App

Sofort erkannt: Behringer JT Mini in der Synthtribe App

Nach der Installation verbinde ich noch fix den Behringer JT Mini Analog Synthesizer mit meinem Mischpult, starte Logic Pro und los geht’s. Logic signalisiert mir, dass ein neues MIDI-Gerät gefunden wurde und beim Drehen an den Reglern leuchtet die MIDI-Eingangsanzeige in Logic Pro auf. Der Behringer JT Mini Analog Synthesizer sendet nämlich die Regler-Bewegungen über MIDI. Sehr schön. Doch schauen wir uns erst einmal den Aufbau der Klangerzeugung und die Features genauer an.

Behringer Synthtribe App Firmware Update

Am Anfang war das Firmware Update …

Analoge Klangerzeugung

Der Behringer JT Mini Analog Synthesizer ist laut Behringer mit einer monofonen Stimme des Roland Jupiter-8 Synthesizers ausgestattet beziehungsweise mit dem Nachbau einer solchen Stimme. Vergleichen wir doch einmal:

Behringer JT Mini Bedienelemente und Anschlüsse

Bedienelemente und Anschlüsse

Schon beim Blick auf das Panel des Roland Jupiter-8 wird deutlich, dass hier keine 1:1 Entsprechung vorliegt: Während der Jupiter-8 zwei getrennt regelbare VCOs besitzt mit Crossmodulation, Sync, jeweils vier Schwingungsformen und eigener Range und Finetune, hat der Behringer JT Mini Analog Synthesizer zwar drei VCOs, die sich aber nicht einzeln regeln lassen. Lediglich ein Verstimmen per Detune ist möglich.

Roland Jupiter-8 mit nachgerüsteter MIDI-Schnittstelle (nicht serienmäßig)

Möchte man die VCOs einzeln hören, schaltet man den Behringer JT Mini in den Poly-Modus. Hier sollte man aber keine Polyphonie, sondern Paraphonie erwarten. Der Unterschied zwischen dreistimmiger Polyphonie und dreistimmiger Paraphonie liegt darin, dass zwar die drei Oszillatoren für eine Dreistimmigkeit sorgen, bei paraphonen Synthesizern aber Filter und Hüllkurven nur einmal vorhanden sind. Spielt man einen paraphonen Synthesizer also mehrstimmig und schlägt eine Taste erneut an, wird diese einfach vorhandene Hüllkurve neu getriggert und alle gedrückten Töne erklingen erneut, unabhängig davon, ob ihre Taste noch gedrückt ist.

Als Schwingungsformen stehen beim JT Mini Dreieck, Sägezahn, Rechteck und Rechteck mit Pulsbreitenmodulation (PWM) zur Auswahl. Noise und Sinus wie beim VCO2 eines Roland Jupiter-8 fehlen. Auch die Möglichkeit, einen VCO als weiteren LFO zu verwenden, ist nicht vorhanden. Die Pulsbreitenmodulation besteht aus einem einzelnen Regler für die Stärke der Modulation der Pulsbreite über den LFO. Hier lässt sich beim Jupiter-8 auswählen, ob die Pulsbreite durch den LFO, manuell oder Envelope 1 moduliert werden soll.

Für die VCOs steht außerdem Tonhöhenmodulation durch den LFO zur Verfügung, deren Stärke über den Pitch-Mod-Regler eingestellt wird.

Behringer JT Mini Synthesizer im Test

Erster Eindruck des Behringer JT Mini Analog Synthesizers

Kommen wir zum LFO: Der LFO besitzt vier Schwingungsformen (Sinus, Sägezahn, Rechteck, Random), die über den Function-Schalter plus vier Tasten der kapazitiven Tastatur ausgewählt werden. Ansonsten gibt es noch zwei Regler für Rate und Delay-Time. Das entspricht ziemlich genau der Ausstattung des Jupiter-8.

In der Filtersektion hingegen finden sich erneut Unterschiede: Zunächst einmal gibt es nur ein Lowpass-Filter, das aber immerhin zwischen 12 dB/Oktave und 24 dB/Oktave Flankensteilheit umschaltbar ist. Resonanz ist ebenfalls vorhanden. Es fehlt das Highpass-Filter des Jupiter-8. Für das Filter besteht die Möglichkeit der Modulation über den LFO und die Hüllkurve. Die Stärke der Modulation ist jeweils über Regler einstellbar (LFO MOD, ENV MOD).

Als letztes folgen die vier Schieberegler der ADSR-Hüllkurve. Derer hat der Behringer JT Mini Analog Synthesizer nur eine, während der Jupiter-8 zwei pro Stimme davon beherbergt, die jeweils eine Keyfollow-Funktion besitzen und Envelope 1 eine Polaritätsumkehr.

Beiden Geräten gemeinsam ist hingegen wieder der einfache Arpeggiator mit den Pattern Up, Down, Up & Down sowie Random. Was der Jupiter-8 natürlich nicht besitzt, sind der Motion-Sequencer und USB-Anschluss sowie einen 16-Step-Sequencer. Was ich beim Behringer JT Mini außerdem vermisse, ist das Portamento.

Im Prinzip war es das auch schon. Kommen wir also zum wesentlichen Punkt …

Behringer JT Mini Sound Demo Test mit Logic Pro

Demo-Song-Erstellung in Logic Pro

Klang

Wer Jupiter hört, verknüpft meistens den Sound unzähliger großer Hits der 1980er-Jahre mit diesem Synthesizer und das Attribut „fetter Klang“. Und in der Tat hatte der Jupiter-8 aufgrund seiner Polyphonie und der Möglichkeit, zwei Sounds zu s (oder im Split-Mode verteilt auf der Tastatur zu spielen), einen recht vollen Klang.

