Semimodularer Synthesizer nach Vorbild Moog Grandmother
Das Behringer Model 15 ist ein monophoner, analoger und semimodularer Synthesizer, der von der fehlenden Tastatur abgesehen das Konzept vom Moog Grandmother kopiert, einem Synthesizer, der 2018 vorgestellt wurde und weiterhin in Produktion ist. Bernd Kistenmachers Testbericht des Grandmother kann ich nur empfehlen. Die Bezeichnung „Model 15“ verweist auf eine Konfiguration des Moog Modularsystems. Weshalb man sich für diesen Namen entschied und sich nicht etwas besonders Lustiges ausdachte wie „Granny“, „Nonna“ oder „Old Lady“, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. Andererseits ist der Verweis auf das Moog Modularsystem nicht falsch, da der Grandmother zumindest teilweise auf dessen Schaltungen basiert.
Inhaltsverzeichnis
Egal, wie man dazu steht, ist es doch beachtlich, wie viele Synthesizer von Behringer mittlerweile auf den Markt gebracht wurden. Ich versuche jedenfalls, mich von allen Pro- und Contra-Argumenten zu Behringer freizumachen und mich unvoreingenommen unserem heutigen Testobjekt zu widmen.
Ein Blick auf den Model 15 Synthesizer
Auf den ersten Blick auffallend ist die bunte Farbgebung des Model 15, die auch bei den 48 Patch-Buchsen auf dem Steckfeld die Orientierung erleichtern: gelb für die Oszillatoren, rot für das Filter und blau für den Arpeggiator bzw. Sequencer, während Modulatoren, Abschwächer und Mischer weiß sind.
Auf der Rückseite befinden sich der Anschluss des externen 12 V Netzteils, eine MIDI Out/Thru-Buchse, USB, Audioausgang und die Kopfhörerbuchse samt eigenem Lautstärkeregler.
Wie bei Behringer üblich, lässt sich der Model 15 Synthesizer mit wenigen Handgriffen aus dem Gehäuse schrauben, um es in ein bestehendes Eurorack einzubauen. Ein entsprechendes Flachbandkabel gehört zum Lieferumfang, ebenso wie der „Quick Start Guide“, der in etwas gar kryptischer Weise die Funktion aller Regler beschreibt, jedoch keinerlei weiteren Informationen oder Tipps zum Sounddesign mitgibt.
Die Klangerzeugung des Behringer Model 15
Der Behringer Model 15 ist ein monophoner Synthesizer, wobei die Oszillatoren über CV einzeln angesteuert werden können, wodurch zumindest in der Theorie eine dreifache Paraphonie möglich wäre. Interessant ist auch die MIDI-Poly-Chain-Funktion, die die Verknüpfung von bis zu 16 Einheiten des Model 15 zu einem polyphonen Instrument ermöglicht.
Das klangliche Grundmaterial stammt von zwei analogen Oszillatoren mit vierstufigen Fußlagenschaltern und den Schwingungsformen Dreieck, Sägezahn, Rechteck und Puls.
Zusätzlich lässt sich ein Suboszillator aktivieren mit vorgebener Lautstärke. VCO 2 kann in einem Bereich von plus/minus einer Quinte verstimmt und zu VCO 1 synchronisiert werden. Im anschließenden Mischer steht zusätzlich weißes Rauschen zur Verfügung, ehe die Signale das Filter passieren.
Das Filter
Dieses ist, wie es sich für einen amtlichen Moog-Klon gehört, ein vierpoliges Tiefpassfilter mit einer Resonanz, die bis zur Selbstoszillation reicht. Das Keyboard-Tracking ist dreistufig (O, 50 und 100 %), der Hüllkurvengenerator kann positiv oder negativ wirken.
