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Test: Blueridge, BR-43, Westerngitarre

Blueridge BR-43

22. Dezember 2009

Seit den 1980er Jahren werden Blueridge Gitarren in China gefertigt und sind gerade in der Folk- und Bluegrass-Szene wegen ihrer klassischen Bauweise sehr beliebt. Die BR-43 ist eines der günstigsten Blueridge Modelle, das modern aussehen soll, aber trotzdem einen traditionellen Westerngitarren-Sound besitzt. Ob das zutrifft, wird ein genauster Check auf AMAZONA.de zeigen.

-- Die Blueridge BR-43 --

— Die Blueridge BR-43 —

Auf den ersten Blick

Nach dem Öffnen des soliden Pappkartons erscheint die Blueridge BR-43 in klassischer Westerngitarren-Form. Der Korpus entspricht der von Martin eingeführten 000-Größe, sprich er hat eine Länge von 50,8 Zentimetern. Am hinteren Gurtpin beträgt die Tiefe des Bodys 10,3 Zentimeter und am Halsansatz nur noch 8,5 Zentimeter, da sich die Zarge zum Hals hin verjüngt. Der Boden und die Zarge sind aus sehr ansehnlichem Mahagoni gefertigt, während die Decke aus heller, massiver Sitkafichte besteht. Sie wird im Korpusinneren von zwei sich kreuzenden Streben stabilisiert, die zugunsten des Schwingungsverhaltens an manchen Stellen dicker oder dünner ausfallen und sogar von Hand gefertigt sind. Diese Konstruktion nennt sich Scalloped-X-Brace und wurde einst ebenfalls von Martin entwickelt.

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Als Halterung der Saiten dient die aus ostindischem Ahorn fabrizierte Brücke, auf der ein Knochensattel aufliegt und in der die Saitenenden mit Stiften arretiert werden. Gesäumt wird der Body von einem fünfstreifigen, schwarz-weißen Binding, welches auch in zwei Ringen um das Schallloch gelegt ist. Die Rückseite des Korpus ziert lediglich ein schwarzes Binding. Zum Schutz der Fichtendecke wurde unterhalb des Klanglochs noch ein schwarzes Kunststoffschlagbrett aufgesetzt.

Der Mahagonihals ist mit der üblichen Schwalbenschwanz-Verbindung am Korpus angebracht und verfügt über ein Griffbrett, das, wie die Brücke, aus ostindischem Ahorn gefertigt ist. Auf Höhe des 14. Bundes geht der Hals zum Body über, insgesamt hat er 20 Bünde. Zur Orientierung sind die obligatorischen Dot-Inlays eingelassen, die aus Perlmutt bestehen. Während die Mensur eine Länge von 64,7 Zentimeter hat, misst die Breite des Halses am Steg 4,3 Zentimeter. Recht schmal fällt die Kopfplatte aus, auf der eine aufwendige Perlmuttverzierung samt Blueridge Logo edel schimmert.
Zum Stimmen der Saiten werden verchromte, offene Mechaniken im Vintagestil verwendet, die sehr kleine und schön geformte Wirbel besitzen.

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-- Kopfplatte mit aufwendiger Perlmuttverzierung --

— Kopfplatte mit aufwendiger Perlmuttverzierung —

Verarbeitung und Technik

Die Hölzer der Blueridge BR-43 sind allesamt sehr ordentlich auf einander abgepasst. Insbesondere an den Übergängen der verschiedenen Komponenten lassen sich keine Unsauberkeiten finden, was vor allen Dingen an den Grenzen von Hals und Griffbrett positiv auffällt, da sich beide Teile anfühlen, als seien sie aus einem Stück geschnitten.
Durch die transparente Hochglanzlackierung zeichnet sich die feine Maserung der Fichtendecke und des Mahagonis elegant ab, aber auch der Hals fasst sich Dank der glatten Lackschicht sehr angenehm an.
Ungewöhnlich für eine Gitarre, die rund 400,- Euro kostet, ist die Verwendung von echtem Perlmutt und Knochen, selbst Gibson benutzt inzwischen bei seinen Standard Les Pauls Acryl als Perlmuttimitat. Bei den Inlays geht es natürlich nur um die Optik, während der Steg und Sattel aus Knochen tatsächlich zu einer Klangverbesserung führt. Im Gegensatz zu weichem, billigem Plastik, überträgt Knochen auf Grund seiner Härte den Ton besser zum Holz. Selbst bei dem Binding handelt es sich um kein Fakebinding, sondern um fünf sauber aufeinander gelegte Schichten Kunststoff, was ebenfalls in dieser Preisklasse erstaunlich ist.

Richtig gut funktionieren auch die unverkapselten Mechaniken in Butterbean-Form. Sie lassen sich mit einem gesunden Widerstand bei einer Übersetzung von 14:1 ohne jegliche Leerläufe betätigen und bewahren recht anständig die Stimmstabilität. Allerdings liegen die Saiten der mittleren Mechaniken auf den unteren auf – ein Konstruktionsfehler der eigentlich nicht vorkommen darf, da so Schwingungen übertragen werden können und eine zusätzlich Belastung für die Saiten entsteht. Dafür wirkt die Chromlegierung sehr hochwertig, da sie frei von Unebenheiten ist und somit wenig Angriffsfläche für Rost bietet.
Das einzige kleine Detail, das etwas billig aussieht, ist der Plastikgurthalter am Korpus, was wohl durch die dicke Pressnaht kommt, trotzdem macht er einen soliden Eindruck.

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