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Test: Bettermaker Mastering Limiter, Limiter

(ID: 238232)

Plug-in contra Bettermaker Mastering Limiter

Viele unter euch werden sich fragen, ob denn so ein Gerät in Zeiten von flotten Rechnern und 24/96-Plug-ins nicht irgendwie fehl am Platz ist. Meine Meinung dazu ist ganz klar: Nein, im Gegenteil. Es ist einfach eine Wohltat bei so sensiblen Arbeiten wie dem Mastering nicht ständig in den Bildschirm des Rechners schielen zu müssen. Die vielen simulierten Schalter am Display des Bettermaker Mastering Limiter sind in Verbindung mit den riesigen Rädern und den kleinen Encodern mit Drucktastenfunktion einfach ein Bediengenuss. Selbst allerfeinste Einstellungen der Pegel sind damit völlig entspannt zu ralisieren, das bekommt kein Plug-in der Welt so elegant hin. Zudem kann man das Gerät ja auch wie ein Plug-in in seine Produktion einbinden, dazu ist die USB-Schnittstelle eingebaut. Das Plug-in zur Fernsteuerung und Einbindung in die DAW findet sich auf der Webseite des Herstellers.

Alle Einstellungen sind auch direkt am Gerät speicherbar und können auf 399 Speicherplätzen abgelegt werden. Das ist wirklich geklotzt und nicht gekleckert.

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Wie klingt der Bettermaker Mastering Limiter

Einfach traumhaft „nach nichts“ zuerst einmal. Das Signal verlässt den Prozessor weitestgehend unverfärbt, solange man nicht mit dem Obertongenerator spielt. Ich habe mehrmals den Bypass betätigt und dann das Originalsignal mit dem Bearbeiteten verglichen, dabei aber die Werte so eingestellt, dass der Limiter gar nicht angeschlagen hat. Das Ergebnis war stets so gut wie 1:1. Das limitierte Signal hingegen ist natürlich als solchiges zu erkennen, aber hauptsächlich durch die gesteigerte Lautheit. Am eigentlichen Klang selbst ändert sich kaum etwas. Und so soll es auch sein, Verfärbungen will man sich beim Limitieren nicht einfangen.

Rauschen ist für das Gerät überhaupt kein Thema, ich konnte zu keiner Zeit eine Steigerung des Rauschteppichs ausmachen.

Zu den Klangbeispielen

Die Beispiele sind in meinem Tonstudio entstanden und bestehen aus einem echten Schlagzeug, einer echten Gitarre sowie einem echten E-Bass. Nix Samples, echte Menschen, Folks…

Ich habe bewusst übertrieben, um die Fähigkeiten des Bettermaker Mastering Limiter zu demonstrieren. In der Praxis würde ich so krass nicht limitieren und auch die künstlich erzeugten Obertöne sind viel zu heftig. Dennoch ist interessant, dass er selbst in diesem Szenario insgesamt sauber vom Klang bleibt. 

Klangbeispiel 1 (Limiter plus Clipper)

Hier demonstriere ich die Hauptanwendung des Gerätes, die Limitierung. Zuerst ist das Gerät im Bypass-Modus, nach dem Schlagzeug-Fill schalte ich dann die Limiterfunktion zu. Nach einem weiteren Fill wieder ab. Zusätzlich zur Limiterfunktion ist auch noch der Clipper zugefahren, der wirklich nichts mehr über den eingestellten Threshold rüberlässt. Wenn ihr euch das Beispiel über euren Wellenformeditor anschaut, werdet ihr bemerken, dass der Spitzenpegel von unbearbeitetem zu bearbeitetem Signal nahezu identisch ist, die Lautheit aber bei zugeschaltetem Limiter deutlich zugenommen hat.

Klangbeispiel 2 (Obertongenerator „odd“)

Der Limiter ist hier bereits ab Filebeginn zugeschaltet, ab dem Fill schalte ich dann den Obertongenerator zu, der hier die ungeraden Obertöne merklich zufährt.

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Klangbeispiel 3 (Obertongenerator „even“)

Wie oben, mit dem Unterschied, dass nach dem Fill nun die geraden Obertöne betont sind.

