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Test: Black Lion Audio B173, Mikrofonvorverstärker

Low Budget Neve-Sound!

15. Mai 2017

Der Black Lion Audio B173 ist ein günstiger einkanaliger Class-A Mikrofonvorverstärker im Stil des legendären Neve 1073. Ganz bewusst deklariert der Hersteller diesen als 1073 Hommage, da ein exakter Nachbau auf Grund der benötigten Bauteile deutlich teurer wäre. Angesichts der zahlreichen guten 1073 Klone, die es bereits auf dem Markt gibt, war es Black Lion Audio auch wichtig, eine eigene Version des Überklassikers zu bauen, dessen Klang die unterschiedlichen Geschmäcker der beteiligten Entwickler widerspiegelt.

Black Lion Audio B173

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Auf den ersten Blick

Das Gehäuse des Black Lion Audio B173 ist aus massivem Stahl gefertigt und mit einem blauen Frontpanel versehen, das samt seiner zwei Rackohren eine Breite von 9,5 Zoll hat und somit der Hälfte eines 19 Zoll Standard-Racks entspricht. Die Höhe beträgt 1 HE, die Tiefe 16,5 cm und das Gesamtgewicht liegt bei rund 1,5 kg.

Auf der Vorderseite befindet sich zunächst einmal der in zwölf Stufen gerasterte Gain-Regler, mit dem eine Verstärkung von 12 bis 80 dB erzielt werden kann. Dies gilt allerdings nur für den Mikronfoneingang, der auf der Rückseite in Form eines XLR-Anschlusses von Neutrik untergebracht ist. Zusätzlich lässt sich die Lautstärke mit dem Output-Level-Regler stufenlos anpassen.

Der D.I.-Eingang ist mit einer unsymmetrischen 6,3 mm Klinkenbuchse ausgestattet und auf der rechten Vorderseite eingelassen. Um ein Gitarren- oder Keyboardsignal auszusteuern, kommt lediglich der Output-Level-Regler zum Einsatz und nicht das Gain-Poti. Die D.I.-Funktion wird über einen kleinen Knopf aktiviert, ebenso wie die 48V Phantomspeisung und die Phasendrehung.

Die Rückseite beherbergt neben dem Anschluss für das externe 24 Volt Netzteil auch einen symmetrischen 6,3 mm Klinkenausgang. Das sind beides keine Merkmale für professionelles Class-A Equipment, aber eben auch die Stellen, an denen Geld gespart werden kann, um überhaupt einen so niedrigen Preis zu ermöglichen. Zumindest in Hinblick auf den Ausgang dürften sich alle Anwender freuen, deren Audiointerface nur mit Klinkenbuchsen bestückt ist, da sie auf Adapterkabel verzichten können.

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XLR-Eingang und Klinkenausgang

Technik

Die Ein- und Ausgangsübertrager des Black Lion Audio B173 sind maßgeblich für den Charakter des Klangs verantwortlich. Beim Mikrofoneingang wurde vor den diskreten, transistorbasierten Verstärker ein CineMag Transformator gesetzt, der für die Färbung und Sättigung des Klangs sorgt und einen Teil der Verstärkung übernimmt.

Dieser Weg wird allerdings nicht von der D.I.-Funktion genutzt. Hinter ihrem Eingang schlummert eine aktive FET-Schaltung – eine Bauweise, die in den 70er Jahren häufig für D.I.-Boxen verwendet wurde. Sie verleiht dem Klang etwas mehr Wärme im Bassbereich, erzeugt ein detailliertes Low-End und bietet eine maximale Verstärkung von 25 dB. Wie bei all ihren Preamps benutzen Black Lion Audio auch beim B173 einen Ausgangsübertrager der Firma Edcor, die bekannt ist für ihre hochwertigen, jedoch günstigen Transformatoren.

Sowohl das Mikrofon- als auch das D.I.-Signal münden an einem Volume-Poti zur Pegelanpassung, gefolgt vom Ausgangsverstärker und dem Edcor Transformator. Die Endstufe ist klanglich wesentlich klarer und moderner ausgelegt, um der Sättigung und Verzerrung der Eingänge etwas luftigere Höhen und mehr Headroom zu geben.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    L. Lammfromm

    Ein Mikrofon-Vorverstärker, der ziemlich weit weg vom Original liegt und 499 Euro kostet.

    Und das ist dann „Budget“??

    Habe ich etwas verpasst, oder ist es nicht eher so, dass man Färbungen und Verdichtungen des Sounds auch – deutlich preiswerter – mit Software erreichen kann, ohne auch nur ein Milligramm Klangqualität einzubüßen. Das jedenfalls wäre meine erste Einschätzung.

    So einen Kram brauche ich nicht. Und ich gerate auch nicht in Verzückung, wenn irgendetwas ein berühmtes Geräteoriginal irgendwie kopieren möchte. Zumal dann, wenn das offenkundig nicht glückt.

    Ich verstehe das nicht. Interessieren sich so viele Musiker für derartige Produkte?

    • Profilbild
      fkdiy

      @L. Lammfromm Ich suche noch nach guten Preamps, um meine Synthesizer irgendwann mal reampen zu können (Synth > DI > Preamp), also ist sowas schon interessant für mich.

      Für den aufgerufenen Preis ist mir das aber auch zu teuer, zumal es nur ein Kanal ist.

      Und Klangfärbung machen eh alle Amps mehr oder weniger, also findet man sicher auch was gutes gebrauchtes, was auch schön klingt – nur eben nicht nach Dem Bestimmten Gerät mit Dem Bestimmten Sound (TM).

      Den Neve Channelstrip neulich für 3500+ Euro für im Endeffekt einen Mischpultkanal fand ich heftiger. Aber naja, eher was für Profis sicherlich.

      Edit: Genau um den Verlust an Klangqualität geht’s hierbei ja eigentlich. Mache nennen das „schöne musikalische Verfärbungen“ und freuen sich daran, obwohl es nüchtern betrachtet vielleicht etwas mehr rauscht und zerrt. Klinisch sauber ist doch langweilig. ;)

      • Profilbild
        Armin Bauer AHU 1

        @fkdiy Für die Anwendung, die du dir vorstellst käme vielleicht der SPL Charisma in Frage. Die 2-Kanal Version kannst du mit etwas Glück so um die 200,- kriegen.

  2. Profilbild
    Aux Out

    Der Neve 1073 ist kein Preamp, sondern ein Channelstrip. Der EQ gehört mit zur Schaltung dazu. Das Teil hat 3 Gainstages plus Induktor-EQ. Was dieses BLA-Teil mit dem 1073 zu tun haben soll ist mir unklar. Dann sind da Cinemag- und Edcore-Transformer drin, keine Carnhills wie im Neve. Ausserdem nur 2 Gainstages. Auch der Vergleich mit dem Shelford-Channelstirp hinkt gewaltig, da die neuen Rupert Neve geräte weder nach vintage Neve klingen, noch das sollen. Das sind ganz eigenständige Produkte. Wer einen „günstigen“ Neve 1073 will muss zum AML EZ1073 greifen. Alles andere ist leider reines Marketing-Blabla.

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