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Test: Behringer X-Touch Mini, USB-Controller

Der kleine X-Touch Bruder

7. Dezember 2015
Behringer X-Touch Mini

Behringer X-Touch Mini

Vor ein paar Wochen stellten wir auf Amazona.de den lang ersehnten Behringer X-Touch Compact vor. Neben einem größeren Bruder mit dem schlichten Namen X-Touch hat Behringer gleichzeitig auch den X-Touch Mini heraus gebracht. In der Tradition kleiner und kompakter Mini-USB-Controller soll dieses kleine Helferlein MIDI-Parameter fernsteuern, um die Arbeit am Computer etwas weg von Tastatur und Maus zu bekommen. Moment, das gibt es doch schon hundertfach. Also mal wieder ein weiteres Gerät, was ohnehin schon jeder zu Hause stehen hat? Dazu mehr im folgenden Test des Behringer X-Touch Mini.

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Aufbau und Verarbeitung

Das Gerät kommt mir doch sehr bekannt vor. Klar, die Korg Nano Serie sieht dem Behringer X-Touch Mini zumindest vom Weiten sehr ähnlich. Doch bei genauerem Hinsehen wird schnell klar, dass der X-Touch Mini doch einiges mehr zu bieten hat als die Konkurrenz aus dem Hause Korg.

Ausgestattet ist der kompakte Behringer Controller mit 8 gerasterten Encodern samt Push-Funktion und LED-Ring. Darunter liegen acht Soft Buttons. Die zweite sich anschließende Reihe ist mit den Symbolen einer Transportsektion bzw. MC gekennzeichnet. Der rechte Teil der Bedienoberfläche gehört einem 60 mm Fader, weiterhin schließen sich eine Status-LED sowie zwei weitere Soft Buttons an. An der linken Außenseite befindet sich eine Mini-USB-Buchse zur Verbindung mit dem Computer. Weitere Anschlüsse für Pedale o.ä. gibt es nicht. Den zum Betrieb notwendigen Strom bezieht der X-Touch Mini über den USB-Port.

XTouch Mini 1

Alle Bedienelemente machen einen guten Eindruck, allerdings stört mich – wie beim X-Touch Compact auch – das relativ laute Klack-Geräusch, sobald man die Encoder drückt. Die Soft Buttons haben einen ordentlichen Druckpunkt, ansonsten sitzt auch alles fest im Gehäuse. Der Fader ist deutlich schwergängiger als die Motorfader-Variante des X-Touch Compact. Das Gehäuse des Controllers besteht aus Kunststoff und nimmt am Arbeitsplatz rund 32,5 x 10,2 x 4,7 cm (BxLxH) ein. Das Gewicht liegt bei 500 Gramm. Zum Lieferumfang des X-Touch Mini gehören ein mehrsprachiger Quick Start Guide und ein USB-Kabel.

Anschluss und Praxis

Der Anschluss und die Inbetriebnahme ist aufgrund der einzelnen Mini-USB-Buchse denkbar einfach. Das mitgelieferte Kabel anstecken, der X-Touch Mini leuchtet und schon kann es losgehen. Wie die größeren Brüder X-Touch und X-Touch Compact kann auch der X-Touch Mini im Mackie Control Modus betrieben werden. Der gewünschte Modus wird vor dem Anschalten durch Drücken der MC-Taste gewählt. Alternativ arbeitet der X-Touch Mini im MIDI-Modus, in dem er als klassischer USB-Controller eingesetzt werden kann.

X Touch Mini 2

Starten wir zunächst im MIDI-Modus. Der X-Touch Mini wird von Cubase sofort erkannt. Anlernen muss man den Controller über MIDI-Learn, d.h. alle Befehle werden über die DAW festgelegt. Alternativ gibt es für den X-Touch Mini einen Software Editor, mit dessen Hilfe man alles etwas komfortabler einstellen kann. Leider gibt es diesen Editor wie beim X-Touch Compact aktuell nur für Windows. Eine OSX-Version wird es laut Behringer zwar geben, allerdings ist derzeit noch nicht klar wann.

