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Test: Bitwig Studio 2, Digital Audio Workstation

(ID: 172593)

Clips

Bitwig ist um das Konzept der Clips herum aufgebaut. Die Bearbeitung erfolgt in der Mix-Ansicht, über die Bezeichnung stolpere ich ehrlich gesagt immer ein bißchen. Hier hat die Bezeichnung „Session-View‟ ihre Spuren hinterlassen. Das fängt bereits mit dem immens ausgebauten Clip-Browser an, der nicht nur über Such- und Tag-Fähigkeiten verfügt, sondern auch eine beliebige Anzahl von Unterordnern erstellen und verwalten kann.

Edit-Ansicht

Clips selbst können im Edit-Fenster unter die Mangel genommen werden. Teile aus Audioclips ausschneiden, umarrangieren und kopieren, ist dabei ebenso wenig ein Problem, wie zwischen den Takteinheiten (per SHIFT-Taste) zu arbeiten.

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Es wäre noch riesig gewesen, wenn die Bearbeitung wie mit den Regions funktionieren würde, die man nochmals leicht innerhalb des Clips arrangieren könnte. Aber es geht leider nur „Hard-Editing‟. Dort wo ein Cut-Schnipsel eingefügt wurde, bleibt er auch. Dafür lässt sich innerhalb eines Cuts der Audioausschnitt noch per Maus verschieben und auch Slicing darf natürlich nicht fehlen.

Scenes & Tempo

Tempo-Map und Master-Track

Was die rhythmische Flexibilität angeht, ist Bitwig Studio 2 noch hinter Live zurück.
Live erlaubt hier ein eigenes Taktmaß pro Track (vertikal) und somit echte systemische Polyrhythmik. Das bedeutet, verschiedene Taktmaße laufen parallel. Das grundlegende Metronom wird „angegriffen‟. So kann in Live z.B. ein Track in 4/4 laufen, während der nächste Track mit 5/8 läuft. Aber beide Take dauern gleich lang. In Live (ab 9.5) lässt sich sogar die Time-Ruler-Signatur selbst automatisieren!

Bei Bitwig werden dagegen alle Tempoänderungen vom Master-Clip im Master-Track vorgegeben. Diese Tempo-Map kann in jedem Master-Clip anders sein. Der Master-Track ist gekennzeichnet mit einer Krone und gibt die Tempo-Map üblicherweise pro Scene (horizontal) an. Jedoch gilt die Tempo-Map für alle gerade aktiven spielenden Clips, egal in welcher Scene oder welchem Track sie sich befinden.

Bei unterschiedlichen Clip-Längen kann Bitwig wieder mitspielen. Die kürzeren Clips werden entsprechend schneller geloopt und verschieben sich somit im Taktgitter gegenüber den ganztaktigen Loops. Wenn also ein Clip 4 Takte lang ist und ein anderer 7, dann wiederholt sich das Ganze nach dem Produkt der beiden, hier also nach 28 Takten.

Das nennt sich dann nicht-systemische Polyrhythmik: Zwei Takte haben zwar das gleiche Taktmaß, aber eine unterschiedlichen Länge. Das grundlegende Metronom wird „nicht angegriffen‟.

Doch auch im Mix-Fenster lässt sich arrangieren. Dafür ist die „Next Action‟ Funktion im Clip-Launcher-Panel da. Hier kann für jeden Clip ein Abspielverhalten eingestellt werden. 15 Abspielrichtungen stehen zur Verfügung. Neben Basics wie nächster Clip oder vorheriger Clip gibt es auch Zufall und Round Robin.

Clip Launcher – „Next Action“

Es lässt sich sogar die Start- und Endposition für das Abspielen eines Clips einstellen und ebenso die Dauer der Wiederholung in Takten. Es wird eine Takteingabe angeboten, die auch ziemlich chirurgisch einstellt, was nach wieviel Taktschlägen passiert. Eine zusätzliche einfache Angabe der Anzahl der Wiederholungen des Clips wäre aber auch hilfreich gewesen. Wie mächtig hier eine Eingabe der Normalzeit für z.B. Nachvertonungszwecke gewesen wäre, kann ich mir nur vorstellen.

