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Test: Blackstar JJN 50 James Jared Nichols Software

Powerblues aus der DAW

6. Mai 2025

Blackstar JJN 50 Header

Die Blackstar JJN 50 Software bringt den Sound des Ausnahme-Bluesrockers James Jared Nichols als Plug-in auf deinen Rechner. Wir haben die Gitarrensoftware ausführlich getestet!

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Wer ist James Jared Nichols?

James Jared Nichols ist einer dieser Gitarristen, die nicht sofort bei jedem eine Reaktion auslösen. Setzt man sich aber mal mit diesem Ausnahmemusiker auseinander, kommt schnell dahinter, mit was für einem brillanten Gitarristen man es hier zu tun hat. Voll Power und charakterstark zimmert er den Blues in die Welt, meist begleitet von seiner Epiphone Les Paul, die mit einem einsamen Seymour Duncan P90-Pickup bestückt ist.

Wer ihn noch nicht kennen sollte, dem rate ich, sich schnellstmöglich mit ihm zu beschäftigen. Denn nicht nur seine Live-Performance, sondern auch seine erstklassige, plektrumfreie Technik sind sehens- und hörenswert. Tim Pierce outet sich als großer Fan und nimmt mal eben eins seiner Solos auseinander.

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Blackstar JJN 50 – Facts & Features

Seit Längerem bereits ist James Jared Nichols Blackstar Endorser und nun hat man seinen Amp und seinen Signature-Sound als digitale Version verfügbar gemacht. Die Blackstar JJN 50 Software bietet ein paar Überraschungen, die wir uns nun gemeinsam anschauen.

Die Blackstar JJN 50 Software kommt als Download auf den heimischen Rechner, die Freischaltung erfolgt per iLok. Wer sich unsicher ist, kann eine 10-tägige Trial-Version nutzen und die Software zunächst auf Herz und Nieren prüfen. Die Leber lassen wir mal außen vor, die ist oft schon an ihren Aufgaben stark genug gewachsen.

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Die Installationsroutine umfasst die Standalone-Version und das Plug-in in allen gängigen Formaten, die Integration ins bestehende Setup erfolgt nahtlos und ohne Probleme. Beim Öffnen der Software erwartet einen direkt die digitale Ausgabe des JJN 50 Röhrentops von Blackstar. Der Aufbau des GUI folgt der bekannten Optik des bereits von mir getesteten St. James Plug-ins und wer schon einmal eins der großartigen Plug-ins von Neural DSP bedient hat, der kommt hier sofort zurecht.

Blackstar JJN 50 Pre CabRig 2

Im oberen Teil des Fensters befindet sich der Browser für die Werks- oder User-Presets, natürlich mit der Möglichkeit, eigene Kreationen zu speichern und bevorzugte Presets als Favoriten zu markieren. Ein Button für die Systemeinstellungen ist hier ebenso zu finden, wie ein Fenster, das aktuelle Parameterveränderungen anzeigt. In der Standalone-Version können über den Einstellungsbutton Audio- und MIDI-Einstellungen vorgenommen werden, wird die Blackstar JJN 50 Software als Plug-in innerhalb der DAW geöffnet, gelten natürlich die Einstellungen der DAW und der Button hat keine Funktion.

Im unteren Teil des Fensters sind Input- und Output-Volume-Regler beheimatet, ein Noisegate kann hinzugeregelt werden und die fünf unterschiedlichen Slots für Pre- und Post-FX, Amp, CabRig und EQ sind einzeln schalt- und durch Klick auf den Button aufrufbar, um nach Herzenslust an den Parametern zu schrauben. Wem die Grafik egal ist, der kann mittels des Schalter „Ansicht“ auf einen schlichten Editor umschalten, der ausschließlich die Parameter anzeigt und auf grafischen Overload verzichtet.

Das Signal durchläuft die Slots von links nach rechts, eine Veränderung der Positionen ist nicht möglich. Auch ist die Reihenfolge der Effekte in den entsprechenden Slots nicht veränderbar. Die Reihenfolge ist nach gängigen Gewohnheiten recht pragmatisch gewählt, wer allerdings Delay oder Reverb vor dem Amp haben möchte, guckt in die virtuelle Röhre.

