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Test: Bose S1 Pro, PA-System Aktivboxen

(ID: 216552)

Praxis der Bose S1

Zunächst möchte ich den Sound der kleinen Box checken, das geht am besten mit Konservenmusik. Dafür kommt ein Abspielgerät an den Aux-Kanal, die Box steht auf dem Tisch.

Einfach mal so abgestellt …

Sogleich ertönt der Sound, mit dem Bose immer auftritt, der Hersteller versucht mit voluminösem Klang aus erstaunlich kleinen Gehäuse aufzuwarten. Das ist jedes Mal von Neuem verblüffend, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier keine echten Bässe erwartet werden können, stattdessen werden die tiefen Mitten gepusht. Gerade bei Musik, die in diesem Bereich eher zurückhaltend agiert, wirkt diese Klangcharakteristik schnell etwas ermüdend. Sehr schön und gut aufgelöst präsentiert sich der obere Bereich des Klangspektrums. Auch strahlt die Box recht breit ab, 100° x 60° dürften einen ungefähren Schätzwert darstellen.

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Wird der Speaker nach hinten geneigt, wird vom Sensor ein anderes Preset zugeordnet. Hier ergibt sich eine deutliche Senke im tieferen Bereich, die Mitten klingen viel linearer, was gerade Stimmen zugutekommt. So gefällt mir die Box richtig gut, rund und ehrlich präsentiert sich das Klanggeschehen.

Problemlose Straßenmucke

Seitlich gelegt kommt das Floor-Monitor-Setup zum Tragen. Hier klingt der Lautsprecher etwas näselig, der Frequenzgang verrät eine Absenkung um 600 Hz, hier dürfte der Übergangspunkt zwischen den Speakersystemen liegen. Auch der Bereich der unteren bis mittleren Höhen zwischen 2 kHz und 5 kHz ist etwas abgesenkt. Dieses Preset werden wir im Livebetrieb nochmals verstärkt beobachten.

Wird der Speaker auf ein Stativ gesteckt, ist auch hier eine Anpassung vorgesehen, aktiviert wird sie wohl durch einen Kontaktschalter im Flansch. Das Klangbild wird hier an das Tisch-Preset angepasst. Das führt bei hohen Lautstärken zu deutlichen Verzerrungen im tiefen Mittenbereich, der hier nochmals verstärkt wird. Also Techno Disco mit dem S1 Pro geht nicht, aber dafür dürfte er auch nicht konzipiert sein.

Die Frequenz Presets

Insgesamt liefert das Auto-EQ-Konzept ganz brauchbare bis gute Ergebnisse, die die meisten Nutzer zufriedenstellen werden. Für eine genauere Anpassung hätte ich mir aber dennoch eine Klangregelung im Ausgang oder eine manuelle Umschaltung der Presets gewünscht. Wenn allerdings einer der Hauptkanäle frei ist, spricht natürlich nichts dagegen, den für die Musikeinspielung zu nutzen und die dort im Eingang sitzende Klangregelung zu nutzen.

Bei der Gelegenheit wird auch gleich die Bluetooth-Anbindung getestet. Das klappt erwartungsgemäß völlig unkompliziert. Der entsprechende Button an der Box wird einige Sekunden gedrückt und schon erscheint die Bose S1 Pro in den Bluetooth-Systemeinstellungen des Zuspielers und kann verbunden werden. Auch die Empfangsleistung ist sehr gut. Von meinem Arbeitszimmer kann ich ca. 8 Meter den Flur entlang ins Treppenhaus gehen, Störungen treten erst auf, als ich mich auf der Treppe 1 1/2 Stockwerke tiefer befinde.

Hier ist der Akkubetrieb eine große Hilfe, die Box arbeitet ohne jegliches Strippenziehen. Nach Angaben von Bose soll der Akku ca. 6 Stunden Netz unabhängigen Betrieb gewährleisten, das ist sicher auch von der Lautstärke abhängig. Überprüfen lässt sich die Restladung durch ein zweimaliges Drücken des Bluetooth-Buttons, die blaue Betriebs-LED neben dem Power-Schalter blinkt daraufhin ein- bis viermal, was jeweils ca. 25% Ladung anzeigt. Erscheint ein einmaliges rotes Blinken ist der Ladezustand unter 10% gesunken und der Speaker sollte demnächst an den Netzbetrieb. Der Akku ist eine prima Möglichkeit, die Funktionalität der S1 Pro zu erweitern, ganz billig ist der Spaß allerdings nicht, auf 146,- Euro kommt die Option. (Redaktion: Der Akku gehört seit Anfang Mai zum Lieferumfang.)