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Über den Q(antisierung)-Button lässt sich festlegen, mit welcher Taktgenauigkeit der nächste Clip nach manueller Aktivierung abgespielt wird. Die Startquantisierung reicht von einem 8 Takt bis zu einem 1/16tel Takt. Eigene Quantisierungen lassen sich nicht einstellen. Diese unmotivierte Reduzierung auf gerade Taktmaße schränkt das Potential unnötig ein. Warum kann ich nicht auf 7 Takte oder 3/8 quantisieren? Bitte nachbessern.

Loops nur in Takten

Es lassen sich zwar mehrere Clips für die Zuweisung gleichzeitig auswählen, aber das Gesamtkonzept wirkt dennoch mühselig. Die Zuweisung für jeden Clip per Menü zu verteilen, ist alle andere als ergonomisch und ich muss später jeden Clip einzeln anklicken, um zu sehen, wie seine Abspielrichtung konfiguriert ist. Diese Info in den Clips, anstatt der Namen, fände ich viel informativer. Aber am besten natürlich mit einer einfachen Tastenkombination umschaltbar. Dabei fällt mir auf, die Algorithmen zur automatischen Namensverkürzung könnten auch noch verbessert werden.

Oder alternativ eine einfache, übersichtliche Ablauftabelle auf Textbasis mit ein paar Markup-Befehlen z.B. für Abspielrichtung, Sprünge und Wiederholungen, Syntax-ähnlich wie in den Trackern, z.B. bei wie SunVox oder ReNoise – nur weit weniger hex-kryptisch. Das wäre die obercoolste Sache schlechthin gewesen! Die Neuerung, von der man nie wusste, wie sehr man sie vermisst. Stattdessen ging man hier den kurzen Weg, schade.

Multi-Takes

Play > Post-recoding Action > Record to next Clip – Mulit-Take-Verwaltung? – eher nicht


Auch ein Thema, das bei Bitwig Studio 2 großen Nachholbedarf hat, ist das Comping und die Playlisten im Sinne von Pro Tools, also das Behandeln von Multi-Take Aufnahmen. Eine praktikable, projektspezifische Playlist und Region-Verwaltung, wie z.B. in Pro Tools, sucht man vergeblich. Was besonders beim Arbeiten im Arranger auffällt. Der Browser verwaltet „nur“ physikalisch abgespeicherte Dateien und keine logischen Zuweisungen, wie eben z.B. Regions.

Etwas Ähnliches geht nur über „Post-Recording Action‟ im Play-Menü. Doch selbst dann hat man aber immer noch die Clips in der Mix-Ansicht herumliegen und muss sie auf einem stummgeschalteten Track parken. Für komplexere Aufnahmesituation, z.B. mit einer Band, kann das in der Verwaltung ziemlich problematisch werden. Das ist besonders ärgerlich mit der „Bounce in Place‟-Funktion, die den ausgewählten Clip, Pre-Effekt, einfach mit dem Bounce destruktiv ersetzt.

Was mich sehr positiv überraschte, war die Audio Engine, die unabhängig vom Hauptprogramm crashte und mich noch meine Session abspeichern ließ, bevor das Programm beendet werden musste. Jede andere DAW verabschiedet sich meist komplett und ohne Vorwarnung ins Nirvana. Daumen hoch, Bitwig.

Wer moduliert die Modulierer?


Überhaupt sind die Modulatoren vielleicht der Augenöffner, was Bitwig Studio 2 kreativ zu leisten vermag. Modulatoren sind bisher 25 interne Bausteine, die alle möglichen Arten von Eingabevorgängen und -daten aufnehmen, verarbeiten und weiterreichen können.

Dabei kann jeder Modulator jeden anderen Parameter in derselben Signalkette modulieren, auch den von anderen Modulatoren. Einfach auf den Pfeil im Modulator-Slot klicken, so dass er anfängt zu blinken und einen beliebigen anderen Parameter anklicken. Die bipolare einstellbare Modulationstiefe ist dabei blau dargestellt, wobei der Nullpunkt von dem Originalwert des Parameters (orange) ausgeht. Eingänge von anderen Spuren werden über MIDI und Side-Chaining realisiert.

