Gu Zheng
Die Dimension der Klangbausteine ist größtenteils ziemlich eintönig. Doch manchmal erscheint inmitten der Einheitsklänge eine Perle, die auch die Sammler unter den Musikern zufriedenstellt.
Eine solche Perle verspricht Best Service dem anspruchsvollen Musiker mit Gu Zheng.
Dieses Instrument, das in diversen chinesischen Filmen zu sehen und zu hören ist, wurde hier erstmals von chinesischen Experten gesampelt. Die Guzheng, eine Wölbbrettzither, ist in China seit etwa 2000 Jahren gebräuchlich. Sie ist eines der wichtigsten Instrumente der chinesischen Musik.
Der Lieferumfang beschränkt sich auf die DVD, die selbstverständlich in einem Jewelcase versandt wird. Dieses enthält neben dem Datenträger nur die Anleitung zur Aktivierung der Library. Auf der DVD befinden sich 1,6 GB Samples, die beiden Installer für die Yellow Tools Engine und den Sample Content sowie das Handbuch zum Instrument. Der verbleibende Platz enthält praktischerweise sämtliche Freeware-Produkte von Best Service.Die Installation gestaltet sich etwas umständlich. Wer aber regelmäßig mit dem Yellow Tools Sampler arbeitet, wird sich schon daran gewöhnt haben.
Das Instrument
Auf den ersten Blick enttäuscht das Instrument ein wenig. Zwar sind die Klänge sehr hochwertig, die Oberfläche enthält aber nur Lautstärke und Pan, so dass man für tiefere Eingriffe in den Klang auf den Expertenmodus zurückgreifen muss. Die kombinierten Patches, die verschiedene Spielweisen enthalten, sind unpraktisch. Beschäftigt man sich aber mit der Anleitung, beginnt man das Konzept des Instrumentes zu begreifen. Idealerweise sollte Gu Zheng in pentatonisch D gespielt werden, da dies die originale Stimmung ist. Die Saiten der Zither werden nicht gedämpft und schwingen daher relativ lange nach.
Besonders praktisch ist der Pattern-Patch. Die Pattern werden zum Tempo des Sequencers synchron gespielt. Sehr viel Spaß macht der FX-Patch. Hiermit steht der Vertonung des nächsten Horror- oder Kung Fu-Filmes nichts mehr im Wege. Spielt man zwei Tasten gleichzeitig, werden die Pattern im FX-Patch aneinandergereiht. Leider wurde dies für den Pattern-Patch nicht umgesetzt.
Es ist empfehlenswert, die Einzelpatches einzusetzen, da die Presets mit verschiedenen Spielweisen unpraktisch sind. Möchte man verschiedene Spielweise kombinieren, dann ist Gu Zheng eindeutig nicht zum Live-Einsatz geeignet. Man muss die Stücke eher nach dem Baukastenprinzip zusammensetzen. Dies geht aber schnell und unkompliziert vonstatten, wenn man sich mit dem Handbuch beschäftigt.