Hört man heutzutage einen Roland Jupiter 8 im „Rohzustand“, ist man schnell ziemlich enttäuscht. Das hat einerseits damit zu tun, dass heutige (digitale) Synthesizer mit einer riesigen Polyphonie aufwarten können und außerdem oft bis zu 16-fach multitimbral sind. Das bedeutet schlicht und ergreifend, dass wir bis zu 16 Patches stacken können (oder verteilt auf der Tastatur spielen). Der zweite wichtige Punkt sind die integrierten Multieffektgeräte, die einen riesigen Anteil am Sound haben.

Doch warum klingt ein Jupiter-8 bei zum Beispiel Thriller so ganz anders als in Natura? Ganz einfach: Auch damals wurde gestackt, was das Zeug hält, nur eben mit der Bandmaschine, indem einfach Parts mehrfach mit unterschiedlichen Sounds aufgenommen wurden oder durch das Stacken mehrerer Synthesizer. Außerdem kamen im Mix (oder schon bei der Aufnahme) natürlich noch Outboard-Effekte hinzu wie Chorus, Delay, Hall und so weiter.

Nun klingt der kleine Behringer JT Mini Analog Synthesizer im unbearbeiteten Zustand auch sehr roh, ungeschliffen und so gar nicht fett. Vor allem im Poly-Modus fällt der Sound regelrecht in sich zusammen. Nimmt man stattdessen den Unisono-Modus, in dem alle drei Oszillatoren leicht gegeneinander verstimmt erklingen, stellt sich sofort ein breiterer und druckvollerer Klang ein.

Ohne Effekte klingt es dünn

So richtig gut wird es erst dann, wenn man diese rohen Sounds über Effekte spielt. Wie schon bei meinem Behringer MS-1 MKII Test habe ich mit dem Behringer JT Mini Synthesizer diverse Sounds erstellt und diese dann in die DAW gespielt, um sie dort mit Effekten zu versehen. Dabei ist ein kleiner Demo-Song entstanden, der bis auf das Schlagzeug (LinnDrum Samples) und zwei polyphone Pad-Spuren aus dem Cherry Audio DCO 106 (Juno-106 Plug-in) nur aus Sounds des JT Mini besteht.

Genutzt wurde der JT Mini für den Lead-Sound, den Synth-Bass und außerdem einem paraphonen perkussiven Synth-Patch. Hören wir uns zunächst einmal den puren Sound vom Behringer JT Mini Analog Synthesizer an (ohne Schlagzeug, Pads, EQ oder Effekte):

Das Ergebnis ist ziemlich ernüchternd, insbesondere der Lead-Sound bleibt hinter den Erwartungen zurück, wenn man an einen Jupiter-8 denkt.

Nun zum Vergleich diese Spuren noch einmal mit EQ, Dynamics sowie Modulationseffekte, Echo und Hall:

So klingt es doch gleich deutlich besser. Dafür musste der Lead-Sound aber auch ordentlich aufgepeppt werden, nur beim Bass waren wie erwähnt weniger Eingriffe notwendig: Der Synth-Lead-Sound wurde mit dem Eventide Rotary Mod H9 Plug-in in die Breite gezogen und anschließend durch Echo- und Hall-Effekte geschickt. Der Synth-Bass wurde lediglich etwas mit EQ und Kompressor bearbeitet, während das perkussive Synth-Patch mit Echo und Hall belegt ist.

Und jetzt zum Abschluss der komplette Mix inklusive LinnDrum-Samples und den erwähnten Pads aus dem Cherry Audio DCO 106:

Dieses Beispiel zeigt wieder deutlich, was ich schon beim Behringer MS-1 MKII festgestellt habe: Möchte man mit diesen kleinen Miniatur-Synthesizern sinnvoll arbeiten und einen großen Sound erzeugen, benötigen sie Hilfe von außerhalb in Form von Effekten. Dann lassen sich damit durchaus beachtliche Ergebnisse erzielen. Allerdings klingt der Behringer JT Mini Analog Synthesizer aus dem Stand heraus deutlich unspektakulärer als der erwähnte Behringer MS-1 MKII.

Motion Sequencer, Step-Sequencer und Arpeggiator

Eingespielt habe ich die einzelnen Parts übrigens über meinen Roland Fantom 7. Ich habe es zunächst nur mit der integrierten Tastatur des JT Mini versucht, was aber aufgrund der zuvor erwähnten Probleme nicht gut funktioniert hat.

Über den Motion-Sequencer lassen sich Reglerbewegungen aufzeichnen. Das funktioniert ziemlich gut und sorgt für Bewegung im Sound, wenn man mit dem integrierten Step-Sequencer arbeitet. Der Arpeggiator ist recht eingeschränkt, was aber auch beim Jupiter-8 der Fall ist. Dennoch wollte ich eigentlich die Bassfigur zunächst mit dem Arpeggiator erzeugen und dann in Logic Pro aufzeichnen.

Das Synchronisieren des Tempos funktioniert dank der Synthtribe App auf Wunsch über USB oder MIDI. Der kleine Behringer Synthesizer hängt sich sofort an das Tempo von Logic Pro – alles prima. Was allerdings nicht so schön war, waren teilweise fehlende Töne bei der 16tel-Bassfigur, wenn ich den Arpeggiator dafür verwendet habe.

