Funk & Soul Horns
Bigfish Audio ist nun schon seit 24 Jahren auf dem hart umkämpften Soundlibrary-Markt präsent und hat mit den „Funk & Soul Horns“ eine DVD mit 1.300 funky Licks in 24-bit Qualität veröffentlicht. Die 6-stimmigen Bläsersätze, bestehend aus 2 Trompeten, Posaune, Alt-, Tenor- und Bariton-Saxophon können vollständig oder auch als einzelne Instrumente geladen werden, sodass einem individuellen Bläsersatz und separater Spurbearbeitung (z.B. für Equalizing oder Panning) nichts im Wege steht.
Die „Funk & Soul Horns“ liegen nicht nur als Acid-kompatible Wave-Dateien (1.8 Gigabyte verteilt auf 2171 Dateien) vor, sondern werden auch als Apple Loops, REX und RMX mitgeliefert. Entsprechend einfach und schnell gestaltet sich die Installation der Library.
Sound
Die Library ist in 10 verschiedene „Constructions Kits“ unterteilt, die sich in Tonart, Tempo und Stilistik unterscheiden. Die Bandbreite reicht von der 70 BPM langsamen Soulballade bis zur Upbeat-Funk-Nummer mit 130 BPM. Neben verschiedenen Bläsersätzen ist jedes Kit mit einer üppigen Auswahl an Solo-Material der einzelnen Blasinstrumente ausgestattet, wer also in seiner Produktion neben knackigen Kicks der Bläser auch noch ein Solo oder Fill einsetzen will, ist hier bestens bedient und hat für umgerechnet knapp 70,- Euro einen guten Fang gemacht.
Die Loops sind perfekt gespielt und klingen ordentlich bis amtlich, das steht außer Frage. Allerdings erwarte ich von einer Library, die sich einer solch großen und wichtigen Musikrichtung verschrieben hat, doch ein wenig mehr Vielfalt. Nach dem dritten Lick der „Funk & Soul Horns“ innerhalb eines dieser „Construction Kits“, überkam mich das Gefühl, nichts Neues mehr entdecken zu können und auch einen Tag später waren die Licks alle sehr vertraut und noch immer wohlklingend, aber nach wie vor nicht allzu originell und abwechslungsreich. Diese Kritik richtet sich allerdings nur an die Hornsection-Arrangements, denn im Gegensatz dazu sind die mitgelieferten Soli und Fills abwechslungsreich und kreativ gespielt. Für mich liegt hier ganz klar die wahre Stärke dieser Library und nicht wie zunächst angenommen, in den Bläsersätzen.
Was jedoch diese Kritik schon fast wieder zunichtemacht, sind die großzügigen Bearbeitungsmöglichkeiten dank der einzelnen Instrumente. Wie eingangs erwähnt, liegen den Sätzen auch alle Instrumente in Einzeldateien bei, sodass der Produzent auch mal eine Trompete streichen und die Posaune hart nach rechts pannen kann.