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Test: Beyerdynamic T5p 2. Generation, Studiokopfhörer

(ID: 256560)

Höreindrücke zum Beyerdynamic T5p

Der Beyerdynamic T5p sitzt wie angegossen und schon kann es mit den Höreindrücken losgehen. Ich vergleiche den Sound des Kopfhörers mit dem Eindruck, den das Audiomaterial über meine Abhöre hat. Querbeet habe ich das gefällige Audiomaterial ausgewählt, alle Songs Meilensteine ihres Genres. Folgendes findet sich auf meiner Playlist:

-- Test CDs --

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Klassik Orchester: Ravel, Bolero, Einspielung Orchestre de la Suisse Romande, CD Edition DDD.

Eindruck T5p: Der Hallraum des Orchesters ist schön abgebildet, die Panoramazeichnung des Halbovals wird sauber wiedergegeben, Höhen und Tiefen sprechen gleichermaßen schnell an, dynamische Faktoren wie Spitzen des Blechs werden verhallt im Raum eingebettet und stechen nicht unangenehm hervor.

Eindruck im Raum: Das Klangerlebnis im Raum ist natürlich ein anderes, da der Schall auch von hinten wahrgenommen wird, man fühlt sich mehr im Konzert eingebettet.

Jazz, Fusion: Marcus Miller, Panther, CD The Sun don’t lie.

Eindruck T5p: Satte schnelle Bässe, weiche Höhen, direkte Mitten, die Kompression der BD und der Synthie Elemente sind gut und direkt da, der Shaker ist weich und doch satt perkussiv zu hören, alle Panoramaparameter sind fein abgestuft nachzuvollziehen.

Eindruck im Raum: Der Track umfliest den Hörer, gerade was im Panorama und im Tiefbass passiert, das kann der Kopfhörer gegenüber dem Raum nicht zu 100 % wiedergeben. Die Kompression ist nicht so deutlich wahrzunehmen wie beim Hören mit dem T5p Kopfhörer.

Pop: Seal, Crazy, CD 1991.

Eindruck T5p: Analoge und synthetische Drums sind schön voneinander zu unterscheiden, Sequencer und wandernde Signale von den Keys und den Gitarren sind fein gezeichnet wahrnehmbar, die Gesangsspitzen der S-Laute sind mir über den T5p etwas zu spitz. Die eingesetzten Mehrstimmigkeiten, die den Song so reizvoll machen, erlebt man plastisch und ausgewogen. Hallräume und einzelne Modulationseffekte, beispielsweise der Gitarren, sind sehr gut dargestellt.

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Eindruck im Raum:

Seals Pop Masterpiece erfüllt den Raum noch mehr um einen herum, der Kopfhörer macht schon Spaß, der Raum jedoch noch mehr. Die S-Laute verwischen etwas mehr im Hallanteil bzw. mit der gesamten Produktion. Hier punktet der Kopfhörer leicht, denn man kann mit dem T5p etwas gezielter in den Raum reinhören, jedenfalls geht es mir so.

Funk, Fusion, Soul, Pop: Earth, Wind and Fire, September, CD Greatest Hits 1978.

Eindruck T5p: Eine Band in Vollbesetzung mit allen Extensions, die man nur haben kann. Präzise gespielt und extrem aufgeräumt gemischt, jedoch trotzdem im Stil der Zeit oder besser gesagt zeitlos, denn der Song funktioniert noch heute ohne Remix & Co. Egal auf was mas sich konzentriert, der Kopfhörer gibt es preis.

Eindruck im Raum:

Der Song klingt im Raum etwas schärfer als über den T5p, das hätte ich so nicht erwartet. Natürlich hat das dann auch mehr Dynamik und Spannung, doch kann ich vom Eindruck her die raumgreifende Rundherum Räumlichkeit zu moderneren Produktionen nicht ganz herstellen. Der T5p lässt den Song kompakter klingen.

Prog Rock: Yes, State of Play, CD Talk 1994.

Eindruck T5p:

Sehr gute Wahrnehmung der Hallräume und des Tiefbassanteils, gefühlt hat der komplette Gaumen  etwas davon. Die Snare rückt leicht in den Hintergrund.