Behringer Synthtribe App

Screenshot der Synthtribe App-Einstellungen für den JT Mini

Zunächst dachte ich an ein Problem mit den ziemlich kurzen Attack- und Decay-Zeiten in Verbindung mit dem Unisono-Modus, der schnellen Tonfolge und dem Spielen auf der Tastatur. Allerdings spielte der gleiche Sound einwandfrei, wenn ich ihn über einen anderen Arpeggiator getriggert habe. Ich habe mich deshalb entschieden, den Bass einfach in Logic zu programmieren.

MIDI-Steuerung

Um etwas mehr Bewegung ins Spiel zu bringen, habe ich in einem Overdub die Reglerbewegungen aufgezeichnet beziehungsweise sie teilweise per Automation in Logic geschrieben. Warum Behringer zwar die Reglerbewegungen per MIDI-Controller überträgt, aber ein simples MIDI Implementation Chart nicht dem Gerät beilegt oder zum Download anbietet, ist mir schleierhaft.

So blieb mir nichts anderes übrig, als die Reglerbewegungen mit einem MIDI-Monitor zu verfolgen und mir selbst eine Liste der entsprechenden MIDI-Controller für jede Funktion zu erstellen. Damit euch diese Arbeit erspart bleibt, hänge ich sie hier zum Download als PDF an. Seltsamerweise sendet der Resonance-Regler keine MIDI-Daten. Hier musste ich also auf eine Automation verzichten und die Resonanz von Hand regeln.Behringer JT Mini mit Produktkarton und Tablet-Stift

Der ideale Synthesizer für Einsteiger?

Ist nun der Behringer JT Mini Analog Synthesizer für Einsteiger geeignet? Bedingt.

Natürlich ist die subtraktive Synthese des Behringer JT Mini schnell durchschaut. Allerdings ist er klanglich stark limitiert und so ziemlich jedes einfache Synth-Plug-in in der DAW klingt auf Anhieb besser als dieser kleine analoge Synthesizer. Erst mit Effekten wird der Sound voluminös und interessant.

Am besten gefallen haben mir die Bass-Sounds des Synthesizers oder perkussive Sounds. Für die Imitation von Drum-Sounds fehlt dem JT Mini das Rauschen, für ausdrucksstarke Synth-Soli das Portamento und für das dreistimmige Spiel die Hüllkurven für richtiges polyphones Spiel. Einsteigern, die erste Gehversuche mit einem (analogen) Synthesizer unternehmen wollen, würde ich definitiv andere Synthesizer empfehlen, die leistungsfähiger sind, länger Freude bereiten, deutlich besser klingen und vor allem kaum teurer sind. Viele davon kommen von Behringer selbst:

Günstige Alternativen aus eigenem Haus

Unterm Strich lässt sich mit einem Behringer MS-01 MKII mehr anstellen, er hat eine gut spielbare Tastatur, Portamento, einen Modulations-/Pitch-Hebel und Glide. Durch Noise und den Suboszillator sowie FM gelingen außerdem Sounds, die mit dem JT Mini nicht möglich sind. Der Behringer MS-1 MKII liegt aktuell bei 279,- Euro.

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Behringer MS-1 MKII Grey Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Behringer MS-1 MKII Red
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Zudem hat Behringer gerade die anderen analogen Desktop-Synthesizer und auch die Tastaturvarianten stark im Preis gesenkt. Ein Model D klingt deutlich besser als der Behringer JT Mini Analog Synthesizer und kostet aktuell nur noch 199,- Euro Straßenpreis.

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Behringer Model D
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Wer den Model D zu langweilig findet, freut sich über den drastisch gesenkten Preis des Behringer Wasp Deluxe oder Behringer CAT. Der Kobol Expander ist bereits semi-modular und für knapp 200,- Euro gibt es einen Behringer K-2 MKII zu kaufen. Gegen all diese Synthesizer wirkt der Behringer JT Mini Analog Synthesizer wie ein Spielzeug (und ist es auch). Diese Desktop-Synthesizer bieten zudem Poly-Chaining, wodurch sich bis zu 16 Synths zu einem polyphon spielbaren Monster-Synthesizer verbinden lassen.

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Behringer WASP Deluxe
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Behringer CAT
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Behringer Kobol Expander
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Richtig interessant und vor allem 8-stimmig polyphon ist der Behringer Pro-800, der 298,- Euro kostet. Er besitzt außerdem einen Unisono-Modus und einen Chord-Modus. Zudem sind die Sounds speicherbar und ein Netzteil liegt gleich mit bei.

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Behringer Pro-800
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Alternativen von anderen Herstellern

Verlässt man das Behringer Universum, fallen mir Korg Volca Keys, Volca Modular und auch die anderen Instrumente der Volca-Serie ein, die nicht viel teurer sind und an denen sich Behringer mit seiner Mini-Serie deutlich orientiert.

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Korg Volca Keys
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Korg Volca Modular
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Auch die Desktop-Synthesizer der Roland AIRA-Serie klingen sehr gut und machen viel Spaß und liegen deutlich unter 200,- Euro.

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Roland AIRA Compact S-1 Tweak Synth
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Roland AIRA Compact J-6 Chord Synth
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Roland AIRA Compact P-6 Sampler
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Roland AIRA Compact T-8 Beat Machine
Roland AIRA Compact T-8 Beat Machine
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Investiert man um die 300,- Euro, landet man bei der Roland Boutique-Serie, die deutlich mehr Features bietet, aber digital ist. Insbesondere der Roland Boutique JX-08 ist hier mein Favorit.