Jede Menge Modulatoren

Zusätzliche Modulator-Slots öffnen sich automatisch, sobald eine Spalte belegt ist. Man kann aber auch einen Modulator per Drag & Drop weiter nach vorne ziehen, dann öffnet sich ebenfalls eine neue Spalte. Bei 90 Slots hab ich dann aufgehört zu zählen.

Bitwig Studio 2 kommt auch mit internen CV-Modulen daher, um im Zusammenspiel mit einem gleichspannungsgekoppelten Audiointerface, wie etwa von MOTU oder Expert Sleepers mit analogen CV-gesteuerten Klangerzeugern und Effekten zu interagieren.

Diese Modulationsgeschichten ließen sich natürlich auch mit Zusatzsoftware wie NI Reaktor oder Max/MSP hinbekommen, aber alles so einfach und auch recht übersichtlich wie in Bitwig zu haben, ist schon eine sehr feine Sache.

Zusätzlich kann Bitwig über JavaScript mit der Außenwelt kommunizieren. So gibt es z.B. ein Script zu Kommunikation mit Open Sound Control (OSC), Anpassungen für spezifische MIDI-Controller oder zur Kontrolle diverser API-Funktionen von Bitwig selbst. Die ausführliche englischsprachige PDF-Dokumentationen zum Erstellen von eigenen Scripts und die Dokumentation der Programm-APIs, ist über File > Settings > Help in Bitwig erreichbar.

Es mutet aber etwas komisch an, dass etwas so Essentielles wie ein OSC-Script nicht schon von Bitwig selbst mitgeliefert wird bzw. kein hauseigenes Script mitgeliefert wird. Stattdessen hängt der OSC-Support derzeit von der freundlichen privaten Leistung einer Drittperson, namentlich Jürgen Moßgraber, ab. Ich hoffe, der Mann bekommt wenigstens eine lebenslange Lizenz für Bitwig dafür.

Die Pfade für die Scripte sind:
Windows: %USERPROFILE%\Documents\Bitwig Studio\Controller Scripts\
Mac and Linux: ~/Documents/Bitwig Studio/Controller Scripts/

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Fazit

Bei den vielen Punkten, die ich zu kritisieren habe, mag der Grundton dieses Tests vielleicht negativ erschienen, man könnte aufgrund dessen versucht sein, Bitwig Studio 2 abzutun. Dem ist aber keineswegs so. Es ist viel mehr so, dass die negativen Punkte von Bitwig so weit herausstehen und echt nerven, weil der Rest so flüssig abläuft.

Bitwig ist, wie eingangs schon dargestellt, eine DAW, die derzeit fast nur für Takt- und Clip-basierte Musikproduktionen interessant ist, man könnte sogar von einem Zuschnitt auf die EDM-Fraktion zu sprechen, die diese Software zurecht lieben wird, erfüllt Bitwig deren Bedürfnisse doch mit vielen guten Umsetzungen.

Die weiteren kreativen Möglichkeiten von Bitwig mit den genialen Modulatoren und der Integration von JAVA-Script stehen den Lösungen in anderen DAWs wie Max4Live für Live, Python, JavaScript und REALscript bei Reaper oder dem MIDI-Scripter in Logic etc. in nichts nach. Wer keine Programmierkenntnisse hat, kommt hier wesentlich weiter als bei anderen DAWs. Für Musiker eben.

Doch selbst für Musikeransprüche ist das Arrangieren der Clips einzig allein über das Next-Action Menü sehr sperrig und ein Umweg über JAVAscript oder MIDI
für die externe Kontrolle ist schon fast Pflicht.

Bitwig wäre dementsprechend auch garantiert nicht meine erste Wahl für Mastering- und Postproduktionsaufgaben, vor allem bei Material von Dritten. Das derzeitige Handling von Time-Ruler- und Wellenformdarstellungen sowie die praktisch nicht vorhandene Bearbeitung von Multi-Takes schießen dem doch sehr quer. Auch das umständliche Next-Action-Menü zur Clip-Steuerung und die Quantisierung auf gerade Taktmaße erzeugen keine Freude.

Bitwig als DAW wäre maximal ein Stern, weil zwei von drei Aufgabenbereichen einer DAW  gar nicht bedient werden und selbst als Groovebox oder Musik-Workstation hat die Software Schwachstellen, vor allem im Verwaltungsworkflow. Bleiben Routing, Hybrid Tracks, Modulatoren und Scripting, die einfach hervorragend sind und alleine drei Sterne verdient hätten.