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Im Gegensatz zum X-Touch Compact finde ich den fehlenden OSX-Editor bei der Mini Version allerdings nicht so schlimm. Schließlich sind die 25 bzw. 50 Bedienelemente des Mini recht schnell programmiert. 50 deshalb, weil der X-Touch Mini zwei Layer bietet, d.h. alle Bedienelemente können zweifach programmiert werden. Die Umschaltung der Oberfläche erfolgt über die beiden Layer Tasten A/B.

X Touch Mini 3

Möchte man mit dem X-Touch Mini lieber im Mackie Control Modus arbeiten, schaltet man diesen wie gesagt direkt bei Start des Geräts durch Drücken der MC-Taste um. Was beim X-Touch Compact dank des Power On/Off ziemlich einfach ist, gestaltet sich beim X-Touch Mini etwas komplizierter. Hier muss man die MC-Taste drücken und gleichzeitig das USB-Kabel in den Computer einstecken. Nur dass die USB-Ports in der Regel auf der Rückseite eines Computers liegen, hat da bei Behringer anscheinend keiner berücksichtig. Am Laptop mag das gehen, am Tower- oder iMac ist das ziemlich unkomfortabel.

Hat man dies aber geschafft, ist der X-Touch Mini im Mackie Control Modus ähnlich aufgebaut wie der größere Bruder, natürlich angepasst auf die zahlenmäßig weniger Bedienelemente. Per Soft Button schaltet man zwischen den Befehlen Track, Send, Pan, Plug-in, EQ und Instrument um, die VPOT genannten Encoder dienen danach zum Editieren von Parametern. Die Transportsektion ist davon unabhängig und kann weiterhin wie beschrieben benutzt werden. Der einzelne Fader des X-Touch Mini steuert übrigens stets den Master-Fader, die einzelnen Kanalfader lassen sich damit nicht fernsteuern. Mit Hilfe der Layer Buttons A/B springt man zum linken bzw. rechten Marker.

XTouch1

Im Prinzip gilt für den Mackie Control Modus genau das gleiche Fazit wie beim X-Touch Compact. Die Implementierung ist nicht zu 100% zufriedenstellend, was laut Behringer allerdings am Software-Hersteller liegt. Dabei sind alle gängigen DAWs betroffen, die Umsetzung des MC-Protokolls löst da jeder irgendwie anders.

XTouch3

Dennoch ist der Behringer X-Touch Mini ein wirklich guter Controller. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist Behringer-typisch extrem gut und die acht Encoder samt Push-Funktion und LED-Ring sind in diesem Preisbereich kaum zu toppen. Gerade die LED-Ringe tragen meiner Meinung nach erheblich zur besseren Übersicht beim Arbeiten mit dem X-Touch Mini bei. Da kann die Konkurrenz preislich nicht mithalten.

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Fazit

Der Behringer X-Touch Mini ist ein sehr guter USB-Controller, der sowohl im klassischen MIDI-Modus als auch im Mackie Control-Modus betrieben werden kann. Die Bedienelemente sind für solch einen kompakten Controller reichhaltig vorhanden, das Highlight des X-Touch Mini sind die acht Encoder samt Push-Funktion und LED-Ring. Darüber hinaus steht ein Master-Fader zur Verfügung, ebenso 18 Soft-Buttons. Alles kann doppelt belegt werden, denn der X-Touch Mini bietet zwei Layer. Die Arbeit mit dem USB-Controller geht schnell von der Hand. Alles in allem ein sehr guter Controller, der Behringer-typisch preislich nicht zu schlagen ist.

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Encoder mit LED-Ring
  • Transportsektion
  • zwei Layer

Minus

  • umständliche Umschaltung MIDI/MC-Modus

Preis

  • Ladenpreis: 69,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    mottilie

    Zitat: „Nur dass die USB-Ports in der Regel auf der Rückseite eines Computers liegen, hat da bei Behringer anscheinend keiner berücksichtig. Am Laptop mag das gehen, am Tower- oder iMac ist das ziemlich unkomfortabel.“.