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Roland JX-08
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Nachtrag: Firmware Update 1.0.10

Das neue Firmware-Update 1.0.10 behebt laut Behringer mehrere Schwächen, von denen einige auch im Testbericht kritisiert wurden, und ist daher sowohl für aktuelle Nutzer des JT Mini als auch für potenzielle Käufer interessant. Es bringt u. a. eine Reset-Funktion für den Pitch Bend, beseitigt Synchronisationsprobleme des Arpeggiators mit DAWs, behebt Fehler im Poly Mode (Klickgeräusche und Hüllkurvenverhalten) und optimiert die Modulation des Delays. Die Installation erfolgt über die SynthTribe-App (Version 2.9.5) für macOS und Windows. Wir freuen uns auf Anwenderberichte zu dieser neuen Firmware. Schreibt sie gerne in die Kommentare.

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Fazit

Lange musste man auf den Behringer JT Mini Analog Synthesizer warten. Hat sich das Warten gelohnt? Nur bedingt. So richtig überspringen will der Funke bei mir nicht. Der Behringer JT Mini klingt nicht wirklich schlecht, aber auch nicht umwerfend. Er lockt mit einem günstigen Preis von nur 109,- Euro, aber durch die jüngsten starken Preissenkungen bei den Behringer Synthesizern sind die klanglich deutlich flexibleren Desktop-Synthesizer wie Model D, MS-01 MKII, Wasp Deluxe, CAT oder Kobol Expander nicht mehr weit weg. Und selbst ein Behringer Pro-800 mit achtfacher Polyphonie und Speicherplätzen ist für Einsteiger mit kleinem Budget in greifbarer Nähe.

Wer beim Behringer JT Mini den Sound des Jupiter-8 erwartet, wird enttäuscht sein. Wer diesen sucht, investiert besser in ein Plug-in. Wenn es nicht zwingend analog sein muss und trotzdem in Richtung alter analoger Roland Synthesizer gehen soll, empfinde ich den 20-stimmig spielbaren Roland Boutique JX-08 als eine sehr gute Wahl, der allerdings dreimal so viel kostet wie die kleine Behringer-Kiste. Aber wie es nun einmal so ist: Wer am falschen Ende spart, zahlt drauf.

In Anbetracht des Preises und der analogen Bauweise ringe ich mich noch zu einem „befriedigend“ durch, denn mehr Spielspaß für unwesentlich mehr Geld hat man mit einer Korg Volca Modular in jedem Fall und bekommt sogar noch einen Halleffekt gleich mitgeliefert. Sollte der Preis deutlich unter die 100,- Euro Marke fallen, könnte ich mich zu einem „gut“ durchringen. Aufgrund des geringen Preisunterschieds zu den anderen Behringer Desktop-Synthesizern bleibt allerdings hier eher das Gefühl, für die wenigen gesparten 10,- Euro Scheine etwas verpasst zu haben. Schade.

Plus

  • analog
  • Klang im Bassbereich
  • MIDI In
  • Sync In/Out Buchsen
  • USB-C für Firmware-Updates, Speicherung von Sequenzen und MIDI
  • Unisono-Modus
  • Motion Sequencer
  • sendet Reglerbewegungen fast aller Regler über MIDI

Minus

  • deutlich eingeschränkte Klangerzeugung im Vergleich zum Original
  • ohne Effekte in höheren Lagen dünner Sound
  • kein Portamento oder Glide
  • Triggerverhalten der Tastatur
  • dünner Klang im paraphonen Modus
  • Aussetzer beim Arpeggiator
  • Preis-Leistungs-Verhältnis nach drastischen Preissenkungen der Behringer Desktop-Synthesizer
  • Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu JT-4000M Micro und Pro VS Mini aus gleichem Hause oder Korg Volca-Serie
  • Qualität des Quickstart-Manuals
  • kein MIDI-Implementation-Chart

Preis

  • 109,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Bax.M1

    Ich finde die Micros und Minis von Behringer alle schrecklich. Die großen Desktops und Keyboards mag ich hingegen von Behringer wirklich sehr. Aber na ja, muss ja nicht jedem gefallen.

  2. Profilbild
    Filterpad AHU

    Ich bin generell kein Freund der kleinen Synthesizer von Behringer, aber der JT-4000 macht mir hier einen besseren Eindruck. Dieser klingt tatsächlich sehr nach JP-8000. Trotzdem werde ich jeden Softwaresynthesizer bevorzugen, bevor mir so ein Taschensynthi in’s Haus kommt. Für mich auch unverständlich, warum Behringer nach diversen wirklich spannenden Ankündigungen aktuell auf die Mini-Synthesizer steckt. Ich warte sehnsüchtig auf das Behremin/Theremin für 99€, Jupiter 8 in groß und natürlich Synthex und CS-80 Klon. Aufgrund des JT-Mini scheint die Klangarchitektur herausgefunden zu sein. Daher könnte meines Erachtens jetzt der große Kollege erscheinen. Beim CS-80 ist eine gute Tendenz da, zuzuschlagen. Ich freue mich und freue mich und freue mich….Kürzlich herausgefunden: Wir unterliegen alle einem Experiment von Behringer: Wie viele Jahre und Jahrzehnte kann man sich auf etwas freuen bis man sich nicht mehr freut? Testphase läuft!

    • Profilbild
      Roy Fatty

      @Filterpad Behringer GAS ist bei mir immer schnell verflogen. Würden die Synths kurz nach Ankündigung in ausreichender Menge in den Stores landen, hätte ich mich schon zu einigen Impulskäufen hinreißen lassen. Aber so dauerts mir einfach zu lang. Und sollte es mal so richtig jucken, gibt es da einen Synthtuber, der kann wirklich jede Hardware schlecht klingen lassen. Das hilft auch manchmal.

