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Test: Blue Sky Nahfeld-Monitor-Systeme

Blue Sky Nahfeld

25. März 2004

Pro Desk, bestehend aus Satelliten Sat 5 und Subwoofer Sub 8

System One, bestehend aus Satelliten Sat 6.5 und Subwoofer Sub 12

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„Wichtig ist, was hinten rauskommt“ soll unser früherer Bundeskanzler Kohl mal gesagt haben, und gerade bei der Musikproduktion ist diese Aussage recht treffend. Wenn man nicht hört was man tut, ist alle Produktionsarbeit ein Glücksspiel. Besondere Bedeutung kommt deshalb der letzten Komponente des Signalflusses im Studio zu, den Lautsprechern, auf denen man die Ergebnisse seines musikalischen Schaffens beurteilt.

Eine interessante Bereicherung des Angebots an Abhörmonitoren kommt von der amerikanischen Firma Blue Sky. Als im hiesigen Markt noch relativ unbekannte Kandidaten präsentieren sich die beiden Aktivlautsprecherpaare Pro Desk und System One. Mit den zugehörigen Subwoofern bilden sie Abhörsysteme, die trotz kompakter Größe die klangliche Abbildung selbst sehr tiefer Frequenzen erlauben.
Für die Surround-Mischung werden auch entsprechende Pakete mit fünf Satelliten angeboten oder bestehende 2.1-Systeme können durch Zukauf weiterer Satelliten auf ein 5.1-System erweitert werden. Zum Test standen die beiden oben genannten Stereopakete zur Verfügung: Das kleinere Pro Desk, bestehend aus zwei Satelliten Sat 5 und dem Subwoofer Sub 8, sowie das System One, bestehend aus zwei Satelliten Sat 6.5 und dem Subwoofer Sub 12 (die Zahlen korrespondieren mit dem Membrandurchmesser in Zoll).

In meinem Studio habe ich die Testkandidaten sowohl in der täglichen Produktionsarbeit als auch bei einigen Testhörsitzungen mit einer Auswahl vertrauter Referenz-CDs aus vielfältigen Stilbereichen unter die Lupe genommen. Sehr vorteilhaft für die Beurteilung der Lautsprecherboxen war hierbei die akustische Gestaltung unserer Regieräume und die damit minimierten Raumeinflüsse. In akustisch nicht optimierten Räumen ist eine Einschätzung, insbesondere im Bassbereich, nämlich nicht möglich.

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Äußerlichkeiten und Aufbau
Die Boxen kommen in sehr cooler Optik daher (zugegeben, das ist Geschmacksache) und machen einen hochwertigen Eindruck. Das Gewicht läßt auf eine stabile Bauweise schließen. Die Satelliten sind jeweils als Zwei-Wege-Aktivbox ausgeführt. Die Gehäuse sind magnetisch geschirmt, eine Unterbringung in der Nähe von Bildschirmen ist damit unproblematisch.
Das Signal läuft bei beiden Systemen zuerst zum Subwoofer, wo dann die Signale für die Satelliten abgezweigt werden, wobei es noch einige Unterschiede zwischen beiden Systemen gibt. Beim kleineren Sub 8 (Pro Desk) wird das Signal in voller Bandbreite an die Satelliten Sat5 weitergereicht, die einen auf der Rückseite schaltbaren Hochpaßfilter besitzen. Beim größeren Sub 12 (System One) wird bereits im Subwoofer vor dem Ausgang für die Satelliten der tieffrequente Anteil gefiltert. Für den Bassbereich werden bei beiden Systemen die ankommenden Stereosignale summiert und über einen Tiefpassfilter dem zuständigen Verstärker und Lautsprecher zugeführt. Vorher können hier auch eventuell getrennt vorliegende Bass-Kanäle (bei Mehrkanalmischung oder Kombination mehrerer Subwoofer) dem Subwoofer über einen seperaten Eingang direkt zugeführt werden. Außerdem existiert noch ein Ausgang für den Bassbereich, über den noch weitere Subwoofer versorgt werden können.
Die Grenzfrequenz zwischen Satelliten und Subwoofern beträgt bei beiden Systemen 80 Hz und die Steilheit der Filter ist im Vergleich zu anderen üblichen Systemen relativ gering. Alle Lautsprecher sind als geschlossene Systeme ausgeführt, also ohne Bassreflexöffnungen. Damit werden bassreflex-typische Probleme wie Resonanzen und Luftgeräusche bei hohen Lautstärken vermieden.

Rückseite
Auf den Rückwänden liefern übersichtliche und verständliche Beschriftungen und Signalflußdiagramme alle benötigten Informationen, um die Lautsprecher ohne längeres Studium der Bedienungsanleitung in Betrieb zu nehmen. Sowohl Satelliten als auch Subwoofer sind über einen in 3-db-Schritten beschrifteten Pegelregler abstimmbar. Alle Audio-Anschlüsse sind als XLR-Buchsen ausgeführt. Weiterhin befinden sich auf der Rückseite der Netzanschluß und Schalter, sowie die Sicherung. Bei den Satelliten sind hier noch die Kühlkörper für die Verstärker untergebracht. Beim Sub 8 findet man einen RJ11-Stecker (Westernstecker) zum Anschluß der optionalen Functional Volume Control (FVC). Die FVC ist eine Hardware-Fernsteuerung für die Lautstärke, über die Subwoofer und Satelliten gemeinsam reguliert werden können. Dies ist besonders bei der Verwendung für Digital-Audio-Workstations ohne analoges Mischpult mit entsprechender Monitorsektion äußerst praktisch. Der Sub 12 verfügt außerdem über einen Schalter zur Drehung der Phase, um bei ungünstiger Aufstellung Auslöschungen zwischen Subwoofer und Satelliten zu vermeiden.

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Praxis und klangliche Beurteilung
Mit Hilfe einiger vertrauter Referenz-CDs waren die Systeme sehr schnell über die Pegelregler abgestimmt und beeindruckten sofort durch ein sehr angenehmes und detailliertes Klangbild.

Mir ist klar, daß man sich bei jedem Boxentest auf dem Minenfeld der subjektiven Eindrücke und des sehr unterschiedlichen Geschmacks bewegt. Da aber hier Messungen des Frequenzgangs oft eine falsche Objektivität vorgaukeln und wenig über den empfundenen Klang aussagen, bleibt doch die subjektive Bewertung des Klangeindrucks für mich ausschlaggebend. Hier sei vorweggenommen, daß sich mein klanglicher Eindruck mit den erst nachträglich verglichenen Frequenzkurven des Herstellers weitgehend deckt.
Zum Vergleich standen die Nahfeld-Monitore Event 20/20 und die große Quested-Abhöre meines Regieraums zur Verfügung.

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