Weiter gelangt das Signal in den VCA, der drei Betriebsarten kennt: Entweder steht er dauernd offen für Drone Sounds, folgt vollständig dem Hüllkurvenverlauf oder nur deren Release-Zeit. Auch diese Funktion übernahm man von Moog, wie ich finde eine der besten Möglichkeiten, mit den Einschränkungen umzugehen, wenn nur ein Hüllkurvengenerator verbaut ist. Dieser ist mit den Parametern ADSR ausgeführt und mit dem VCF und VCA vorverdrahtet, wobei er über das Steckfeld jeden beliebigen Parameter steuern kann.
Als weitere Modulationsquelle ist ein spannungssteuerbarer LFO integriert, dessen Frequenz auch weit in den Audiobereich reicht und somit auch als dritter Oszillator genutzt werden kann. Problematisch ist dabei aber die Stimmung, die mit dem eher kleinen Poti zur Geduldsprobe wird. Das ist beim Grandmother eigentlich genauso, jedoch bietet dieser einen besonderen Trick: Fine-Tuning mit dem Rate-Poti bei gehaltener Shift-Taste, was beim Model 15 nicht vorgesehen ist. Mit etwas Glück und Fingerspitzengefühl gelingt aber auch am Model 15 ein sauberes Tuning:
Was man hingegen eins-zu-eins übernahm, sind die Schwingungsformen Sinus, Rechteck und Sägezahn mit steigender oder fallender Flanke. Eine fünfte Schwingungsform –getakteter Zufall – liegt am Steckfeld an. Der Modulationsoszillator kann über drei Potis individuell Filtercutoff sowie Frequenz und Pulsbreite beider Oszillatoren modulieren.
Arpeggiator
Ganz links liegt das Arpeggiator/Sequencer-Modul, das bis zu drei Sequenzen à 256 Schritten aufzeichnen und nicht flüchtig speichern kann. Die Eingabe erfolgt über MIDI, Pausen („Rest“) und gebundene Noten („Tie“) werden über drei Druckknöpfe unterhalb des LFOs gesetzt. Ist die Sequenz programmiert, nutzt man dieselben Knöpfe, um Letztere zu starten, ein Tempo zu tappen und die Sequenz bzw. Arpeggio weiterlaufen zu lassen, auch wenn keine Tasten gedrückt werden, ähnlich einem Sustain-Pedal.
Bipolarer Abschwächer und Hochpassfilter
Bleiben noch zwei kleine Module, die nur über das Patchfeld genutzt werden können. Zum einen ist da ein bipolarer Abschwächer, um eine gepatchte Modulation zu regulieren oder für die Lautstärke des Modulationsoszillators, wenn dieser den übrigen Oszillatoren hinzugemischt werden soll. Ohne Input gibt der Abschwächer eine regelbare, konstante Spannung aus.
Das andere Hilfsmodul ist ein Hochpassfilter mit einer Flankensteilheit von 6 dB pro Oktave. Da es nicht spannungssteuerbar ist, sollte man nicht zu viel von diesem Filter erwarten. Dennoch sind musikalisch interessante Dinge möglich, zum Beispiel, um den Rauschgenerator etwas auszudünnen oder Bass-Sounds ein- und auszublenden.
Effekteinheit mit digitalem Hall
Der integrierte Hall ist im Gegensatz zum Vorbild kein echter Spiralhall, sondern eine digitale Nachahmung. Der einzige Parameter ist ein Dry/Wet-Regler, der im Gegensatz zum Grandmother auch bei Vollanschlag das Originalsignal nicht abschwächt, abschwächt, während dieser Regler beim Moog wie ein Crossfader fungiert, der vom Original- zum Hallsignal überblendet und auf Maximalstellung Ersteres stummschaltet. Im direkten Vergleich klingt die Hallspirale des Grandmother vielleicht etwas voller und mehr nach „Vintage“, wobei auch das Model 15 den typischen metallischen Charakter zeigt.