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          Roy Fatty

          @Filterpad Ich will hier niemanden öffentlich anzählen und er mag auch ein netter Kerl sein, aber ich frage mich jedes Mal, warum er das überhaupt macht, so uninspiriert sind die Vorstellungen. Aber egal, hat nix mit dem Thema zu tun. Die Mini-Synths sind eh nichts für mich. Da spare ich lieber auf etwas Richtiges.

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    MadMac AHU

    Ja nun, was soll ich dazu sagen, diese Spielzeuge sind einfach nicht meins. Ich weiß auch nicht so recht, welche Zielgruppe man damit ansprechen will. Der Sprung zu einem Wasp mit 134€ ist nun wirklich nicht sehr groß. Aber wie @Filterpad schon gesagt hat, wir freuen uns dann lieber auf die „richtigen“ Vintage-Klone. Und da hat jeder so seinen persönlichen Favoriten.

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        UAP

        @mort76 Dann kann man sich auch eigentlich gleich für das Geld nen guten VST-Synth holen und hat im Endeffekt mehr davon – und Platz wurde auch nicht verbraucht.

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          mort76 AHU

          @UAP Ich habe hier mehr Synthies, als ich gleichzeitig aufbauen kann- die Hälfte steht immer im Keller. Die einen sind FullSize mit voller Tastatur, die anderen wollen auf den Desktop. Ich baue gerade alles neu zusammen, und genau DABEI merke ich, wie nett es ist, wenn etwas einfach nur ein bißchen Platz braucht, wie mein MicroFreak, mein Blofeld oder das ChaosPad.

          Jetzt steht der MicroFreak hier neben dem Virus Indigo, und ich denke mir: „Mit dem Großen kriegst du auch nichts besseres hin als mit dem Kleinen…“
          Was ich damit sagen will? Platz ist eine endliche Ressource.

          Klar hat man das Problem mit VSTs nicht, aber…viele Menschen wollen halt nicht „angeln“ auf der XBox spielen, sondern am Fluß sitzen.

          Nix gegen VSTs: Ich benutze für jeden Song erstmal solche, aber danach wird alles durch Harware ersetzt, und da muß dann auch alles gleichzeitg laufen- EIN guter Synth wäre also AUCH keine Lösung.

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            UAP

            @mort76 Ich meine das verhältnismäßig zu dem, was man mit diesen kleinen Behringer-Minis, Micros usw. bekommt. So um die 25 Synthesizer habe ich auch zu Hause. Die sind bei mir über vier Behringer ADA8000 an ein RME Digiface USB angeschlossen, und damit sind sie immer einsatzbereit.

            Ich habe da auch immerhin einen KORG Volca dabei (Volca FM Mk 2), aber diese kleinen Behringer-Dinger sind einfach verzichtbar: Entweder monophon oder lediglich vierstimmig polyphon – das bringt’s für mich einfach nicht. Dann nehm ich lieber wirklich ein VST und vergeude nicht noch mehr Platz, den ich anderweitig brauche. So meinte ich das.

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        MadMac AHU

        @[P]-HEAD Ja, ich habe noch 155€ dafür gelöhnt. Der Preis war aber auch schon ein Nobrainer für diesen krassen Synthi.

      • Profilbild
        ollo AHU

        @[P]-HEAD Das habe ich auch grade gedacht. Allerdings ist er wohl nicht lieferbar (oder nicht mehr, vielleicht war das gestern noch anders).

        Kytary und Muziker haben ihn sogar für 116€ plus 7€ Versand, dort habe ich allerdings noch nie was bestellt. Bei den Preisen werde ich auch langsam schwach.

        Ein MK2 wäre auch mal angebracht, der dann die CVs aus dem Behringer WASP Eurorack-Filter hätte, falls man das leicht übernehmen könnte.

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          [P]-HEAD AHU

          @ollo Muziker habe ich auch bemerkt. Dort funktioniert eigentlich alles. Aber ich stapel die Behringer Synths inzwischen hochkannt. Günstiger wie jetzt wird er aber nie mehr wieder. Soviel ist sicher.

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            astral_body

            @[P]-HEAD > Aber ich stapel die Behringer Synths inzwischen hochkannt.
            Wow. Das ist mal eine gute Idee.

            Probiere ich gleich auch aus und kann mir dann vielleicht noch einen WASP gönnen ;-)

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          chardt AHU

          @ollo Was den WASP und CV anbetrifft: Die Oszillatoren sind nun mal digital, so dass CV aus Prinzip ausscheidet (genauer: es wäre größerer Aufwand nötig, um die CV passend zu „digitalisieren“). Ein CV-In für die Filter-Cutoff-Frequenz wäre möglich, aber ohne CV für die Oszis nur für „Spezialisten“ von Interesse.

          Behringer ist da sehr konsequent: Die Klone bleiben möglichst nah am Original, weil unterstellt wird, dass die Käufer genau das wollen. Und für die, die was ganz anderes haben wollen, ohne die Einschränkungen der Klone, gibt es Neutron und Proton.

          • Profilbild
            ollo AHU

            @chardt Mir ging es vorallem um die CV Eingänge, die der Behringer WASP leider nicht hat, der WASP Filter aber schon, das wurde ja von Anfang an bemängelt. Weil technisch scheint es mir als Laie ja machbar, wenn das Filter-Modul das kann.

