Kleinmischpult mit USB
Das Behringer Xenyx 802S ist ein kompaktes Mischpult, das sich ideal für kleinere Setups und Heimstudios eignet. Mit einer Kombination aus flexiblen Anschlussmöglichkeiten, USB-Buchse und solider Klangqualität verspricht es eine Lösung für Musiker und kleine Bands, die eine vielseitige Audiosteuerung suchen. In diesem Testbericht beleuchte ich, wie das Behringer Xenyx 802S im Praxiseinsatz mit verschiedenen Instrumenten und einem Gesangsmikrofon abschneidet. Dabei liegt der Fokus darauf, wie gut es sich in unterschiedlichen Szenarien behauptet und ob es den Anforderungen für Live-Auftritte gerecht wird.
Inhaltsverzeichnis
Der Hersteller Behringer
Behringer gehört seit vielen Jahren zu den führenden Herstellern von preiswerter, aber dennoch hochwertiger Audiotechnik. Gegründet 1989 durch Uli Behringer, hat sich die Marke durch die Entwicklung innovativer und erschwinglicher Produkte einen Namen gemacht. Von Mischpulten über Studiomonitore bis hin zu Effekten und Synthesizern bietet Behringer ein breites Sortiment, das Musiker, Produzenten und Toningenieure gleichermaßen anspricht. Besonders im Bereich der Mischpulte hat sich das Unternehmen einen festen Platz erarbeitet und ist vor allem für seine X32-Serie und die WING-Reihe bekannt. Behringer verfolgt die Philosophie, professionelle Audio-Technik für jedermann zugänglich zu machen, ohne dabei Kompromisse bei der Funktionalität oder Qualität einzugehen. Die Produkte von Behringer sind nicht nur bei Einsteigern beliebt, sondern finden sich auch weltweit in professionellen Setups wieder.
Ein Blick auf das Behringer Xenyx 802S
Das Behringer Xenyx 802S ist ein sehr kompaktes Mischpult. Trotz seiner geringen Größe bietet es relativ viele Anschlussmöglichkeiten und Funktionen. Das Mischpult richtet sich an Musiker, Podcaster und kleine Bands, die auf der Suche nach einer flexiblen und zuverlässigen Lösung sind. Besonders interessant ist das Xenyx 802S für alle, die ein vielseitiges Pult benötigen, das sich sowohl für Live-Performances als auch für Studioaufnahmen eignet. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf das Pult und seine Eigenschaften.
Äußeres
Das Gehäuse des Xenyx 802S besteht aus recht stabilem Kunststoff, was dem Mischpult eine solide Robustheit verleiht. Mit einem Gewicht von gerade einmal 1,6 kg und schmalen Abmessungen von etwa 19 x 22 x 5 cm ist das Pult leicht zu transportieren und nimmt wenig Platz ein – ideal für Musiker, die viel unterwegs sind oder eine platzsparende Lösung für ihr Heimstudio suchen. Trotz der kompakten Bauweise fühlt sich das Mischpult durch seine solide Verarbeitung meines Erachtens keineswegs billig an.
Was die Anschlussmöglichkeiten betrifft, bietet das Behringer Xenyx 802S zwei XLR-Mikrofoneingänge mit 48 V Phantomspeisung. Dazu kommen zwei Mono-Line-Eingänge ebenfalls auf den ersten beiden Kanälen sowie drei Stereo-Line-Eingänge, über die sich eine breite Palette an Audioquellen anschließen lässt: von Instrumenten über Computer bis hin zu Abspielgeräten wie Laptops oder Smartphones.
Allerdings verfügt der dritte Stereo-Line-Eingang über keinen Equalizer. Für die Verbindung zu Abspielgeräten oder externen Aufnahmegeräten steht ein Cinch-Ein- und Ausgang zur Verfügung, was beispielsweise bei kleineren Setups nützlich sein kann. Der Main-Ausgang des Pults erfolgt über symmetrische TRS-Klinkenanschlüsse, was für die Nutzungszwecke des Behringer Xenyx 802S aber sicher rausreichen sollte. Für zusätzliche Flexibilität gibt es einen Kopfhörerausgang mit Pre-Fader-Listening-Funktion (PFL), sodass man Kanäle einzeln abhören kann. Außerdem verfügt das Mischpult über einen separaten Control-Ausgang zum Anschließen einer zusätzliche Abhörmöglichkeit.
