Die Sound-Sammlung bietet verschieden Optionen der Anwendung. Zunächst kann der User zwischen einer High CPU – (optimale Sound-Interpolation) und Low CPU – (normale Interpolation) Wiedergabe wählen. Weiterhin liegen die Programme von CS sowohl in stereo als auch im 5.1. Surround-Format vor. Auch kann der Anwender wählen, ob das Material lediglich mittels Convolution-Prozeß bearbeitet wird oder ob zusätzlich auch noch die Kontakt2 Effekt-Abteilung zum Einsatz kommen soll. Wohlgemerkt, das Basis-Sample-Material für all diese Varianten ist das gleiche. Laut Hersteller bietet Convolution Space 625 verschiedene Instrumente.
Die Sound-Samples sind überwiegend atonale Klangcollagen, bei denen meist schon das Spielen einer Note ausreicht, um einen Breitwandsound zu produzieren. Stichworte zur Charakterisierung: Drones, Textures, Weired Worlds, Space. In Verbindung mit der 5.1-Technik ein Fundus für die Vertonung von Filmen oder Clips.
Die Kategoriebezeichnungen wie Abstract oder Emotional geben allerdings nur sehr bedingt Aufschluss über das dahinter stehende Sound-Material. Hier ist also aktive Klangforschung angesagt.
Doch nun den Daumen ans Modulationsrad und ran ans Sound-Origami.
Zu jedem Kontakt2 Programm hat Magnus Lindberg ein IR-Sample voreingestellt, so dass dem Sound-Falten nichts im Wege steht. Dreht man nun das Modulationsrad hoch, verändert sich der Sound mittels Faltungsprozeß.
Offengesagt habe ich, nicht zuletzt wegen der Beschreibungen im Beiblatt des Programms spektakulärere Ergebnisse erwartet. Die Klangveränderungen bleiben überwiegend subtil. Oftmals hat man den Eindruck einer einfachen Überblendung von einem in einen anderen Sound. Veränderungen des Sound-Charakters spielen sich meist im hohen Frequenzbereich ab und erinnern dann eher an ein überlagerndes Feedback. Und nicht selten passiert – für meine Ohren – gar nichts. Das scheint jedoch nicht ungewöhnlich zu sein. Im Beiblatt des Programms findet sich folgender Satz (sinngemäß übersetzt aus dem Englischen): „Je eher ein IR-Sample einem Rauschen gleicht, desto eher resultiert eine Hallbearbeitung. … wenn man beim Sound-Programming nicht weiter kommt und kein funktionierendes Ergebnis erzielt, liegt dies an nicht passenden harmonischen Skalen.“
Nehmen wir es sportlich und als Aufforderung zu eigenen Experimenten. Allerdings kann man leider keine eigenen Samples oder IRs einbauen. Auch das Falten von Kontakt2 Programms, die ihre Heimat außerhalb des Convolution Space haben, funktioniert nicht. CS lässt sich jedoch innerhalb der Kontakt 2 Oberfläche mit anderen Soundsammlungen oder eigenen Sample-Instrument-Kreationen zu einem Mega-Multisound kombinieren.