    Ähm… wie wäre es denn damit: Kabel zunächst in den Rechner stöpseln, und dann erst in den X-Touch? :-)

  2. Profilbild
    Kimbini

    Wie wäre es denn wenn ihr einfach bei gedrückter MC-Taste den Stecker am Gerät verbindet und nicht am Rechner ;-)

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Habe mir das Mini gekauft. Ich stelle fest, daß im nativen Modus die eingebauten LEDs zur Laufwerkskontrolle beim Loslassen wieder ausgehen. Ist meiner Meinung nach ein Firmwarefehler und wollte das Update auf 1.14 machen. (Jetzt 1.08). Ging aber nicht, ist das 1.14 nicht für den Mini?

  4. Profilbild
    mariemusic

    Ich benutze den X touch Mini zur Steuerung diverser Parameter meines DinoParks. Das tolle am X touch Mini ist, dass man die 2*16 Buttons und dazu noch die 2*8 Pushbuttons mit MSB/LSB und ProgrammNr Befehlen editieren kann. Theoretisch lassen sich so also 48 Programs (und dies sogar in unterschiedlichen Bänken) speichern. Und dazu noch die 2*8 plus 2*den Fader mit CCs belegen. Damit läßt sich DinoPark in vielen Funktionen remoten. Funktioniert bei mir auch mit anderen Synths. Und dennoch nur theoretisch. Denn X touch Mini zeigt ein befremdliches Verhalten: Die 1. Ebene (A) arbeitet absolut korrekt, alle Programm-/Bank Changes funktionieren wie programmiert. In der 2.Ebene (B) ist dem nicht so. Die Bankwechsel funktionieren (per MSB/LSB Befehlen), die Programmwechsel dann innerhalb einer Bank nicht mehr. Diese verbleiben bei jedem Button dann auf dem ersten Program des Synths. Ich habe es mehrfach getestet, in die Ebene B die gleichen Daten geschrieben wie in Ebene A, immer das gleiche Ergebnis. In der Ebene A funktionieren Bank-/Programmwechsel wie programmiert, in Ebene 2 funktionieren nur die Bankwechsel. Ich vermutete einen Defekt, „T“ tauschte auch problemlos um. Das 2. X touch Mini weist allerdings das selbe Verhalten auf. Somit lassen sich tatsächlich nur 3*8 Taster/Pushbuttons für Bank-/Programmwechselbefehle sinnvoll verwenden. Die CCs funktionieren perfekt.

  5. Profilbild
    Dennis Strahn

    Ich habe mir den X-touch mini gekauft, um einem Behringer XR-18 ein paar physikalische Regler zu spendieren.
    Ersten Manko: Das klappt so einfach überhaupt nicht. Der X-Touch hat einen USB anschluss, der XR18 kann nur über Wlan/LAN oder MIDI ferngesteuert werden. Lösung des Problems bietet ein USB to MIDI konverter. Z.B. von der Firma Keytron.
    Damit funktioniert das ganze nach kleinen Einrichtungsschwierigkeiten.
    Probleme gibt es aber weiterhin.
    Größtes Manko in meinen Augen ist die Tatsache, dass der X-Touch beim wechseln der Belegungslayer leicht seine Anbindung verliert. Was damit gemeint ist?
    Die LED Kränze um die Drehregler zeigen den aktuellen Stand des Faders an. Beim wechseln des Layers kommen auch die Stände der Regler des zweiten Layers. Drückt man aber aus versehen auf den derzeit ausgewählten Layer, setzen sich alle LED Kränze auf Null.
    Auch ein wechsel der Layer hilft da nicht. Berührt man nun einen der Drehregler wird der Kanal schlagartig auf Null gedreht und kann dann wieder hoch gedreht werden.
    Wenn dass live passiert hat man ohne aktiven X-Edit auf einem Tablet oder PC keine Chance die Faderpositionen zu ‚retten‘.
    Gerade bei den XR12 und 16 die ja einen USB to Device Anschluss haben, hätte ich von Behringer eine intuitivere Anbindung erwartet.
    Inzwischen bin ich auf einen vollwertigen X-Touch umgestiegen, der perfekt mit dem XR18 harmoniert.

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