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Test: BFD Drums BFD 3.5, Drum-Software

Was kann der Software-Drummer?

2. Mai 2025
bfd drums bfd 3.5 test software drums

BFD Drums BFD 3.5, Drum-Software

Nachdem es um BFD Drums BFD 3 in den letzten Jahren still geworden war, erschien im Jahr 2023 die überarbeitete Neuauflage BFD Player. Im Vergleich zur ursprünglichen Version und zu anderen Software-Drummern auf dem Markt war sie jedoch recht funktionsarm. Zwei Jahre später folgt nun BFD Drums BFD 3.5. Eine Software mit neuem Design, optimierter Bedienung und erweiterten Funktionen. Für den folgenden Testbericht haben wir sie uns genauer angeschaut.

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BFD Drums BFD 3.5: Software-Dummer mit Geschichte

BFD („Big Fucking Drums“) wurde ursprünglich von der 1999 gegründeten Londoner Firma FXpansion entwickelt und 2003 veröffentlicht. Schon damals konnte die Software in unserem Test überzeugen, auch wenn die Qualitätsansprüche und technischen Möglichkeiten seitdem deutlich gewachsen sind.

2007 folgte BFD 2, 2013 schließlich BFD 3. Im Jahr 2016 wurde FXpansion dann von ROLI übernommen. 2020 erwarb dann die inMusic-Gruppe, zu der auch Alesis und Akai gehören, die Rechte an BFD. Unter ihrer Leitung erschien 2023 der BFD Player. Und nun auch BFD 3.5.

BFD Drums BFD 3.5 Oberfläche Software-Drummer

So sieht der neue BFD 3.5 Software-Drummer aus

Ein sicherlich nicht unerheblicher Grund für die Übernahme der Marke waren und sind die E-Drumsets von Alesis, denen es zu diesem Zeitpunkt an zeitgemäßen und konkurrenzfähigen Samples fehlte. Erfreulicherweise hat sich dies mit den neuen Kits erheblich verbessert und so erinnert auch die Bedienoberfläche der beiden E-Drumsets Strata Core und Strata Prime an die von BFD 3.5.

Alesis‘ neues Flaggschiff Strata Prime erinnert sowohl optisch als auch in der Bedienung an das neue BFD 3.5

BFD 3.5 – Installation und Ausstattung

Die Ausstattung des Software-Drummers BFD Drums BFD 3.5 ist üppig. Enthalten sind 51 Kits sowie 60 Presets, die jeweils aus einem Kit, passenden Effekten und einem Mix bestehen. Zusätzlich bietet BFD 3.5 82 „Groove-Palettes“, also Stilgruppen aus individuellen MIDI-Tracks, die über den Groove-Editor verwaltet und bearbeitet werden können.

Für einen guten Sound ist die Software mit 48 internen Audioeffekten ausgestattet, von denen 13 von AIR Music stammen einem VST-Instrument/Effekt-Hersteller, der ebenfalls zur inMusic-Gruppe gehört.

Insgesamt werden 55 GB Speicherplatz für die Installation benötigt, womit sich BFD 3.5 im Vergleich zu anderen Anbietern im mittleren Bereich des Sample-Umfangs bewegt.

BFD Drums BFD 3.5 inMusic Software Center

Alles an einem Platz – Das inMusic Software Center

Die Installation erfolgt über das inMusic Software Center. Ein System, das sich in den letzten Jahren immer weiter durchgesetzt hat und Drittanbieter wie iLok zunehmend verdrängt. In den meisten Fällen ganz im Sinne der Anwender.

Die Umsetzung von inMusic hinterließ bei mir allerdings gemischte Gefühle. Ich benötigte mehrere Anläufe, um die BFD 3.5 Core Library zu installieren, wobei ein Neustart des Downloads in der Software nicht möglich war. Dadurch musste ich alle bestehenden Daten manuell löschen und den Prozess von vorne starten. Ob es sich nur um einen unglücklichen Einzelfall handelte, kann ich nicht beurteilen. Am Ende hat aber alles funktioniert.

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Des Weiteren ist mir negativ aufgefallen, dass die Software nach dem Start eine Anmeldung über eine Website erfordert. Und das leider nicht nur ein Mal. Dieses Problem betrifft nicht nur BFD, sondern zum Beispiel auch iZotope.