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              chardt AHU

              @ollo Das Filter-Modul hat (logischerweise) nur CV-Eingänge für das Filter, genauer: Die Cutoff-Frequenz des Filters. Ja, diese Eingänge könnte man theoretisch auch dem WASP spendieren – aber ohne CV für die Oszis ist das eben „nix halbes und nix ganzes“. Daher sehe ich die Chancen für einen Mk 2, wie Du ihn möchtest, nicht so groß.

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      Markus Galla RED

      @Miniplaybackjoe Sorry, aber warum soll nur der Tester leiden? Weißt du, wie oft ich das vom ersten Einspielen bis zum Hochladen hören musste? Ich weiß auch nicht, wie einem so etwas einfallen kann 😂

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      Sensimood

      @Miniplaybackjoe Bei dem Post musste ich herzhaft lachen, da mir das sehr oft passiert, bspw bei Demosongs von Alex Ball.

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    HG

    Wie viele muss ich sein, um eine Zielgruppe darzustellen? Seit 20 Jahren hab ich mir Software elektronische Musik gebastelt, meist zum Spaß. Nach viel Rock und viel Band wurde es mir so fad, dass ich mit sowas aufgehört hab. Für die Couch hab ich ein Roland Aira T8 gekauft, ganz anderes, cooles Gefühl, dann musste ein Crave her, dann ein Mischpult und ein Pro vs. Mini, dann Drumbrute-Impact. Japp, niiieee würde ich für sowas Geld ausgeben. Tja, angefixt.
    Und ich setz mich endlich wieder mit Musik auseinander, Kumpel kommt mit seinem Modularzeug zum jammen, wir machen die ganze Nacht Techno wie vor 20 Jahren und es wird immer ernster. Mir ernsthaft nen großen Synth zu kaufen, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Mittlerweile bin ich noch positiv überfordert und hab an den kleinen viel zu lernen, aber ohne die hätte ich die Lust nicht wiedergefunden. Sollen sich die Bluespenner von früher doch das Maul zerreißen und heimlich auf die junge Azubine stehen, ich bin wieder jung und meine Nachbarin Raverin, ob sie will, oder nicht!
    😀

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      Markus Galla RED

      @HG Du sagst es ja schon: Roland Aira, Behringer Crave, Drumbrute Impact…alles super Kisten. Da stimmt das Preis-Leistungsverhältnis. Durch die jüngsten Preissenkungen der Desktop-Synthesizer oberhalb der Mini-Synths passt genau das hier aber nicht. Dafür bekommt man einfach zu wenig Sound, wenn man die Kiste nicht noch durch Plug-ins oder externe Effektgeräte schickt. Und das ist bei den anderen Behringer Desktop Synths eben anders. Die klingen selbst ohne großen Effekt-Einsatz gut. Da reicht dann vielleicht etwas Hall.

      Der Artikel richtet sich nicht gegen kleine Desktop-Geräte, sondern zweifelt am Preis-Leistungsverhältnis eben dieses Mini-Synthesizers (und am Klang). Ich bin gespannt auf den Phara-O Mini. Vielleicht überzeugt der mich mehr? Aber ich werde dann garantiert einen Korg Volca Keys ordern und vergleichen…

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        HG

        @Markus Galla Hi Markus, vielen Dank für Deine Antwort. Da war ich wohl zu blumig in der Ausführung😀 mir ging es um die Frage aus den Kommentaren, wer denn die Zielgruppe für die Tischhupen sein soll. Auf diesen hier hab ich mich gefreut, aber ich warte immer erstmal ab, was Du und Deine Kollegen hier schreiben. Nach dem Bericht ist der hier raus, danke für die „Warnung“.
        Als Beispiel für einen Teil der Zielgruppe tauge ich, glaub ich.
        Durch den finanziell ertragbaren Einstieg wurde ich angefüttert und hab eine Welt für mich entdeckt. Software ist auch super, aber an Reglern schrauben und mit einem limitierten Setup einfach mal zwei Stunden mich und die Kumpels unterhalten, auf diese Freude wäre ich nicht gekommen, wenn es nicht diese Grabbeltisch-Synths gäbe. Schönes Wochenende!

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    lugosi

    Danke für den aufschlussreichen Testbericht.
    Hab jetzt aber eher Lust auf den WASP bekommen 😄

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    teletom

    … ein wirklich guter, ungeschönter Testbericht. Der Hammer ist aber (mal wieder) der Demosong! Von wegen „Espen“ ist „The Eighties“. 😀

    Man kriegt den Track tatsächlich schwer wieder aus dem Schädel, hab‘ vielen Dank dafür! 👍

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      Markus Galla RED

      @teletom Vielen Dank. Gerade bei diesen kleinen Kisten sehe ich es als Aufgabe herauszufinden, ob man damit auch irgendwie sinnvoll Musik machen kann. Das geht natürlich mit einem Demo-Song besser als mit fünf oder sechs kleinen Sound-Beispielen mit Einzel-Sounds. Und da ich nun einmal ein Kind der 80er bin und als Jugendlicher viel Zeit im Musikgeschäft an den 80er Synthies verbracht habe, während im Radio Musik lief, die voll mit den Sounds eben dieser Synthies war, komme ich beim Testen immer sofort wieder zurück zu den 80ern.

      Das bedeutet nicht, dass man damit nicht auch andere Musik machen könnte. Aber wenn mir die 80er nach dem Einschalten eines Synthesizers förmlich entgegen springen, hab ich wohl keine andere Wahl 😀 Außerdem beschalle ich mich im Auto gerne mit Antenne NRW, 80s80s und so weiter (zum Leidwesen meines jugendlichen Sohnes). Wenn ich dann zurück nach Hause komme und mich an den Synthesizer setze, ist das 80s-Drama vorprogrammiert.