Also trifft man sich – mit einer Portion guten Willens – in der Mitte bei zwei Sternen. Die Software hätte vielleicht eher für die Beats-Redaktion getestet werden sollen.

Wer also mit Post-Pro und Fremd-Mastering eh nichts am Hut hat, also Musiker, die schnell und flexibel ihre eigene Clip- und Loop-basierte Musik machen und mixen wollen und mit dem Preismodell von Bitwig 2 etwas anfangen können, sollten die Music-Production-Software definitiv antesten.

Plus

  • Laufzeitstabilität
  • Hybrid-Tracks
  • Modulatoren
  • JavaScript-Integration
  • Linux-Unterstützung
  • Clip-Browser
  • Multi-Plattform
  • Benutzerkontrolle über die Lizenz
  • Qualität der mitgelieferten Effekte

Minus

  • Time-Ruler-Darstellung nur im Taktmaß!
  • fast alle Tastatureingaben nur in Taktmaßeinheiten
  • praktisch keine Comping und Multi-Take-Fähigkeiten
  • keine Projektbezogene Clip-List
  • Steuerung der Clips über Menü zu umständlich
  • Clip-Quantisierung nur auf gerade Taktmaße.
  • keine native OSC-Integration
  • keine AudioUnit-Unterstützung auf macOS

Preis

  • Ladenpreis: 379,- Euro
  • 12 Monate Updates 159,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    PLan9

    Bei Java-Runtime Programm habe ich aufgehört zu lesen. Ich kann diese Firma nicht ernst nehmen.
    Java ist nun wirklich nicht die Sprache mit der man eine DAW Programmieren sollte.

    • Profilbild
      Joghurt AHU

      @PLan9 Für mich wäre Java auch nicht die erste Wahl für eine DAW. Es hat sich aber in den letzten Jahres vieles getan, sodass es auch nicht mehr unmöglich ist, zeitkritische Programme zu schreiben. Soweit ich weiss, werden die meisten Javaprogramme auch direkt kompiliert (JIT) und brauchen dadurch auch keinen Interpreter mehr.

      Meins ist Bitwig aber trotzdem nicht.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @PLan9 So weit ich weiss, ist bloss das Front-end in Java geschrieben. Was Joghurt sagt, kann ich ausserdem bestätigen. Es gibt mittlerweile einige, mit Java entwickelte Programme, die sowohl performant als auch modern sind.

  2. Profilbild
    markusd

    Ich finde es immer irgendwie seltsam, wenn man alles in einer DAW erschlagen will.

    Bitwig und Live sind schöne Tools um Ideen zu finden und auszuprobieren. Ein Song-Arrangement ist schnell gemacht.

    Für Overdubs, Mix und das Mastering gehen dann gerenderte Einzelspuren oder Stems in ein dafür geeigneteres Programm.

  3. Profilbild
    Chick Sangria

    Danke für den gründlichen Test! Habe die 8-Track-Version mit dem Linnstrument benutzt, da sind die Modulationsmöglichkeiten schon toll – bin gespannt, wie das nun wird und ob es eine 8-Track-Version 2.0 geben wird.
    So richtig warm geworden bin ich mit der Oberfläche auf jeden Fall nicht. Aber allein schon als Softsynth ist es toll.

    • Profilbild
      MattZazzles

      @Chick Sangria Hey! Bei mir genaus dasselbe, habe mir das Linnstrument gekauft und finde den Polysynth in 8Track richtig gut. Kennst Du evtl andere VST`s die MPE-ready sind und die in Ableton implementier sind?

      • Profilbild
        Chick Sangria

        @MattZazzles Bevor Ableton MPE implementiert, wird Sahra Wagenknecht Bundeskanzlerin.
        Im Ernst – es sieht nach der letzten NAMM nicht so aus, als würden die großen Player auf den MPE-Zug aufspringen.
        Ansonsten kann ich Logic empfehlen. Und das Linn-Forum auf KVR bzw. die Linn-Seite, da stehen alle Klangerzeuger:
        http://www.....ounds.html

        • Profilbild
          MattZazzles

          @Chick Sangria Ist vllt. auch besser, ich mag keine AntisemitInnen.
          Aber besten Dank für den Link, ich hab jetzt also endlich nen driftigen Grund mein Konto zu überziehen- Omnisphere heißt mein Neuzugang.
          Ich hoffe, Du hast mächtig Spaß mit dem Linn.

