Strat, scharf gewürzt!
Gary Levinson fing schon Mitte der sechziger Jahre mit dem Reparieren und Restaurieren von Gitarren an und sammelte über gut zwei Jahrzehnte hinweg an seinem riesigen Erfahrungsschatz. Schließlich entschied er sich 1985 dazu, unter dem Markennamen Blade Guitars seine eigenen Instrumente herzustellen. Das wichtigste Kapital bestand nicht nur in dem vorher gesammelten Know-how, das ihm erlaubte, zielsicher die besten Hölzer, Pickups und Hardware für seine Gitarren zu finden, sondern vor allem in dem jahrelangen Austausch mit unzähligen Musikern. So wusste er über die Bedürfnisse, Wünsche und Kritikpunkte seiner Kundschaft bereits bestens Bescheid.
Dieses Wissen macht den kleinen aber feinen Unterschied der Blade Gitarren aus, die immer wieder mit meist kleinen, aber feinen Gadgets, Innovationen und Modifikationen ausgestattet sind, die das Leben an der Gitarre leichter oder auch einfach interessanter machen. So auch bei der Blade TE-4R Texas Pro, die uns zum Amazona-Test vorliegt.
Aufbau und Verarbeitung
Im Lieferumfang der TE-4R befindet sich nicht viel. Neben einem Einstellwerkzeug für den Halseinstellstab und einem Inbusschlüssel gibt es allerdings noch einen kleinen Schraubenzieher dazu. Was es mit dem auf sich hat, sehen wir uns später noch an. Jetzt erst einmal an die Substanz. Der in einem sehr schönen Dreiton-Sunburst lackierte Body der Gitarre wurde aus zwei Erlenblöcken gefertigt, deren feine Maserung gut durch den transparenten Teil zu sehen ist. Entsprechend fällt das Gewicht selbst bei einem etwas zierlicheren Strat-Body ein wenig höher aus. Auf der Rückseite verjüngt sich der Korpus zur Halsfräsung hin ein wenig, um die Bespielbarkeit der höheren Bünde etwas zu erleichtern. Der Hals ist klassischerweise aus Ahorn und aus einem Teil gefertigt. Darauf wurde ein Palisandergriffbrett mit 22 Bünden geleimt. Die Bundstäbchen bestehen aus mitteldickem Draht und wurden allesamt sehr sauber in das Griffbrett eingelassen und an den Kanten glatt und ordentlich abgefeilt. Einfache Dot-Inlays aus Kunststoff sorgen für eine einfache Orientierung.
Ist die tatsächlich aus Erle?
Die alte Texas Serie war immer aus nordamerikansicher Erle, ich hab noch eine Standard Pro aus der Zeit, ca. von 2004. Aktuell wird aber, auch laut Webseite, „White Teak“ verwendet, was nichts mit Teakholz zu tun hat, sondern eine sehr billige asiatische Holzsorte ist. Auch für deckende Versionen der 4R…
Also gegenüber der ersten Texas-Serie eine deutliche Einsparung und qualitative Abwertung. Damals war die Gitarre für ca 600€ besser als alle Fender aus Mexico, sie konnte neben meiner Am.Std. bestehen. Heute kostet das „schlechtere“ Modell ca 750€ und ist damit angesichts deutlich verbeserter und viel billigerer Gitarren von Squier etc. nicht mehr annähernd so konkurrenzfähig.