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Test: Best Service, Synth-Werk, Synthesizer Plug-in

Wir sind die Roboter VST

7. Dezember 2011

Sind die Roboter zurück?

Das jedenfalls möchte uns dieses Plug-in glauben machen in seiner Neon-Aufmachung und dem Retro-Look. Aber ich kann Sie beruhigen. Die echten Roboter, namentlich Kraftwerk, waren nie weg und haben erst im Oktober Konzerte gegeben. Was also hat es mit dem Synth-Werk auf sich? Alles bloß Marketingzauber, oder bringt Synth-Werk die Genialität der Elektronik-Pioniere ins heimische Wohnzimmer-Studio?

Engine

Zunächst muss ich einmal eine Lanze brechen für die Kooperation zwischen BEST SERVICE und YELLOW TOOLS. Was hier mit dem Player ENGINE auf die Beine gestellt wurde, ist wirklich lobenswert. Hat man sich einmal an die etwas umständliche Autorisierung gewöhnt (ich besitze inzwischen mehrere Engine-Librarys), wird man mit einer wirklich übersichtlichen und leicht zu handhabenden Plattform belohnt, die auf einen Blick alle Librarys übersichtlich aufführt. Die Engine von ENGINE erlaubt umfangreiche Eingriffsmöglichkeiten, soweit es eben bei einem Sample-basierten Abspielsystem möglich ist. Layers sind im Handumdrehen erstellt, Filter oder Hüllkurven anpassen, Effekte addieren, Arpeggios starten oder Step-Sequencer programmieren … alles kein Problem und  – soweit ich in den vergangenen Monaten festegstelt habe – vollkommen bugfrei. Gratulation.

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Etwas mehr als 8 GB werden mit SYNTH-WERK als Box oder Download geliefert. Basis sind dabei nicht nur Samples, die von analogen Synthesizern oder Drumcomputern abstammen, sondern auch von zahlreichen „digitalen“ Synthesizern.

Aufgeteilt hat man diese 8GB in diverse Kategorien wie z.B. „Chord-Sounds“, „Computer-Sounds“ oder „Bass-Sounds“. Leider besitzen die Samples innerhalb der Kategorien aber keine Namen, sondern ausschließlich Nummern. Mag sein, dass das der eine oder andere in Ahnlehnung an den Minimalismus der Inspiratoren „konsequent“ findet, mir aber fehlt der Zugang dazu. Selbst Kraftwerk hat seinen Musikstücken Namen gegeben und keine Nummern.

Wer aber möchte, kann selbstverständlich im Synrth-Werk Folder im Unterordner LAYER die Nummern durch eigene Namen ersetzen. Ganz nebenbei sei noch erwähnt, dass es für die Library einen englischen und einen deutschen Ordner gibt. Könnte ja sein, dass jemand mit den englischen Zahlen Probleme hat. (Sorry BestService, der musste jetzt sein :-))

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Sound

Angeregt durch den Namen und die Aufmachung, habe ich analoge, minimalistische Klangwelten erwartet. SYNTH-WERK hat aber mit der Musik und dem Sound von KRAFTWERK kaum etwas gemeinsam. Das ist jetzt nicht negativ gemeint, man sollte nur nicht dem Irrtum verfallen anzunehmen, mit dem Kauf von SYNTH-WERK würde man klingen wie KRAFTWERK.

SYNTH-WERK ist eine inspirierende Mischung aus Synthesizerklängen, Loops, Arpeggios und Step-Sequencer Abläufen, mit denen sich jeder kreative Blackout mühelos überwinden lässt. Man zappt einfach durch die Presets und schon hagelt es Ideen, versprochen.

Die brachiale Gewalt von echten Analogbässen oder Leads wird man in SYNTH-WERK weniger finden, hingegen sind Pads, Stack-Sounds mit Röchel- oder Glöckchen-Charakter oder Experimentelles in großer Auswahl und in überzeugender Qualität vorhanden. Vor allem vom Step-Sequencer und Step-Modulation wurde in den Presets reger Gebrauch gemacht und verpasst Synth-Werk einen hohen Spaßfaktor.

Dank ENGINE lassen sich alle Presets wunderbar verbiegen und den eigenen Wünschen anpassen.

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Fazit

SYNTH-WERKS ist ein inspirierender Synthesizerbaukasten mit hohem Spaßfaktor!! Fans von KRAFTWERK sollten aber nicht annehmen, dass sie mit SYNTH-WERK zum „Taschenrechner-Musikanten“ werden. Da liegen klanglich Welten dazwischen. Nichts desto trotz kann ich diese Box uneingeschränkt jedem empfehlen, dessen Liebe elektronischen Musikrichtungen gilt. Hier ist SYNTHWERK eine echte Bereicherung von bereits vorhandenen Librarys oder Klangerzeugern, da es gefüllt ist mit ungewöhnliche Klangzusammenstellungen und sehr gut programmierten Presets.

Klanglich würde ich SYNTH-WERK in die Hybrid-Ecke stellen. Fast alle Sounds sind Stacks aus Klangschichten mit teilweise digitalem Ursprung. Es röchelt und klingelt wie in guten alten D50 und DX7 Tagen, oft kombiniert mit analogen Pads, Bässen, Zips und Noises. Gerade diese unkonventionelle Mischung macht SYNTH-WERK aber interessant. Also unbedingt antesten!!!

Plus

  • ungewöhnliche Synthesizer-Klangauswahl
  • sehr gut programmierte Presets
  • übersichtliche und leichte Bedienung

Minus

  • Presets haben nur Nummern, keine Namen

Preis

  • 249,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Fairchild

    Ich weiß jetzt nicht wirklich, welches Produkt der Autor hier getestet hat, aber nach meiner Meinung klingt das ganz sehr wohl nach den 4 Herren aus dem Düsseldorf, manche Sequenzen sind schon ziemlich dreist erstellt. Trotzdem ein hervorragendes Produkt, das toll klingt und wirklich ungeheuer inspirierend ist, da man in der Engine wirklich viel ändern kann.

    Und typische D-50 und DX7 Sounds habe ich jetzt auch nicht wirklich gefunden, zumal Kraftwerk diese Geräte meines Wissens nach auch gar nicht benutzt haben. Viele Klänge erinnern eher an Moog, Arp und PPG.

    Jürgen

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @Fairchild Hallo Jürgen,
      mag sein das so manche Melodien nach Kraftwerk klingen (wie in meinem 2. Beispiel), aber analog ist dann doch etwas anderes. Aber wie gesagt, tolles Plug-In, aber keine Analog-Emulation oder gar ein Ersatz für einen Little Phatty oder einen Prophet 08.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    man kann mit dem teil so geile sounds machen. einfach wunderbar.

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