Der Analogsynthesizer Model 15 in der Praxis
Als Besitzer eines Moog Grandmother fand ich mich am Model 15 sofort zurecht, was ehrlicherweise auch ohne Vorkenntnisse nicht anders wäre, dank des verständlichen und übersichtlichen Designs. Weniger glücklich bin ich mit den Potis, die mit 10 mm Durchmesser ein gutes Drittel kleiner sind als an dem Grandmother (15 mm). Die Bedienung fällt dadurch schwerer, zum Beispiel als ich versuchte, den VCO2 auf eine Terz zu stimmen. Auch der Hüllkurvenverlauf lässt sich weniger präzise einstellen. Gewiss ist das alles eine Frage der Gewöhnung und ich bin mir sicher, dass sich nicht alle daran stören werden, aber wer einmal an den großen Potis eines Minimoog saß (die noch ein gutes Stück größer sind als beim Grandmother), wird diese Unterschiede kennen und schätzen. Auf der anderen Seite ist das Model 15 viel kompakter und findet auch in einem kleinen Rucksack Platz.
Klanglich ist mit dem Model 15 sehr viel möglich, von knackigen, für Moog typischen Bässen, über sanfte und schneidende Leads bis zu abgefahrenen FX-Sounds. Die Oszillatoren verfügen über einen überzeugenden analogen Klang, mit einem eher scharfen Hard-Sync Sound. Sehr praktisch ist, dass das Frequenz-Poti von VCO 2 diesen bei Vollanschlag um genau eine Quinte verstimmt, wodurch Quinten-Sounds auch spontan möglich sind. Über die Patch-Buchsen ist eine lineare Frequenzmodulation von VCO 2 möglich, die nur in einem kleinen Bereich von vier bis fünf Halbtönen konsistent klingt und sich nicht oktavrein spielen lässt. Bei aktivierter Sync-Funktion bleibt das Tracking auch über sieben Oktaven sauber.
Etwas zu sauber verhält sich der Mischer, der auch bei voll aufgedrehten Pegeln kaum Sättigung oder Verzerrungen erzeugt. Es klingt nicht schlecht, aber stets etwas braver als beim Grandmother. Das Filter zeigt einen gewissen Moog-Charakter, schmatzt ordentlich und erzeugt auch Druck. Die Unterschiede zum Original sind klein:
Die Resonanz reicht bis zur Selbstoszillation, kann aber aufgrund des nicht präzisen Trackings nur bedingt tonal gespielt werden, während dies beim Grandmother problemlos möglich ist.
Bei hohen Resonanzwerten dünnt das Filter merklich aus. Ein Verhalten, das man auch vom Grandmother und anderen Moog Synthesizern kennt. Die typischen Blubber-Effekte durch Sample&Hold-Modulation klingen beim Model 15 etwas anders als auf dem Grandmother:
Behringer Model 15 vs Moog Grandmother
Je länger ich das Behringer Model 15 spiele, desto leichter fällt es mir, typische Moog-Sounds nachzuahmen. Der Klangcharakter des Grandmother wurde getroffen, auch wenn kleine Unterschiede bestehen bleiben.
Der Preisunterschied ist beträchtlich – ein Moog Grandmother kostet viermal mehr – doch wenn ich mich entscheiden müsste, wäre dies nicht das wichtigste Argument, sondern nur eines unter vielen.
Etwas frustrierend empfand ich, dass man auch sämtliche Schwächen des Moogs übernommen hat, wie die etwas gewöhnungsbedürftige Programmierung der Sequenzen mit dem Risiko, dass man bei falscher Stellung des obersten Schalters aus Versehen die gewählte Sequenz löscht. Außerdem wirkt die Beschränkung auf drei speicherbare Sequenzen etwas archaisch. Ein anderes Problem betrifft den bipolaren Abschwächer, genauer gesagt dessen Nullstellung in der Mitte. Möchte man eine Modulation über den Abschwächer ein- und wieder ausblenden, ist es eher schwierig, die enge Nullstellung zu treffen. Eine leichte Modulation wird meistens bestehen bleiben. Aber dies ist beim Grandmother auch nicht anders gelöst.