                • Profilbild
                  MattZazzles

                  @dilux Und „ziemlich sicher“ ist noch lange nicht „ganz sicher“, weswegen dein fakenews Vorwurf abprallt. Aber wir sind ja hier wegen dem Sound und nicht wegen Politik hier, also sage ich „Bye bye und Shalom“.

                  • Profilbild
                    dilux AHU

                    @MattZazzles um „ganz sicher“ zu sein, müsste ich sie persönlich kennen; ich brauche aber kein google, um zu wissen, dass sie keinerlei antisemitische äusserungen von sich gibt. du bist aber fake news, weil du kritik am israelischen staat mit antisemitismus gleichsetzt.

  4. Profilbild
    HeikoIT

    Schön dass sich immer mal wieder jemand die Mühe macht, so in quasi komprimierter Form eine funktionsreiche DAW-Lösung zu testen. Ich hatte auch vor ca. 1/2 Jahr so ziemlich alles mal getestet, was so derzeit auf dem Markt unterwegs ist, für mich selbst bin ich dann aber bei Ableton (Suite) gelandet. Damit kann ich meinen persönlichen Workflow und meine Ideen am besten umsetzen. Aber Konkurrenz belebt das Geschäft und alle „spicken“ beim anderen ob deren vermeintliche Killer-Features, die dann mehr oder weniger im Rest auch irgendwann zu finden sind. Insofern ist es gut, das nicht alle gleiche Konzepte verfolgen. Für mich war Bitwig selbst nicht so das, was ich wollte.

  5. Profilbild
    ThomasHelzle

    – Die alte Legende, Java wäre langsam braucht nun wirklich keine Wiederholung, sonst wäre Java vermutlich nicht die meist-genutzte Programmiersprache überhaupt:
    https://www.rinftech.com/top-10-programming-languages-2017/

    Bitwig startet bei mir von SSD in 5 Sekunden, etwas schneller als Live 9 Lite, langsamer als Reaper 5, sehr sehr deutlich schneller als Studio One 3, die alle in C++ geschrieben sind.

    Und: Nur die GUI ist in Java programmiert, der Audio- und Midi-Kern ist C++.

    In den Preferences kann man einstellen, Dateien welcher Länge als „Raw“ importiert werden.

    Video lässt sich z.B. mit http://vid...../index.htm leicht integrieren. Auch externe Player lassen sich mit MTC synchronisieren.

    Alle verwendeten Clips und Plugins sieht man im Projekt Panel und kann sie dort verwalten.

    Ich als Bitwig Nutzer würde dem Testbericht maximal einen halben Stern geben (wie schon dem Test zu Version 1).

    „Das Klavier war als Bass-Gitarre nicht zu gebrauchen, daher nur zögerliche zwei Sterne – Fehlender Gurt, zu schwer und erst nach aufwendigem Entfernen der Tasten kommt man an die Saiten“.

    • Profilbild
      SimonChiChi AHU

      @ThomasHelzle Na dann gut, dass Du den Test nicht geschrieben hast. Als Bitwig-Fanboy wärst du dazu vollkommen ungeeignet ;-)

      • Profilbild
        ThomasHelzle

        @SimonChiChi Das ist wohl wahr, Womöglich würde noch jemand Lust bekommen, die Software auszuprobieren…

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @SimonChiChi Was Thomas sagt, stimmt. Im Test werden einige Dinge behauptet, die schlicht nicht zutreffen. Dass dem Autor hingegen Funktionen fehlen ist nachvollziehbar. Bitwig Studio ist halt noch jung. Ich mache damit aber z.B. kein EDM, sondern u.A. auch Corporate Sound Projekte und bin vollkommen begeistert vom Workflow und den teils wirklich innovativen Details.