Blackstar JJN 50 Software – der JJN 50 Amp

Blackstar JJN 50 Software Amp

Der Blackstar JJN 50 Valve Amp dient als Vorlage für den virtuellen Amp in der Software

Obwohl es in den Fingern juckt, die Slots von links nach rechts vorzustellen, beginne ich, entgegen meinem inneren Monk, mit dem Amp-Slot. Der JJN 50 Amp ist ein Kollege der EL34-Fraktion und verfügt über zwei Kanäle, Clean und Overdrive. Während der Clean-Kanal mit einem Volume-Regler auskommt, verfügt der Overdrive-Kanal über einen Gain- und einen Lautstärkeregler. Die 3-Band-Klangregelung teilen sich beide Kanäle geschwisterlich.

Als Goodie gibt’s einen „Blues Power“ betitelten Schalter im Overdrive-Kanal, der dem Sound noch mal einen Extrakick Punch und Distortion verleiht, indem er das Signal um 10 dB boostet. Einen Reverb gibt’s hier, wie beim echten Amp, auch zu hören, dieser wirkt ebenfalls auf beide Kanäle. Ein Master-Volume und ein Schalter zur Leistungsreduzierung runden das Angebot ab. Letzterer ermöglicht es, die Endstufe des Amps früher in die Sättigung zu fahren. Auch wenn hier alles virtuell stattfindet, ist eben doch alles haarklein dem Original nachempfunden.

Die Pre-FX der Blackstar JJN 50 Software

Blackstar JJN 50 Pre-FX

Die Pre-Fx bestehen ausschließlich aus Pedalen unterschiedlicher Zerrintensität

Kein Compressor, kein Chorus, nur pures Brett erwartet uns hier. Drei unterschiedliche Verzerrer stehen zur Auswahl, ein Overdrive-, ein Distortion- und ein Fuzz-Pedal. Und zwar in dieser Reihenfolge. Die beiden „harmlosen“ Verzerrer verfügen jeweils über einen Gain- und einen Tone-Regler sowie natürlich einem Lautstärkepoti. Overdrive übernimmt hier, wie zu erwarten, die sanfteren, dynamischen Verzerrungen, während Distortion ordentlich kachelt. Richtig Cränk klingt dann das vom 60er-Jahre Octo-Fuzz inspirierte Pedal, hier reichen dann auch Volume und Gain.

Blackstar JJN 50 Plug-in – die CabRig Sektion

Direkt hinter dem Slot für den Amp finden wir die Sektion, in der die Cabinets und die Mikrofonabnahme simuliert werden. Natürlich findet man hier die beiden JJN Cabinets mit jeweils einer 2× 12″ und einer 4× 12″ Bestückung. Außerdem wurden sieben weitere Cabinets aus der Blackstar-Kollektion hinzugefügt. Maximal zwei Cabinets können gleichzeitig betrieben werden und jeweils mit einem der sechs Mikrofone abgenommen werden. Hier stehen die üblichen Verdächtigen wie SM57, Ribbon 121 Dynamic 421 und weitere drei Mikros zur Auswahl.

Blackstar JJN 50 Pre CabRig

Die beiden „mitgelieferten“ Cabinets der James Jared Nichols Edition

Jedes der Mikros kann im Raum platziert werden und On- oder Off-Axis verdreht, im Stereobild platziert und Solo geschaltet oder gemutet werden. Der Raumanteil ist auch regelbar. Blackstar hat hier eine eigene, kleine „Next Generation DSP Speaker Simulation“ geschaffen, die herkömmlichen IRs überlegen sein soll. Nun, das werden wir herausbekommen.

Schade ist, dass wohl aus genau diesem Grund keine Möglichkeit besteht, externe IRs zu laden. Ich habe jedenfalls keine solche Möglichkeit gefunden. Das dürfte einige Interessenten abschrecken. Natürlich ist es möglich, das Plug-in zweimal in den Kanalzug zu laden oder nur den Amp und die Pre-FX zu nutzen und einen eigenen IR-Loader zwischenzuschalten, das erscheint mir aber wenig praxisgerecht. Ein Slot für eigene IRs wäre technisch gesehen eine Kleinigkeit.

Die Post-FX der Blackstar JJN 50 Software

Etwas aufwändiger als die Pre-FX ist die Post-FX-Sektion gestaltet, hier gibt’s satte vier Geräte. Am Anfang der Kette steht ein Tape-Delay, das einem berühmten Vorbild entsprungen ist. Welches genau, daraus wird natürlich aus Gründen der Urheberrechtsverletzungen keine genaue Auskunft erteilt und ich habe echt keine Lust zu raten, aber wichtig ist, dass das Delay klingt. Trotzdem wäre ein „Hinweis“ in Form eines veränderten Namens sicher förderlich.