Nachtrag: Sample & Hold Defekt
Aktuell funktioniert die Sample & Hold-Funktion beim Model 15 nicht. Hier ein DIY-Video zum Lösen des Problems. Ansonsten bleibt erst mal nur der Umtausch beim Händler bzw. die Reparatur durch Behringer.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Die Sample / Hold Einheit beim Model 15 hat einen Defekt, der scheinbar die gesamte bisherige Produktion betrifft, was auch in den Audio Demos des Amazona Tests gut hörbar ist. Es gibt im Gearslutz Forum ein Model 15 Thread mit mehr Info und einem Video.
Ein defekter S&H in der ganzen Serie? Geht mal gar nicht! Dennoch: Total verrückt kann man nur sagen! Kein Nachbau eines Museumklassikers, sondern ein aktuelles Markengerät. Da Moog nachwievor Synthesizer herstellt, würde ich immer das Original vorziehen. Aber man bedenkt Synthneulinge, Sparfüchse, Mitarbeiter in Dumpingläden und solche, die ihr Racksystem ausbauen wollen. Im Verbund mit anderen Synthesizern oder spätestens in einer Produktion interessiert dass eh niemanden mehr wo letztendlich der Klang herkommt! Bei den Klangbeispielen hört man durchaus einen Unterschied, aber bei einem Blindtest würde ich vermutlich äußerst oft daneben liegen. Gut das hier gleich mal verglichen wurde und dafür braucht es meiner Ansicht nach auch keinen extra Bericht, ohne anzuzweifeln, dass ich ein großer Fan dieser Vergleichtests bin. Da der Model 15 klanglich etwas schwach ist, kann man mit Hardware oder Software nachhelfen. Ein Multibandkompressor oder ein EQ, ggf. mit Kompressor sollte genügen. Dieses Ergebnis mit Klangbeispielen des Grandmother verglichen. Dadurch hat man den unhörbar identischen Klang und spart sich 900-1000€. Wenn das mal keine synthetische Klangstrategie ist!
@Filterpad Das mit dem S/H finde wirklich extrem. Kann doch nicht sein, dass das niemand beim Produkttest festgestellt hat. Würd ich direkt wieder zurücksenden. Sind zwar megagünstig, aber sowas kann man nicht bringen.
@Atarikid Ja das muss wirklich nicht sein (bezüglich S&H). So etwas sollte einfach funktionieren. Abgesehen davon ist S&H eines der besten Synthesizerfunktionen ever. Dies wäre ähnlich wie: ein Cutoff würde nur leiser machen anstatt filtern! So einen Synthesizer würde ich umgehend zum Wertstoffhof bringen. 😁
„Doch wer auf der Suche nach einem gut klingenden und flexiblen Analog-Synthesizer in der Preisklasse bis 300,- Euro ist, wird kaum etwas besseres finden. “
Das führt mich zur Frage: Wie schlägt sich im Vergleich der Neutron?
@SynthNerd Verstehe auch nicht ganz den Mehrwert vom x. Monophonen synth in der B-Reihe.
mit Proton oder Neutron lassen sich doch sicherlich auch alle sounds dieses oma-plagiats erzielen?
@Kokolja Nun, was die Flexibilität durch vorhandene Komponenten und Patchfeld angeht, können Neutron und Proton sicher mindestens mithalten. Aber nicht ganz unwesentlich ist die konkrete Auslegung der Oszillatoren und Filter. Wenn die nix taugen, helfen alle Modulationsoptionen auch nicht weiter.
Der Model 15 klingt so wie man es von analog erwarten würde. Die Beispiele sind aber nicht wirklich vergleichbar und klanglich zu unterschiedlich.
