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Test: Best Service Titan

Best Service Titan

26. August 2009

Best Service schickt mit dem Titan einen Synthesizer ins Rennen, der die letzten 40 Jahre der Synthesizergeschichte abdecken soll. Mit großspurigen Marketingphrasen lockt der Münchner Hersteller. Ob er sein Versprechen halten kann, lesen Sie in diesem Testbericht.

Wer genau wissen möchte wie Titan funktioniert, dem seien die Videos auf Youtube empfohlen. Dort wird haarklein erklärt, wie Titan im Workflow funktioniert. Suchen Sie dort einfach nach „best service TITAN“, und lassen Sie sich von der Computerstimme betören.

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Quick-Edit

Quick-Edit

Titan basiert auf einem Sampleplayer, der von Yellowtools stammt und in Best Services neuer „Engine“ eingebettet ist. Auch Engine wurde in Zusammenarbeit mit Yellowtools entwickelt. Beides basiert auf dem Independence Sampler, auch die Optik wurde im Pro-Edit Bereich (s.u.) übernommen.

Der Yellowtools Sampleplayer beweist eindruckvoll, dass das Laden von Multisamples im Handumdrehen stattfinden kann. Wenn ich mir parallel dazu andere „hochklassige“ Produkte wie Kontakt 3, Halion 3, Omnisphere oder auch die EastWest Play Engine ansehe, so frage ich mich, warum diese zwischen 5 und 20 Sekunden benötigen, wenn es hier unter einer halben Sekunde vollzogen wird. Mit der Größe der Samples hat es übrigens nichts zu tun, da immer nur die ersten paar Millisekunden in den Speicher geladen werden. Da kommt richtig Spaß auf!

Die Performance, die Titan von der CPU abverlangt, bewegt sich im üblichen Mittelmaß, auch wenn das Origami (integrierter Faltungshall) eingeschaltet ist. An die hervorragende Performance von Steinbergs Hypersonic 2 kommt Titan allerdings bei weitem nicht heran.

Etwas unglücklich ist die Navigation durch die 5500 Presets gelöst. Leider muss man sich durch etliche Menüs hangeln, bis man schließlich bei dem gewünschten Klang angekommen ist. Alternativ gibt es die Pfeiltasten, mit denen man zum nächsten bzw. vorherigen Preset gelangt. Besser wäre aber ein mehrstufiger Browser, wie man ihn vom EastWest Play her kennt.

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Engine ist nach einer Layer-Architektur aufgebaut. Pro aktiviertem Layer kann man bestimmen, auf welchem Kanal es empfängt, auf welchen Velocity-Raum es reagiert usw. Die komplett fertig spielbaren Layer münden in einem Mischpult, das zusätzlich noch einmal mit Effekten versehen werden kann. Eine runde Sache, wie ich finde.

Pro-Edit

Pro-Edit

Editierungsmöglichkeiten

Titan stellt komplette Presets zur Verfügung, die in einem Quick- und einem Pro-Bereich editiert werden können. Während man im Quick-Bereich nur die wichtigsten Parameter vorfindet, so kann man im Pro-Bereich die Modulationen und Effekte detailliert editieren. Pro Layer steht ein anständig klingendes Multimode-Filter zur Verfügung. Modulationen können nach Belieben hinzugefügt werden und so ziemlich alles modulieren, was man sich vorstellen kann. Die Grundlage bildet Yellowtools‘ Independence Sampler. Ein Mapping-Editor steht jedoch nicht zur Verfügung, und auch das Stacken mehrerer Multisamples in einem Layer wird verweigert. Dazu muss man dann mehrere Layer anlegen.

Viele werden sich die Frage stellen, wie man analoge Synthesizer mit Samples überhaupt realistisch abbilden kann. Generell ist das quasi nicht möglich, da ein analoger Synthesizer zu viele verschiedene Zustände annehmen kann. Die sprichwörtliche Lebendigkeit geht wie wir wissen beim Absampeln verloren. Best Service und Yellowtools haben sich aber Gedanken gemacht, wie man ein Sample wieder „reanimieren“ kann. So bietet Engine zwei wichtige Parameter: Analog I+II, die  Tonhöhenschwankungen und den Samplestart zufällig variieren. So wird unter anderem der unschöne Maschinengewehr-Effekt verringert.
Nimmt man die übrigen dynamischen Klanggestaltungsmöglichkeiten hinzu, so werden die Samples richtig lebendig. Einzig mitgesamplete Filterverläufe oder andere Modulationen bleiben statisch und können natürlich nicht mehr verändert werden.

Browser

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hat man alles schon mal gehört. Ich frag mich warum man so viel Zeit und Geld in ein Produkt investiert das nichts neues bringt und so heist es wohl weiter warten auf die wirklich neuen Sounds.

    • Profilbild
      Michael Deusinger

      Der Producer (!) von heute will doch gar keine neuen Sounds. Der will seine Presets abrufen und das war’s dann. Also warum was wirklich neues in die Runde werfen?

  2. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Ich fand schon immer SAMPLES von SYNTHESIZERN ziemlich albern. Und bei vielen dieser Produkte liegt mir das Wort „überflüssig“ auf den Lippen.
    Lieber einen echten Synthie, egal ob digital oder analog, der mir eine handvoll eigenenständige, lebendige Klänge liefern kann als Gigabytes von mittelmäßigem Klangmaterial.

    Wieviel Klänge braucht der Mensch?

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Markus Schroeder Gute Frage, wieviele Klänge braucht man. Mir sind die „echten“ auch lieber. Dazu zählen natürlich auch Emulationen oder VA`s.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Vor allen Dingen klingt er nicht gut, und die Stimme
    am Anfang von allen Videos ist ab dem dritten Clip
    nicht mehr auszuhalten.

  4. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Bestservice hat gerade eine bemerkenswerte Demo Version veröffentlich.

    Da kann jeder selber testen und entscheiden was er braucht.
    :)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Markus Schroeder Nuja. Bei 350MB Download nur 100 Mb für die Sounds? Was wird denn da alles installiert? Sehr Suspect.

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