Aus Erfahrung kann ich sagen: Während einer Produktion oder Mixing-Session hat man keinerlei Interesse, sich mit Anmeldungen herumzuschlagen. Im Zweifelsfall greift man dann doch lieber zum Plug-in eines Konkurrenten, der den Kopierschutz ohne regelmäßige Anmeldungen regelt.

Die Bedienung der Drum-Software BFD 3.5

Bevor man sich in die Tiefen der Möglichkeiten stürzen kann, begrüßt einen zunächst eine Konfigurationsseite. Diese fragt nach der voraussichtlichen Hauptnutzung (Standalone, Cubase, Ableton etc.) und dem standardmäßig gewünschten MIDI-Mapping. Alle gängigen E-Drum-Module sind abgedeckt und entsprechen nach einer schnellen Prüfung auch der Realität.

Sind die Anfangshürden erst einmal gemeistert, erhält man mit BFD Drums BFD 3.5 einen Software-Drummer mit einem übersichtlichen Layout, das in puncto Kit-Größe sicherlich das Ende der Fahnenstange erreicht.

Konfiguration

Bis zu jeweils fünf Kicks, Snares, High Toms, Mid Toms, Floor Toms, Rides, Crashes, „Generic Cymbals“ und 23 Percussion-Elemente lassen sich in BFD Drums nutzen. Dabei kann man einer „Snare“ auch ein Kick-Sample zuweisen, wobei diese anschließend grafisch als Kick dargestellt wird.

Das führt zu nahezu endlosen, fast schon irrsinnigen Möglichkeiten. An dieser Stelle wird es wohl niemandem an Optionen mangeln. Interessanterweise kann jedoch nur eine HiHat „verbaut“ werden.

BFD Drums BFD 3.5 Oberfläche Software-Drummer Setup

Schon ein wenig verrückt, was alles möglich wäre, die Percussion-Elemente werden übrigens als Cymbals dargestellt

Auch triggerbare Artikulationen gibt es reichlich. So lassen sich beispielsweise bei der Snare ein „Flam“ oder „Half Edge“ überzeugend spielen.

Nachdem man sich ein Kit zusammengestellt oder eines der unzähligen Presets gewählt hat, geht es an die Feinjustierung. Die Einstellungsmöglichkeiten beginnen jedoch nicht erst im Mixer, sondern bereits bei der Modulation der Samples. Bei allen Kit-Bestandteilen lassen sich Gain, Tuning sowie Kick- und Snare-Bleed anpassen. Zudem gibt es Optionen für Damping und die Simulation der Tom-Resonanzen.

Zusätzlich können die Signale auf bis zu 5 der 17 verfügbaren „Ambient Mics“ verteilt werden. Diese Zuweisung funktioniert klassisch über Send-Busse. So kann beispielsweise der Kick-Anteil auf dem Overhead-Kanal erhöht, reduziert oder vollständig eliminiert werden.

BFD Drums Mixer

Nach der Feinjustierung der Samples werden diese in den internen Mixer geroutet. Dort können die einzelnen Mikrofonpositionen der Kit-Bestandteile separat gemischt oder als individuelle Tracks aus dem Software-Drummer in eine DAW gesendet werden.

Im Mixer selbst stehen sechs frei belegbare Effekt-Slots sowie vier Sends zur Verfügung. Die Effektauswahl umfasst Dynamikeffekte wie Kompressoren und Verzerrungseinheiten, Filter, Spatial-Effekte, Modulationseinheiten sowie einige Spezialisten wie einen Noise-Generator und einen LoFi-Effekt.

BFD Drums BFD 3.5 Oberfläche Software-Drummer Mixer

Ein übersichtlicher Mixer mit vielen Möglichkeiten

Das Einzige, was ich vermisse, ist ein Multiband-Kompressor, der besonders bei der Bearbeitung von Overhead- und Raummikrofonen häufig zum Einsatz kommt. Dafür bietet die Software jedoch eine A/B-Funktion und einen Mix-Regler für sämtliche Effekte. Zumindest Parallelkompression lässt sich somit nativ und ohne umständliches Routing anteilig regeln.

