Boss GT-10 vs. Pod XT3 Live
Einer der größten Konkurrenten auf dem Markt ist momentan der Pod XT3 Live von Line 6. Preislich liegt er zwar 50 Euro über dem GT-10, bietet aber auch in Punkto Hardware einiges mehr. So gibt es neben dem mono Gitarreninput noch einen XLR- Eingang für Mikrofon oder Bass, und dementsprechend einen zusätzlichen XLR-Stereo-Directout neben den normalen Klinkenausgängen. Daran lässt sich schnell erkennen, dass die Kanäle des Pods tatsächlich mit zwei separaten Klangquellen zeitgleich gefüttert werden können. Somit sind die Anwendungsmöglichkeiten natürlich weiter gefächert als beim GT-10, da es sogar diverse Bassampsimulation und Gesangseffekte gibt. Auch die Möglichkeiten des USB-Audiointerfaces sind dadurch umfangreicher und nicht allein auf Gitarrenaufnahmen beschränkt.
Die Bedienung des Pods ist nicht schwierig, auch wenn manche Programmierungen nur über einen Software-Editor realisierbar sind. Trotzdem ist die Bedienung des GT-10 entschieden einfacher ausgelegt und vor allen Dingen für Anfänger super geeignet.
Klanglich können beide Geräte ihre digitale Herkunft nicht leugnen. Der BOSS hört sich etwas sauberer und klarer an, der Pod tendenziell ein bisschen voller und wärmer. Welche Emulationsalgorithmen nun wirklich besser klingen, ist letztendlich eine Frage des Geschmacks.
Schade, dass nun auch die dritte Generation der Boss- Multieffekte mit USB (GS-10, GT-8 und nun GT-10) nicht in der Lage ist, neben der Gitarrenspur ein weiteres Audiosignal über USB- auszugeben…
Liegt doch nahe, das USB- Interface so zu nutzen: Rechner-Playback wird über USB am GT-10 ohne Effektbearbeitung ausgegeben, während das roh aufgenommene Gitarrensignal im GT-10 mit Effekten bearbeitet und dann auch über den out des GT-10 ausgegeben und/ oder zugleich über USB aufgenommen wird. Man kann ja auf ein Software-update hoffen, dass das vielleicht möglich macht.
Meines Wissens geht das auch 2022 nocht nicht :-(
Und falls das Signal-Flow Diagram im Manual stimmt, hilft da auch kein Firmware Update.