Eindruck im Raum:

Die Snare ist etwas weiter vorn, das Raumerlebnis der Tiefbässe ist noch voluminöser im Bauch zu spüren.

Metal: Slayer, Discible 2001.

Eindrücke:

Das Gitarrenbrett ist gegenüber dem Eindruck im Raum etwas abgemildert, als wenn die Mitten leicht abgesenkt wären bei klarer Zuordnung der Sounds. Der T5p trägt den Bass gefühlt etwas lauter an die Gitarre ran, leider sind Slayer Produktionen immer recht leise gemischt, was den E- Bass Anteil angeht. Das konsequente Aufteilen beider Gitarren auf links und rechts stört mich beim Kopfhörer, der Raum macht das Zusammenspiel homogener. Aber wenn es nun mal so vom Producer gewollt ist, dann ist das so.

-- Verdade Monitore vs Beyerdynamic T5p --

Verdade Monitore vs Beyerdynamic T5p

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Fazit

Beyerdynamic hat mit dem T5p dessen zweite Generation am Start. Gegenüber der ersten Generation sind das abnehmbare Kabel, das weiterentwickelte Ohrpolster sowie viele kleine technische Veränderungen zu erwähnen. Das Klangerlebnis macht Spaß, es wird nichts dazugedichtet oder weggenommen, der Tp5 hat eine ausgewogene Darstellung und kann im Studio als Referenz herhalten. Für unterwegs sowieso, mit 32 Ohm wird eine ordentliche Lautstärke für Mobilgeräte erzeugt.

Made in Germany hat ihren Preis, lohnt aber allemal den Vergleich und das Antesten.

Plus

  • neutrale Klangeigenschaften
  • transparente Soundabbildung
  • Design
  • wertige Aufbewahrungsbox

Minus

  • gefühlt etwas kleine Ohrmuscheln, Details siehe Testbericht

Preis

  • Ladenpreis: 998, Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Coin AHU

    Würde mir von Beyerdynamic mal einen magnetostatischen Kopfhörer,
    wie den Audeze LCD wünschen.
    Ich nutze selbst einen DT 880 Pro und bin sehr zufrieden.
    Aber dynamische Kopfhörer sollen nicht das wahre sein.
    Einen magnetostatischen von Beyerdynamic würde ich kaufen.

    • Profilbild
      jochen_schnur RED

      @Coin Hallo Coin, ja das wäre sicher spannened, doch Beyerdynamic plant in naher Zukunft keinen Kopfhörer mit magnetostatischer Bauweise. Der DT 880 PRO ist nicht umsonst einer von vielen Studiostandards. Ich habe ihn auch hier in der Kabine hängen, zusammen mit dem DT 990 RRO.

  2. Profilbild
    falconi RED

    Hallo Jochen,
    guter Bericht, danke.

    Mich würde noch ein Vergleich zu Deinem (meinem) Hauptkopfhörer T1 interessieren – für die Eignung als sensibles Abhörwerkzeug für Aufnahmen und alle Formen der Bearbeitung im Tonstudio.
    (Damit meine ich weniger Mischung und Mastering, Arbeitsschritte, die ich nach wie vor ungern nur über Kopfhörer machen möchte.)

    Ich würde geschlossene Kopfhörer im Studio nach wie vor nur den diensthabenden Musikern überstülpen – weil sie weniger Schall nach außen abgeben, häufiger im Bass zu dick auftragen und über lange Zeit unkonfomfortabel werden. So meine (und die landläufigen) Vorurteile…

    Klingt der T5p auch so „hell“ wie der T1?

    Danke.