Groove-Editor

Auch der Groove-Editor ist sauber implementiert und nahtlos in den Workflow eingebunden. Die DAW-Synchronisation sowie das Triggern von Grooves über MIDI-Noten funktionieren reibungslos.

BFD Drums BFD 3.5 Oberfläche Software-Drummer Groove Editor

Der Groove-Editor gefällt mir mit am besten an BFD 3.5, eine einfache Bedienung und eine schöne Auswahl an unterschiedlichsten Grooves

Die Auswahl an vorprogrammierten Grooves ist gelungen und lädt dazu ein, sich durch die Bibliotheken zu klicken. Wie anfangs erwähnt, wird in Palettes und Grooves unterteilt. Eine Palette enthält mehrere Grooves und Fills, die untereinander harmonieren. Die einzelnen Grooves können dann nebeneinander arrangiert und editiert werden.

Der Drum-Editor ist meiner Meinung nach hervorragend umgesetzt. Die verschiedenen Artikulationen werden im Editor angezeigt, lassen sich aber per Dropdown-Menü für das jeweilige Kessel- oder Cymbal-Element gruppieren.

Auf Knopfdruck stehen Funktionen wie Humanize, Quantisieren und Swing zur Verfügung. Interessanterweise wird die Velocity mit Werten zwischen 1 und 100 dargestellt, anstatt wie bei MIDI üblich zwischen 1 und 127. Eine kleine Umgewöhnung, die jedoch keinen wirklichen Nachteil mit sich bringt.

Neben den klassischen Drum-Grooves bietet BFD 3.5 auch ausgefallenere Rhythmen.

Expansions

Wie bei den gängigen Software-Drummern üblich, sind auch für BFD 3.5 sogenannte Expansions erhältlich. Diese unterteilen sich in Sample- und Groove-Expansions.

Bei den Sample-Expansions sind erfreulicherweise nicht nur zusätzliche Drum-Kits, sondern auch Percussion-Sets erhältlich. Besonders die Decatom-Expansion dürfte durch die umfangreichen Kit-Konfigurationsmöglichkeiten vor allem für Metaller interessant sein.

Aktuell gibt es 35 Sample-Expansions und 9 Groove-Expansions – und es ist davon auszugehen, dass in Zukunft weitere Erweiterungen hinzukommen.

Wie klingt BFD Drums BFD 3.5?

Was soll man sagen? Bei einem so umfangreichen Programm lässt sich keine allumfassende Beschreibung formulieren. Allerdings lässt sich festhalten, dass die Samples hochwertig klingen, die Velocity-Stufen nahtlos ineinandergreifen und ein echtes Schlagzeug überzeugend simulieren. Auch das Spielen mit einem E-Drum-Set funktioniert hervorragend und fühlt sich sehr realistisch an.

BFD Drums BFD 3.5 Oberfläche Software-Drummer Mikrofonpositionen

Auch interessant für das Mixing: die unzähligen Atmo-Mikrofon-Positionen

Mich persönlich freut es, dass ein großer Teil der Samples nicht over-processed klingt, sodass man die Möglichkeit hat, das Schlagzeug selbst im Mix zu formen. Die hochwertigen Effekte im internen Mixer sind dabei eine große Hilfe. Besonders für diejenigen, die nicht direkt in der DAW mischen möchten oder können.

Alternativen zu BFD 3.5

Toontrack Superior Drummer

Die offensichtlichste Alternative ist der aktuelle Marktführer unter den Software-Drummern: Toontrack Superior Drummer 3. Neben den üblichen Funktionen gehört er zu den wenigen Programmen, die immersives Audio (in diesem Fall 11.1) nativ unterstützen und mit dieser Absicht gesampelt wurden.

Zudem bietet der integrierte „Tracker“ die Möglichkeit, auf Basis bestehender Aufnahmen Drum-Replacement direkt in einem einzigen Programm oder VST umzusetzen – eine Technik, die immer beliebter wird und im Modern-Metal nahezu unerlässlich ist.

Mit 230 GB in der Standard-Version (ohne zusätzliche Expansions), von denen aktuell 26 optional erhältlich sind, zählt Superior Drummer 3 zu den hochauflösendsten und gleichzeitig umfangreichsten Software-Drummern auf dem Markt – mit 399,- Euro allerdings auch zu den teuersten.

