Zum Verfeinern der Sounds bietet der Bluguitar AMP1 noch die so genannte „Custom-Control“. Seitlich angebracht mit kleinen Reglern, gibt es hier einen Tone-Regler für den Clean-Sound sowie Tone und Volume für Classic und Modern. Selbst der Boost, der auf alle Kanäle anspricht, ist in der Lautstärke regelbar. Neben den kleinen Potis, die mit einer Kerbe versehen und somit ganz einfach mit einem Plektrum drehbar sind, findet man noch zwei Mini-Toggles: zum einen den parallel und seriell schaltbaren FX-Loop sowie ein Noisegate mit den Einstellungen Metal, Soft und Off.
Anschlüsse gibt es einen Input, FX Send und Return, Record/Kopfhörer Out, zwei Speakerjacks 16/8 Ohm und einen MIDI/Remote1 Eingang, wobei der MIDI-Anschluss nur mit einem Adapter funktioniert. Ein Netzteil ist integriert, somit muss man nur einen Kaltgerätestecker anschließen.
Praxis
Vorweg kurz, welche Boxentypen für den Test benutzt wurden: ein 1×12″ Palmer-Gehäuse mit WGS ET 90 100 Watt Speaker sowie eine alte 4×12″ Marshall Box mit zwei Greenbacks und zwei G12H. Die ersten Gehversuche stellen sich wie erwartet sehr einfach und selbst erklärend dar. Quasi einschalten und loslegen! Der Clean-Sound klingt bei leiser Lautstärke zwar etwas leblos, was sich aber ändert, wenn man die „9 Uhr“ überschreitet. Hier ist aber Vorsicht mit dem Nachbarn geboten, denn da wird es schon etwas lauter. Die REMOTE1, mittlerweile auf dem Markt, bietet eine Powersoak-Option. Das ist durchaus nicht uninteressant und auch ein Verkaufsargument für Gitarristen, die den Bluguitar AMP1 viel und gerne Zuhause nutzen wollen.
Ansonsten klingt der Clean-Sound „Fenderlike“ und sehr funky, eher schon etwas zu sauber. Wer einen etwas rotzigen Clean-Sound mag, der kann aber auch mit dem Vintage-Kanal und wenig Gain arbeiten. Dieser ist generell fast am schönsten und flexibelsten. Das ist natürlich Geschmacksache, doch bekommt man hier die größten Variationen geboten. Von fast ganz clean bis nahe zu Highgain, wenn man ihn noch boostet und/oder mit Overdrive-Pedalen anschießt.
Klanglich geht das Ganze wie bereits erwähnt in Richtung Marshall. Auch der Classic-Kanal kann sich behaupten, klingt dabei etwas dicker und mit mehr Gain, ganz so wie man es von einem 2203 gewohnt ist. Es ist wirklich überraschend, wie das kleine Ding reagiert und sich anfühlt. Ab gewissen Lautstärken komprimiert der Bluguitar AMP1 sehr schön und reagiert dabei äußerst dynamisch. Ob mit Anschlag oder Abdrehen des Volume-Potis, alles wie bei einem Vollröhrenamp!
Moin, find das Teil echt spannend! Weiß jemand, ob der Reverb intern parallel oder seriell geschaltet ist?