Ein großes Highlight ist der USB-B-Anschluss auf der Rückseite des Mischpults, der das Behringer Xenyx 802S zu einer digitalen Schnittstelle macht. Das bedeutet, dass man das Mischpult direkt mit einem Computer verbinden kann, um Aufnahmen (Multi-Track) zu machen oder Audio über einen Computer abzuspielen. Für die zweite Option gibt es ein separates Poti zur Steuerung der Lautstärke.
Innere Werte
Auch von technischer Seite aus bietet das Behringer Xenyx 802S einige wichtige Funktionen, die über Grundlegendes hinausgehen. Beispielsweise verfügt das Pult über einen 3-Band-Equalizer auf den beiden Mono-Kanälen 1 und 2 sowie auf zwei der drei Stereo-Line-Eingänge, der es ermöglicht, Höhen (12 kHz), Mitten (2,5 kHz) und Bässe (80 Hz) präzise zu steuern und den Klang auf diese Art und Weise optimal anzupassen.
Das ist besonders nützlich, um den Mix an die jeweilige Umgebung oder die individuellen Bedürfnisse anzupassen, sei es bei einer Live-Performance oder einer Aufnahme im Heimstudio. Zusätzlich sind die beiden Kanäle mit XLR-Eingang mit einem Gain-Regler ausgestattet, sodass sich der Pegel jedes angeschlossenen Geräts oder Mikrofons individuell einstellen lässt.
Außerdem verfügt das Behringer Xenyx 802S über einen FX-Send, der für jeden Kanal individuell regelbar ist. Das bietet die Möglichkeit, einen Monitorweg oder externe Effekte zu verwenden. Die Pegelanzeige auf der rechten Seite des Mischpults ist groß und meines Erachtens auch in dunkleren Umgebungen gut sichtbar, was es einfach macht, die Lautstärke im Auge zu behalten und Übersteuerungen zu vermeiden. Platzsparenderweise kommt das Mischpult ohne Fader aus und greift stattdessen auf Potis zurück.
Frequenzgangmessungen
Im folgenden Abschnitt werden die Ergebnisse der Frequenzgangmessung und der Messungen des 3-Band-Equalizers vorgestellt, um einen genaueren Einblick in die klanglichen Eigenschaften des Geräts zu geben.
Frequenzverlauf
Die Frequenzgangmessung des Behringer Xenyx 802S zeigt einen sehr gleichmäßigen Frequenzgang. Es gibt keine auffälligen Abweichungen, was darauf hinweist, dass das Mischpult den Klang sehr neutral wiedergibt. Besonders im mittleren Frequenzbereich, der für Gesang und viele Instrumente entscheidend ist, bleibt die Kurve stabil und flach. Deshalb ist davon auszugehen, dass der Mix unverfälscht bleibt und keine Frequenzen überbetont werden.
Messungen des Equalizers
Die Messungen des 3-Band-Equalizers vom Behringer Xenyx 802S Kleinmischpult zeigen, dass die Höhen- und Mittenregelung halbwegs so arbeiten, wie vom Hersteller angegeben. Die Höhen werden bei 12 kHz klar angehoben, wobei die Anhebung schon ab etwa 2 kHz langsam beginnt, was dem Klang aber meines Erachtens eine angenehme Brillanz verleiht. Es sorgt für klare, luftige Höhen, die gut im Mix herauskommen.
Der Mittenbereich um 2,5 kHz wird präzise getroffen, was beispielsweise wichtig für Gesang ist, da dieser Bereich oft einen entscheidenden Anteil am Mix hat. Im Bassbereich sieht es jedoch etwas anders aus. Die laut Hersteller angegebene Regelung bei 80 Hz fällt eher schwach aus, während tiefere Frequenzen unter 80 Hz eher breitflächig angehoben werden. Das kann dazu führen, dass der Bassbereich etwas dröhnend wirkt und sich nicht so gut anpassen lässt wie die Höhen und Mitten. Dennoch bietet das Xenyx 802S eine solide Grundlage für saubere Mixe, besonders bei Anwendungen, die sich auf klare Höhen und präzise Mitten konzentrieren.