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Toontrack Superior Drummer 3 Download
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Kundenbewertung:
(112)

XLN Audio Addictive Drums 2

Gerade frisch herausgekommen: Addictive Drums 2 von XLN Audio. Ab 155,- Euro erhält man für vergleichsweise wenig Invest einen modernen Software-Drummer, der mit vielen Features ausgestattet ist – darunter ein detailliertes Sample-Design für die einzelnen Kessel, wie es sonst eher im höheren Preissegment zu finden ist.

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Kundenbewertung:
(76)

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Fazit

Mit dem BFD Drums BFD 3.5 Update bringt inMusic einen Software-Drummer auf den Markt, der endlich wieder zeitgemäß ist und sich mit seinen Funktionen und Features nicht vor der Konkurrenz verstecken muss. Gerade in Sachen Skalierbarkeit kann sich das Programm behaupten, aber auch die Anbindung an E-Drum-Sets funktioniert gut.

Plus

  • Skalierbarkeit
  • moderne Sounds
  • guter Groove-Editor

Minus

  • hakelige Installation

Preis

  • 199,- Euro (bis 01.06: 59,- Euro)
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BFD BFD3 Download
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(30)
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Paradiddle

    Im Pro und Contra steht, daß BFD 3.5 skalierbar sei. Das stimmt so nicht. Zwar kann man das Fenster größer machen – das konnte man auch schon vorher – aber die Schrift wird eben dadurch nicht größer. Das macht das Arbeiten zur Qual. Das Gesamtfenster ist dann zwar größer, aber eben alles mit Schrift in den Menüs z.B. kaum lesbar selbst in einem Meter Abstand. Die zwei kleinen Pfeile oben links ändern nur die Größe des Bildausschnitts.
    Und das dauernde Abfragen nach Autorisierung des Programms ist ebenso extrem lästig.

  2. Profilbild
    wiesel

    BFD Drums sind in meinen Augen zu hakelig in der Verwendung. Ich habe hier bei mir die Möglichkeiten zu vergleichen ( BFD 3.3, Toontrack Superior Drummer, Toontrack EZ Drummmer 3, und XLN Audio AD 2. Alle in unterschiedlichsten Ausbaustufen. BFD Drums begleiten mich schon seit Version 1.5 – 3.3 damals noch FXpansion. Ich fand den Klang der BFD Drums ab Version 2 eher pappig.
    Die Leichtversion von Toontrack -EZ Drummer 3- schlägt BFD Drums in meinen Ohren schon um Längen. Auch XLN Audio klingt für mich deutlich mehr nach Originalität. Superior Drummer 3 ist allerdings das Maß der Dinge. Teuer ja, aber damit hat man ausgesorgt, BFD Drums laufen eigentlich nicht mehr auf meinen Rechnern, schade, die Software hat irgendwann den Anschluss verpasst und wurde eher lieblos weiterentwickelt. Bei Toontrack undenkbar!

    Das ist natürlich nur meine ureigene Meinung. Ich dachte, sags mal.
    Grüße

    • Profilbild
      dr noetigenfallz

      @wiesel Also BFD 3.5 ist komplett überarbeitet. Das ist eher 4.0. Ich habe keinen Vergleich zwischen 3.3 und 3.5, aber auf jeden Fall sollte 3.5 besser klingen. Es sind z.B. neue und bessere Effekte dabei

  3. Profilbild
    defrigge AHU

    Als ehemaliger BFD-Nutzer habe ich das Update mit positiven Erwartungen installiert – und nach wenigen Tagen alles restlos wieder deinstalliert.

    Nicht nur die Installatiuon selbst ist hakelig. InMusic hat auch einen aus meiner Sicht völlig unakzepablen Kopierschutz eingebaut, der ständig nach Hause telefonieren will und z.T. völlig disfunktional arbeitet. Wer näheres dazu wissen möchte, kann sich mal die vielen User-Beschwerden dazu in Gearspace ansehen.

    Solange dieser für mich unakzeptable Kopierschutz nicht komplett durch einen brauchbaren anderen ersetzt wird, hat BFD auf meinen Systemen nicht das Geringste zu suchen.

  4. Mehr anzeigen
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