Dann doch lieber gleich die Moog Model 15 App für ein paar €
@Findus die ist erhaben! alles authentisch.
Da S&H jetzt keine Neuerfindung auf dem Planeten ist, bin ich auch nicht allzu traurig über diesen Bug. Aber klar, wenn S&H draufsteht, dann erwartet man diese Funktion natürlich. Vielleicht lässt sich ja etwas kreatives mit diesem Bug anstellen. 😉
Aber für das kleine Geld ein wirklich brauchbares Instrument, wie im finde.
Wenn ein Model 15 im Warenkorb liegt, wer braucht denn dann mehr als eine knapp gehaltene Bedienungsanleitung? 🤔
Aus meiner Sicht kein Minuspunkt… Denn wer sich die Katz im Sack kauft, nimmt sicherlich kein Moog Model 15 oder?
@CDRowell Ist das so gemeint? Ich zitiere:
Wenn ein ‚Behringer‘ Model 15 im Warenkorb liegt, wer braucht denn dann mehr als eine knapp gehaltene Bedienungsanleitung (sprich, reicht aus)?
Aus meiner Sicht kein Minuspunkt… Denn wer sich die „Katz im Sack“ kauft (also den einfacheren Behringer), nimmt sicherlich kein Moog Model 15 (Das Original?) oder?
>> Zusatz meinerseits: Ich denke, selbst der Moog Grandmother hat bestimmt eine super deutschsprachige, gut erklärliche Anleitung. Ist bei Moog eigentlich üblich. Die vom Matriarch ist jedenfalls herrlich und super mit Beispielen erklärt.
@CDRowell Sehe ich anders. Jeder fängt mal klein an. Ich weiß noch wie ich das erste Mal im Musikladen stand und fragte was MIDI ist – und der allwissende Fachverkäufer mich behandelt hat als würde ich hinter dem Mond leben. Interessierte EInsteiger haben definitiv ein Recht darauf in einer ausführlichen Bedienungsanleitung alles über das Gerät zu erfahren – und sei es nur mit Grafiken zu Beispiel-Patches.
@Tyrell Das sehe ich genau so. Zumal es Geräte gibt die ihre Eigenheiten mitbringen. Dass auf Neueinsteiger keinerlei Rücksicht genommen wird, halte ich auch für bedenklich. Man kann von Glück reden, dass es diverse Youtuber gibt, die hervorragende Arbeit leisten. Behringer ist in Sachen Bedienungsanleitungen wirklich extrem. Moog wurde ja schon erwähnt, die sind das genaue Gegenteil. Vorbildlich!
@Tyrell „der allwissende Fachverkäufer mich behandelt hat als würde ich hinter dem Mond leben“
Das kenne ich nur zu gut. Als ich vor ca. 25 Jahren in einem MI-Laden ein USB-MIDI-Interface kaufen wollte, hat mir der Verkäufer erklärt, dass USB bereits MIDI sei. Er hatte überhaupt keine Ahnung, wovon ich sprach, mich aber behandelt, als wäre ich von uns beiden der Planlose. Leider passieren solche Sachen sowohl in MI-, als auch in HIFI-Läden auch heute noch immer wieder.
@Mac Abre Bei mir ähnlich gewesen. 😁 Musikverkäufer so: […] „Um deine Sachen mit dem Rechner aufnehmen zu können brauchst du ein USB-Interface!“ […] Ich habe ihm das damals nicht abgekauft, aber er hat mich überreden können. 😆
@Tyrell Als ich anfing, und meine ersten analogen Gerätschaften gebraucht kaufte, waren keine Bedienungsanleitungen beiliegend. Das INet noch nicht aktiv. Lernen durch Schrauben war angesagt, und wenn man dann doch über Ecken eventuell eine kopierte Bedienungsanleitung auftreiben konnte, so lies sich dies der Besitzer kräftig bezahlen. 30-50 DM waren einst nicht unüblich. Heute ist DuckDuckGo dein Freund, und man wird zugeballert mit Tipps & Tricks. Mein Fazit: Wissen der Begierde sich anzueignen, war noch nie so einfach wie heute!