Das Pult in der Praxis
Im Praxisteil dieses Tests wurde das Behringer Xenyx 802S in verschiedenen Szenarien auf Herz und Nieren geprüft. Dabei kamen ein Nord Stage 2 mit zusätzlichen Pad-Sounds über MainStage wie auch ein dynamisches Mikrofon für Gesang zum Einsatz. Diese Kombinationen sollen zeigen, wie sich das Mischpult bei der Mischung von Instrumenten, digitalen Audioquellen und Gesang in der Praxis schlägt.
Keyboard und Pads
Im ersten Praxistest wurde das Behringer Xenyx 802S Kleinmischpult in Verbindung mit einem Nord Stage 2 und Pads über die Software MainStage verwendet.
Das Nord Stage wurde per Klinkenkabel an die Stereo-Line-Eingänge des Mischpults auf Kanal 3/4 angeschlossen. Die Pads wurden über das MacBook per USB-Kabel auf Kanal 7/8 geschickt. Da dieser Kanal keinen Equalizer hat, konnte hier keine Klangregelung über das Mischpult erfolgen. Die Klangbearbeitung der Pads musste also direkt in MainStage vorgenommen werden, was aber gut machbar war.
Das Nord Stage profitierte dagegen von dem 3-Band-Equalizer auf Kanal 3/4. Hier konnte ich die Höhen für mehr Brillanz anheben, während die Bässe und Mitten nur ein bisschen angepasst werden mussten. Die Lautstärken beider Quellen ließen sich dann am Mischpult unabhängig voneinander und völlig problemlos regeln.
Obwohl die Equalizer-Funktion für die Pads auf dem USB-Kanal nicht verfügbar ist, erwies sich das Behringer Xenyx 802S trotzdem als vielseitiges Mischpult, das die Kombination von Hardware-Instrumenten und Software-basierten Sounds wie den Pads aus MainStage problemlos umsetzen konnte.
Gesangsmikrofon
Im zweiten Praxistest wurde ein Mikrofon (Shure SM58) für Gesang verwendet. Das Mikrofon wurde über den XLR-Eingang auf Kanal 1 des Mischpults angeschlossen. Der Gain-Regler wurde so eingestellt, dass das Signal gut verstärkt, aber nicht übersteuert wurde. Dabei half die Pegelanzeige auf der rechten Seite.
Der 3-Band-Equalizer auf Kanal 1 war besonders hilfreich, um den Klang des Mikrofons zu optimieren. Durch die Anhebung der Höhen bekam der Gesang mehr Klarheit und Präsenz, während tiefe Frequenzen leicht abgesenkt wurden, um einen „mumpfigen“ Klang zu vermeiden. Die Anpassung des Bassbereichs gelang jedoch nicht ganz so gut, da der Equalizer die tiefen Frequenzen nicht so sauber herausarbeiten kann. Dennoch zeigte sich das Behringer Xenyx 802S bei der Verwendung des Mikrofons als relativ zuverlässig und vor allem benutzerfreundlich. Auch wenn das Mischpult keine eingebauten Kompressoren oder Effekte bietet, ließen sich der Klang und die Lautstärke des Mikrofons einfach und präzise einstellen.
Alternative Kleinmischpulte
Es gibt einige gute Alternativen zum Behringer Xenyx 802S im Bereich der Kleinmischpulte, die für unterschiedliche Einsatzgebiete geeignet sind.
Das Yamaha MG06 ist ein kompaktes Modell, das durch seine robusten D-PRE Vorverstärker einen klaren und sauberen Klang bietet. Allerdings kommt es nur mit einem 2-Band-Equalizer und ohne USB-Schnittstelle, was dadurch eher für simplere Setups gedacht ist, die keine digitale Anbindung erfordern.
