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Test: Blackstar ID-Core 40 V3, Gitarrenverstärker

Blackstar ID-Core 40 V3 - höher, schneller, weiter!

14. März 2021
Blackstar ID-Core 40 V3

Blackstar ID-Core 40 V3

Die ID-Core Baureihe der Briten von Blackstar gibt es ja nun schon eine ganze Weile, die kleinen Amps mit der umfangreichen Ausstattung haben sich zu einem echten Kassenschlager im unteren Preissegment entwickelt. Kein Wunder, sind sie doch mit allem gerüstet, was man für einen guten und vielseitigen Gitarren-Sound benötigt und zudem in der Leistung mit 10, 20 und 40 Watt so fein abgestuft, dass für jeden Geldbeutel und jedes Einsatzgebiet etwas dabei ist. Somit scheint es mehr als logisch, dass Blackstar die ID-Core-Flotte weiter hegt und pflegt und sie mit Updates auf den neuesten Stand bringt bzw. sinnvoll durch weitere Features ergänzt. Das V3-Update betrifft alle drei Amps der ID-Core-Serie, wir haben zum Test das größte Modell, den Blackstar ID-Core 40 V3 erhalten und wollen mal schauen und hören, ob man Gutes nun noch besser gemacht hat.

Blackstar ID-Core 40 V3 – Facts & Features

Zunächst für alle die, die mit den ID-Core-Amps von Blackstar bislang nur wenig am Hut hatten, eine Übersicht über das, was uns diese Einsteiger- bzw. Übungsverstärker grundsätzlich bieten. Die Basis bildet eine Stereo-Klangarchitektur aus einem DSP-Chip, der sechs Verstärkermodelle und zwölf Effekte emuliert. Das ist im Gegensatz zu Geräten vieler Mitbewerber nicht gerade viel, die oft mit Hunderten von Amp-Modellen und mindestens ebenso vielen Effekten durch nackte Zahlen um die Gunst der Käufer buhlen. Aber mal Hand aufs Herz: Wer braucht das schon? Und speziell Anfänger können sich bei solch einem riesigen Angebot schnell überfordert fühlen und beim Suchen nach dem passenden Klang früher oder später frustriert aufgeben.

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Reduced to the Maximum!

Das Angebot hier konzentriert sich dagegen auf die sechs Grundsounds Clean Warm, Clean Bright, Crunch, Super Crunch sowie die beiden Highgain-Presets OD1 und OD2. Die Auswahl des gewünschten Grundsounds übernimmt der Regler „Voice“, mit Gain lässt sich das Signal bei den beiden Cleansounds an das angeschlossene Instrument anpassen oder die Stärke der Verzerrung bei den übrigen Presets bestimmen. Der Volume-Regler sorgt für ein ausgewogenes Anpassen der Lautstärke der sechs Verstärkeremulationen. Für den Feinschliff sorgt das „ISF“ Poti, das einen vollwertigen Equalizer ersetzen und den Klang des Amps vom rauen, britischen Sound stufenlos zum „Brown-Sound“ amerikanischer Amp-Klassiker wandeln soll. Ehrlich gesagt war dieses Feature immer eines, das ich beim Test der ID-Core-Amps bislang regelmäßig bemängelt habe. Sicherlich ändert sich der Klang beim Drehen dieses Reglers auf gewisse Art und Weise, für mich persönlich hätte es aber zumindest eine Zweiband-Klangregelung sein dürfen, um drastischer in das Klanggeschehen eingreifen zu können. Allerdings existiert eine Alternative, dazu weiter unten aber mehr.

Nach wie vor ultrabreite Stereo-Effekte

Bei den vorhandenen Effekten fällt die Auswahl ähnlich sparsam aus, Dinge wie Ringmodulatoren oder Octaver sucht man hier vergebens, dafür gibt es weitaus wichtigere Algorithmen wie etwa einen Chorus, einen Flanger, Tremolo und Phaser für 70s-Sounds, vier in ihrer Charakteristik unterschiedliche Echos und ebenso vier Hallräume, die mit Room, Hall, Spring und Plate eine in aller Regel vollkommen ausreichende Auswahl bieten und  in den wichtigsten Parametern bearbeit werden können. Durch die Stereosignalführung und die zwei integrierten 6,5″ Speaker des ID-Core 40 können die Effekte auch hier wieder ihr volles Potenzial ausschöpfen – entsprechend klingen die Modulationseffekte extrem breit und schwebend, die Hallräume wunderbar tief aufgelöst und die Echos ausgesprochen räumlich. Daran hat sich gar nichts seit der ersten Version geändert, bei Revision 3 wurde allerdings noch ein wenig mehr am Sounddesign gefeilt, was sich in einem noch fetteren Klangbild bemerkbar macht. Die Geschwindigkeit der Modulationseffekte sowie die Verzögerung der Echos werden nach wie vor über einen Tap-Taster gesteuert, der in entsprechender Geschwindigkeit pulsiert. Geblieben sind auch der Fußschalteranschluss und die implementierte Stimmfunktion.

Blackstar ID-Core 40 V3 Panel

Und was ist nun neu in Revision3?

An der Hardware, also am Gehäuse, wurden nur marginale Veränderungen vorgenommen. Wurden die bisherigen ID-Core 40 Amps mit einem Tragriemen zum Transportieren ausgeliefert, so befindet sich beim aktuellen Modell eine Griffmulde auf der Rückseite des Gehäuses, mit dem sich der immer noch sehr leichte Amp (Gewicht: 6,5 kg) sicher von A nach B bewegen lässt. Geblieben ist das gut verarbeitete Gehäuse mit den Kantenschonern aus robustem Kunststoff, die schon mal den einen oder anderen Fremdkontakt schadlos überstehen dürften.