@Tyrell Mir ging es ähnlich, als mir der Verkäufer einen Kawai K4 anpries (ich wollte eigentlich einen K1 als meinen ersten Synth) mit u.a. dem Vorteil eines DCF, Digital Controlled Filter… Als er merkte, dass ich keine Ahnung habe, was ein Filter in einem Synthesizer so macht, hat er mich ähnlich angeguckt. Am Ende hat sich das Unwissen aber gelohnt, denn ich spazierte aus dem Laden mit einem K4 unterm Arm, den der Verkäufer nicht wesentlich teurer abgab als den K1 …
(Und Jo, der DCF in K4 mit seiner Treppenstufen-Digitalsteuerung wurde zu meinem Liebling, gern in Verbindung mit dem LFO, quasi als Ersatz für den nicht vorhandenen Arpeggiator …)
Momentan habe ich den Behringer Model 15 noch, hadere aber ihn zurückzusenden. Klar, der S&H Bug ist großer Mist, aber ansonsten ist der Charakter sehr gut getroffen. Auch die digitale Simulation des Federhalls finde ich vorzüglich.
Was mir aufgefallen ist, bei leichter bis mittlerer Verstimmung zweier Sägezähne gleicher Fußlage, erzeugt der Klang ein unangenehmes Kratzen, was sich mit dem Mischer etwas mildern läßt, aber auf mich störend wirkt. Beim Mother ist das definitiv nicht so.
Die Potikappen kann man ja tauschen gegen etwas größere, das sehe ich nicht so als Problem. Man müsste aber auf die aufgedruckte Skalierung verzichten.
Alles in allem ein guter Synthesizer, aber zu viele technische Unsauberkeiten, ist aber nur meine Meinung.
freundlichst netter Gruß🙂
@Viertelnote Wie genau wirkt sich der S&H Bug aus? Ist vielleichtmit einem Firmware Update zu fixen?
Ich frage mich, wieso solche Plagiate ohne Probleme rechtlicher Natur in Europa überhaupt verkauft werden dürfen. Plagiat ist Plagiat. Fake Gucci Taschen gibt es ja auch, werden aber bei Entdeckung konfisziert. Klar, dass Behringer den Standpunkt vertritt, „Verklagt uns doch in China“. , aber den legalen Import nach Europa und Verkauf könnte man schon unterbinden.
@Dayflight BItte hier nicht den Versuch unternehmen Rechtsfragen zu klären oder Diskussionen dazu lostreten, danke.
@Dayflight Es ist doch etwas vollkommen Anderes, ob man eine Tasche oder Schuh plus Markennamen möglichst ähnlich kopiert oder einen Synth baut, der sich sowieso auf allgemeine Bauteile aus den 70ern bezieht und dann auch noch in einer komplett anderen Bauform.
Stimmt, das kenne ich auch… Hilfreich ist dann, wenn man nicht alle Infos selbstzermürbend erarbeiten muss… so wie ich auch. Ich werte meine obige Meinung als wenig überlegt und erweitere, um diejenigen, die die Manuale benötigen.
Über eure Rückmeldungen freue ich mich. Danke!
Die Funktionalität des Suboszillators von OSC2 hat sich mir beim Testbericht nicht erschlossen.
Ist es tatsächlich so, dass dieser nur hörbar ist, wenn der OSC2-Waveform-Select-Knob ganz unten auf sechs Uhr steht? Also OSC2 & SUB ausschließlich gemeinsam auf Pulswelle?
Oder ist der SUB bei allen OSC2-Waveforms stets über seinen eigenen Ausgang im Patchfeld abgreifbar? Und somit per Patch über den Input 3-Regler im Mixer regelbar?