Das Mackie Mix8 ist ebenfalls eine solide Wahl mit 8 Kanälen, die sich gut für kleinere Live-Setups eignet. Es ist bekannt für seine langlebige Hardware und zuverlässige Audioqualität. Im Vergleich fehlen jedoch ein USB-Anschluss und erweiterte EQ-Möglichkeiten, wodurch es eher für grundlegende Anwendungen ausgelegt ist.
Das Allen & Heath ZED-6 überzeugt durch eine sehr robuste Verarbeitung, Kompaktheit und solide Vorverstärker. Es bietet zwei Mikrofon- und zwei Stereo-Line-Eingänge, jedoch ebenfalls ohne USB-Anbindung. Der Sound ist zwar sehr klar und kraftvoll, aber das Pult ist vor allem für traditionelle analoge Setups geeignet. Dafür ist es aber mit XLR-Outputs ausgestattet.
Im Vergleich dazu bietet das Behringer Xenyx 802S meiner Meinung nach die besten Allround-Funktionen. Mit seinem USB-Anschluss, mehreren Stereo- und Mikrofonkanälen sowie einem flexiblen 3-Band-Equalizer auf den meisten Kanälen ist es vielseitiger als die genannten Alternativen. Es eignet sich ideal für Musiker, die sowohl analoge Instrumente als auch beispielsweise digitale Audioquellen mischen möchten und überzeugt dabei durch ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Wie sich das Behringer Xenyx 802S Kleinmischpult im Vergleich zu anderen Kandidaten schlägt, erfährst du in diesem AMAZONA.de-Vergleichstest für Kleinmischpulte.
Vielleicht habe ich es überlesen, aber ich hab keine Infos zu den technischen Daten der Audio Schnittstelle gefunden. Ist das 24 bit oder nur 16 bit? Wie ist die Latenz?
@dr noetigenfallz Laut technischen Daten auf der Homepage 48 kHz 16 bit.
@dr noetigenfallz Wie bei den meisten Kleinmischpulten dieser Preiskategorie in der Regel noch 16 Bit und maximal 48 kHz. Was die Latenz angeht, ist das nicht immer eindeutig zu beantworten, wenn der Testautor mit einem Mac arbeitet. Am Mac ist durch Core Audio immer eine direkte Einbindung ins System gegeben.
Unter Windows benötigt man für eine geringe Latenz einen ASIO-Treiber. Die Latenz kann dort trotzdem je nach Komponenten im System eine ganz andere sein. Ich habe früher oft Audio Interfaces getestet und mal verglichen, wie die Latenz unter Windows und wie am Mac aussieht. Da kommen oft komplett unterschiedliche Werte bei raus, je nach PC, Windows, Treiber und vor allem im Unterschied zum Mac – alles bei gleicher Einstellung des Buffers.
Deshalb sind solche Angaben mit Vorsicht zu genießen. Wenn ich als Mac User also bei einem Test behaupte, dass die Latenz bei einer Buffer-Einstellung von 32 Samples sehr gering sei und das knackfrei funktioniert hat, muss das am Windows-PC noch lange nicht so sein. Das habe ich genau zu diesem Mischpult gerade noch in einem Forum gelesen, wo Nutzer sehr unterschiedliche Erfahrungen damit gemacht haben.
ich habe mir den Mixer geholt wegen seiner geringen Größe und seines Gewichtes.
Als Vergleich hatte ich mir noch den Mackie Mix8 geholt um mich für eines der Geräte zu entscheiden. Was letztlich für mich für das Behringer xenyx gesprochen hat ist der separat regelbare Kopfhörerausgang, der Netzschalter (es gibt zwar die Stecker mit Switch, aber ich finde es schon besser am Gerät). Das Netzteil kann mit Adapter auch auch mit 120V betrieben werden, da ich manchmal mit meinen Geräten reise war auch das für mich wichtig.
Ansonsten ist stimme ich der Beurteilung der EQs voll zu.
Die Kleinmischpulte würden sehr stark von einer Bluetooth-Schnittstelle profitieren, weil immer häufiger Handys als Zuspieler oder Backup genutzt werden.