    • Profilbild
      Chick Sangria

      @ThomasHelzle Gut, dass man für Rezensionen gar keine Sterne vergeben kann. Ich finde deine Kritik nämlich etwas harsch. Vor allem, wenn man bedenkt, dass du für Bitwig gearbeitet hast. Du bist von der Software überzeugt, kannst damit gut arbeiten – aber andere haben damit Probleme. Sie sollten das Recht haben, ihre Kritik vorzubringen. Solche Probleme wird es zwischen Mensch und Maschine noch lange geben – manche können etwas in ihren „Workflow“ integrieren, andere nicht. Ich fand z.B. die Rezension des LinnStrument hier auf der Seite unberechtigt negativ. Aber trotzdem muss ich anerkennen, dass das Gerät sich dem Rezensenten nicht richtig erschlossen hat. Das sollte man respektieren. Aber es ist umso besser, wenn man hier Tipps für Workarounds gibt, was du ja auch getan hast. Also alles gut.

      • Profilbild
        ThomasHelzle

        @Chick Sangria Für mich persönlich gibt es zwei Arten von „Tests“.
        Auf der einen Seite solche, die versuchen, relativ neutral zu sein, die beschreiben was neu oder anders ist, die das Besondere herausarbeiten und auch Dinge interessant finden, die sie nicht verwenden würden.
        Persönliche Vorlieben oder Meinungen des Testers will ich zwar lesen, aber nicht im Vordergrund oder im Weg stehen sehen.

        Der erste und zweite Test von Bitwig fällt für mich in die andere Kategorie. Da wandern persönliche Vorstellungen so stark in den Vordergrund, dass der Blick auf’s Testobjekt schwierig wird.
        Ja, Bitwig ist nicht Pro Tools. Und ja, es fehlen bestimmte Dinge für bestimmte Workflows. Völlig korrekt und erwähnenswert.
        Aber: Es gibt auch sehr viel neues zu entdecken und komplett neue Workflows.
        Für mich sind die alten DAWs ein Graus, mit ihren festen Strukturen, antiquierten Workflows und ja, jedem Feature unter der Sonne.

        Und ja, ich habe in 2014 als Freelancer für Bitwig gearbeitet, so wie auch für u-he und viele andere Kunden in den letzten 25 Jahren.
        Ich glaube aber, dass ich trotzdem noch klar denken kann und lustlose Tests von freudvollen unterscheiden kann ;-)
        Ich will auch keinen Test des neuesten Moog Synthesizers lesen, in dem jemand die Meinung vertritt, dass analoge Synthesizer Mist sind, weil man ja dies und jenes nicht damit machen kann.

        Frohe Ostern ;-)

        • Profilbild
          Chick Sangria

          @ThomasHelzle Dass der Test elementare Neuerungen von Bitwig gar nicht bespricht, da bin ich mit dir völlig einverstanden. Man vermisst eine gründliche Erkundung der Modulatoren – das ist ja das eigentlich Spannende.
          Mich würde auch interessieren, was sich mit MPE-Controllern nun anders oder neu machen lässt.

          • Profilbild
            ThomasHelzle

            @Chick Sangria Ja, und da Amazona so viele Analog- und Harware User bedient, wäre eine ausführliche Besprechung der Möglichkeiten der CV Devices, die direkte Ansprache und Modulationen externer Synths und Effekte ermöglichen sehr spannend gewesen.

            Da alle Modulatoren mit Audio-Rate arbeiten, ist das ein Nirvana für die Modular-System Integration.
            Vielleicht kann ja einer der Synth-Freaks unter den Autoren hier nachlegen.

            • Profilbild
              Markus Schroeder RED

              @ThomasHelzle @Thomas
              Ja, hätte die CV-Devices auch gerne getestet, aber leider hab ich kein Interface mit DC-Coupled-Audioausgängen, also konnte ich das leider nicht testen – kann also auch keine Aussage dazu machen, wie gut das funktioniert.

              Im Test wurde auf die CV-Devices hingewiesen.

          • Profilbild
            Markus Schroeder RED

            @Chick Sangria @chicksangria

            Das stimmt doch gar nicht!

            Natürlich bin ich auf die Modulatoren eingegangen. Nicht auf jeden einzelnen, aber das Prinzip ist IMHO ausreichend dargestellt. Das ist kein Tutorial, sondern ein Test, mit dem klaren Hinweis am Ende, das man sich die Demo reinziehen soll um sich ein endgütiges Bild zu machen.

