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Test: Behringer Studio L, Monitorcontroller

Partner für kleinere bis mittlere Studio-Setups

1. Juli 2022
behringer studio l test

Behringer Studio L, Monitorcontroller

Aktuell bietet Behringer seine Monitorcontroller der Studio-Serie in drei Varianten an: Studio M, L und XL sind seit einiger Zeit verfügbar. Kommt da etwa bald noch eine S- oder XXL-Variante auf den Markt? Darüber lässt sich nur mutmaßen, Hinweise gibt es dazu bisher nicht. Bleiben wir also in der Gegenwart und schauen uns das mittlere Modell, den Behringer Studio L, etwas genauer an.

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Übersicht Behringer Studio L

Holt man den Behringer Studio L aus seiner Verpackung, die aus einem bedruckten Pappkarton samt Schaumstoffeinleger besteht, fällt zunächst das ordentliche Gewicht auf. Dieses liegt bei 1,5 kg. Platztechnisch muss man sich auf dem (zumeist schon) vollgestellten Arbeitstisch 80 x 252 x 163 mm freiräumen. Einmal platziert, bleibt der Studio L auch bei Vollbelegung mit allen Kabeln auf seinem vorgesehene Platz stehen. Damit sowohl Arbeitstisch als auch Gerät keinerlei Kratzer abbekommen, hat Behringer auf der Unterseite vier Gummifüße angebracht.

Nicht zu übersehen ist die Ähnlichkeit mit Mackies Big Knob Serie. Ein entscheidender (technischer) Unterschied: Der Studio L wandelt seine Signale bei Anschluss an einen Computer mit 24 Bit und 192 kHz. Die Big Knob Produkte von Mackie arbeiteten anfangs zwar auch mit dieser Bittiefe und Samplingrate, doch alle ab Januar 2022 ausgelieferten Geräte unterstützen nur noch 24 Bit und 96 kHz.

Darüber hinaus gibt es weitere kleinere Unterschiede. So ist der Studio L mit einem VCA-Regler ausgestattet und bietet ein vergleichsweise großes LED-Meter.

Ausstattung des Behringer Studio L

Nachdem man sich einen Überblick über die Bedienoberfläche des Studio L verschafft hat, findet man sich beim Behringer Monitorcontroller schnell zurecht. Links oben angefangen wählt man zunächst die gewünschten Eingangskanäle (1/2, 3/4 oder USB), kann diese im Falle der ersten beiden Kanäle sowohl einzeln Mono als auch Stereo nutzen. Phantomspeisung ist auf Wunsch für die Kanäle 1/2 schaltbar.

behringer studio l test

Um die anliegenden und ggf. unterschiedlichen Pegel der Eingangskanäle anzupassen, bietet der Behringer Studio L für jeden Eingangskanal einen Gain- bzw. Trim-Regler. Direkt daneben befindet sich das integrierte Talkback-Mikrofon. Schön ist, dass die Buttons des Monitorcontrollers allesamt hintergrundbeleuchtet sind und deren Schaltzustand auch in dunkleren Umgebungen schnell abgelesen werden kann.

Sehr groß dimensioniert ist das Lautstärkerad, das leichtgängig in seinen Bahnen verläuft und gerastert ist. Unterhalb des Drehrads lässt sich das Ausgangssignal auf Mono schalten, in der Lautstärke dimmen (-20 dB) oder komplett stummschalten. Wie auch die restlichen Druckknöpfe quittieren auch diese drei ihren Dienst mit einem gut hör- und spürbaren Klick und Widerstand. Auch gehen jegliche Schaltvorgänge völlig geräuschlos vonstatten. Hier gibt es absolut nichts zu bemängeln.

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Die rechte Seite der Bedienoberfläche ist (von oben nach unten gesehen) für die Aktivierung und Steuerung der beiden Ausgangskanäle vorgesehen (Monitor Select). Auch diese beiden verfügen über Trim-Regler, so dass sie in der Lautstärke aufeinander abgestimmt werden können.

Dazu lässt sich im unteren Bereich die Lautstärke des Talkback-Mikrofons steuern und dieses per CUE-Schalter auf den CUE-Bus routen. Zu guter Letzt verfügt der Studio L über zwei getrennt regelbare Kopfhörerausgänge, über die wahlweise das 2-Track- oder das CUE-Signal abgehört werden kann.

Zum Lieferumfang gehört ein mehrsprachiges Handbuch, das – daran hat sich bei Behringer in all den Jahren nichts geändert – in kürzestmöglicher Form die wichtigsten Funktionen und Anschlüsse erklärt. Neun Sprachen umfasst das Handbuch, entsprechend kurz fallen die Erklärungen aus. Dazu gibt es nur wenige Schaubilder, so dass man stets zwischen Bildern und Erklärungen blättert.

behringer studio l test

Welche Anschlüsse bietet der Behringer Studio L?