    • Profilbild
      jochen_schnur RED

      @falconi Hallo falconi,
      gerne doch, mein T1 (1 Generation) klingt sehr linear und durch die halboffene Bauweise sehr luftig, was sich auf die Wahrnehmung des Gesamtklangs auswirkt. Das Bass ist eher flach und linear gehalten, was ein Mastern begünstigt.
      Als hauptamtlicher Bassist / Gitarrist neige ich dazu, den Bass schön laut zum Rest der Musik zu fahren, da muss man natürlich aufpassen, dass der T1 das nicht alles als Friede-Freude-Eierkuchen-Sound abbildet und bei ner großen Anlage dann die Gläser aus der Vitrine fallen.
      Der T5p ist durch seine Bauweise und den Staudruck sehr satt im Bass, gleichzeitig hört man den Klang auch sehr direkt, das hat Auswirkungen auf die gefühle Luftigkeit einer Produktion, die im T1 besser gewähleistet ist.

    • Profilbild
      jochen_schnur RED

      @falconi Konkret auf deine Frage: Im Studio funktionieren beide als Referenz, da Beyerdynamic für meinen Geschmack und auch durch den Einsatz der gleichen Treiber schon in „eine“ Richtung Sound geht. Mastern und Mischen sollten, wie du schon sags,t vorwieglich oder immer, im guten Raum mit einer Abhöre passieren, beide Kopfhörer bereiten aber sehr gut vor, hierzu kannst du alle Arbeitsschritte im Studio zählen. Egal ob du ihn für den Producer, der Engineer oder den Musiker verwendest. Der T5p ist genauso hell, hat aber gefühlt mehr und direkteren Bassanteil, deshalb hebt es sich etwas auf in der Wahrnehmung.
      Die Musiker im Studio sind oft sehr genügsam, so jedenfalls meine Erfahrung, wenn sie plötzlich alles ganz genau hören, ist das nicht immer von Vorteil :-)
      Aber: Wer sich wohlfühlt, spielt besser. In diesem Sinne frohes Schaffen.

  3. Profilbild
    Stephan Merk RED

    Hallo Jochen, so neu ist der T 5 p 2nd Generation nicht, ich konnte ihn letztes Jahr am Prime-Day mit Impacto Essential im Set für 999 Euro kaufen. Ich kann die Klangbeschreibung so unterstreichen, wobei er im Vergleich zum Vorgänger im Hochtonbereich nicht ganz so scharf zeichnen soll. Der Impacto war übrigens für mich kaufentscheidend, ein im Kabel sehr guter Sabre-Wandler, der auch DSD wiedergibt und sich als tolle Ergänzung nicht nur für Mobilgeräte zeigt und daher ein erwähnenswertes Zubehör ist. Als Impacto Universal gibt es ihn auch mit Akku und Lightning-Kabel. Der Bassbereich ist übrigens für einen geschlossenen Kopfhörer meiner Einschätzung nach nicht übertrieben, er dröhnt nicht und wenn ein Bass vorhanden ist, wird er präzise und knackig abgebildet. Was die Muscheln angeht, hat das Außenohr durch die schräg gestellten Treiber auch genügend Platz, das ist aber tatsächlich eine individuelle Sache. Ich habe den Wechsel vom Sennheiser HD 800 jedenfalls nicht bereut, im Gegenteil.

    • Profilbild
      jochen_schnur RED

      @Stephan Merk Hallo Stephan,
      danke für dein Feedback, Eure Erfahrungsen sind hier sehr wertvoll.
      Den HB 800 hatte ich auch mal auf den Ohren, ist leider schon ein Jahr her.
      Sennheisser arbeit von der Abbildung des Sound etwas anders, das ist dann Geschmacksache, was man haben will.
      Der T5p ist wie du richtig sagst, knappe 2 Jährchen am Start.

      • Profilbild
        Stephan Merk RED

        @jochen_schnur Ist schon etwas her, inzwischen mit Langzeiterfahrung fehlt mir der HD-800 kein Bisschen. Der K812 kam noch hinzu und seitdem frage ich mich, warum ich überhaupt einen HD_800 hatte. ;) Nun kommen die dritten T1 und T5 (ohne P) und ich werde mal rausarbeiten, ob/wo die Unterschiede liegen. Was das Netz hergibt, geht Beyerdynamic einen anderen Weg, der T5p ist ja auch nicht so ganz linear, vor Allem im oberen Bassbereich, aber nicht so aufdringlich, wie manche meinen. Kopfhörer klingen eben auf jedem Kopf anders. ;)

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