Ich starte mit dem Blue. Die Anhebung der tiefen Mitten macht sich bemerkbar, das Mikro klingt unten rum schön rund und macht einen angenehmen Bauch, ohne aufdringlich zu wirken. Die Höhen sind deutlich da, schön offen und gut aufgelöst. Insgesamt stellt sich ohne jede Korrektur am EQ ein guter, brauchbarer Grundsound ein.
Recht ähnlich klingt das EV Cardinal. Die Frequenzen zwischen 200 – 350 Hz treten hier etwas plakativer auf, kann für die Stimme evtl. schon zu viel sein. Auch im oberen Bereich löst das Blue angenehmer und offener auf. Das Cardinal setze ich, teils auch wegen der Optik, seit Jahren als Gesangsmikro ein, nun steht es 1:0 für das Blue en•CORE.
Jetzt darf sich das Violet Pearl Vocal bewähren. Es ist von der Charakteristik eher auf Vintage und jazzige Stimmen ausgelegt, so ist es nicht verwunderlich, dass das en•CORE etwas spritziger in den Höhen klingt. Das Violet ist etwas seidiger und tritt in den Mitten etwas klarer akzentuiert auf. Ein klarer Klassenunterschied, wie ihn der Preisunterschied rechtfertigen würde, ist aber nicht zu erkennen.
Zum Schluss nehme ich noch das Samson Q8 zum Vergleich her. Als einziges dynamisches Mikrofon in der Testreihe braucht es deutlich mehr Vorverstärkung, die anderen Kandidaten lagen hier in etwa gleichauf. Das ganze Frequenzband erscheint beim Q8 etwas rustikaler, der untere Bereich neigt etwas zum Grummeln und an die schönen Höhen der Kondenser kommt das Samson natürlich auch nicht heran. Angesichts der Bauart und des Preises schlägt sich das Samson allerdings mehr als achtbar.
Sicher, dass das in dem Vergleich ein Cardinal ist und nicht der dynamische Bruder, das Blue Raven? Das Cardinal ist meines Wissens nach nur in rot verkauft worden – wie der gleichnamige Vogel eben auch rot ist.
@sir stony Ja, ich bin mir sicher. Es gab vor Jahren vom Cardinal mal eine Thomann-Edition in schwarz. Ich habe drei Stück davon. Aber durchaus aufmerksam beobachtet, gefällt mir.