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    Mick AHU

    Danke für den Test vom JT, ich habe mir daraufhin den WASP geholt 😂

    Der Demosong hat was von Captain Future 👍🏻

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      Markus Galla RED

      @Mick Captain Future lief erstmalig 1980 im ZDF und wurde von mir verschlungen. Da war ich gerade 7 Jahre alt. Dieser Sound – der Wahnsinn! Der Soundtrack von Christian Bruhn dürfte viele Menschen meiner Generation geprägt haben. Das war hochwertig gemachte und produzierte Musik, die übrigens extra für die deutsche Fassung komponiert wurde. Christian Bruhn wird von vielen aufgrund seiner Schlagerproduktionen unterschätzt, aber alles, was er gemacht hat, ist klanglich wie kompositorisch unabhängig vom Musikstil schlichtweg genial. Bis hin zur zartesten Versuchung seit es Schokolade gibt 😉

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        Numitron AHU

        @Markus Galla echt gut!
        98 gab’s ja den phil fuldner Remix.
        bin 83 geboren, hab’s dann erst damals kennengelernt

  8. Profilbild
    PossumVla

    Ich hatte zwar nie einen in der Hand, aber wenn man sich die Slider in Fotos anschaut wirkt das infernal zu bedienen, erst recht die Hullkürvenslider. Ich habe schon meine Probleme bei den Drehdioden der Volcas (sehr große Hände).

  9. Profilbild
    Everpure AHU

    Ganz ohne B Bashing gemeint: Wozu soll ein monophoner Jupiter-8 gut sein? Wenn ich das in den letzten 40 Jahren richtig verstanden habe, ist die Polyphonie doch ein fundamentaler Bestandteil des legendären Klangs?

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      Numitron AHU

      @Everpure finde ich auch .
      ein Scherzartikel :-)
      sinnlos.
      hab alle volcas verkauft und alle Synths von Behringer.
      den pro vs hatte ich kurz, wäre cool etwas größer..
      liebe vectorsynthese.
      hatte die wavestation a/d.
      Leider verkauft… vor mehr als 10 Jahren…

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      astral_body

      @Everpure Auch Behringer hat gute und weniger gute Produkte.

      Während ich auf einige Behringer Synth schwöre (TD-3, Pro-1, Kobol, …) finde ich den Behringer Mini hier nicht so toll. Und echte analoge Nachbauten von Behringer, die man nicht mehr Original bekommt, finde ich auch vollkommen okay.

      Ehrlich gesagt mag ich die anlogen Volcas lieber als die Behringer Mini-Dinger.

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        Everpure AHU

        @astral_body Genau – und deshalb hatte ich meinen Kommentar ausdrücklich nicht als bashing gemeint. :) Und ja, ich würde mich schon sehr freuen, wenn es den Volca Keys, so wie den FM der zweiten Generation, mit sechs Stimmen gäbe… 😬

  10. Profilbild
    Andreas

    Ich würde es schön finden, wenn man mal diese Geräte als „Bausatz“ bereitstellen könnte, so dass man sie vielleicht in ein eigenes Gehäuse bauen und mit einer MIDI-Tastatur steuern könnte. Dazu noch ein paar „amtliche“ Potis, so dass da was vernünftiges draus zu machen ist.
    Ansonsten hatte ich mal einen JT-4000, den ich aber nicht lange genutzt habe. Seitdem bin ich dann doch etwas „zurückhaltender“ was diese kleinen Teile angeht. Sie sind dann halt doch sehr beschränkt und ich weiß gar nicht, wofür man sie nutzen sollte :D

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      Filterpad AHU

      @Andreas So ist es! Über einen JP-8000 Klon mit normaler Klaviatur und ohne dessen damaligen „Krankheiten“ wie dieses knattern beim Attack (original Soundbeispiel zu finden in meiner Leserstory hier) würde ich mich sehr freuen und hätte sofort zugeschlagen. Natürlich trifft Behringer voll und ganz den Zeitgeist, sonst würde es keiner kaufen. Für mich persönlich ist aber ein Instrument ein Instrument, wenn ich ein erhabenes Gefühl bei dessen Anblick und Spiel habe. Das ist hier nicht der Fall und somit ziehe ich jeden Softwaresynthesizer vor. Gegenbeispiel ist der Poly D. Über dessen Gewicht, Größe, wuchtigkeit war ich wirklich überrascht! Der wirkt tatsächlich überhaupt nicht so als würde er morgen zusammenklappen. Nur die angenehme „cremigkeit“ der Potis ist bei Moog deutlich spürbarer. Ob das aber tatsächlich über 5000€ mehr wert ist, muss jeder für sich entscheiden. Die deutschen gelten als Markentreu und zugegeben gehöre ich auch eher dazu. Aber bei über 5k hört für mich der Spaß ebenfalls auf und daher besitze ich den Matriarch (was immer noch viel Geld ist bzw. war, beim Erwerb dessen).

  11. Profilbild
    HOLODECK Sven

    Ich hab ja was übrig für analoge Kleinstsynthesizer, immer schön praktisch, sie mobil dabeihaben zu können und ihnen einen rohen, analogen Sounds entlocken, die man mit Plugins so nicht hinbekommt.
    Habe ihn bestellt heute bekommen und werde ihn aber gleich wieder zurückschicken.