Blackstar JJN 50 Post -FX

Neben Tape-Delay und Reverb gehören ein Chorus/Vibe und ein Rotary-Effekt zur Ausstattung

Das Tape-Delay verfügt über mehrere Tweaking-Möglichkeiten und kann wahlweise auch per Tap oder per Synchronisation mit der DAW im Tempo angepasst werden. Vibe und Rotary sind die beiden nächsten Klangverbieger, wobei Vibe auch als Chorus genutzt werden kann und das Rotary-Pedal über die Möglichkeit verfügt, das Verhältnis zwischen tiefem (Drum) und hohem (Horn) Speaker eines Leslies zu regeln.

Das Reverb-Pedal schließlich bietet eine kleine Besonderheit, denn es simuliert den Hallraum, in dem James Jared Nichols den Reverb seiner letzten Produktion erzeugt hat. Auf der Website des Herstellers ist zu jedem Bestandteil der Blackstar JJN 50 Software ein kurzes Demo von James Jared persönlich hinterlegt, da lohnt es sich mal durchzuswitchen. Exemplarisch habe ich hier mal das Verb-Video verlinkt:

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Der Equalizer des JJN 50 Plug-ins

Der Equalizer befindet sich als Letztes in der Signalkette, was mir persönlich etwas missfällt, denn ich hätte ihn gern direkt hinter Amp und CabRig gehabt, aber das ist ja nun mal Geschmacksache und sollte mir irgendwann mal jemand eine Software auf den mittlerweile recht umfangreichen Leib schneidern, kann ich meine Wünsche ja äußern.

Beim EQ handelt es sich um einen semi-parametrischen Meister seiner Zunft, der zudem mit einem Lo- und einem Hi-Cut ausgestattet wurde. Die vier Frequenzregler lassen jeweils einen Boost oder einen Cut von +/-15 dB zu, die Frequenz kann innerhalb eines zugewiesenen Bereiches gewählt werden. Somit sind tiefgreifende Änderungen und Korrekturen des Sounds möglich, auch wenn es keine Möglichkeit gibt, die Flankensteilheit des jeweiligen Bandes zu verändern.

So klingt die Blackstar JJN 50 E-Gitarren Software

Um die Möglichkeiten der Blackstar JJN 50 Software zu demonstrieren, habe ich einige der Werks-Presets auf virtuellem Band verewigt und möchte diese nun an die sensiblen Ohren meiner geneigten Leserschaft weiterreichen. Alle Presets sind unverändert und wurden in Logic eingespielt, zum Einsatz kam eine Charvel Marco Sfogli Signature Gitarre. Die Charakteristik des Amps und der Effekte ist gut zu erkennen, vor allem im cleanen und angezerrten Bereich überzeugt diese Software mit dynamischer Wiedergabe und hochwertigen Effekten.

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Fazit

Die Blackstar JJN 50 Software des englischen Herstellers bietet ein spezielles, aber rundum gelungenes Paket mit durchweg sehr guten Clean-, Crunch- und Distortion-Sounds. Die Qualität der Effekte und die Möglichkeiten, die sich damit ergeben, sind mit „vielseitig“ recht harmlos umschrieben und diese Software eignet sich definitiv nicht nur für modernen Blues, sondern kann auch in anderen Stilrichtungen verdammt gute Ergebnisse erzielen.

Allein das Fehlen eines IR-Loaders stimmt mich etwas grummelig, obwohl die Qualität der hauseigenen DSP-Speaker-Simulation absolute Weltklasse darstellt. Manchmal möchte man eben doch auf die eigenen, bewährten IRs zurückgreifen und da wird’s dann komplizierter. Aber wer JJN und sein ungeschliffenes, grandioses Spiel mag, sollte sich diese Software mal in der Demoversion auf den Rechner packen. Für 129,- Euro erhält man ein umfangreiches Angebot an sehr, sehr guten Sounds, die sich auch echt anfühlen.

Plus

  • Sound
  • Flexibilität
  • Qualität der Effekte
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • kein IR-Loader integriert

Preis

  • 129,- Euro
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