Pickups & VSC-3 Elektronik
Hier auf der Rückseite sitzt auch das Fach für den eingebauten Booster und die dafür benötigte 9-Volt-Batterie. Die vom Hersteller mit VSC (Variable Spectrum Control) bezeichnete elektrische Schaltung sorgt mit ihrer per Minipotis regelbarem Dreiband-EQ für einen satten Schub der drei auf dem Pickguard montierten Tonabnehmer. Blade bzw. Gary Levinson setzt hier auf seine eigenen Modelle, so sorgen ein Doppelspuler am Steg (LH-55 Vintage Humbucker) sowie zwei Singlecoils in der Mitten- bzw. Halsposition (V-2 Stacked Coils) für die elektrische Abnahme. Geschaltet wird ganz konventionell über einen Fünfwege-Schalter, der Mini-Switch zur Aktivierung des Boosters befindet sich, griffgünstig, unmittelbar daneben.
Ein Tonepoti im Push-Pull-Format erlaubt es zudem, den Humbucker auch als Einzelspuler zu betreiben. Den Abschluss bildet das Volumepoti, das, anders als bei der Original Fender Strat, ein gutes Stück weiter entfernt vom Bereich der rechten Hand eingesetzt wurde und somit ein ungewolltes Verstellen weitestgehend ausschließt. Die Potis laufen sauber und nicht zu weich auf ihren Achsen und besitzen griffige Metallknöpfe, die selbstverständlich auch in Gold erstrahlen.
— Variable Spectrum Control (VSC) und Batterie zusammen in einem Fach untergebracht —
Blade gibt mit einer sogenannten „VSC Chart“ einige Anregungen bezüglich der Einstellungen des VSC-3 Systems für unterschiedliche Anforderungen bzw. Stilistiken, in denen das Instrument eingesetzt werden soll. Selbstverständlich können diese Settings nur als grobe Orientierung dienen, da der angeschlossene Verstärker beim Erstellen des Wunschsounds ja auch noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden hat.
— Zur groben Orientierung, die VSC-3 Preset Liste —
Neben der hervorragend Verarbeitung glänzt die Blade RH-4 Classic OB mit einigen cleveren Features, die eigentlich auch aus der Hand von Leo Fender hätten stammen können, wenn nicht gar hätten stammen müssen! Das Falcon Vibrato, der variable String Tree, die Fräsungen auf der Rückseite im Hals-Korpus-Bereich – all das sind Features, die das Leben mit einer Strat um den Hals äußerst luxuriös machen. Wollen wir mal hören, wie sich die Hübsche denn so spielen lässt und natürlich auch, wie sie denn so klingt!
Dank Dir Stephan einmal mehr für dieses klasse Review.
Das Griffbrett gibt es wahlweise auch in „flamed Maple“, für all diejenigen, die Ebenholz nicht so mögen. Ich fand den Sound der Gitarre, als ich sie mal Ende der 90er einmal antestete, recht einzigartig im Sinne eines Alleinstellungsmerkmals und charakterlich etwas anders als andere Strats. Auch die Bespielbarkeit des Griffbretts war sehr leicht. Das einzige – und da gehe ich mit Dir d’accord – was ich bedauerlich fand, war und ist, dass es keine Version ohne Pickguard gibt. Dieses schöne Finish darf man eigentlich nicht dahinter verstecken…
Hübsches Ding. Ich habe mir so um 1992 eine Tele von Blade gekauft, in ähnlicher Qualität (sogar die Potis sind gleich), made in Japan und mit schöner Farbe (Mystic Violet) – immer noch meine Lieblingsgitarre. Allerdings habe ich damals mit Koffer ca 2000 DM für die Schönheit bezahlt, haben die Preise für Erzeugnisse aus Industrieländern dermaßen angezogen? Immerhin ist das ja immer noch CNC-Ware, da leuchtet mir die Verdreifachung des Preises einfach nicht ein.
Das rückseitige Shaping des Korpus ist allerdings sehr elegant gelöst, tolle Idee.
Ein Brett der edelsten Sorte!