Das erlaubt facettenreiche und vielseitige Distortionsounds, die sich ungemein dynamisch spielen lassen, dabei mit schier endlosen Gain-Reserven strotzen und trotzdem kaum zum Matschen neigen. Es sei denn, man will es so und aktiviert die „Variac“-Schaltung. Die emuliert ja laut Hersteller eine zu niedrige Spannung einer Röhrenschaltung und tatsächlich klingt es dann so, als sei die Endstufe kurz vor dem Gang in die ewigen Jagdgründe.
Auch die Boost-Funktion arbeitet wunderbar und erlaubt kräftige Anhebungen in Sachen Gain und Volume, auch wenn das Hantieren an den winzigen und zäh laufenden Potis keine Freude aufkommen lässt. Dafür sind sie aber kräftig beleuchtet und informieren daher jederzeit zuverlässig über den momentan angewählten Modus.
Eine ausreichende Zeit zur Einarbeitung mit dem Ecstasy Pedal sollte man sich in jedem Falle gönnen, denn sonst blieben sicher einige Höreindrücke auf der Strecke. Die Möglichkeiten, die die verschiedenen Kombinationen der Minischalter zusammen mit der Klangregelung ermöglichen, sind kaum während zehn Minuten rumprobieren ausgeschöpft. Natürlich wäre es auch ratsam, das Pedal möglichst mit dem eigenen Equipment zu testen. Denn zu glauben, das Bogner Ecstasy Red würde den 50-Euro-Amp in einen Boutique Verstärker verwandeln, könnte auch zu Enttäuschungen führen. Aber es wertet auch dort den Sound auf, ganz sicher.