Die beiden Kopfhörerausgänge sind als 6,3 mm Klinkenbuchsen ausgeführt und befinden sich ebenso auf der Vorderseite wie der Stereoeingang 3/4 (3,5 mm Klinke, ein Stereo-Klinkenkabel liegt dem STUDIO L bei). Dieser lässt sich wahlweise zum rückseitigen 3/4 Eingang nutzen, so dass man sowohl Groß- als auch Miniklinke anschließen kann. Auch lässt sich bei diesem Eingang der Pegel zwischen +4 dBu und -10 dBV umschalten. Die Eingangskanäle 1 und 2 sind dagegen als XLR-TRS-Kombobuchsen ausgeführt.

Wie bereits erwähnt, lassen sich am STUDIO L bis zu zwei Monitorpärchen anschließen. Behringer setzt hier auf symmetrische Klinkenausgänge. Ein weiterer Ausgang steht in Form des 2-Track-Signals bereit, auch hier finden sich am Monitorcontroller symmetrische Klinkenbuchsen. Der Pegel ist auch hier zwischen +4 dBu und -10 dBV umschaltbar.

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Die Rückseite wird mit einem Power-on/off-Schalter, einer USB-Buchse für den Anschluss an einen Computer und dem Netzteilanschluss vervollständigt. Das Netzteil liegt dem Monitorcontroller bei.

Einsatz des Studio L im Tonstudio

Für kleinere bis mittlere Setups bietet der Studio L mit seinen vier Eingangskanälen sowie der Möglichkeit, zwei Studiomonitore und Kopfhörer anzuschließen, einen großen Funktionsumfang. Auch für User, die gänzlich auf ein Audiointerface verzichten möchten, könnte der Studio L infrage kommen. Denn dank der Kombi aus Monitorcontroller und Audiointerface könnte man sich Letzteres (zum Einstieg) sparen und ggf. später das eigene Setup erweitern.

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Plant man dies, muss man aber zwangsläufig mit den ungerasterten Gain-Reglern der Eingangskanäle Vorlieb nehmen. Vor allem im Hinblick auf den Stereobetrieb der Kanäle 1 und 2 ein Nachteil. Die verbauten MIDAS Preamps klingen für meinen Geschmack gut, fangen im letzten Drittel der Verstärkung aber recht stark an zu rauschen.

Viel Kraft weisen die Kopfhörerverstärker auf, hier wird man im Normalfall immer nur einen Bruchteil des Regelwegs nutzen können, denn ab der Hälfte wird es einfach brutal laut. Grundsätzlich ist das natürlich schön, solch einen kraftvollen Kopfhörerverstärker unter den Fingern zu haben, aber eine sinnvollere Aufteilung des Regelwegs wäre mir in diesem Fall lieber gewesen.

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Fazit

Der Behringer Studio L empfiehlt sich aufgrund seines tollen Preis-Leistungs-Verhältnisses, den vielfältigen Anschlüssen und der insgesamt guten Qualität für kleinere bis mittlere Tonstudios. Sogar das Audiointerface lässt sich mit dieser Kombination aus Monitorcontroller und Interface einsparen.

Entsprechend erscheint das Studio L für kleinere bis mittlere Studio-Setups ein guter Partner zu sein. Die kleineren Kritikpunkte gehen im Gesamtbild unter und werden von vielen Usern verschmerzt werden können.

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • LED-Meter
  • integriertes Audiointerface

Minus

  • Regelweg der Kopfhörerverstärker

Preis

  • 199,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Patzig

    Vielen Dank für den Test! Ich möchte nun endlich auch einen Monitorcontroller nutzen und habe mit genau dem Behringer geliebäugelt!
    Verstehe ich das richtig: Man kann den Behringer via USB als „soundkarte“ nutzen? Also usb als Wiedergabequelle (5/6) nutzen und auch die Inputs in den angeschlossenen PC/Mac routen?

    • Profilbild
      Filterpad AHU 1

      @Patzig So habe ich das auch verstanden weil er schrieb auch als Interface nutzbar, was ja eine Soundkarte ist. Ich würde es einfach antesten ob dies so funktioniert und ob es ein äquater Ersatz für ein Interface darstellt. Das würde mich nämlich sehr interessieren.

    • Profilbild
      DefSteph

      @Patzig Also im Prinzip ist dieses Teil ein Mackie Big Knob Studio Clone.
      Man kann damit aufnehmen, z.B. Vocals während man das DAW Playback abhört. Mit Direct Monitoring latenzfrei. Der Mixregler ist wie ein Crossfader zwischen Playback und Recordingsignal. Auch Talkback mit dem Vocalisten funktioniert sehr gut.
      Eigentlich eine super Sache.
      Ich spreche hier vom Mackie. Das Behringer funktioniert bestimmt genauso.
      Ob die Mackiewandler (Onyx) und Kopfhörerverstärker besser sind als beim Behringer? Vielleicht.
      Preislich liegen aber beide sehr nah beieinander.

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