Crankd Urban Rock
Fertig für ein neues Musikgenre? Unterstützung kommt von Big Fish Audio in Form der neuen Sample Library Crank’d Urban Rock. Auf dieser Scheibe sollen Einflüsse von Slam Rock, Hiphop, Melody-Rock und FX zu einem organischen Neuen verschmelzen.
Installation
Die komplette DVD beinhaltet 3,38 Gigabyte Daten in (davon sind 1,43 Gigabyte 24 Bit Wav-Files). Zur Verfügung stehen die 626 Loops, jeweils in den Formaten Acid, Apple Loops, Rex2, RMX und Wav. Die Datenmenge ist also ziemlich oft redundant hinterlegt. Ich habe mir erlaubt, die Wav-Files und RMX-Files zu installieren, damit ich die Files auch im RMX Stylus weiterverwursten kann.
Überblick
Das Prinzip ist bekannt: 30 Construction Kits in festgelegten Tonarten mit verschiedenen Einzelspuren liegen z.B. im RMX ab sofort zum munteren Mixen bereit. Die einzelnen Drum-Sounds lassen sich über die Tastatur spielen, wenn der jeweilige Schlagzeug-Loop angewählt ist. Slicing sei dank. Je Construction Kit sind von 5 bis mehrere Spuren vorhanden. Die Kits bewegen sich im unteren Hiphop- bis mittleren Pop/Dance-Tempobereich also 75-140BPM. Meistens sind Kick, Snare, HH und ein Bassloop einzeln dabei. Hinzu kommen diverse Synthie- und Guitarloops, Bass-Sequenzen, Arpeggios und Soundeffekte. Die Grundauslegung ist meist HipHop mit den angesprochenen Quereinflüssen.
Sound
Vom im Tutorial angesprochenen Industrial sind die Amerikaner allerdings noch ein paar Maschinchen entfernt – obwohl – ein paar dröhnende DrumKits deuten zumindest in die Richtung. Auf ihre Kosten kommt vor allem die Hip-Hop-Fraktion mit groovenden und zum Teil angezerrten Drumloops. Die Snares knallen mal phatt aber auch mit tonal schwingend im Grundton. Die Bassdrums haben das nötige Pfund, und es gibt jede Menge Geschickere zum Ein- und Ausschalten.
Was mich am instrumentalen Rest erstaunt: Es sind weniger Gitarren dabei als das Cover mit der blutroten Gitarre suggeriert. Die (meist) verzerrten Saitenloops wurden zum Teil so stark nachbearbeitet, autogetuned, gegated oder in die Breite verzerrt, dass ein wenig das Ziel, nämlich amtlich böse zu klingen, aus dem Auge verloren wurde. Sie beschreiben entweder Riffs oder kleine Melodiefetzen. So richtig crank’d kommt mir das nicht vor. Für meinen Geschmack ist das fast zu schön produziert und zu wenig „alternativ“. Macht aber nichts: Was dem einen zu brav, kann für den Anderen genau richtig sein, z.B. für die Pop- und Werbefraktion auf der Suche nach dem schnellen Ergebnis mit kürzesten Melodiebögen. Diese sollten sich vom Cover nichts vorgaukeln lassen: Hier waren Schöngeister am Werk, die ihre Spuren verwischen wollten.