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Akku-Pack mit Ladeanzeigeaufkleber

Nun teste ich den Line-Out. Das Signal am Aux-In wird intern mono summiert und auch so wieder am Line-Out ausgegeben. Dabei folgt die Lautstärke den Volume-Reglern. Sollen also z.B. zwei S1 Pro zusammen betrieben werden, ist eine Lautstärkeanpassung der zweiten Box nur einmal nötig. Stereo geht so natürlich nicht, dafür müssten beide Einheiten an einem externen Mischpult betrieben werden.

Jetzt soll die Box live benutzt werden. Dafür kommen Gesangsmikrofon und akustische Gitarre an Kanal 1 und 2. Zunächst klingt das auch wieder zu boomig, obere Mitten und Höhen kommen so wenig zur Geltung. Aber diese beiden Kanäle haben ja eine Klangregelung für Bässe und Höhen implementiert, so lässt sich der Klang schnell anpassen. Noch einfacher geht es mit den Tonematch-Presets für Saiteninstrumente und Gesang, hier wird unten herum entmulmt und beide Signale kommen klar zur Geltung.

Zwei ToneMatch Presets

Hierbei sollte man sich nicht all zu sklavisch an die Vorgaben halten, meine Gitarre gefällt mir am Voice-Preset besser, da sie unten herum etwas fülliger klingt und der Piezo nicht ganz so drahtig auftritt.

Mit Mikrofon ist der Speaker recht unempfindlich, es lassen sich auch mit geringem Abstand gute Lautstärken erzielen. Noch etwas besser macht es hier das Floor-Monitor-Preset, hier kann das Mikro noch deutlich lauter gemacht werden. Der Sound wird etwas dünner, setzt sich aber gerade für Monitorbetrieb sehr gut durch.

Auch einen Halleffekt hat die Bose S1 Pro verbaut. Steuerbar ist er allein in der Intensität. Das Preset geht Richtung Federhall und passt ganz gut zur Gitarre. Für Gesang klingt es nicht so optimal, mit geringen Beimischungen lässt sich aber ganz gut arbeiten.

Für Instrumentalisten bietet der Monitorbetrieb eine gute Möglichkeit, sich seinen eigenen Sound zurechtzulegen und den dann einfach mittels Line-Out zum Hauptmischer zu schicken.

Nachtrag Redaktion (16. Juli 2018)

Bose gibt bekannt, dass der Akku seit Anfang Mai inklusive ist und das Ganze zu einem günstigeren Preis als zuvor angeboten wird: 649,- Euro UVP.

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Fazit

Die Bose S1 Pro ist eine gut durchdachte kleine Lösung für schnelle und unkomplizierte Beschallungsaufgaben. Dabei macht sie sowohl für Musikzuspielung, Sprache oder Livemusik eine gute Figur. Erweitert wird der Einsatzbereich durch die Verwendung als Monitorwedge.

Die Bedienung ist einfach und durchdacht, durch die Bluetooth-Anbindung sind auch drahtlose Zuspielungen möglich. Da ist die Anschaffung des optionalen Akku-Packs eigentlich schon fast obligatorisch, um wirklich unabhängig agieren zu können.

Plus

  • guter Klang, v.a. im oberen Bereich
  • wertige Verarbeitung
  • flexible all-in-one Lösung
  • drahtloser Betrieb möglich
  • Schutzhüle mitgeliefert

Minus

  • keine technischen Daten angegeben
  • Presets nicht immer passend
  • optionaler Akku (zur Zeit des Testberichts) recht teuer

Preis

  • Ladenpreis S1 Pro 586,- Euro
  • Ladenpreis Battery Pack 146,- Euro
  • Seit Mai 2018: S1 Pro inkl. Akku 649,- Euro UVP
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Forum
  1. Profilbild
    1-Mann-Band Berlin

    Bei mir ist die Überlegung, wenn die ganzen Maßnahmen gegen das Virus vorbei sind, auch Auftritte mit Handgepäck zu machen und irgendwie scheint mir diese Bose S1 dafür genauso geeignet zu sein, wie für Straßenmusik.
    Es ist schade, dass noch keiner mal die Basswiedergabe mit der Bose L1 compact oder der HK Audio LUCAS Nano 300 (oder dessen Nachfolgemodell) verglichen hat.

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