Weiß das jemand?
@heimannrudolf Der SUB ist bei allen Wellenformen von VCO2 aktiviert, die mit der gebogenen Linie markiert sind. Dass diese Linie erst am Ende mit „SUB“ bezeichnet ist, hängt mit dem Panel-Layout zusammen. An der SUB-Buchse wird er stets ausgegeben.
(mir ist soeben aufgefallen, dass auf dem Foto der Oszillatoren diese „SUB-Linie“ teils verdeckt ist. Am besten erkennt man sie auf dem ersten Foto mit des Artikels.)
Danke für den Test, allerdings finde ich das Original schon stinklangweilig.
@Anjin Sun Ach …wenn jemand einen moogischen Grundklang sucht im perfekt verbauten Gehäuse, ist der Grandmother IMO perfekt. 🤗
Am Donnerstag ein Model 15 bei Thomann für 277,-€ B-Stock geschossen, am Freitag erhalten und gesehen, dass hier der Testbericht da ist… Fehler im S&H ? Dann bei Youtube das Video von Wine & Synths gesehen. Heute das Gerätchen endlich mal in Betrieb genommen und siehe da, meiner hat das Problem auch.😲
Als Elektronik-Entwickler kann ich mir nur vorstellen, dass hier im Bestückungsvorgang ein falsches Bauteil in den Automaten gelegt wurde. Wahrscheinlich ist der Hold-Kondensator Pico-Farad statt Nano-Farad, also Faktor 1000 zu klein. Die kurzen Spikes auf dem Oszilloskop deuten auf ein zu schnelles Entladen des Halte-Kondensators hin.
Gibt es hier vielleicht schon irgendwo einen Schaltplan vom Model 15?
Edit: Lese gerade bei Reddit, dass Behringer etwas von einem Schwung falscher Transistoren schreibt… also kommt man um SMD-Löten definitiv nicht drumherum.
@Dirk Siegmund Vielen Dank für Dein Feedback. Bei Thomann ist der Status aktuell wieder auf >Lieferbar in mehreren Monaten< gerutscht. Ich mußte bei dem S&H Klangbeispiel unwillkürlich grinsen. Man kann es aber auch positiv sehen: It‘s not a bug, it‘s a feature. 😀
@Dirk Siegmund https://www.youtube.com/watch?v=IlkOWh2jUmM
@WOK Danke, habe meinem Model 15 gestern die Diode verpasst… Sample & Hold funktioniert jetzt !
Hatte vorher noch Thomann um Info gebeten, was zu tun ist. Die haben mir aber nur lapidar eine Rücksendung zur Reparatur (Textbaustein) geschickt, das soll ca. 20 AT dauern.
Wer weiß, wann man sein Gerät dann wieder zurück bekommt…
Behringer hat bereits reagiert. Durch das Einlöten einer Diode 4148 kann der S&H-Fehler korrigiert werden. Kann man selber machen oder zur Reparatur zum Händler einsenden.
https://i.postimg.cc/nr3cz05S/Model-15.jpg
@WOK Ach das ist ja simpel. Langweilig! :-)
Ich glaube, wenn man da eine Röhrendiode einlötet, klingt der gleich noch viel analoger 😉
@SynthNerd , du musst dann nur noch die Tempaturentwicklung kompensieren, irgendwo will die Heizspannung der Röhre ja hin. 😅
@TobyB Man beachte das dritte klang-esoterische Axiom: Je höher die Heizspannung, je wärmer der Klang 🙂
Kann mir jemand sagen, wohin die Audio Input Buchse ganz oben im Patchfeld führt?
@SynthNerd In den Mischer, mit fixer Lautstärke.
@Martin Andersson Danke :-)
Nach meinem Eindruck kommt dieses kleine Modul dem Sound des Mini Moog näher, als der Poly D. Hier hat Behringer beim Design des Filter und der Oszillatoren alles richtig gemacht.