            Ich bin auf die Brot-und-Butter-Funktionen mehr eingestiegen, weil wenn es schon auf der Ebene hakt, helfen mir die Modualtoren auch nicht weiter.

            Zusätzlich ist es als Tester nicht nur meine Aufgabe neue Funktionen zu belobhudeln, sondern auch darzulegen welche Probleme NICHT angegangen wurden und das sind von Bitwig V1 zu V2 so einige.

            • Profilbild
              Chick Sangria

              @Markus Schroeder Ich habe den Eindruck, dass die Zielgruppe vielleicht gar nicht Brot und Butter haben will, weil sie dafür schon eine andere DAW hat. Scheint eher als Superfood gedacht, so zum Drüberstreuen.
              Was nicht heißt, dass deine Kritik nicht berechtigt wäre. Die Frage ist, wieviele Updates man sich kaufen muss, bis das alles richtig funktioniert.

        • Profilbild
          Markus Schroeder RED

          @ThomasHelzle Hallo Thomas,

          Teil1
          Ich hätte keine Probleme damit gehabt Bitwig nur einen Stern zu verpassen. Das Bitwig zwei Sterne bekommen hat, ist lediglich der Tatsache geschuldet, dass es genug andere Menschen gibt, die einfach nur Mucke machen wollen.
          Ich teste seit neun Jahren für Amazona und bin seit Amiga Samplitude mit DAWs zugange, mit Computer Music noch länger und habe an der Uni gelehrt. Ich denke ich kann Software beurteilen.
          Aber das Arbeiten mit Bitwig hat bei mir tatsächlich streckenweise mein Blut zum Kochen gebracht und das konnte und wollte ich auch im Test nicht komplett unterdrücken. Das darauf nun dein Rant kommt ist da nur fair.

          • Profilbild
            Markus Schroeder RED

            @Markus Schroeder Teil 2
            Dennoch bleibe ich dabei. Auf der kreativen Ebene ist Bitwig sehr gut, aber auf bei den Brot-und -Butter-Aufgaben weder intuitiv noch besonders visionär. Deswegen bin auch auf die Alltagsfunktionen mehr eingestiegen, denn wenn ich einen Song produzieren will und es schon auf der Organisationsebene hakt, helfen mir die tollen Modulatoren auch nicht weiter.
            Ich hatte eben eine professionelle DAW erwartet. Aber als DAW finde ich EnergyXT oder SunVox wesentlich visionärer als Bitwig, das hier die große Neuerung sein will und auf halben Wege stehen bleibt. Ich habe geschrieben, dass „die negativen Punkte von Bitwig so weit herausstehen und echt nerven, weil der Rest so flüssig abläuft“ und darauf sollten die Käufer die von anderen DAWs kommen auch vorbereitet sein. Wohlwollende Sympathiebekundungen helfen hier niemandem.
            Bitwig ist einfach noch nicht so weit, um mit den Großen mitspielen zu können, aber das war Ableton bis Version 6 auch nicht, oder Reaper bis Version 3. Es ist also noch Zeit. Deswegen hab ich im letzen Satz auch stark angeraten die Software selber zu Testen. Wer das Angebot nicht wahrnimmt ist selber schuld.

            :)

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @ThomasHelzle Von meiner Position sieht es ehr so aus, als ob die Bassgitarre nicht als Bassgitarre taugt, weil zwei Saiten fehlen und bei den verbleibenden Saiten zwei Wirbel fehlen.

    • Profilbild
      ArKay

      @ThomasHelzle Für Backendentwicklung ist es toll und wird viel genutzt, ja. Aber Desktopanwendungen sind damit doch eher die Ausnahme.

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wie dem auch sei. Soll sich mal gut verkaufen, damit die öffentlichen Mittel, die da in Bitwig reingepumpt wurden, allmählich ins Gemeinwesen zurückfließen.

  7. Profilbild
    MattZazzles

    Der Test ist super, ich bin froh, dass ich (durch den Test ermutigt) mir nicht die Vollversion gekauft habe, ich habe 8Track nochmal auf Herzen geprüft und mir einige YT-Tutorials zum großen Update angeschaut. Mein Fazit: ist (für mich) NOCH nicht sein Geld wert. Da bleibe ich bei den Alten.

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