Sound
Getestet wurde der Blackheart-Halfstack mit einer MusicMan Silhouette, einer US-Strat, einer Paul Reed Smith CE 24 und einem Hoyer Les Paul-Nachbau. Sämtliche Gitarrentypen harmonieren auf ihre Art wunderbar mit dem Amp, welcher hier perfekt geeignet ist, die Nuancen und Vorzüge des jeweiligen Instrumentes hervorzuheben. Und die witzige Betitelung der Kanäle mit LOUD und F´N LOUD kann die Bandkollegen und/oder die Nachbarschaft schon in tiefe Ehrfurcht versetzen, denn die Kombination mit der BH412-SL-Box erzeugt einen Schalldruck, der den Guitarrero souverän in allen musikalischen Lebenslagen dastehen lässt. Und wie bei einem Röhrenamp typisch, beglückt der BH100-H den Musiker mit einer sehr dynamischen Interaktion zwischen Amp und Instrument und lässt jede noch so kleine Nuance aus der Box quillen. Hier kommt dem Volumeregler der Gitarre eine völlig neue Bedeutung zu, nämlich das (dynamische) Spielen der Sounds ohne jegliches Umschalten zwischen den Kanälen – und das bei vollem Dynamikumfang. Großartig!
Der Triodenmodus des Amps sollte eigentlich für die meisten Anforderungen genügen, er ist schon sehr laut und druckvoll und lässt zudem eine stärkere Endstufensättigung bei moderateren Lautstärken zu. Im Pentodenbetrieb kommen dann kaum noch Fragen auf: Neben einem unheilvoll lauten Sound und Schalldruck entfaltet sich hier der ganze Headroom des BH100-H: Die Sounds wirken immer noch luftig und nicht gequetscht oder unkenntlich komprimiert, sondern lassen sich weiterhin sehr dynamisch spielen. Die dreibandige Klangregelung arbeitet zufriedenstellend – von einer Röhrenklangregelung sollte man aber grundsätzlich keine Wunder erwarten. Sie dient ja eigentlich auch zum „dezenten Veredeln“ eines ordentlichen Grundsounds, so auch bei unserem Testmodell.
Definitiv sagen muss man aber, dass der BH-100 H sicher kein Verstärker für Hardrock/Metal-Freaks ist, hierfür reicht der Gain bzw. der erreichbare Verzerrungsgrad im originalen Zustand einfach nicht aus: Abhilfe schaffen könnte hier ein vorgeschalteter Booster oder ein sanfter Distortion. Blueser und Leute mit Sinn für einen guten, sauberen Ton aber dürften hier sicher ihre helle Freude haben!