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Die wichtigsten Veränderungen fanden jedoch unter der Haube statt. Dazu gehört zunächst eine Streaming-Buchse, mit der sich mit einem optional erhältlichen 3,5 mm TRRS-Miniklinkenkabel der ID-Core-40 als Interface zum Einspielen, Streamen, Üben oder Aufnehmen mit einem angeschlossenen Mobilgerät nutzen lässt. So lassen sich Videos etwa fürs Web oder die nächste Party schnell und ohne Einsatz eines Computers erstellen. Und war bei den Vorgängermodellen bislang nur ein festes Preset einer Speaker-Simulation auf dem kombinierten Line-Out/Kopfhöreranschluss zu hören, existiert von nun an die Möglichkeit, sich mit der Cab Rig Lite Software und einem via USB-Buchse angeschlossenen Computer seine eigene Version einer emulierten Lautsprecherbox zu basteln. Doch diese Speaker-Simulation ist nur Teil eines großen Ganzen: der Blackstar Architect Software.

Blackstar Architect Software

Eigentlich war es ja längst überfällig – was bei vielen deren Herstellern schon lange zum Lieferumfang gehört, hält jetzt endlich auch in den Amps von Blackstars ID-Core-Serie den Einzug: Ein umfangreicher Editor zum übersichtlichen Einstellen von Sounds, Patches und zum Tauschen eigener Kreationen mit weiteren ID-Core-Usern. Bislang wurde der Mini-USB-Port ja nur für eventuelle Firmware-Updates genutzt, nun also wird diese Schnittstelle auch richtig und vollwertig eingesetzt. Und sie wertet die gebotenen Möglichkeiten noch einmal deutlich auf, denn auf dem virtuellen Panel findet sich zusammen mit dem ISF-Poti doch tatsächlich ein echter Dreiband-EQ sowie weitere Regler für Resonance und Presence!

Blackstar ID-Core 40 V3 Architect Software

Die Architect Software bietet tiefere Zugriffe auf die Sounds und deren Organisation im ID-Core 40 V3

Und wie klingt der neue Blackstar ID-Core 40 V3 nun?

Aufgrund der Architect-Software tieferreichenden Möglichkeiten beim Erstellen von Sounds kann sich der ID-Core 40 V3 ein deutliches Stück von seinen Vorgängern absetzen. Man muss sich nun nicht mehr mit der rudimentären ISF-Klangregelung zufriedengeben, sondern kann mit der Erweiterung durch einen „echten“ EQ den Sounds der sechs Verstärker-Presets ein spürbar breiteres Spektrum verleihen. Hinzu kommt, dass die beiden Highgain-Presets OD1 und OD2 bei hochgeregeltem Gain-Poti nun nicht mehr ganz  so viel Brei produzieren und auch das Rauschspektrum nicht mehr ganz so negativ auffällt, wie es noch beim Vorgänger in der einen oder anderen Situation war.

Geblieben sind die beeindruckenden Stereo-Effekte, die trotz ihrer sparsamen Parameter kaum einen Wunsch offenlassen dürften und sich auch ohne Einsatz der Software auf dem Bedienpanel schnell und zielgerichtet editieren lassen. Speziell die Modulationseffekte, wie etwa der Chorus, sind unfassbar breit und schweben gefühlt und gehört meterweit neben dem kleinen Gehäuse durch den Raum. Ebenso verhält es sich mit den Echo-Effekten: Auch sie gefallen mit einem kristallklaren Bild ohne Rauschen oder andere Artefakte und bieten mit den Typen Linear, Analogue, Tape und Multi eine mehr als solide Versorgung.

Ausreichend für den Proberaum – so lange es um keine Metal-Band mit Double-Bassdrummer und Bassisten mit 1000 Watt Röhrenverstärker geht – zeigt sich die Leistung des kleinen ID-Core 40 V3. In einer „normalen“ Rockband wird er schon ganz gut mithalten können und auch auf kleineren Bühnen dürfte man nicht ins Schwitzen geraten. Gedacht und gemacht wurde er jedoch für das luxuriöse Üben, das einfache Aufnehmen oder um einfach nur Spaß zu haben – das kann er auch in der Revision 3 mehr als genügend und das dazu nach wie vor zu einem sehr günstigen Preis!

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Fazit

Blackstar spendiert der dritten Generation seiner ID-Core-Amps einige sinnvolle neue Features, die einen an sich schon guten Gitarrenverstärker noch deutlich besser machen. Hierzu zählt insbesondere die Software-Unterstützung, die nicht nur ein bequemes Steuern des Amps vom Rechner aus ermöglicht, sondern die Architektur um weitere Optionen erweitert. Betrachtet man sich dazu den günstigen Preis, dann kann bzw. muss das Testurteil unterm Strich einfach nur gut ausfallen!

Plus

  • vielseitiger Klang
  • sehr gut klingende Stereo-Effekte
  • robust verarbeitetes Gehäuse
  • Architect-Software für mehr Kontrolle bzw. besseren Zugriff auf die Struktur des Amps
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Preis

  • 209,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    bluebell AHU

    Also ungeeignet für jeden, der weder Windows noch MacOS hat, weil einige Einstellungen nur mit plattformabhängiger Software zu erreichen sind?

    Wieder ein Hersteller, der zu dämlich ist, in der Firmware einen kleinen Webserver laufen zu lassen oder die Software in Java zu entwickeln?

    Und wenn ich schon mal die Suchmaschine anwerfe:
    http://www.....der.co.uk/
    Ist das Satire mit den Workarounds für Flash Player und den Inkompatibilitäten bei MacOS? Oder ist das ernst gemeint und die Software liegt schon auf dem Komposthaufen?

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