Für wen ist der Bettermaker Mastering Limiter das richtige Gerät

Ganz klar: Für Mastering-Leute, die mit Mastering auch ihr Geld verdienen. Oder für gut betuchte Recording-Engineers, die damit ihre Stereosumme schon einmal leicht verdichten bzw. eine Subgruppe. Und beide Zielgruppen können sich mit diesem Gerät dann evtl. auch gleich noch einen externen Korrelationsgradmesser sparen. Und einen Loudnessmeter gibt es hier ebenso. 

Wer von Beruf „Sohn“ ist und dessen reicher Papi seinem Sprössling zur Abiturfeier den Bettermaker Mastering Limiter fürs angehende Homerecording schenken will, dem sei gesagt: Nur kaufen macht noch keinen guten Sound. Es ist ein Gerät für professionelle Anwender mit langjähriger Berufserfahrung und einer guten Portion Wissen um die audiotechnischen Dinge; das Gerät hat keine automatischen Funktionen, welche einem Anfänger etwas abnehmen können.

Was besonders aufgefallen ist

Der Touchscreen reagiert phänomenal gut und ist ein Vorbild an guter Auflösung.

Das Gerät ist für einen Anwender mit Berufserfahrung praktisch ohne Handbuch zu bedienen, ein dickes Lob an die gelungene Bedienerführung. Eine englische Bedienungsanleitung findet sich auf der Herstellerseite im Netz und ist sehr gut geschrieben. Dennoch hätte ich mir eine auf bayerisch gewünscht…

Das Gerät ist in der Lage, auch M/S-Signale (Mitte-Seite) zu verarbeiten.

Das Gerät erzeugt ein leichtes, mechanisches Nebengeräusch, was einen supersensiblen Mastering-Engineer möglicherweise etwas irritieren könnte. Es ist aber wirklich sehr leise und nur in geringer Distanz zum Gerät wahrnehmbar und es rechtfertigt keinesfalls eine Abwertung. Im Audioweg ist zudem totale Stille.

Das Gerät ist zwar sehr solide verarbeitet, wiegt aber nicht viel. Die in der Bedienungsanleitung angegebenen 5,5 kg beziehen sich auf das „Shipping Weight“, das müsste also inklusive Karton sein. Ich denke, man kann locker zwischen 500 bis 1.000 Gramm abziehen und kommt dann auf ein Gewicht von irgendwas um die 4,5 Kilo herum.

Schlusswort

Es ist unschwer zu erkennen: Onkel Sigi mag den Bettermaker Mastering Limiter. Und hätte ich eben mal 2.700,- Euro herumliegen, dann würde ich mir den polnischen Edel-Limiter gerne in mein Rack schrauben. Aber da ich mit meiner Kohle eben auch haushalten muss, werde ich mich mit meiner jetzigen Masteringkette zufrieden geben, welche ohne Zweifel auch von guter Qualität ist. Aber das schöne Gerät ist so durchdacht und prima zu bedienen und klingt so klasse, dass der Bettermaker Mastering Limiter sich schon ganz schön auf die obere Reihe der Wunschliste schiebt.

Bettermaker Mastering Limiter 012

Der Bettermaker Mastering Limiter

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Fazit

Der Bettermaker Mastering Limiter ist ein kompromissloses Gerät: Kompromisslos guter Klang, kompromisslos eigenständiges Design, kompromisslos praxisgerecht zu bedienen, kompromisslos teuer. Der Gegenwert ist ein digital gesteuerter Analoglimiter, der auch sehr gehobene Ansprüche im Mastering erfüllt und so gut wie keinen Kritikpunkt zulässt. Zudem bekommt man eine Menge nützlicher Zusatzfunktionen. Unter diesem Gesichtspunkt relativiert sich der Kaufpreis doch etwas und unter dem Strich bleibt ein uneingeschränkt empfehlenswertes Gerät der Oberklasse.

Plus

  • sehr guter Klang
  • hervorragende Bedienung
  • erstklassiges Touch-Display
  • viele Zusatzfunktionen
  • eigenständiges Design

Preis

  • Ladenpreis: 2.699,- Euro
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Klangbeispiele
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