Hardwareanforderungen
Am besten veranschaulicht man sich den Performance-Bedarf an dem folgenden Rechenbeispiel: Angenommen, ein Percussion-Patch besteht aus 30 Schlaginstrumenten (z.B. das oben angespielte Conga Set). Diese 30 Grundsamples wurden mit 7 Mikrofonen und einer 5-stufigen Velocity aufgenommen. Je nach Round Robin-Wahl stehen in der Vollausstattung pro Sound 10 verschiedene Alternativ-Samples zur Verfügung. Das macht zusammen nicht weniger als 10.500 Samples in einem einzigen Patch!!
Spätestens jetzt weiß man, warum die Entwickler so viele unterschiedliche Patch-Versionen pro Instrument zur Verfügung gestellt haben. Das gleiche Patch kommt in der minimalsten Austattung auf „nur“ 600 Samples.
Der Speicherbedarf für die größte Patchversion liegt bei rund 600 MB (inkl. Disk-Streaming). Lädt man das Conga-Patch komplett in den RAM-Speicher, werden rund 1,5 GB Speicher benötigt. Die Ladezeit betrug mit aktivierten Disk-Streaming übrigens 20 Sekunden – bei dieser enormen Anzahl an Samples geht dieser Wert völlig in Ordnung.
Auf unserem Amazona-Testrechner (Intel i920, 2,8 GHz, 6 GB RAM, Windows 7 64 Bit) gab es bereits beim Anspielen der Grooves eines einzelnen Patches (allerdings in der Vollausstattung, also alle Mikrofone und Full RR) Performance-Probleme. Ursache hierfür ist das Diskstreaming, das selbst bei einigermaßen schnellen Festplatten die ASIO-Anzeige von Cubase 6 ständig in Höhe schnellen ließ und so für Audioaussetzer sorgte. Komplett in die Knie ging der Rechner beim Anspielen der World Inspire Sets (auch hier wurde zunächst die Vollausstattung verwendet). Abhilfe schafft hier die Deaktivierung der Streaming-Option und die Verwendung des internen Speichers. Je nach Round Robin-Variante sind für ein einzelnes Set aber mehrere GB erforderlich. Für eine optimale Performance empfiehlt Evolution Series die Verwendung von einer Solid State Disk, die in dieser Größe ein weiteres Loch in das Portemonnaie frisst. Glücklicherweise haben die Entwickler bei der Erstellung dieser Library auch an Musiker mit kleinerem Equipment gedacht, und so kann tatsächlich jeder ab der empfohlenen Mindessystemvoraussetzung die einzelnen Patches und die Word Inspire Sets nutzen und zwar ohne Dynamik- oder Qualitätseinbußen – lediglich die Anzahl der Round Robin-Samples sowie die Anzahl der verwendeten Mikrofone sind in den zur Verfügung stehenden Patches reduziert.
Engine 2
Jede Engine 2-Library bietet eine eigene Quick Edit Page, die nur die wichtigsten Bedienelemente enthält. World Percussion macht hier keine Ausnahme. Neben einem riesigen Master-Fader (warum ist der eigentlich so groß?) findet man hier Volume- und Panning-Regler für jedes Mikrofon (2-7). Jeder Kontinent/Landstrich wird mit einem stimmungsvollen Hintergrundbild präsentiert.
Wer tiefer in die Klangprogrammierung einsteigen möchte, erhält über die ProEdit-Seite einen modularen Sampler mit vielen mitgelieferten Effekten, VST-Effekt/Instrument-Import, verschiedene Filter, frei verknüpfbare Modulationsziele, temposynchrone LFOs, Zufallsgeneratoren und flexible, freie Hüllkurven. Der integrierte Mixer ermöglicht die Abmischung aller Layer inkl. Bus-Spuren, Send- und Insert-Effekten sowie 8.1 Surround-Unterstützung mit vielen vorgefertigten Presets. Für Tempo- oder Tonhöhenanpassungen stehen die qualitativ hochwertigen Elastique-Engines zur Verfügung, die allerdings bei World Percussion aufgrund der vorhandenen MIDI-Grooves nicht benötigt werden. Eine Unterstützung für Multi-Core-CPUs ist integriert.
Leider fehlt in Engine 2 eine vernünftige Anzeige beim Laden der Patches inkl. Fortschrittsbalken.
Der hohe Anspruch dieser Library zeigt sich insbesondere in der hervorragenden Umsetzung der Surround-Fähigkeit. Für jedes Instrument gibt es wie bereits erwähnt separate Surround-Patches. Bevor diese verwendet werden können, muss der Engine-Player entsprechend konfiguriert werden. Engine 2 bietet dafür vorgefertigte Presets. Die World Percussion Anleitung führt den Anwender Schritt für Schritt durch die korrekte Konfiguration. Bei den World Inspire Sets müssen allerdings für jedes Layer (Instrument) die Einstellungen separat durchgeführt werden.
Nach dem Release der World Percussion Library (auf HD) wird nun die World Percussion Compact Library (auf DVD) veröffentlicht – ein virtuelles Instrument mit beispielloser Klangqualität und endlosen kreativen Möglichkeiten.
Mit einer Sammlung von seltenen Instrumenten, aufgenommen in einer Weltklasse Scoring Stage mit State-Of-The-Art Equipment, kommen Sie in den Genuss erstaunlicher Klänge aus Afrika, Asien, Mittlerer Osten und Süd-Amerika.
World Percussion Compact bietet zwei individuell steuerbare Stereo Mikrophonpositionen, drei Round Robins, um den „Maschinengewehr“ Effekt zu vermeiden, sowie eine Vielzahl an Velocity Layers. Dazu hunderte von einzigartigen, live eingespielten MIDI Grooves wie man sie von der „Standard“ Library her kennt.
Eine exklusive 7GB Library inkl. des bewährten Sampler´s ENGINE für alle Anwender, die auf spezielle Features wie Surroundfähigkeit verzichten können, die jedoch auf eine niedrige Systembelastung bei professioneller Klangqualität Wert legen.
Preis: 199 Euro.
Mit dem Erscheinen der Compact Version wurde der Preis für die World Percussion Vollversion auf € 549,- gesenkt.
Ein Upgrade von Compact auf die Vollversion ist ebenfalls erhältlich für € 359,-