    Grund:
    – polyphon/paraphones Spiel fehlerhaft. Es bleibt immer nur eine! der max 3 gedrückten Noten im Release statt alle

    – Das Hüllkurven-Verhalten ist schlampig, egal, wie lange ich den Decay einstelle, sobald Sustain einsetzt, wird es erheblich beschleunigt. Ist weder linear noch Exponenziell, sondern einfach nur Quatsch.

    Für das Geld kaufe ich mir lieber neues Plugin.

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      Filterpad AHU

      @HOLODECK Sven Klein heißt ja nicht automatisch schlecht. Auch nicht bei Behringer. Aber die JT-Serie ist eben viel zu klein und viel zu schlecht für etwas ambitionierte Musiker. Keine Ahnung was die Musiker da immer erwarten von den zigarettenschachtelgroßen Kistchen? 🙈🫠

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @HOLODECK Sven Hi,

      das Release ist nicht fehlerhaft, sondern für paraphone Synthesizer normal. Wenn du es anders möchtest, brauchst du einen polyphonen Synth, der für jede Stimme eine eigene Hüllkurve hat.

      Probier die ADSR-Hüllkurve mal im Unisono-Modus oder bei einstimmigem Spiel im paraphonen Modus aus, dann sollte auch das Verhalten von Decay stimmen. Beim mehrstimmigen Spiel wird die Hüllkurve nämlich immer neu getriggert (nur eine Hüllkurve für alle Stimmen) und somit der Zyklus unterbrochen.

  12. Profilbild
    columbo

    Also ich kann die Roland Boutique Variante sehr empfehlen, der klingt zwar nicht so analog wie mein alter Jupiter 8, den ich vor vielen Jahren mal hatte, aber nichtsdestotrotz, SEHR GUT. Mit Behringer ist es halt immer das gleiche: Unschlagbare Preise, aber leider nur Masse statt Klasse. Ist einfach schlecht für die Umwelt und das Klima.

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      MadMac AHU

      @columbo Hmm, Behringer ist also schlecht für die Umwelt und fürs Klima. Aber warum eigentlich nur Behringer? Finde ich nun wirklich eine steile These.

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        columbo

        @MadMac Hab ich gesagt NUR Behringer ?

        Natürlich auch Bitcoin/Kryptoschürfing (exorbitanter Energieverbauch !) Digitale 24/7 Umweltverschmutzung , China ESchrott auf ebay Amazon etc.

        Weil die Behringer Teile halt so billig sind, werden die in Unmengen gekauft, jeder kann sich dann eine ganze Batterie hinstellen …..Ob das Sinn macht ?

        • Profilbild
          MadMac AHU

          @columbo Einverstanden. Am Ende des Tages muß aber jeder selbst entscheiden, wann die Obergrenze beim Equipment erreicht ist. Und oft spielt nicht nur der Preis sondern auch der verfügbare Platz eine Rolle. Und dann kommen die durchaus vollwertigen Desktopsynths von Behringer wieder ins Spiel.

  13. Profilbild
    Killnoizer 1

    der Pro VS war schon nicht toll, und dieser auch nicht. was testen die eigentlich vor dem Verkauf ?
    und das Fehlen einer ordentlichen Anleitung ist auch nicht super.
    die volcas haben ganz stabile Gebrauchtpreise …. 😉 da wäre ein Update allerdings auch mal ganz nett, leider bisher nur beim FM.

  14. Profilbild
    Eibensang

    Nachvollziehbar, dass virtuose Keyboarder mit sowas nicht viel anfangen können, sich von den Limits solcher Taschenteile sogar veräppelt vorkommen mögen.

    Ich hab mir das Dingens wegen des Klanges bestellt und bin begeistert: Es lädt zu innovativem Klangschrauben ein – was z.B. Kistchen der Roland Aira Compact Serie wie J-6 oder S-1 (ich nutze beide) vermissen lassen. Und für meine Songskizzen (oft ganztägig unterwegs in Bus und Bahn, ich fahre kein Auto) brauche ich halt gern schnell mal eine Bassline, ein Lead-Fill oder ein Pad. Ganz simple Riffs lassen sich am JT Mini gut mit Tablet-Stift spielen. Ich für meinen Teil schätze die kleinste Tastatur der Welt, mein „Knopfi“ (Korg Nanokey Fold, für Pianisten sicher auch ein Zumutüngchen) – oder im Heimstudio die 88er Mastertastatur (wo auch noch „richtige“ Synths sowie Orgel und E-Piano stehen).

    Den Klang hübsche ich im Arrangement eh ggf. mit FX auf, und das einladend simple Panel des JT erspart mir jegliches Menüdiving (mal abgesehen vom Ärgernis, ihm zum Wechsel von Sync-Modi jedesmal erst den Stecker ziehen und mit Tastenkombis anschalten zu müssen, weil der Einschaltknopf kein Ausschaltknopf ist …).

    Ja, das Ding ist irgendwas zwischen begrenzt und bescheuert, aber liefert mir ad hoc super-sahnige Sounds von Bass bis Lead – die mich im Feel und innerhalb eines Gesamtmixes durchaus an den alten Jupiter erinnern (ein früherer Bandkollege spielte einen, ich kenne die Legende recht gut).

    • Profilbild
      Eibensang

      @Eibensang P.S.: Ich korrigiere mich, der Stromknopf funzt, man muss nur länger draufdrücken zum Ausschalten.

    • Profilbild
      chardt AHU

      @Eibensang Zustimmung. Ich habe jetzt den JT Mini und den Phara-O, beide haben einen schön warmen und dicken Klang. Was mir fehlt ist ein vierter Oszillator für den paraphonen Betrieb, und ein Chorus für Pads wäre nice, aber auch so gefallen mir die beiden.

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